Die Bett-Hostessen - Michael Thomas (1973)
Verfasst: Di 29. Dez 2015, 16:57
CH 1973
R: Michael Thomas (= Erwin C. Dietrich)
D: Ingrid Steeger, Karin Hofmann, Christa Free, Britt Corvin, Kurt Meinicke, Erwin C. Dietrich
Nette Mädchen in hübschen Kostümen: Hostessen Helferinnen. Sie sind alle jung und ungebunden, frei, alle Abenteuer einzugehen, die dem Geschäft nützen. Was sie erleben, zeigt dieser Film in schonungsloser Offenheit. Karin ist Hostesse bei einer privaten Yacht-Gesellschaft. Ein Kunde, dem sie auf der Fahrt zu einer Insel gemäß Firmenordnung auch Liebe in allen Variationen bot, lässt sie auf der Insel zurück, wo sie von einer Bande junger Männer aufgegriffen wird. Sie braucht eine volle Nacht um sie kennen zu lernen. Die schwarze Diane ist Gogo-Girl in einer zwielichtigen Bude, bei der die Männer durchs Fenster steigen und nur die Polizei die Tür benutzt ... Ingrid ist Hostesse eines Reisebüros, die einen berühmten Radrennfahrer vom Flughafen abholt und ihn gleich massiert ... Christa spielt gerne Pfänderspiele, Kenita ist Fotomodell und Angelika sucht liebende Frauen ... und allesamt sind gut zu Vögeln. (Backcover)
Geben wir auf die Inhaltsangabe besser nicht allzu viel, die Mädchen vom Hostessenservice tauchen nämlich nicht mal in der Hälfte der Episoden auf, denn in klassischer Dietrich-Manier wurden hier diverse Epsisoden zusammengestückelt. Verbindendes Glied ist hier vielmehr ein junger Mann, der schon diverseste Jobs ausführte und aktuell als Fensterputzer tätig ist. Dabei hat er nun die Fenster der Zentrale der "Elite-Film" zu reinigen und wird prompt vom Chef (Dietrich himself natürlich!) hereingebeten, um ein paar Storys zum besten zu geben, die man als Filmepisoden drehen könnte.
Die Episoden sind dabei recht unterschiedlich ausgefallen. Bei den Damen gibt es wahres Augenfutter zu bewundern (Ingrid Steeger! Karin Hofmann!), bei den Männern gibt es so einige baumelnde bis aufsteigende Penisse zu sehen, leider bei reichlich unattraktiven Vertretern dieses Geschlechts (Kurt Meinicke ist hier freilich eine Ausnahme). Am schönsten ist die Pfänderspiel-Episode mit Kurt Meinicke, Britt Corvin und Christa Free, bei der wir Zeuge einer wunderbar erotischen Lesbennummer werden.
Ingrid Steeger gibt es leider nur kurz in der ersten Episode zu sehen. Karin Hofmann ist auch eine Augenweide, ihre Traumsequenz mit einer halben Fußballmannschaft und einer Schlange, die sich über ihren nackten Körper windet, finde ich allerdings eher befremdlich.
Insgesamt ein Werk aus der Dietrich-Factory, dass man nicht unbedingt kennen muss.
Die 2015er-Neuauflage ist dennoch interessant aufgrund eines langen Interviews von Uwe Huber mit der Steeger, das für gleich zwei Features Verwendung fand. Im einen geht es um Ingrids Werdegang insgesamt (und die Frau hat wirklich einiges mitgemacht), im zweiten um die Dietrich-Zeit.