„So sind unsere Schulmädchen nun mal!“
Herr Hofbauer, Sie befinden sich vor dem cineastischen Sittengericht von Ankläger und Richter in Personalunion bux t. brawler. Auf Grundlage Ihrer Regiearbeit für den von Günther Heller verfassten „Schulmädchen-Report 7. Teil - Doch das Herz muss dabei sein“ aus dem Jahre 1974 wird Ihnen die Verharmlosung, wenn nicht gar Verherrlichung der Prostitution Minderjähriger vorgeworfen. Ferner haben Sie sich hinsichtlich der bewussten Verdrehung sexueller Straftatbestände und der Verhöhnung ihrer Opfer sowie aufgrund von Verstößen sowohl gegen den guten als auch den guten schlechten Filmgeschmack zu verantworten. Die Verhandlung ist eröffnet.
Richter: Herr Hofbauer, Sie waren seinerzeit sehr umtriebig als, äh, „Reporter“ unterwegs…
Angeklagter Hofbauer: Ja, nur ein Jahr zuvor realisierte ich den Vorgänger „Schulmädchen-Report, 6. Teil - Was Eltern gern vertuschen möchten“, außerdem den „Hausfrauenreport International“, den „Frühreifen-Report“, „Was Schulmädchen verschweigen“, …
Richter (unterbricht): Und das reichte nicht? Weshalb glaubten Sie, die Welt habe auf einen weiteren „Schulmädchen-Report“ gewartet?
Hofbauer: Man muss die Kuh melken, so lange sie noch Milch gibt – und die „Schulmädchen-Reporte“ waren unsere beste Kuh, äh, bestes Pferd im Stall, verstehen’s? Und als der Wolf C. Hartwig mich fragte, hab‘ ich nicht lange überlegt. War ja keine große Sache, im Prinzip wurden die bewährten Ideen ein bisschen aufgewärmt und modifiziert und ich musste sie nur irgendwie neu aneinanderfügen… Den Pseudo-Reportagen-Stil hat uns eh niemand mehr abgenommen, so konnten wir auch die obligatorische Einführung durch den Sprecher aus dem
Off auf ein Minimum reduzieren und direkt mit der Puffszene einsteigen.
Richter: Sie meinen sicherlich den Aufhänger, als Babsi ihren Bruder Albert (Leopold Gmeinwieser, „Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt“) besucht und entsetzt feststellt, dass dieser einen Puff mit minderjährigen Schülerinnen betreibt. War Ihnen das Fremdscham-Potential von Dialogzeilen wie
„Sei doch nicht so ungeil, ich will dich doch bloß pimpern!“ nicht bewusst?
Hofbauer: Sprecht ihr Piefkes etwa nicht so? Aber mir schwant schon, worauf’s hinauswollen. Vergessen’s ja nicht: Die Babsi ist ein sauberes Mädchen, das sich nicht auf den notgeilen Freier Krämer einlässt, deshalb entbrennt ja der Konflikt, der Krämer wird geschlagen…
Richter: …und lässt schließlich den Bordellbetrieb auffliegen.
Hofbauer: Genau. Der Fall bzw. der ganze Puff landet – ganz rechtsstaatlich – vor Gericht bei Ihrer Kollegin.
Richter: Ich verbitte mir, mit Elisabeth Welz („Zum Gasthof der spritzigen Mädchen“) in Ihrer Rolle als Richterin in einen Topf geworfen zu werden. Ich würde in einer solchen Situation jedenfalls nicht die minderjährigen Prostituierten nach ihrem ersten Geschlechtsverkehr ausfragen und sie davon unverblümt, ausgeschmückt und detailliert berichten lassen. Sie hingegen nahmen das zum Anlass für die erste Episode Ihres Films.
Hofbauer: Klar! Die 17-jährige Helga musste ja den Sportunterricht abbrechen, so ist das doch ab und zu bei so jungen Dingern. Und wenn sie dann unter der Schuldusche zu masturbieren beginnt, ist doch logisch, dass sie eigentlich lieber so richtig durchgenommen werden würde…
Richter: …von einem jungen Spanner, der sie beobachtet hat und schließlich ungefragt von hinten in sie eindringt?
Hofbauer: Na, in einer solchen Situation, also, da ist’s so’nem Madl doch egal, wer oder was da kommt – Hauptsache, die hat die Hände wieder frei! Und dass es sich bei Helga um ein wenig wählerisches Exemplar handelt, hab‘ ich doch auch verdeutlicht: Sie wurde zur Nymphomanin und die Anlagen waren eben schon da!
„Wer einmal leckt, der weiß, wie’s schmeckt!“, sag‘ ich immer, und das hat hier so gut gepasst, das haben der Günni und ich gleich mit eingebaut.
Richter: Zugegeben, Helga geht extrem selbstbewusst mit ihrer Sexualität um. Ich bezweifle jedoch, dass Sie um die wahre Bedeutung von Nymphomanie wissen. Außerdem, und das sollten sie – so hoffe ich zumindest – eigentlich wissen, ist auch die sexuelle Erregung eines Menschen kein Freifahrtschein dafür, ihn derart zu „überraschen“ – das fällt vielmehr in den Bereich der Vergewaltigung.
Hofbauer: Nun haben’s sich nicht so, der Helga hat’s gefallen, Punktum! Und ich musste all das zeigen, damit der Zuschauer versteht, wie sie sich von Albert überreden lassen konnte, für ihn zu „arbeiten“.
Richter: Ich habe genug gesehen und gehört. Kommen wir zur nächsten Episode: Der Italiener Carlo, von Rinaldo Talamonti einmal mehr mit allen Klischees verkörpert, arbeitet in einem Café und darf dort die Mädchen unterm Tisch befummeln, die sich damit ihre Eisbecher finanzieren. Glauben Sie wirklich, dass dem durchschnittlichen Schulmädchen der eigene Körper und die eigene Sexualität so wenig wert sind, dass sie sich für ein bisschen klebriges Zucker-Milch-Gemisch quasi schon prostituieren?
Hofbauer: Sagen Sie mal, Sie gehen wohl zum Lachen in den Keller? Darum geht’s doch gar nicht! Aber ich wusste doch, wie ihr über eure Itaker damals dachtet, langer Schwanz, kurze Beine, große Klappe und „Mamma mia, ciao Bella“…
Richter: Herr Hofbauer, ich bitte um Contenance!
Hofbauer: Naja, und da haben wir eben eine Komödie draus gemacht, das alles so a bisserl aufs Korn genommen – lustig sein ist doch keine Sünde!?
Richter: Sie haben in hochnotpeinlicher Albernheit sowohl die in Deutschland lebenden Italiener als auch Schulmädchen verhöhnt! Carlo wollte es mit allen drei Mädchen nacheinander treiben, schaffte aber nur eine und floh schließlich zusammen mit ihnen splitterfasernackt vor seiner Frau durch ein ganzes Hotel! Das finden sie lustig? Ist das österreichischer Humor oder ihre Vorstellung deutschen Humors?
Hofbauer: Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Und Sie vergessen unsere Zielgruppe: Deutsche Herren mittleren Alters. Die hatten damals doch alle Schiss vor den vermeintlich potenteren Italienern und davor, dass sie ihre Frauen oder gar ihre Töchter an die Gastarbeiter verlieren, dass plötzlich der eigene Nachwuchs mit so’nem Schwarzhaarigen in der Tür steht! Die wollte ich ein bisschen kitzeln, wollte ihre Ängste bestätigen, dass sie sich aufregen, wenn sie sehen, wie der Carlo die deutschen Dirnen befummelt und beglückt – und dann sollten sie sich aber wieder beruhigen und ihn genüsslich auslachen können, wenn er versagt und vor seiner eigenen Frau wegrennen muss, so einer hysterischen Kuh! Südeuropäisches Temperament, verstehen’s? So was nennt man Katharsis – und ist ihnen gar nicht die tolle Kamera aufgefallen, die zwischenzeitlich Carlos
Point-of-View-Perspektive einnimmt? Das war nicht alltäglich damals!
Richter: Versuchen sie gerade allen Ernstes, dieser Schmierenkomödie einen psychologischen und künstlerischen Anstrich zu verpassen?
Hofbauer: Ich seh’s schon, Sie haben keinerlei Sinn dafür, sie bevorzugen Ihren Humor wie ich den Wein: trocken! Aber es sollte ja für jeden was dabei sein; die nächste Episode dürfte mehr nach Ihrem Gusto gewesen sein, oder?
Richter: Ich weiß, worauf sie anspielen: Auf die 17-jährige Monika (Sonja Jeannine, „Ekstase - Der Prozeß gegen die Satansmädchen“), die per Anhalter reist, vom Fahrer (Peter Böhlke, „Liebesspiele junger Mädchen“) befummelt wird und zum Schein darauf eingeht, mit ihm eine Waldhütte aufsucht, sich dort angekommen plötzlich abweisend verhält und einen Vergewaltigungsversuch über sich ergehen lässt, nur damit ihre Freunde den Fahrer ausrauben können…
Hofbauer: War das nicht ein Geniestreich? In einen Film, in dem ein Gericht beschäftigt wird und der anschließend selbst Gerichte beschäftigte [Anm.: Nicht nur das cineastische, es ging um Beschlagnahmungen und Indizierungen sowie Präzedenzfälle, s. die
weiterführenden Informationen in der OFDb.] einen knallharten Kriminalfall mit Toten einzubauen – Sex & Crime at its best!
Richter: Das sei einmal dahingestellt. In der Tat jedoch setzen Sie sich mit der moralischen Zwickmühle zur Verschwiegenheit Verpflichteter auseinander, in diesem Falle des Pfarrers (Peter Hamm, „Liebesgrüße aus der Lederhose“), der Zeuge wurde, wie der Fahrer von der Bande verprügelt wurde und die Polizei rief. Monika ist nicht doof und beichtet dieses abgekartete Spiel bei ihm, damit es unter seine Schweigepflicht fällt. Wie Sie es bereits vorwegnahmen, stirbt der Fahrer, doch mit einer List gelingt es dem von seinem Gewissen geplagten Geistlichen, die Bande zu überführen. Was mich an dieser Episode stört, ist dass der Anhalterinnen sexuell nötigende Fahrer durchweg als Opfer dargestellt wird. Auch wenn Monika zum Schein positiv reagierte, gibt ihm das noch lange nicht das Recht, sie zu vergewaltigen. Gerade ein älterer Herr muss ein eindeutiges Nein nicht nur einer jungen Frau auch dann ohne Wenn und Aber akzeptieren, wenn er es nicht nachvollziehen kann.
Hofbauer: Sie werden mir zu abstrakt. Damals hat man doch ständig davon gehört, dass Anhalterinnen missbraucht und vergewaltigt werden! Selbst schuld! Was steigen die hübschen Mädchen auch zu einsamen Herren ins Auto, da ist das doch vorprogrammiert! So manch Phantasie der Angehörigen unserer Zielgruppe wird das seinerzeit beflügelt haben, besonders, wenn sie mal wieder ein dralles Exemplar am Straßenrand haben stehen sehen. Gleichzeitig wird der eine oder andere gedacht haben, dass das doch so alles gar nicht gewesen sein kann, Missbrauch hier, Vergewaltigung da – pah! Die frechen Mäderl könnten sich ja auch ruhig mal erkenntlich zeigen, wenn man sie schon mitnimmt. Und wenn sie da einsteigen in ihren kurzen Röcken und mit tiefen Ausschnitten und den Fahrer damit ganz verrückt machen, könne man da überhaupt noch von Vergewaltigung sprechen, wenn der Mann, der schließlich auch nur ein ebensolcher ist, sich Entspannung verschaffen, wieder einen klaren Kopf kriegen will? Schließlich muss er sich ja auch auf den Straßenverkehr konzentrieren – wie schnell ist da was Schlimmes passiert?! In meinem Fall zeige ich exemplarisch auf, dass nicht alles immer so stattgefunden haben muss, wie es den Anschein hat. Im Zuge einer ausgeglichenen Berichterstattung, verstehen’s?
Richter: Herr Hofbauer, sie säen ungerechtfertigte Zweifel am erschreckenden Ausmaß von Vergewaltigungen und suchen eine Mitschuld, wo es keine gibt. Und je mehr Sie von Ihrer Zielgruppe berichten, desto stärker frage ich mich, ob man diese in dieser Form bedienen sollte!?
Hofbauer: Sehen’s, da fehlt Ihnen einfach jeglicher Geschäftssinn! So etwas wollten die Leute sehen! Aber wenn Ihnen das zu konstruiert war, was sagen’s dann zu meiner folgenden, ganz klassischen Episode?
Richter: Sie meinen die über die 17-jährige Karla (Deborah Ralls, „Karate, Küsse, blonde Katzen“), die sich den über 40-jährigen Geschäftspartner (Günther Kieslich, „Gejodelt wird im Unterhöschen“) ihres Vaters bewusst zwecks ihrer Entjungferung auserkoren hat? In der Dialogzeilen wie
„Also, bitte – wenn du darauf bestehst!“,
„Wäre Striptease für Sie anregend?“ und
„19 cm, 4 cm Durchmesser und er steht stramm wie ein Soldat!“ vorkommen? In der Sie Karla dann tatsächlich für den alten Kna…, Entschuldigung, älteren, gutsituierten Herrn strippen lassen, das Vorspiel zeigen und schließlich den Beischlaf vollziehen lassen?
Hofbauer: Darf ich Ihrem Tonfall entnehmen, dass Sie an dieser aus dem Leben gegriffenen Episode auch etwas auszusetzen haben…?
Richter: Ich versteh‘ schon: Ihre Zielgruppe. In Ihren Filmen werfen sich auffallend viele Minderjährige Ü40ern an den Hals und ich wage zu behaupten, dass da der Wunsch durchschnittlicher Spießbürger mittleren Alters Vater der Gedanken war, denn Sie liefern ein Zerrbild der Realität, in der es eher umgekehrt der Fall ist. Sie suggerieren Ihrer „Zielgruppe“, dass sich gerade erst geschlechtsreife Mädchen sexuell für sie interessieren und leisten dadurch mitunter sexueller Belästigung, wenn nicht gar Schlimmerem Vorschub.
Hofbauer: Ach, Sie haben doch dieselbe verlogene Moral, die Karla in meinem Film vor Gericht offen anspricht und kritisiert! Meine Filme brechen Tabus und weisen auf gesellschaftliche Missstände, nämlich den verlogenen und verklemmten Umgang mit Sexualität hin, legen den Finger in die Wunde!
Richter: In Ihrer Interpretation sieht das dann so aus, wie eben beschrieben. Wäre es nicht gesellschaftlich geächtet, würden also viel mehr Minderjährige mit über 40-Jährigen…?
Hofbauer: Ach, ist mir wurscht! Und überhaupt, was reiten Sie so auf dem Alter herum?! 40 ist das neue 20, ha!
Richter: Apropos Reiten: Was hat Sie eigentlich geritten, auf unsägliche bayrische Folklore in Form der nächsten Episode zurückzugreifen, die von der hinzugestoßenen alten Bayerin erzählt wird?
Hofbauer: Baziploitation geht immer! Die urigen Madln und Buam in ihren strammen Lederhosen, die weitläufige grüne Landschaft und die schöne, meiner eigenen nicht fernen Sprache! Die sind ja so stolz auf ihre Andersartigkeit, dass sie sich regelrecht freuen, wenn jemand mal wieder all ihre Klischees verwurschtelt; andererseits so streng katholisch und konservativ geprägt, dass sich da immer mal wieder was aufstaut, was sich dann Bahn bricht!
Richter: So wie in Ihrem Film, als der „Preuß‘“ Balduin als Lehrer eine Schulklasse in Bayern voll frecher Schüler übernimmt und die Schülerinnen schamlos ihre Brüste und Hinterteile entblößen?
Hofbauer: Ja, haha, a Mordsgaudi, oder? Und der arme Balduin weiß gar nicht, wie ihm geschieht und ergreift die Flucht…
Richter: Der tiefere Sinn dieser Episode hat sich mir ehrlich gesagt nicht erschlossen.
Hofbauer: Na, auch die Bazis ham’s faustdick hinter den Ohren, die Schülerinnen dort sind genauso versaut wie die im Rheinland! Außerdem wurde im Film schon so viel rheinländischer Dialekt gequatscht, da musste ein Ausgleich her.
Richter: Verstehe. Sie setzen sich also für die Gleichheit aller Menschen über kulturelle Unterschiede hinweg ein. Die letzte Episode allerdings hat mich wieder stark irritiert: Schülerin Gaby (Marianne Dupont, „Mädchen, die sich selbst bedienen“) verliebt sich in ihren Lehrer Professor Steinbeck (Felix Franchy, „Zieh dich aus, Puppe“), ihre Geschlechtsverkehr-Fantasien haben sie visualisiert. Der Professor jedoch weist sie freundlich, aber bestimmt ab. Gabi provoziert daraufhin bei der Nachhilfe einen Studenten sexuell, nur um nun ihrerseits ihn zurückzuweisen. Ihr Lehrer bändelt derweil mit ihrer Mutter (Helena Rosenkranz, „Magdalena, vom Teufel besessen“) an, woraufhin sich Gaby als ihre Mutter verkleidet und sich von ihrem Lehrer, nun, äh, beschlafen lässt, ohne dass dieser den Unterschied bemerken würde. Erst als Gabis Mutter klingelt und er das Licht anmacht, sieht er, mit wem er da eben… Er scheucht sie weg, macht mit der Mutter Schluss und will sich in eine andere Stadt versetzen lassen. Wem wollen Sie diesen Unfug eigentlich auftischen?
Hofbauer: Das wissen Sie doch ganz genau! „Missbrauch von Schutzbefohlenen“, wenn ich das nur höre!
„Alles kleine raffinierte Nutten!“, heißt’s dazu ganz recht in meinem Fick-Film, pardon, meiner Reportage, denn mal ehrlich: Welches junge Ding, das etwas auf sich hält, würde nicht gern mit seinem Lehrer pimpern und alles daran setzen? Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich noch um echte Respektspersonen und nicht diese verweichlichten Müslifresser! Ich breche hier abermals eine Lanze für die Lehrkörper, insbesondere die männlichen! Was meinen Sie, wie häufig denen übel mitgespielt wird? Jeden Tag müssen Sie die aufgehenden Knospen mitansehen, die immer knapper werdenden Kleider ihrer Schäfchen, die zu schönen Schwänen heranwachsen. Ständig sehen sie sich sexuellen Avancen ausgesetzt und sollen dabei noch cool bleiben? Ich sag‘ Ihnen was: Missbrauch von Schutzbefohlenen ist ein Riesenschmarrn! Das haben sich neidische alte Fuchteln oder frustrierte Schülerinnen ausgedacht, die einfach nicht wahrhaben wollten, dass ihr Pädagoge bei all der Auswahl sich am anderen Tag gleich die nächste gepflückt hat! Und wie raffiniert diese Biester sein können, habe ich doch wohl eindrucksvoll veranschaulicht, oder?!
Richter: Es ist sicherlich nicht die Aufgabe von Lehrern, sich über ihre Schülerinnen und Schüler herzumachen. Sie verkennen außerdem völlig das Abhängigkeitsverhältnis, in dem sich die Schüler…
Hofbauer (unterbricht): Genau! Sexuell abhängig san’s! Sie brauchen’s täglich, mehrmals! Von Lehrern, von Schülern, von Kellnern, Geschäftsfreunden, Autofahrern, von Jungen, von Alten, am besten von allen auf einmal! Schulmädchen sind keine normalen Menschen, sie sind dauergeile kleine Luder, die nur das Eine im Kopf haben, 24 Stunden am Tag! Hört ihr das? Und besonders auf euch haben sie’s abgesehen, euch Erwachsene, die ihr euch schon schämt, einem von ihnen hinterherzugucken! Schluss damit! Seht meine Filme und lernt! Und schnappt sie euch! Unter der Dusche, im Lehrerzimmer, im Auto, der freien Natur, im Schulmädchenpuff, im Beichtstuhl…
Richter: Herr Hofbauer, es reicht! Dies ist nicht der richtige Ort für Ihre Marketing-Plädoyers. Bereits sieben „Schulmädchen-Reporte“ habe ich über mich ergehen lassen und hatte nach dem sechsten doch tatsächlich die naive Hoffnung, dass es besser werden könnte, denn einige Ansätze waren vorhanden. Ihr siebter Teil mit dem vollkommen sinnbefreiten Titelzusatz „Doch das Herz muss dabei sein“ jedoch ist ein gewaltiger Rückschritt, daran ändern auch die vor Ihrem filmischen Pseudogericht verhängte Einjahreshaft für Zuhälter Albert und die erzieherischen Maßnahmen für die Prostituierten nichts – und schon gar nicht das, mit Verlaub, Pseudogequatsche Ihres unsäglichen
Off-Sprechers am Ende! Mein Urteil steht fest: Schuldig in sämtlichen Anklagepunkten.
Hofbauer: Ja, aber…
Richter (unterbricht): Ja, zugegeben, Ihr Film ist ein Film. Er sieht aus wie einer, nicht wie hingerotzter Amateurschund. Dafür gibt’s einen Punkt. Manch Jungdarstellerin macht einen netten Job und becirct mit Natürlichkeit, Unbekümmertheit und Offenherzigkeit. Darüber hinaus klingt immer mal wieder das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung durch, auch wenn ich Ihnen in keiner Weise abnehme, dass es bei Ihnen mehr als Alibifunktion für die gezeigten sexuellen Verhältnisse besitzt. Dafür lege ich noch einen Punkt drauf. Mit diesen zwei von zehn Punkten werden Sie sich begnügen müssen. Die Sitzung ist geschlossen.
Hofbauer: Nein, Herr Richter, ich verurteile
SIE! Und zwar zu sechs weiteren Schulmädchen-Reporten! Ich weiß doch, dass Sie sich die Komplettbox geholt und sich vorgenommen haben, sie sich alle anzusehen!
Richter: Gnade! Ein Scheißjob ist das manchmal...