Biker Survivalist
The survivalist
USA 1987
Regie: Sig Shore
Steve Railsback, Sandra Lea, Tara Trimble, Jason Healey, Cliff De Young, Susan Blakely, Marjoe Gortner, Michael Flynn, Richard Dayhuff, David Wayne, J. Kenneth Campbell, Jeff Olsen
- Biker Survivalist.jpg (82.74 KiB) 264 mal betrachtet
OFDB
Die USA im Jahr 1987. Der Notstand wird ausgerufen. Die Grenzen werden geschlossen, Reisen auch im Landesinneren sind verboten. Plünderer ziehen durch die Ortschaften und legen sich mit den Hütern von Recht und Ordnung an. Jack Tillman stürmt mit einem Bagger die Bank um sein Erspartes zu holen, doch als er wieder nach Hause kommt ist seine Frau tot und die Tochter liegt im Sterben, vergewaltigt und erschossen von irgendwelchen Schweinen. Zusammen mit seinem Freund Vincent und dessen Frau Linda macht Jack sich auf den Weg nach Norden, wo sein Sohn in einem Feriencamp untergebracht wurde. Unterwegs trifft man auf vergewaltigende Rocker, auf selbstherrliche und waffengeile Sheriffs, und absolut jeder, der in dieser auseinanderbrechenden Welt unterwegs ist, könnte ein Mörder oder gar Schlimmeres sein. Und damit der Ausflug in die Abgründe des amerikanischen Hinterlandes nicht zu einem gemütlichen Familienausflug mit Bleihagel wird, rekrutiert ein Offizier der Nationalgarde, der von Jack gedemütigt wurde, kurzerhand eine Gruppe Rocker, um Jack für diese Schmach den Garaus zu machen.
Ein kleiner und billiger Actionfilm mit viel zu wenig Action, ein mieser kleiner Schmock der sich darin gefällt, Jack und seine Freunde ewig durch die Nacht fahren, oder alternativ unter schattigem Gebüsch campieren zu lassen. Was BIKER SURVIVALIST aber weit über den Bodensatz der üblichen Endzeitfilme hinaushebt ist diese realistisch-bedrückende Stimmung. Keiner ist hier wirklich lustig, niemand ist optimistisch, und alle, die denken es könnte wieder besser werden, beißen eher früher als später ins Gras. Der Film ist ein echter Downer vor dem Herrn, und mit dieser düsteren Atmosphäre schafft er es, das Herz des Filmfans dann doch einigermaßen zu erfreuen. Die Schauspieler sind na ja, die Handlung ist oh je, die Mucke Oh Gott, und die Actionszenen sind na also. So etwa dieses Niveau erreicht der Film, und abgesehen davon, dass man eigentlich ununterbrochen den Kopf über diesen Stuss schütteln könnte, abgesehen davon ist der Streifen unter Trash-Gesichtspunkten dann doch wieder ganz passabel. Kleine herzerfrischende Momente, wie etwa die beiden hosenlosen Polizisten die an den Streifenwagen gekettet wurden, machen einfach Freude, genauso wie das ein oder andere Schicksal eines der meist ziemlich widerwärtig dargestellten Bösewichter.
Gesichtet wurde der Film in Europa im Jahre 2021 - Die Grenzen werden geschlossen, Reisen auch im Landesinneren sind teilweise verboten. Demonstranten ziehen durch die Ortschaften und legen sich mit den Hütern von Zucht und Ordnung an. Vielleicht liegt es an dieser Parallele, dass BIKER SURVIVALIST irgendwie ansprechend erscheint. Aber unter diesem besonderen Gesichtspunkt kann man sich den Flick auf jeden Fall mal geben. Denn sonst hält sich die Begeisterung eher in (geschlossenen) Grenzen…
5/10