Sleaze, Trash & Geschmodder - Stoss das Tor zur Filmwelt auf
Verfasst: So 20. Jun 2010, 22:42
Neu hier angekommen, und schon gibts mein kleines aber feines Filmtagebuch. Meine Kritiken werden etwas länger ausfallen. Ich hoffe dennoch, dass sie euch gefallen werden.
Los gehts mit meinem zuletzt gesichteten und zuletzt grösser besprochenen Film und mit einem seltenen Abstecher ins Amateurgenre:
Hey Ho - Let's Go - Welcome to Zombieville
Das Amateurgenre ist überfrachtet mit Zombieproduktionen meist überaus dilletantischer Art. Darunter etwas vernünftiges zu finden, was sich abseits ihrer Gewalteskapaden gut verpackt präsentiert und daneben den nötigen Ernst oder Humor vermissen lässt, geht meist unten durch. Warum Untot so wahnsinnig unbekannt unter deutschen Amateurfreaks ist, ist mir schleierhaft, schliesslich werden hier im Verlauf des Filmes über 100 Zombies auf detailreichste ,- und abwechslungsreichste Art und Weise getötet, wobei dort mehr als 750 Liter Kunstblut geflossen ist.
Klar ist Untot alles andere als ein Zombiefilm mit durchgängiger und eigentlicher Story im wesentlichen Sinne, denn auch wenn der Film von 4 Brüdern erzählt, die sich anno dazumals der Zivilisation entfernt und im Walde abgesetzt haben um dort zu leben, während sie im Filmgeschehen wieder dorthin zurück kehren, um festzustellen, dass die Welt nur noch aus Zombies besteht, geschieht dies Alles bloss um einen sogenannten Roadtrip mit ausufernden Splatterszenen zu zelebrieren. Während Zombie 90 von Andreas Schnaas eigentlich auch nichts Anderes ist als ein Feuerwerk an Schmoddrigkeit, gelingt es aber Untot, das Alles in ein Paket zu machen, dass fernab dieser stumpfhaften Inszenierung alias Splattermarathon niemals langweilt oder zu selbstzweckhaft dilletantisch ist, dass man gewillt ist abzuschalten.
Auch wenn Untot ganz sicher keine wirkliche Charakterzeichnung hat und Alles Mittel zum Zweck ist, ist man bereit mit diesen Brüdern mitzufiebern, sind sie im Gegensatz zu Schnaases Dorfprolls eben junge Tweenies, Metalfreaks, beinharte Gorologen mit Hang zum Kruden und Absurden, dass es einfach Spass macht den langhaarigen Zotteln bei ihrer Zombieschlachterei zuzusehen. Es sind einfach selbst beinharte Splatterfreaks, deren man die Ambition ansieht und ohne Zweifel zelebrieren sie das Alles ausufernd genial. Spannung und Atmosphäre wird zwar in der Tat geringfügig kleingeschrieben, doch dem Team gelingen dennoch absolut beeindruckende Bilder. Ob nun die ellenlangen Wälder, ja Untot ist sozusagen ein Wald und Wiesensplatter, oder eine Szene, in der ein blutbeschmierter Zombie inmitten einer Einkausstrasse wandelt, während die Passanten und rastenden Bürger aufgebracht schauen, hat schon dermaßen Stil und zeugt von dem Humor der Beteiligten, dass man dem Film viel verzeihen mag.
Da werden denn nämlich reihenweise Glieder abgetrennt, Bäuche aufgerammt, Köppe gesprengt, Finger abgeschnitten, reihenweise geköpft, Augen ausgehöhlt, ganze Menschen durch den Holzhäcksler gejagt, sodass das Kunstblut nur so spitzt, Menschen mit Freischneidern, Kettensägen, Äxten, Besen und sonstigen Untensilien bearbeitet, dass man eigentlich keine Zeit zum Luft holen bekommt. Das Alles ist eigentlich die grösste Sauerei der letzten Jahre und ist Alles so überfrachtet überspitzt, dass es eigentlich schon die Klasse von Braindead und Bad Taste erreicht. Zwar sind die Effekte in den meisten Fällen durchaus zu durchschauen, ist die meiste Glibbermasse wohl in rote Lebensmittelfarbe getränkter Backteig, aber in den meisten Fällen ist das trotzdem wunderbar eklig, und wird den Otto - Normal Filmkonsument, der den Film reeein zufällig sehen könnte, extrem übel aufstossen.
Natürlich hat das meistens mehr Masse wie Klasse und Einiges wiederholt sich auch, aber insgesamt muss man dem Projekt, dass aberwitzig gross erscheint (5 Jahre Entstehungszeit mit einem Budget von 2500 €) absoluten Respekt zollen, denn es schafft es neben solch gleichgestrickten Filme wie Zombie 90 und Zombie: The Resurrection, ansatt zu nerven absolut zu unterhalten. Und auch technisch ist da absolut nichts zu bemängeln. Die Schnitte sind professionell und aufwendig gesetzt, die Kameraarbeit ist in den meisten Fällen bahnbrechend, an einigen Drehorten, zb. in einem leerstehenden Hochhaus sogar brilliant und der Film legt ein Tempo für eine solche Produktion vor, dass man echt den Hut ziehen muss, wenn man bedenkt, dass hier absolute Laien am Werk waren.
Fazit:
In allen Belangen ein Pflichtfilm von absoluten Freaks für absolute Splatter ,- Zombie,- und Amateurfilmfreaks. Eine absolut symphatische Produktion von durchgeknallten Metalheads, die es schaffen trotz schmaler Story durchweg zu unterhalten, während Alles irgendwie bloss ein reinstes Splattermassaker ist.
80%
Los gehts mit meinem zuletzt gesichteten und zuletzt grösser besprochenen Film und mit einem seltenen Abstecher ins Amateurgenre:
Hey Ho - Let's Go - Welcome to Zombieville
Das Amateurgenre ist überfrachtet mit Zombieproduktionen meist überaus dilletantischer Art. Darunter etwas vernünftiges zu finden, was sich abseits ihrer Gewalteskapaden gut verpackt präsentiert und daneben den nötigen Ernst oder Humor vermissen lässt, geht meist unten durch. Warum Untot so wahnsinnig unbekannt unter deutschen Amateurfreaks ist, ist mir schleierhaft, schliesslich werden hier im Verlauf des Filmes über 100 Zombies auf detailreichste ,- und abwechslungsreichste Art und Weise getötet, wobei dort mehr als 750 Liter Kunstblut geflossen ist.
Klar ist Untot alles andere als ein Zombiefilm mit durchgängiger und eigentlicher Story im wesentlichen Sinne, denn auch wenn der Film von 4 Brüdern erzählt, die sich anno dazumals der Zivilisation entfernt und im Walde abgesetzt haben um dort zu leben, während sie im Filmgeschehen wieder dorthin zurück kehren, um festzustellen, dass die Welt nur noch aus Zombies besteht, geschieht dies Alles bloss um einen sogenannten Roadtrip mit ausufernden Splatterszenen zu zelebrieren. Während Zombie 90 von Andreas Schnaas eigentlich auch nichts Anderes ist als ein Feuerwerk an Schmoddrigkeit, gelingt es aber Untot, das Alles in ein Paket zu machen, dass fernab dieser stumpfhaften Inszenierung alias Splattermarathon niemals langweilt oder zu selbstzweckhaft dilletantisch ist, dass man gewillt ist abzuschalten.
Auch wenn Untot ganz sicher keine wirkliche Charakterzeichnung hat und Alles Mittel zum Zweck ist, ist man bereit mit diesen Brüdern mitzufiebern, sind sie im Gegensatz zu Schnaases Dorfprolls eben junge Tweenies, Metalfreaks, beinharte Gorologen mit Hang zum Kruden und Absurden, dass es einfach Spass macht den langhaarigen Zotteln bei ihrer Zombieschlachterei zuzusehen. Es sind einfach selbst beinharte Splatterfreaks, deren man die Ambition ansieht und ohne Zweifel zelebrieren sie das Alles ausufernd genial. Spannung und Atmosphäre wird zwar in der Tat geringfügig kleingeschrieben, doch dem Team gelingen dennoch absolut beeindruckende Bilder. Ob nun die ellenlangen Wälder, ja Untot ist sozusagen ein Wald und Wiesensplatter, oder eine Szene, in der ein blutbeschmierter Zombie inmitten einer Einkausstrasse wandelt, während die Passanten und rastenden Bürger aufgebracht schauen, hat schon dermaßen Stil und zeugt von dem Humor der Beteiligten, dass man dem Film viel verzeihen mag.
Da werden denn nämlich reihenweise Glieder abgetrennt, Bäuche aufgerammt, Köppe gesprengt, Finger abgeschnitten, reihenweise geköpft, Augen ausgehöhlt, ganze Menschen durch den Holzhäcksler gejagt, sodass das Kunstblut nur so spitzt, Menschen mit Freischneidern, Kettensägen, Äxten, Besen und sonstigen Untensilien bearbeitet, dass man eigentlich keine Zeit zum Luft holen bekommt. Das Alles ist eigentlich die grösste Sauerei der letzten Jahre und ist Alles so überfrachtet überspitzt, dass es eigentlich schon die Klasse von Braindead und Bad Taste erreicht. Zwar sind die Effekte in den meisten Fällen durchaus zu durchschauen, ist die meiste Glibbermasse wohl in rote Lebensmittelfarbe getränkter Backteig, aber in den meisten Fällen ist das trotzdem wunderbar eklig, und wird den Otto - Normal Filmkonsument, der den Film reeein zufällig sehen könnte, extrem übel aufstossen.
Natürlich hat das meistens mehr Masse wie Klasse und Einiges wiederholt sich auch, aber insgesamt muss man dem Projekt, dass aberwitzig gross erscheint (5 Jahre Entstehungszeit mit einem Budget von 2500 €) absoluten Respekt zollen, denn es schafft es neben solch gleichgestrickten Filme wie Zombie 90 und Zombie: The Resurrection, ansatt zu nerven absolut zu unterhalten. Und auch technisch ist da absolut nichts zu bemängeln. Die Schnitte sind professionell und aufwendig gesetzt, die Kameraarbeit ist in den meisten Fällen bahnbrechend, an einigen Drehorten, zb. in einem leerstehenden Hochhaus sogar brilliant und der Film legt ein Tempo für eine solche Produktion vor, dass man echt den Hut ziehen muss, wenn man bedenkt, dass hier absolute Laien am Werk waren.
Fazit:
In allen Belangen ein Pflichtfilm von absoluten Freaks für absolute Splatter ,- Zombie,- und Amateurfilmfreaks. Eine absolut symphatische Produktion von durchgeknallten Metalheads, die es schaffen trotz schmaler Story durchweg zu unterhalten, während Alles irgendwie bloss ein reinstes Splattermassaker ist.
80%