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Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 08:24
von purgatorio
IM TIEFEN TAL DER SUPERHEXEN

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Deutscher Titel: Im tiefen Tal der Superhexen
Alternativtitel: Russ Meyer's Beneath the Valley of the Ultra-Vixens / Russ Meyer's Im tiefen Tal der Superhexen / Ultravixens
Originaltitel: Magic Mike

Regie: Russ Meyer
Produktionsland: USA (1979)

Darsteller: Kitten Natividad, Ken Kerr, Ann Marie, June Mack, Patrick M. Wright, Stuart Lancaster, Henry Rowland, Robert Pearson, Michael Finn, Sharon Ceccatti, Don Scarborough, Aram Katcher…

Story:

„Unsere kleine Stadt“ durch die Augen von Russ Meyer – jeder könnte hier dein Nachbar sein!

Lamar kann seine nymphomanische Gattin Lavonia nur von hinten befriedigen. Dies lässt ihn an seiner Männlichkeit zweifeln und führt ihn, wenn er nicht gerade seine dralle Chefin auf dem Schrottplatz vernaschen muss, durch diverse Therapieversuche, die allesamt chaotisch enden. Lavonia versucht auf ihre eigene, Männer-verschlingende Art Lösungen für das Problem ihres Ehemanns zu finden. Diese Suche führt durch sämtliche Betten der kleinen Gemeinde, während Lamar bei einer drallen Radio-Predigerin die ersehnte Zwangsheilung in einem Live-Exorzismus in der Badewanne findet. Das zweideutig fromme Radiomäuschen scheint unterdessen ihre Liebe zur eingeschränkten Bewegungsfreiheit beim Verkehr durch ihren Liebhaber Martin Bormann erworben zu haben, der sich zu deutschem Volkssang am liebsten in einem Sarg vernaschen lässt. Ganz normale Nachbarn eben mit ganz alltäglichen Problemen…
(via ofdb)

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 08:24
von purgatorio
IM TIEFEN TAL DER SUPERHEXEN (BENEATH THE VALLEY OF THE ULTRA-VIXENS, USA 1979, Regie: Russ Meyer)

„Unsere kleine Stadt“ durch die Augen von Russ Meyer – jeder könnte hier dein Nachbar sein!

Lamar kann seine nymphomanische Gattin Lavonia nur von hinten befriedigen. Dies lässt ihn an seiner Männlichkeit zweifeln und führt ihn, wenn er nicht gerade seine dralle Chefin auf dem Schrottplatz vernaschen muss, durch diverse Therapieversuche, die allesamt chaotisch enden. Lavonia versucht auf ihre eigene, Männer-verschlingende Art Lösungen für das Problem ihres Ehemanns zu finden. Diese Suche führt durch sämtliche Betten der kleinen Gemeinde, während Lamar bei einer drallen Radio-Predigerin die ersehnte Zwangsheilung in einem Live-Exorzismus in der Badewanne findet. Das zweideutig fromme Radiomäuschen scheint unterdessen ihre Liebe zur eingeschränkten Bewegungsfreiheit beim Verkehr durch ihren Liebhaber Martin Bormann erworben zu haben, der sich zu deutschem Volkssang am liebsten in einem Sarg vernaschen lässt. Ganz normale Nachbarn eben mit ganz alltäglichen Problemen…

„Wer die Hände in den Schoß legt, muss nicht untätig sein!“

Ich fange an die Intros von Russ Meyer zu lieben. Das ist so herrlich schräg und beknackt und trotzdem immer wieder anders. Ganz großartig! Hier wird uns die halbe Dorfbelegschaft eines Wüstenkaffs samt aller Eskapaden vorgestellt – angenehm böse und witzig :) Offenbar hat Roger Ebert am Drehbuch mitgearbeitet (kein Scherz!), was die narrativ-irren Qualitäten vielleicht etwas erklärt. Jedenfalls, dem Herrn sei Dank, der Sprecher sabbelt nicht nur den Vorspann voll, wie bei Meyer üblich, sondern wackelt den ganzen Film über durch das Dorf und kommentiert jedes Ereignis. Und das ist so unglaublich irre, dass es eine wahre Freude ist!

„Im Brackwasser der Lust!“ Der Sprecher ist eine Granate vor dem Herrn!

Der Film an sich ist der bisher beste Russ Meyer-Streifen, den ich kenne. Der Wahnsinn tropft hier (wie die Kotze der Nebendarsteller in stets anderen, schillernden Farben) aus jeder Pore. So viel Irrsinn auf einem Haufen, dass muss man einfach lieben. Eine Granate der schrillen Unterhaltung!

„Oh, ich wusste gar nicht, dass du auch noch hier bist, Russ M.!“

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Russ macht den Film am Ende dann auch selbst rund und erzählt das alles zu Ende, während er seine Filmcrew in der Wüste sucht, die offenbar schon vor längerer Zeit das Weite gesucht hat. Und dadurch erhält die ganze Sause noch eine weitere irre Ebene, die letztlich jeder Beschreibung spottet. Ganz, ganz großartig!

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 11:52
von sergio petroni
Von Russ Meyer kenne ich gar nichts. :oops:
Aber das hört sich schon schwer unterhaltsam an purgschi! :thup:

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 12:14
von supervillain
Dann mal ran, Sergio. Wirste nicht bereuen! :nick:

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 16:55
von karlAbundzu
sergio petroni hat geschrieben:Von Russ Meyer kenne ich gar nichts. :oops:
Aber das hört sich schon schwer unterhaltsam an purgschi! :thup:
:shock: Unbedingt das 65er Triple Motorpsycho, Faster Pussycat Kill Kill und Mudhoney ansehen. Und dann alle anderen.

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: So 10. Jan 2016, 20:28
von Arkadin
karlAbundzu hat geschrieben:
sergio petroni hat geschrieben:Von Russ Meyer kenne ich gar nichts. :oops:
Aber das hört sich schon schwer unterhaltsam an purgschi! :thup:
:shock: Unbedingt das 65er Triple Motorpsycho, Faster Pussycat Kill Kill und Mudhoney ansehen. Und dann alle anderen.
Ja. ALLE anderen. Okay, sein deutsches Abenteuer "Fanny Hill" kannst Du auslassen. Der ist auch extrem schwer zu bekommen. Es empfiehlt sich auch die Filme in chronologischer Reihenfolge zu gucken. Finde ich jedenfalls. Und ja, Ebert und Meyer waren Kumpels und haben u.a. zusammen den unglaublichen, von FOX produzierten "Blumen ohne Duft" - "Beyond the Valley of the Dolls" - gemacht. Ich selber kenne alle Meyers, ausser den ernsthaften "The Seven Minutes" und der Videoproduktion "Pandora Peaks", die man aber wohl auch nicht sehen muss.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist Meyer auch derjenige, der meinene iebe zum Exploitationfilm so richtig angestachelt hat. Hach, ich erinnere mich noch, wie ich damals in die RTL-Ausstrahlungen in den Kindertagen des privaten Fernsehens gestolpert bin. Good Times.

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 06:47
von purgatorio
da ist jetzt gerade im Dezember von Kabel 1 dankenswerter Weise eine ganze Batterie von Meyer-Filmen ausgestrahlt worden (allerdings waren Faster Pussycat Kill Kill und Mudhoney nicht dabei, dafür Motorpsycho). Die ziehe ich mir jetzt der Reihe nach rein. Schon eine sehr spaßige Angelegenheit, nachdem man den sich stets wiederholenden Irrsinn ersteinmal verdaut hat. Am Anfang war ich ja nicht unbedingt angetan, aber die Meyer-Filme wirken ansprechend nach 8-) :nick: und sie vermitteln ein echt schönes Retro-Feeling :prost:

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 10:34
von Arkadin
In Ausgabe #10 des "35 Millimeter"-Magazins gibt es einen längeren Artikel über Russ Meyer und "Faster Pussycat" im speziellen. :pfeif:

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: Mo 11. Jan 2016, 20:13
von Adalmar
Von den Russ Meyers, die mir bis jetzt bekannt sind, ist das schon der spaßigste und auch der haarsträubendste. Finde es nicht zuletzt interessant, dass der mit dem Lied im Vorspann früher auch mal gerne im Fernsehen lief (jetzt wahrscheinlich nicht mehr?).

Re: Im tiefen Tal der Superhexen - Russ Meyer (1979)

Verfasst: Di 12. Jan 2016, 07:31
von purgatorio
Adalmar hat geschrieben:(...) Finde es nicht zuletzt interessant, dass der mit dem Lied im Vorspann früher auch mal gerne im Fernsehen lief (jetzt wahrscheinlich nicht mehr?).
oh doch :nick: Bei Meyer kommen ja öfter mal die alten Nazi-Schoten in den Vorspann, die kann man doch nicht einfach rausschneiden. Durch den Einsatz in einem Meyer-Film wird das doch erst Kulturgut :kicher:
Ich hab keine Ahnung, wie das rechtlich geregelt ist. Und gerade die "Heil Hitler Dir"-Hymne ist sicherlich inhaltlich nicht unproblematisch... Aber wat willste machen? Der Meyer Russ wollte das eben so. Und laut Grundgesetz gilt die Freiheit von Kunst und Wissenschaft - vielleicht ist das ja dadurch gedeckt :lol: