Himmelfahrts-Kommando in die Hölle - Alfredo Rizzo (1971)

Söldner, Mutanten und Kriegshelden

Moderator: jogiwan

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FarfallaInsanguinata
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Himmelfahrts-Kommando in die Hölle - Alfredo Rizzo (1971)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

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Originaltitel: I giardini del diavolo

Herstellungsland/-jahr: Italien 1971

Regie: Alfredo Rizzo (laut IMDb, nicht Rizzi, wie in der OFDb behauptet!)

Drehbuch: Anthony Blod & Leo de Ny
Produktion: Natalino Gullo
Musik: Lallo Gori
Kamera: Angelo Baistrocchi
Schnitt: Piera Bruni, Gianfranco Simoncelli

Darsteller:

Jeff Cameron: Lt. Bellings
Isarco Ravaioli: Major Briggs
Lemmy Carson: Der Pater aka. Kaptain Karl
Rossella Como: Liesel
Ahmed Ramzy: Casella
Gualtiero Rispoli: Reed
Robertino: Franco
Alfredo Rizzo: General
Giuseppe Castellano: Britischer Soldat

Inhalt:

Afrika 1942 - Unaufhaltsam dringt das deutsche Afrika-Korps unter Feldmarschall Rommel vor und bringt die Alliierten in größte Bedrängnis. Ein Kommandounternehmen soll nun versuchen, die Treibstofflager der deutschen Panzerarmee zu zerstören. Am Anfang ist diesem Unternehmen auch Erfolg beschieden, als aber die Männer des Kommandos ein historisches Wüstengrab entdecken, lassen sie sich nicht nur aufhalten, sondern vergessen sie auch Kameradschaft und Auftrag. Der gnadenlose Gegenschlag der Deutschen verschlingt in der Hölle des Krieges Freund und Feind.
("Toppic"-Videocover)
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Himmelfahrts-Kommando in die Hölle - Alfredo Rizzo (1971)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Betrachtet man das Plakatmotiv dieses Films fällt zunächst auf, dass selbst eingefleischten Italo-Exploitation-Fans kaum ein Name außer Jeff Cameron geläufig sein wird. Nun, Alfredo Rizzo, der hier zeittypisch unter dem anglisierten Pseudonym „Fred Ritz“ fungiert, war weitaus mehr als Darsteller aktiv, z.B. in „Scarletto – Schloß des Blutes“ oder „Weihwasser Joe“, auch diesmal bekleidet er eine Nebenrolle. Von seinen wenigen Regiearbeiten scheint überhaupt nur „Himmelfahrts-Kommando in die Hölle“ den Weg in deutsche Kinos gefunden zu haben. Sofort nach den Credits stellt sich aber dank der durchweg vertrauten Synchronstimmen typisches Siebziger-Feeling ein.

Was hier erst einmal als klassischer Kriegsfilm beginnt, eine kleine Gruppe von Amerikanern soll sich unter der Führung eines britischen Majors durch die feindlichen Linien in ein deutsches Treibstoffdepot kämpfen und dieses zerstören, schlägt eine andere Richtung ein, als der Trupp, nach diversen Zwischenfällen schon leicht dezimiert, auf ein Kloster stößt, in dem sie einen Pater, einen italienischen Soldaten und eine deutsche Krankenschwester vorfinden. Die drei begleiten fortan unsere Protagonisten und ab jetzt erinnert der Film viel mehr an einen typischen Italowestern, denn sehr schnell wird klar, dass es dem Trio um die Bergung wertvoller Beigaben eines antiken Wüstengrabes geht. Die Soldaten lassen sich vom Goldfieber anstecken, meutern gegen den Major und schließen sich eigenmächtig der Schatzsuche an. Nachdem man das Grab tatsächlich mittels der aus dem Kloster mitgenommenen alten Karte viel zu leicht und zu schnell entdeckt und ausgeräubert hat, bleiben dank zweier Überfälle durch Beduinen und der untereinander um sich greifenden Zwietracht nahezu alle Personen auf der Strecke, bis nur noch der Engländer, der amerikanische Leutnant und die deutsche Rotkreuz-Schwester übrig sind. Das Gold spielt plötzlich keine Rolle mehr, stattdessen kehrt man zum Kriegsdrama zurück und besinnt sich wieder auf seinen ursprünglichen Plan, das Treibstofflager der Deutschen zu sprengen. Erneut viel zu leicht und zu schnell gelingt auch dies, was allerdings den Major das Leben kostet. Lt. Bellings und Liesel können sich offensichtlich zur Küste durchschlagen, wo ein U-Boot sie aufnehmen soll.

Trotz dieser recht wirren Handlung, die einige Brüche und Unebenheiten aufweist, schafft es der Film, eine halbwegs homogene Atmosphäre und Spannung zu erzeugen. Das Gemisch aus Kriegsfilm und Western macht sogar weitgehend Spaß, Freude an zeitgemäßer Exploitation vorausgesetzt, ist natürlich kein Meisterwerk, aber immerhin, in der deutschen Fassung mit nur knapp 80 Minuten sehr kurze, kurzweilige Unterhaltung.

5,5/10
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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buxtebrawler
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Re: Himmelfahrts-Kommando in die Hölle - Alfredo Rizzo (1971)

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich am 02.04.2020 bei Polar Film auf DVD erschienen:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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