Ring: Spiral - Jouji Iida (1998)

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jogiwan
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Ring: Spiral - Jouji Iida (1998)

Beitrag von jogiwan »

Ring: Spiral

Bild

Originaltitel: Rasen

Herstellungsland: Japan / 1998

Regie: Jouji Iida

Darsteller: Kouichi Satou, Miki Nakatani, Shingo Tsurumi, Shigemitsu Ogi

Story:

Der Pathologe Mitsuo Ando ist nach dem Tod seines Sohnes Takanori stark depressiv und steht kurz davor, Selbstmord zu begehen. Doch ihn erwartet ein weiterer Schicksalsschlag: Die Leiche seines früheren Studienfreundes Ryuji Takayama wird in die Gerichtsmedizin eingeliefert. Dessen junge Lebensgefährtin Mai Takano hat den Toten in seiner Wohnung gefunden. Da keine eindeutige Todesursache festgestellt werden konnte, soll Ando die Leiche obduzieren. Im Magen findet er einen Papierfetzen mit einem Code, dessen ersten Teil er als „DNA“ entschlüsseln kann. Als Ando weiterforscht, stößt er auf eine Reihe weiterer Todesfälle, die scheinbar von einem Virus verursacht wurden, welches ihm vollkommen unbekannt ist. Als er sich mit Mai darüber unterhält, erzählt sie ihm, dass ein Videoband der Auslöser für diese fremdartige „Seuche“ sei. (quelle: Cover)
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jogiwan
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Re: Ring: Spiral - Jouji Iida (1998)

Beitrag von jogiwan »

„Ring: Spiral“ ist wohl ein Musterbeispiel für eine missglückte Fortsetzung und macht im Grunde eigentlich alles falsch, was man in einem Sequel falsch machen kann. So wird in diesem Teil der Serie, der abermals nahtlos an die Ereignisse aus Teil 1 (!) anschließt und dabei aber keinerlei Rücksicht auf die Entwicklungen aus Teil 2 (?) nimmt, auf eher unglückliche und sehr fragwürdige Weise versucht die spannende Geschichte in eine völlig neue Richtung zu lenken und statt Sadako und ihrem Video-Fluch, soll auf einmal auch ein mutiertes Virus für die mysteriösen Tode verantwortlich sein, ehe sich am Ende noch ein viel größerer Racheplan offenbart. Der hoffnungslos konstruierte und dennoch ziemlich spannungsarme Plot kommt dabei so gar nicht vom Fleck und statt Grusel und Schreckmomenten sind in dem hoffnungslos entschleunigten „Ring: Spiral“ vor allem lähmende Langeweile und unglaubwürdige Entwicklungen angesagt. Hier passt dann auch so gut wie gar nichts zusammen und obwohl die Charaktere im Film durchaus Potential aufweisen würden, hat Sadako und die Serie ein derartiges Finale ebenfalls gar nicht verdient. Braucht wohl auch kein Mensch, sodass ich diesen Streifen so rasch wie möglich wieder aus meinem Gedächtnis streichen werde. Nope, das war mal nix!
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buxtebrawler
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Re: Ring: Spiral - Jouji Iida (1998)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ring: Spiral“ vom japanischen Regisseur Jouji Iida war 1998 die ursprüngliche Fortsetzung von „Ring“, dem starken und einflussreichen Grusel-Schocker um die videoaffine Sadako, die als Kind unliebsame Bekanntschaft mit einem Brunnen machen musste, und zwar von innen. Dabei hielt man sich anscheinend eng an die (mir unbekannte) Literaturvorlage und schuf damit leider ein perfektes Beispiel dafür, warum man oftmals besser damit fährt, Romanvorlage einfach Romanvorlage sein zu lassen und im wahrsten Sinne „sein eigenes Ding zu drehen“. Denn vom spannungsgeladenen, pointierten Horror des Originals verabschiedete man sich hier nahezu völlig zugunsten an den langen Haaren Sadakos herbeigezogenen medizinischen Erklärungsversuchen des Fluchs gepaart mit übersinnlichen Erscheinungen und Visionen der Protagonisten, die im krassen Gegensatz zur angestrebten Enträtselung des „Ring“-Fluchs stehen. Einerseits pseudowissenschaftliche Sezierungen des Phänomens, andererseits viel Hokuspokusschnickschnack? Ganz schlechte Idee. Zusammen mit den neuen Impulsen, die man der Geschichte hier verleihen möchte, z.B. die mögliche Verbreitung des Fluchs nicht nur durch das Video, sondern auch durch das Lesen bestimmter Aufzeichnungen, gerät „Ring: Spiral“ dann endgültig unlogisch hoch zehn und nicht nur lächerlich, sondern auch ziemlich dialoglastig und langweilig. Andere Elemente, wie z.B. das Klingeln das Telefons nach Ansicht des Schauervideos, wurden komplett weggelassen, ebenso wie die „Ring“-typischen Schreckmomente. Dem Vogel setzt dem Ganzen dann letztlich die Reinkarnation Sadakos als normal aussehende Frau auf, die angeblich genau das aus ihrer unwirtlichen Situation heraus geplant hat. Unfassbar. Mit viel Wohlwollen könnte man dem Ende noch so etwas wie melancholische Endzeitstimmung attestieren, aber das war es dann auch schon mit den Qualitäten dieser hoffnungslos unpassenden Fortsetzung, die mehr wie ein Mysteryfilmchen (das Wort „Thriller“ wäre in Verbindung mit diesem Film unangebracht) wirkt, der sich schändlicherweise die Entmystifizierung Sadakos auf die Fahne geschrieben hat und ihr nun wirklich jeden Horror nimmt. Schade, denn mit seiner wesentlich stärker an meine Sehgewohnheiten angepassten Umsetzung mit Schauspielern, die auch wie welche wirken und mitunter recht stimmungsvoller musikalischer Untermalung etc. war „Ring: Spiral“ für mich leichter konsumierbar als manch anderer Teil der Reihe. Trotzdem sollte man diese missglückte Fortsetzung zu Ehren Sadakos ganz tief im nächsten Brunnen versenken...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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