Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
Moderator: jogiwan
Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
Escape from Tomorrow
Originaltitel: Escape from Tomorrow
Herstellungsland: USA / 2013
Regie: Randy Moore
Darsteller: Roy Abramsohn, Elena Schuber, Katelynn Rodriguez, Jack Dalton, Danielle Safady
Story:
Einige Tage Spaß und Vergnügen hat sich Jim versprochen, als er mit seiner Familie Richtung Disneyworld aufbricht. Doch in der bonbonbunten Welt des Vergnügungsparks beginnt Jim allmählich, die Kontrolle darüber zu verlieren, was Wirklichkeit und was alptraumhafter Wahn ist. Denn inmitten des familienfreundlichen Spaßzwangs von Disney World wird Jim von verstörenden Visionen und beklemmenden Entdeckungen über die wahre Natur des Vergnügungsparks heimgesucht. Sind die Disney-Prinzessinnen nebenbei Edel-Prostituierte? Was genau wird in „Futureland“ getrieben? Und wer sind die beiden französischen Teenagerinnen, die ihm immer wieder über den Weg laufen? (quelle: Cover)
Originaltitel: Escape from Tomorrow
Herstellungsland: USA / 2013
Regie: Randy Moore
Darsteller: Roy Abramsohn, Elena Schuber, Katelynn Rodriguez, Jack Dalton, Danielle Safady
Story:
Einige Tage Spaß und Vergnügen hat sich Jim versprochen, als er mit seiner Familie Richtung Disneyworld aufbricht. Doch in der bonbonbunten Welt des Vergnügungsparks beginnt Jim allmählich, die Kontrolle darüber zu verlieren, was Wirklichkeit und was alptraumhafter Wahn ist. Denn inmitten des familienfreundlichen Spaßzwangs von Disney World wird Jim von verstörenden Visionen und beklemmenden Entdeckungen über die wahre Natur des Vergnügungsparks heimgesucht. Sind die Disney-Prinzessinnen nebenbei Edel-Prostituierte? Was genau wird in „Futureland“ getrieben? Und wer sind die beiden französischen Teenagerinnen, die ihm immer wieder über den Weg laufen? (quelle: Cover)
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
Von „Escape from Tomorrow“ ist ja vor allem bekannt, dass der Streifen ohne Drehgenehmigung in Disneyworld gedreht wurde und in bester „Guerilla“-Drehmanier wurde einfach ohne Wissen der Betreiber und restlichen Besucher im Park gefilmt. Später wurde das Ganze dann mit weiteren Aufnahmen und ein paar Tricks zu einem schwarzweißen Alptraum zusammengefügt, das einen Mann präsentiert, der mit seiner Familie den Park besucht und langsam dem Verstand zu verlieren scheint. Dabei ist der Streifen eigentlich sehr interessant gelungen und lässt die eigentlich harmonische und zuckerlbunte Disney-Welt langsam und genüßlich ins komplette Gegenteil kippen. Leider ist die meines Erachtens nicht gänzlich gelungene Geschichte aber etwas wirr erzählt und vor allem gegen Ende ist es dann doch etwas viel mit seltsamen Entwicklungen und der subtile Horror des Beginns weicht einem etwas unnötigen Finale, dass dem Streifen wieder viel von seinen eigentlichen Möglichkeiten nimmt. Offensichtlich wollte man die kindgerechte und zwangsharmonische Scheinwelt des Vergnügungsparks nicht zu sehr anpatzen und lenkte die Geschehnisse im letzten Drittel in Richtung paranoiden Body-Horror und Sci-Fi, sodass sich auch der Disney-Konzern und Siemens nicht mehr zu sehr angesprochen fühlen muss. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen – so bleibt ein leider etwas zwiespältiges, wenn auch nicht uninteressantes Ergebnis.
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Re: Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
Gerade als Jim (Roy Abramsohn) mit seiner Familie in der „Disneyworld“ in Orlando zu Besuch ist, erfährt er am Telefon, dass er von seinem Chef gefeuert wurde. Jim versucht sich nichts anmerken zu lassen und mit Frau, Tochter und Sohn einen schönen Tag in einem der weltgrößten Vergnügungsparks zu verbringen. Doch bald schon wird er auf zunächst kleine Merkwürdigkeiten aufmerksam: Die Gesichter einiger Besucher sieht er plötzlich verzehrt, sein Sohn erscheint ihm fremd und feindselig und der ganze Park bedrohlich. Zudem laufen ihm immer wieder zwei blutjunge Französinnen über den Weg, die mit ihm zu Flirten scheinen. Bald kann Jim nicht mehr zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden.
Keine Besprechung des Filmes „Escape From Tomorrow“ kommt umhin, zunächst einmal von den außergewöhnlichen Umständen zu berichten, unter denen der Film entstand. Und auch diese Rezension macht da keine Ausnahme, da diese für die Rezeption dieses surrealen Psycho-Trips nicht ganz unwichtig sind. Regisseur Randy Moore hatte sich in den Kopf gesetzt, den Film in „Disneyworld“ zu drehen. Nun ist es aber unmöglich in „Disneyworld“ Filmaufnahmen zu machen – ganz besonders für einen Spielfilm, der den Vergnügungspark nicht unbedingt von seiner fröhlichsten Seite zeigt. Für Moore war das authentische Flair aber so wichtig, und dass er beschloss, den Film trotzdem mit seinen Schauspielern vor Ort zu drehen – unter den Augen des disney’schen Wachpersonals. Und tatsächlich gelang es Randy Moore seinen Film im Guerilla-Stil zu vollenden. Wer sich „Escape From Tomorrow“ deshalb als wilden Handkamera-Wackelfilm vorstellt, der könnte falscher gar nicht liegen. „Escape From Tomorrow“ besticht durch elegante, beunruhigend schöne schwarz-weiß-Bilder, die nach einem sehr viel höheren technischen Aufwand aussehen, als heimliche Aufnahmen mit einer kleinen Digitalkamera im Grunde zulassen.
„Escape From Tomorrow“ wird gemeinhin als Horrorfilm vermarktet, und das Filmplakat lässt einen einen blutigen Slasher erwarten. Doch damit hat Regisseur und Drehbuchautor Randy Moore nichts im Sinn. Er zeigt vielmehr das albtraumhafte Psychogramm eines Mannes in der Midlife-Crisis, der mit seinem aktuellen Lebensentwurf nicht mehr zufrieden ist. Der einen Ausweg aus seinem tristen Leben sucht, und sich weigert einzugestehen, dass er sich schon seit Längerem auf der Verliererstraße befindet. Symbolisiert werden seinen Hoffnungen auf ein anderes, interessanteres Leben durch zwei blutjunge Französinnen, die ihn wie das weiße Kaninchen in „Alice im Wunderland“, immer tiefer in einen Kaninchenbau ziehen, der da auf Namen wie burn-out, Depression und Zusammenbruch hört. Dies wird aber vom Film niemals direkt formuliert, sondern ist allein aus den verstörenden Bildern zu erahnen. Diese gemahnen dann natürlich erst einmal an David Lynch, aber in ihrer seltsamen Künstlichkeit auch an den anderen großen, surrealen Seelenforscher, Guy Maddin. Gerade Hauptdarsteller Roy Abramsohn, der an eine verfettete trailer-park Version von Tom Cruise erinnert, passt da aufgrund eines expressionistischen Spiels gut ins Bild.
„Escape From Tomorrow“ strotzt von merkwürdigen Einfällen, die sich im Verlauf des Filmes immer mehr steigern. Sind es am Anfang noch die leicht verzehrte Wahrnehmung des Protagonisten, der in harmlosen Figuren plötzlich böse Fratzen zu erkennen glaubt, so nimmt der Wahnsinn bald immer mehr Fahrt auf und kumuliert in der zweiten Hälfte in einem kaum noch nachvollziehbaren Plot um Manipulationsmaschinen, sinisteren Wissenschaftlern und unheimlichen Robotern. Von hysterischen Hexen ganz zu schweigen. Dieses sich permanent steigernde Albtraumszenario wäre in dieser extremen Form im Grunde gar nicht nötig gewesen. Tatsächlich wirkt das im letzten Viertel entfesselte Inferno etwas zu selbstzweckhaft und gewollt, da sich Randy Moore obendrein entschließt, seine Geschichte mit immer kryptischer werdenden Bildern und verschlungener Wendungen aufzuladen.
Viele Kritiker des Films haben dem Film vorgeworfen, seine besondere Entstehungsgeschichte als reines Gimmick abzutun und werfen dem Regisseur vor, ganz bewusst eine Konfrontation mit dem bekanntermaßen recht prozesswütigen Disney-Konzern provoziert zu haben, um dadurch möglichst viel Publicity zu bekommen. Dabei ist der Schauplatz in der Tat essentiell für das Funktionieren der Geschichte. Denn bereits die bloße Tatsache, dass der Film der kunterbunten Disney-Unterhaltungswelt mit seinem Gute-Laune-Terror die Farbe entzieht, wirkt ausgesprochen verstörend. Durch diesen merkwürdig beunruhigenden Effekt, wirkt der berühmte Vergnügungspark tatsächlich wie ein Fegefeuer der falschen Fröhlichkeit. Gerade in den kleinen, „falschen“ Details – wie zum Beispiel der Szene, in der unser Protagonist entdeckt, dass sich die Disney-Prinzessinnen für japanische Geschäftsleute prostituieren – sind es, die für ein ungutes, irreales Gefühl sorgen. Der Disney-Konzern war allerdings clever genug, nicht auf „Escape From Tomorrow“ zu reagieren, und so erlangte der Film auch nicht die anarchistische Berühmtheit, die sich Randy Moore sicherlich erhofft hatte.
Unter abenteuerlichen Umständen gelang Regisseur und Drehbuchautor Randy Moore ein kleiner, aber feiner surrealer Horrortrip in die Psyche eines Mannes kurz vor dem psychischen Zusammenbruch. Dabei sabotiert Moore seine beunruhigenden, an Guy Maddin erinnernde Bilder im letzten Drittel etwas, indem er seinen Film mit allerlei kryptischen Windungen überlädt.
Screenshots und DVD-Infos: http://www.filmforum-bremen.de/2015/04/ ... -tomorrow/
Keine Besprechung des Filmes „Escape From Tomorrow“ kommt umhin, zunächst einmal von den außergewöhnlichen Umständen zu berichten, unter denen der Film entstand. Und auch diese Rezension macht da keine Ausnahme, da diese für die Rezeption dieses surrealen Psycho-Trips nicht ganz unwichtig sind. Regisseur Randy Moore hatte sich in den Kopf gesetzt, den Film in „Disneyworld“ zu drehen. Nun ist es aber unmöglich in „Disneyworld“ Filmaufnahmen zu machen – ganz besonders für einen Spielfilm, der den Vergnügungspark nicht unbedingt von seiner fröhlichsten Seite zeigt. Für Moore war das authentische Flair aber so wichtig, und dass er beschloss, den Film trotzdem mit seinen Schauspielern vor Ort zu drehen – unter den Augen des disney’schen Wachpersonals. Und tatsächlich gelang es Randy Moore seinen Film im Guerilla-Stil zu vollenden. Wer sich „Escape From Tomorrow“ deshalb als wilden Handkamera-Wackelfilm vorstellt, der könnte falscher gar nicht liegen. „Escape From Tomorrow“ besticht durch elegante, beunruhigend schöne schwarz-weiß-Bilder, die nach einem sehr viel höheren technischen Aufwand aussehen, als heimliche Aufnahmen mit einer kleinen Digitalkamera im Grunde zulassen.
„Escape From Tomorrow“ wird gemeinhin als Horrorfilm vermarktet, und das Filmplakat lässt einen einen blutigen Slasher erwarten. Doch damit hat Regisseur und Drehbuchautor Randy Moore nichts im Sinn. Er zeigt vielmehr das albtraumhafte Psychogramm eines Mannes in der Midlife-Crisis, der mit seinem aktuellen Lebensentwurf nicht mehr zufrieden ist. Der einen Ausweg aus seinem tristen Leben sucht, und sich weigert einzugestehen, dass er sich schon seit Längerem auf der Verliererstraße befindet. Symbolisiert werden seinen Hoffnungen auf ein anderes, interessanteres Leben durch zwei blutjunge Französinnen, die ihn wie das weiße Kaninchen in „Alice im Wunderland“, immer tiefer in einen Kaninchenbau ziehen, der da auf Namen wie burn-out, Depression und Zusammenbruch hört. Dies wird aber vom Film niemals direkt formuliert, sondern ist allein aus den verstörenden Bildern zu erahnen. Diese gemahnen dann natürlich erst einmal an David Lynch, aber in ihrer seltsamen Künstlichkeit auch an den anderen großen, surrealen Seelenforscher, Guy Maddin. Gerade Hauptdarsteller Roy Abramsohn, der an eine verfettete trailer-park Version von Tom Cruise erinnert, passt da aufgrund eines expressionistischen Spiels gut ins Bild.
„Escape From Tomorrow“ strotzt von merkwürdigen Einfällen, die sich im Verlauf des Filmes immer mehr steigern. Sind es am Anfang noch die leicht verzehrte Wahrnehmung des Protagonisten, der in harmlosen Figuren plötzlich böse Fratzen zu erkennen glaubt, so nimmt der Wahnsinn bald immer mehr Fahrt auf und kumuliert in der zweiten Hälfte in einem kaum noch nachvollziehbaren Plot um Manipulationsmaschinen, sinisteren Wissenschaftlern und unheimlichen Robotern. Von hysterischen Hexen ganz zu schweigen. Dieses sich permanent steigernde Albtraumszenario wäre in dieser extremen Form im Grunde gar nicht nötig gewesen. Tatsächlich wirkt das im letzten Viertel entfesselte Inferno etwas zu selbstzweckhaft und gewollt, da sich Randy Moore obendrein entschließt, seine Geschichte mit immer kryptischer werdenden Bildern und verschlungener Wendungen aufzuladen.
Viele Kritiker des Films haben dem Film vorgeworfen, seine besondere Entstehungsgeschichte als reines Gimmick abzutun und werfen dem Regisseur vor, ganz bewusst eine Konfrontation mit dem bekanntermaßen recht prozesswütigen Disney-Konzern provoziert zu haben, um dadurch möglichst viel Publicity zu bekommen. Dabei ist der Schauplatz in der Tat essentiell für das Funktionieren der Geschichte. Denn bereits die bloße Tatsache, dass der Film der kunterbunten Disney-Unterhaltungswelt mit seinem Gute-Laune-Terror die Farbe entzieht, wirkt ausgesprochen verstörend. Durch diesen merkwürdig beunruhigenden Effekt, wirkt der berühmte Vergnügungspark tatsächlich wie ein Fegefeuer der falschen Fröhlichkeit. Gerade in den kleinen, „falschen“ Details – wie zum Beispiel der Szene, in der unser Protagonist entdeckt, dass sich die Disney-Prinzessinnen für japanische Geschäftsleute prostituieren – sind es, die für ein ungutes, irreales Gefühl sorgen. Der Disney-Konzern war allerdings clever genug, nicht auf „Escape From Tomorrow“ zu reagieren, und so erlangte der Film auch nicht die anarchistische Berühmtheit, die sich Randy Moore sicherlich erhofft hatte.
Unter abenteuerlichen Umständen gelang Regisseur und Drehbuchautor Randy Moore ein kleiner, aber feiner surrealer Horrortrip in die Psyche eines Mannes kurz vor dem psychischen Zusammenbruch. Dabei sabotiert Moore seine beunruhigenden, an Guy Maddin erinnernde Bilder im letzten Drittel etwas, indem er seinen Film mit allerlei kryptischen Windungen überlädt.
Screenshots und DVD-Infos: http://www.filmforum-bremen.de/2015/04/ ... -tomorrow/
Früher war mehr Lametta
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Re: Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
Also ein Film für Kannibalen-PurgschiArkadin hat geschrieben:Die Gesichter einiger Besucher sieht er plötzlich verzehrt,
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
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Re: Escape from Tomorrow - Randy Moore (2013)
ugo-piazza hat geschrieben:Also ein Film für Kannibalen-PurgschiArkadin hat geschrieben:Die Gesichter einiger Besucher sieht er plötzlich verzehrt,
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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- kein Wasser
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