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Darsteller: Joan Crawford, Michael Gough, Bernard Kay, Kim Braden, David Griffin, John Hamill, Thorley Walters, Jack May, Geoffrey Case, Robert Hutton, Simon Lack, David Warbeck u. A.
Auf einem Ausflug entdecken drei Studenten eine verborgene Höhle. Plötzlich kommt aus der Tiefe der Dunkelheit ein prähistorisches affenartiges Wesen auf sie zu. Nur knapp entgehen sie seinem wütenden Angriff. Tage später hat sich das Ereignis herumgesprochen. Polizei, Fernsehen und Scharen Neugieriger machen Jagd auf das Eiszeitmonster. Die Forscherin Dr. Brockton (Joan Crawford) läßt das Ungeheuer einfangen, um wissenschaftliche Versuche an ihm vorzunehmen. Doch der Affenmensch läuft Amok und entflieht. In der Stadt bricht Panik aus ... (Covertext Warner Home Video)
„Vielleicht sind wir der Vorgeschichte der Menschheit auf der Spur!“
Der britische „Hammer“- und „Amicus“-Veteran Freddie Francis („Die Todeskarten des Dr. Schreck“) beehrte uns im Jahre 1970 mit dem Monsterfilmchen „Trog – Das Ungeheuer“, das ob seiner trashigen Natur Pate stand für John Landis‘ Regiedebüt „Schlock – Das Bananenmonster“.
Die Höhlenexpedition von ein paar Studenten schreckt einen urzeitlichen Troglodyten auf, ein menschenaffen-/höhlenmenschenähnliches Wesen. Die Anthropologin Dr. Brockton (Joan Crawford, „Die Zwangsjacke“) lässt es fangen, um es zu untersuchen und zu zähmen. Doch Reporter Murdock (Michael Gough, „Dracula“) befreit es – Panik bricht aus…
„Trog – Das Ungeheuer“ ist ein billiges, sympathisches, naives B-Movie-Monsterfilmchen, das den tragisch-dramatischen Aspekt von Filmen wie „King Kong“ und „Der Schrecken vom Amazonas“ oder auch „Frankenstein“ aufgreift, also eine eigentlich gar nicht einmal böswillige Kreatur in der Zivilisation installiert, wo es missverstanden und gejagt wird. Die billige Machart mit aus „2001 – Odyssee im Weltraum“ wiederverwertetem Affenkostüm und auf ein paar Schmunzler abzielendem menschlicher werdendem Benehmen des „Trog“ getauften Affenmenschen steht im Kontrast zur bierernsten, von jeglicher Selbstironie befreiten schauspielerischen Leistung allen voran Crawfords als eifrige Wissenschaftlerin, die im Karriereherbst verstärkt in Low-Budget-Produktionen auftrat. Zuweilen fällt die Handlung sehr redselig, sprich: dialoglastig aus und ständig steppt der Erklärbär bzw. -affe. In Verbindung mit meinen Lieblingsszenen wie Trogs als Rückblende visualisierten Erinnerungen an die Zeit der Dinosaurier (! – die inkl. ihrer charmanten Stop-Motion-Animationen allerdings aus der Doku „Die Tierwelt ruft“ stammt) ergibt sich ein Kuriosum eines Monsterfilms, das trotz aller Oberflächlichkeit und nicht unbedingt miteinander harmonierenden Ingredienzien seine eigentlich zutiefst humanistische Botschaft transportiert, so dass man es trotz aller Schwächen einfach gern haben muss. „Trog“, Joan und Konsorten bei ihrem tragischen Abenteuer zu beobachten, war jedenfalls im Rahmen der Wiederaufführung beim „Monster machen mobil 2015“-Kinofestival in Hamburg ein besonderes Vergnügen, insbesondere für Freunde des britischen phantastischen Films.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)