Seite 1 von 1

Vampires: Los Muertos - Tommy Lee Wallace (2002)

Verfasst: Do 11. Jun 2015, 00:07
von buxtebrawler
Bild

Originaltitel: Vampires: Los Muertos

Herstellungsland: USA / 2002

Regie: Tommy Lee Wallace

Darsteller: Jon Bon Jovi, Cristián de la Fuente, Natasha Gregson Wagner, Arly Jover, Darius McCrary, Diego Luna,
Anilú Pardo, Honorato Magaloni, Javier Grajeda, Tommy Lee Wallace, Antonio Muñiz, Andres Weiss u. A.
Der Vampirjäger Derek Bliss (Jon Bon Jovi) soll ein Team zusammenstellen, um eine größere Anzahl von Blutsaugern zu erledigen. Hierzu will er auch Vater Adam Guiteau aufsuchen, der nach dem Sieg über Valek das schwarze Kreuz versteckte. Doch als er in dessen Kloster eintrifft, muss er feststellen, dass Guiteau vor einiger Zeit starb. Derek macht sich auf die Suche nach den anderen Mitgliedern des Teams, als es noch schlimmer kommt: Die Vampirin Una (Arly Jover) stiehlt das Kreuz, schlachtet die Priester in Guiteaus Kloster ab und ermordet die anderen Mitglieder des Teams bis auf einen, den sie kidnappt. Nun hat sie alle Mittel zusammen um ein Ritual durchzuführen, mit dem sie sich bei Tageslicht bewegen kann. Lediglich Derek kann sie aufhalten. Als er ihrer Blutspur folgt, triftt er auf einige Menschen, deren Schicksal auf irgendeine weise mit Unas Plan zusammenhängt wie z.B. Vater Rodrigo (Cristián de la Fuente), der als einziger das Massaker im Kloster überlebte. Mit diesen unausgebildeten Leuten als Team begibt sich Derek auf eine verzweifelte Jagd...
Quelle: www.ofdb.de


Re: Vampires: Los Muertos - Tommy Lee Wallace (2002)

Verfasst: Do 11. Jun 2015, 00:16
von buxtebrawler
„Ein ganzes Team gegen etwas, an das niemand glaubt? Das müssen die Katholiken sein!“

Für die erste Fortsetzung des Vampir-Westerns „John Carpenters Vampire“ fungierte Carpenter diesmal als Produzent, während US-Regisseur Tommy Lee Wallace („Es“) das Drehbuch verfasste und die Regie übernahm. Eine Besonderheit ist die Besetzung der Hauptrolle mit Rocksänger Jon Bon Jovi. Der Film wurde im Jahre 2002 direkt für den Videothekenmarkt reduziert, hatte also keine Kinopremiere.

„Da läuft ‘ne Leiche!“

Vampirjäger Derek Bliss (Jon Bon Jovi) arbeitet für die „Van Helsing Group“ und soll ein neues Team zusammenstellen. Dies ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, denn alle, die er zu diesem Zwecke aufsucht, sind bereits tot. Stattdessen schließen sich ihm ein Junge (Diego Luna, „Dirty Dancing 2 - Havana Nights“), ein Padre (Cristián de la Fuente, „Driven“), ein Afroamerikaner (Darius McCrary, „15 Minuten Ruhm“) und ein weibliches Vampirbissopfer (Natasha Gregson Wagner, „Düstere Legenden“), das seine Infektion mit experimentellen Medikamenten in Zaum hält, an. Zusammen versucht man, der Vampir-Anführerin Una (Arly Jover, „Verblendung“) Einhalt zu gebieten, die das schwarze Kreuz, das es Vampiren erlaubt, auch bei Tageslicht auf der Erde zu wandeln, aus Pater Guiteaus Kloster gestohlen und ein Massaker unter den Priestern angerichtet hat. Es gilt, sie an der Durchführung des Rituals zu hindern…

„In Mexico sind Fahrpläne nur so was wie ‘ne ungefähre Richtlinie!“

Im in Mexico spielenden Prolog scheint Derek eine Prostituierte vor einem übergriffigen Freier zu retten, tötet sie jedoch: Es handelte sich um eine Vampirin. Nach diesem durchaus überraschenden Einstieg erhält Derek seinen Auftrag und wird grob charakterisiert. Er hat eine Art Halluzinationen, scheint mit jemandem in Kontakt zu stehen. Bevor er Bissopfer Zoey kennenlernt, verursacht Una ein Massaker in einem Imbiss, während er sich auf Toilette befindet. Das ist hektisch geschnitten, dennoch nett anzusehen und blutig. Die eigentliche Handlung knüpft direkt an die des Vorgängers an, es geht erneut um das schwarze Kreuz und das durchzuführende Ritual, jedoch wurde die Besetzung komplett ausgetauscht. Ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren gibt es also nicht und der Obervampir ist jetzt weiblichen Geschlechts. Trotz der recht engen Orientierung an Bekanntem aus dem Original ist es Wallace leider weder gelungen, erzählerische und inhaltliche Akzente zu setzen noch das Niveau zu halten. Er unterbietet es spielend, wenn er den Schwarzen Ray Collins strunzdoof agieren und sich von einer „Vampirin“ verführen lässt, um kurz darauf folgerichtig getötet zu werden.

Neben einem gewissen Splatter-Anteil ist höchstens die Allegorie auf Drogenabhängigkeit interessant, die u.a. durch das Anti-Vampirismus-Medikament in Pillenform etabliert wird. Die Pillen nimmt die Vampirin schließlich alle auf einmal, eine Bluttransfusion verspricht Rettung für Zoey und Derek lässt sich das Vampirblut in den Körper fließen, um sich unerkannt unter den Untoten aufhalten zu können. Der Padre entpuppt sich als falscher Priester und sieht aus wie ein Bodybuilder und letztlich steuert alles auf einen enttäuschenden, irgendwie reichlich abwegigen Showdown zu. Die Vampirjagd funktioniert grundsätzlich wie aus dem ersten Teil gewohnt – an Haken in die Sonne ziehen und dort verbrennen lassen –, wurde durch Verwendung einer Wärmebildkamera etwas modernisiert, dafür wiederholt sich jedoch quasi 1:1 die bekannte Seilwindenproblematik. Jon Bon Jovi ist sicherlich nicht die personifizierte Glaubwürdigkeit als Vampirjäger, sondern eher ein bekannter, das Publikum neugierig machen sollender Name, der in dieser zusammengewürfelten internationalen Darstellerriege allein schon aufgrund des nicht sonderlich fordernden Niveaus nicht einmal negativ heraussticht.

Dieser zweite Ausflug in die amerikanischen Wüsten und damit die Verquickung staubigen Western-Ambientes mit dem Vampir-Mythos und einigen Actionsequenzen, wozu waberiges Geklimper auf der Westerngitarre den belanglosen Soundtrack liefert, ist nicht mehr als ein lauer Aufguss des bereits sicherlich nicht herausragenden Vorgängers, der zudem zu unauffällig ist, um wenigstens unter Trash-Aspekten zu punkten. Im Prinzip überflüssige, austauschbare Video-Kost, die aus ihren Möglichkeiten kaum etwas macht. Ein paar gelungene Momente und Effekte sowie der weitestgehende Verzicht auf ereignislose Längen retten in den mauen Durchschnitt und mögen manch Genre-Fan einen ansonsten langweiligen Abend vertreiben, täuschen über das schwache Drehbuch und die größtenteils unspektakuläre Umsetzung jedoch nicht hinweg. Angesichts einer derart uncharismatischen Auftragsarbeit ist es kaum zu glauben, dass es derselbe Tommy Lee Wallace war, der mit „Es“ nicht nur eine hochqualitative Stephen-King-Verfilmung, sondern auch den gelungensten mir bekannten TV-Horrorfilm ablieferte und über satte drei Stunden durchgehend faszinierend und spannend gestaltete.

Re: Vampires: Los Muertos - Tommy Lee Wallace (2002)

Verfasst: Do 19. Aug 2021, 13:46
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 15.10.2021 bei justbridge entertainment als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:

Bild

Re: Vampires: Los Muertos - Tommy Lee Wallace (2002)

Verfasst: Mo 30. Sep 2024, 14:34
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 04.10.2024 bei OneGate noch einmal auf Blu-ray:

Bild