Cannibals
(Welcome to the Jungle)
mit
D. Kevin Epps, Sandy Gardiner, Callard Harris, John Leonetti, Clifton Morris, Rich Morris, Jeran Pascascio, Nick Richey, Del Roy, Veronica Sywak, Darren Thomas
Regie:
Jonathan Hensleigh
Drehbuch:
Jonathan Hensleigh
Kamera:
Jonathan Hensleigh / John Leonetti
Musik:
Keine Informationen
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007
Zwei junge Pärchen machen sich in Papua Neuguinea auf die Suche nach dem verschollenen Rockefeller- Erben Michael Rockelfeller. Angeblich ist er dort lebend gesichtet worden und die Belohnung, die die Familie ausgesetzt hat, ist auch nicht schlecht. Im Dschungel von Papua Neuguinea treffen die vier allerdings nicht auf den vermissten Rockelfeller, sondern geraten in die Fänge von Cannibalen, welchen sie auf brutale Weise zum Opfer fallen....
Aufgrund der Inhaltsangabe kann man durchaus die Hoffnung hegen, es hier mit einer recht interessanten Geschichte zu tun zu bekommen, doch schon nach relativ kurzer Zeit fällt auf, das diese Hoffnung vielmehr trügerischer Natur ist, da das dargebotene Szenario an Langeweile schwerlich zu überbieten ist. Denn der Versuch, hier Filme wie "Blair Witch Project" und "Cannibal Holocaust" aufeinanderprallen zu lassen, kann als durchaus misslungen angesehen werden, wobei es noch nicht einmal als besonders störend erscheint, das die Geschichte aus Sicht einer Hand-Cam erzählt wird, denn mittlerweile gibt es ja genügend Filme, die auf diese Art und Weise gedreht wurden. Vielmehr stört doch die Tatsache, das die Kannibalen-Thematik erst in den letzten gut 15 Minuten zum tragen kommt und zudem die etwas härteren Passagen nur schwer zu erkennen sind.
In den ersten gut 60 Minuten hingegen wird man mit einem äusserst sinnbefreiten Geschehen gequält, das hauptsächlich die Streitereien der vier Jugendlichen untereinander zeigt, was einem mit der Zeit doch ziemlich auf die Nerven geht. Dazu zählen auch die teilweise extrem dümmlichen Dialoge, in denen Dinge wie Alkohol und Drogen im Mittelpunkt stehen. Es ist wirklich schon sehr erstaunlich, wie man in einem angeblichen Kannibalenfilm eine geschlagene Stunde mit absoluten Nebensächlichkeiten vergeudet, die beim Zuschauer schon die Frage aufkommen lassen, ob es nicht sinnvoller wäre, die DVD wieder aus dem Player zu entfernen und sich einen wirklich lohnenswerten Film anzuschauen. Ganz generell konnte ich solchen Filmen noch nie viel abgewinnen, aber das, was sich einem hier offenbart, ist eigentlich schon eine Frechheit. Da soll eine Story gerade durch die Drehart mit einer Hand-Kamera viel mehr Authenzität und Glaubwürdigkeit vermitteln und dann wird der Betrachter mit Jugendlichen konfrontiert, die phasenweise so absurde Verhaltensweisen an den Tag legen, das einem die Haare zu Berge stehen.
Um bei dem ganzen dann auch noch eine 18er Freigabe zu rechtfertigen, werden in den letzten paar Minuten noch schnell ein paar Szenen beigefügt, in denen man ein bisschen Blut sieht, denn mehr hat dieses Werk wirklich nicht zu bieten. Die wenigen anderen Szenen zeigen die Härte lediglich ansatzweise, doch wirkliche Splatter / Gore Effekte gibt es überhaupt nicht zu begutachten. Wer also einen echt harten Beitrag erwartet, der sollte besser die Finger von diesem Schund lassen, der eigentlich durch gar nichts überzeugen kann. Lediglich die aufkommende Dschungel-Atmosphäre ist als kleines Highlight anzusehen und kommt gut zur Geltung, doch das war es dann auch schon. So etwas wie echte Spannung will zu keiner Zeit aufkommen, ehrlich gesagt konnte ich in dieser Beziehung noch nicht einmal gelungene Ansätze erkennen, vielleicht waren diese aber auch zu gut versteckt. Auch die Darsteller haben nicht unbedingt dazu beigetragen, den Film etwas besser zu bewerten, denn das dargebotene Schauspiel empfand ich persönlich als vollkommen misslungen, die Charaktere wirkten nebenbei vollkommen plump und dümmlich, was sich insbesondere in den Dialogen und den Verhaltensweisen der Figuren äussert.
So kann man letztendlich festhalten, das dieses Werk nun wirklich nicht zu denen zählt, die man gesehen haben sollte. Eine Stunde gähnende Langeweile, in der man lediglich mit belanglosen Wortwechseln gequält wird und ein paar ansatzweise härtere Szenen, die auch nichts mehr rausreissen können, das ist einfach viel zu wenig für einen wirklich sehenswerten Film. Dennoch bin ich mir sehr sicher, das selbst dieser Schund seine Fan-Gemeinde finden wird, was allerdings äusserst schwer nachzuvollziehen wäre, da "Cannibals" rein gar nichts zu bieten hat und noch nicht einmal einen gewissen Unterhaltungswert aufweisen kann.
Fazit:
Dieser Kannibalenfilm ist wirklich die pure Zeitverschwendung und hat bis auf eine ordentliche Atmosphäre ansonsten nichts zu bieten, was ihn in irgendeiner Form sehenswert machen würde. Dümmliche Darsteller, keinerlei Spannung und größtenteils vollkommen sinnbefreite Dialoge sind die Aushängeschilder für einen Beitrag, den die Welt nicht braucht.
2/10