Deliria-Italiano

Kamikaze Girls



Originaltitel: Shimotsuma monogatari

Herstellungsland: Japan / 2004

Regie: Tetsuya Nakashima

Darsteller: Kyôko Fukada, Anna Tsuchiya, Hiroyuki Miyasako, Sadao Abe, Eiko Koike

Story:

Die etwas verrückte Tagträumerin Momoko Ryûgasaki (Kyôko Fukada) wäre viel lieber im schillernden Frankreich zur Zeit des Rokoko geboren, doch stattdessen lebt sie völlig abgeschieden in der japanischen Provinz. Außer ihrer Lolita-Mode interessiert sich die siebzehnjährige nur für sich selbst und hält zu ihren Mitmenschen einen gesunden Abstand. Als ihr Vater eines Tages Lizenzprobleme beim Verkauf seiner Kleidungsstücke bekommt, müssen die beiden etwas kürzer treten. Doch Momoko möchte natürlich nicht auf ihre kostspieligen Kleider verzichten und so verkauft sie kurzerhand die gefälschten Waren ihres Vaters übers Internet. Kurz darauf wird die rebellische Ichigo Shirayuri (Anna Tsuchiya) auf das verlockende Angebot aufmerksam und stattet Momoko prompt einen Besuch ab. Anfangs ist Momoko von der wilden Bikergöre alles andere als angetan, doch schon bald werden die beiden zu unzertrennlichen Freundinnen, die sich sogar gegen den Rest der Welt behaupten. (quelle: ofdb.de)

Witzige Mischung aus überdrehter und comichafter-Komödie und „Coming-of-Age“-Streifen über zwei siebzehnjährige Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein können und dennoch Freundschaft schließen und auf der Suche nach ihrem Platz im Leben gemeinsam Abenteuer erleben. Dabei macht „Kamikaze Girls“ auch keinen Hehl daraus, eher auf ein jüngeres Zielpublikum zugeschnitten zu sein und dennoch ist die kunterbunte Reise in die Welt der introvertierten Rokoko-Lolitas und toughen Moped-Roller-Bikerbraut auch eine sehr spaßige Angelegenheit für ältere Semester, die auch genau meinen Geschmack getroffen hat. Neben Operettenklängen von Franz Josef Strauß (!) Johann Strauss gibt es im Zuckerl-rosa gefärbten „Heile-Welt-Kosmos“ von Momoko nur Platz für die schönen Dinge des Lebens, welches von der rüpelhaften Gang-Girl Ichigo und ihrem Achtziger-Look aber nachhaltig torpediert wird. Dazwischen gibt es jede Menge skurriler Momente, märchenhaft-verkitschte Ereignisse, sowie Seitenhiebe auf diverse Trends und kleine subversive Einlagen sorgen dafür, dass die ganze Sache auch nicht zu harmlos ausgefallen ist. Insgesamt hat mir „Kamikaze Girls“ mit seinem „Feelgood-Movie-Touch“ dann auch einen Ticken besser als „Memories of Matsuko“ gefallen, was wohl auch daran liegt, dass ich diese vollkommen irren Jugendtrends aus dem Land der aufgehenden Sonne ja nicht erst seit dem vollkommen durchgeknallten „Vampire Girls vs. Frankenstein Girl“ total spannend finde. Vom deutschen Titel und dem Cover sollte man sich jedenfalls nicht abschrecken lassen.

jogiwan hat geschrieben:Neben Operettenklängen von Franz Josef Strauß (!)

von dem hier?

oopsi pupsi.. gemeint ist natürlich Johann Strauss (1825 - 1899)

Und ich hatte das beim Lesen so interpretiert, dass die Japaner den Bayern so bizarr fanden, dass sie seinen Namen für einen fiktiven Operetten-Komponisten in die Handlung integrierten
Manchmal denke ich zu kompliziert...