Olympia Tokio 2020

Moderator: jogiwan

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FarfallaInsanguinata
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Danke für den Input!
@ purgatorio :knutsch:

Konditionstraining ziehe ich durch. Auch schön, dass bisher keine negativen Aussagen im RL kamen. Irgendwie finden alle gut, was ich mache. Viel wichtiger ist, dass ich selbst es gut finde, grad an den Tagen, wo es mir nicht so leicht fällt durchzuhalten.
Was das andere angeht, muss ich ja auch nach den Voraussetzungen schauen. Was würde mir z.B. Capoeira nutzen, wenn ich das nirgends praktizieren kann? Ich meinem Kaff stellt sich nur die Wahl zwischen Judo und Karate und bei Karate gibt es zumindest explizite Erwachsenen-Anfängergruppen, also ist die Entscheidung eigentlich klar. Ich muss nur noch klären, ob die meine körperlichen Einschränkungen akzeptieren. Also, drückt mir die Daumen.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Zu den Paralympics habe ich mich informiert, leider ist Karate da keine Disziplin mehr.
Ansonsten heute mit leichter Verspätung den Hintern zur Kontaktaufnahme hochbekommen, und wenn alles klappt, werde ich kommende Woche mein erstes Training haben. Weil, welch glückliche Fügung, gerade hat ein Erwachsenen-Anfänger-Kurs begonnen. :smile:

Zitat: "Das Karate Dojo Rotenburg (eine Abteilung des TuS Rotenburg von 1861 e.V.) besteht seit 1992. In unserem Dojo wird ausschließlich Shotokan-Karate gelehrt. Diese lebensbegleitende Kampf- und Bewegungskunst für Körper, Geist und Seele ist eine Verbindung von kognitivem und motorischem Lernen. Für den Körper: Kraft, Beweglichkeit, Kondition, Gleichgewichtssinn, Schnelligkeit, Grenzen austesten, kein Vollkontakt(karate). Für Geist und Seele: Konzentration, Aufmerksamkeit, Geduld, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, Respekt, Rücksicht.

Jeder, der Freude an Bewegung hat, kann mitmachen. Ob Anfänger oder Wiedereinsteiger, alle sind willkommen. Auch die Nationalität spielt keine Rolle. Eintrittsalter in das reguläre Kindertraining ist 10 Jahre. Für 4-6 jährige, bzw. 7-9 jährige gibt es ebenfalls eigene Trainingsgruppen. Eine Altersgrenze nach oben gibt es bei uns nicht. „Jeder trainiert mit dem Körper, den er hat“ ist unser Motto. Wer nicht gleich mitmachen möchte, kann ein oder zweimal beim Training zuschauen."


Klingt doch genau richtig für mich! Und die wichtigste Hürde habe ich bereits überwunden, mich auf unbekannte Menschen einlassen. :D
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sergio petroni
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von sergio petroni »

Ich wünschte ich hätte Deinen Mut farfalla.
Mach weiter und zieh’s durch;
ich weiß, wie schwer das einem „erscheinen“ kann.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Onkel Joe
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von Onkel Joe »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Sa 28. Aug 2021, 18:00
Klingt doch genau richtig für mich! Und die wichtigste Hürde habe ich bereits überwunden, mich auf unbekannte Menschen einlassen. :D
Ich glaube das schwierigste an der Sache ist immer der Weg aus der eigenen Komfortzone und der dazugehörige Weg zur Tür. Ist das erstmal geschafft.. kommt alles andere von alleine. Kampfsport ist immer eine gute Sache für Körper und Geist und wenn du am Ball bleibst wirst du recht schnell erkennen wie gut man sich damit fühlt. Ich wünsche dir viel Freude und lass die Bretter beim Bruchtest nur so knacken :thup:.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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FarfallaInsanguinata
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Danke nochmal für das positive Feedback. :verbeug:
Das ist sowieso faszinierend bisher; egal in welchem Kontext, alle waren begeistert! "Klasse, super, find ich gut, weiter so" und die Aussagen klangen ehrlich. Keiner sagte bisher "was soll der Blödsinn" oder "schaffst du sowieso nicht", bis auf das eine zwiespältige Zitat, was ich schlicht der Ahnungslosigkeit des Betreffenden zuschreibe, nicht dem bösen Willen. Sowas motiviert natürlich zusätzlich!

Zwei Trainingseinheiten diese Woche liegen nun hinter mir (reguläres Training mittwochs, optionales freitags, wenn sich genug Teilnehmer melden), also kann ich bereits ein wenig sagen. Es ist etwas anders als erwartet; vereinfacht gesagt, die Herausforderung wird größer. Problem sind nicht die Kondition oder Einschränkungen durch meine rheumatische Erkrankung, wie vorher befürchtet, sondern eher andere Faktoren, wie die Koordination und das Loslassen von mentalen Blockaden. Das wird eine große Herausforderung und zwischendurch dachte ich heute ehrlich mehrere Male "das schaffst du nicht", andererseits konnte sogar ich nach 15 Minuten Wiederholung bereits einen Trainingseffekt feststellen.
Auch hatte ich das Glück, für eine Zeit Privatunterricht zu erhalten, weil die anderen Anwesenden anderweitig beschäftigt waren. Meine Trainerin machte klare Ansagen, so "gut", wie jemand der mit 20 oder im Kinderalter angefangen hat, kann ich nicht mehr werden, aber sie hat mich trotzdem motiviert.
In der Essenz geht es um zwei Faktoren, falsch, genaugenommen nur einen Faktor, loslassen und mich fallenlassen in die neue Erfahrung. Also exakt das, was ich mein ganzes Leben nicht hinkriege. irgendwann wird es "klick" machen, ohne das ich das vielleicht bewusst mitkriege und dann ist der Blockadeknoten geplatzt. Mal schauen, was draus wird. So oder so kann ich nur gewinnen!!
Meine Anfänger*innengruppe ist übrigens ganz niedlich, das Alter reicht von geschätzt Anfang zwanzig bis Ende dreißig, bis auf mich eben, 95% weiblich.

Zu dem Thema Koordination als Veranschaulichung für alle, die schon mal Schlagzeug gespielt haben: Der Fuß macht einen Takt, die linke Hand macht einen anderen Takt, die rechte Hand macht einen dritten Takt. Ich hab das als Teenagerin mal bei einem Kumpel ausprobiert, der ein Drumkit im Keller stehen hatte und bin gnadenlos gescheitert. Dann habt ihr in etwa eine Ahnung, was mich gerade erwartet.

Und zum Abschluss: Das wird hier kein Karateka-Tagebuch, obwohl ich sowas tatsächlich mache, aber für mich privat. Der Austausch hat mich jedoch bestärkt, meine Idee durchzuziehen. :knutsch:

P.S. Das wichtigste hätte ich fast vergessen, (typisch für mich), es macht totalen Spaß. :D
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FarfallaInsanguinata
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Naja, hat leider nicht so funktioniert wie gehofft.
Mit der Anfängergruppe kam ich nicht gut klar, was auch kein großes Wunder ist. Zwanzig Jahre jünger, keine rheumatische Erkrankung, keine Hirnblutung, wäre ich sicherlich auch etwas agiler.
Die Trainer sind ausgesprochen lieb und reflektiert und wir hatten einen guten Austausch. Eigentlich bräuchte ich Einzeltraining, was die jedoch nicht leisten können. Die Karate-Abteilung ist nur eine Sektion des regulären Sportvereins und was anderes als diese eine Anfängergruppe gibt's nicht.
Da holt mich leider wieder das Kleinstadtleben ein. Würde ich z.B. in HH wohnen, könnte ich mich nach einem Studio umschauen, das mir vielleicht einen maßgeschneiderten Einzelunterricht zusammenstellt.
Nachdem ich nun nahezu eine Woche meine Wunden geleckt habe, wird es Zeit neu zu planen. So leicht will ich mich diesmal nicht unterkriegen lassen.
Erstmal also Konditionstraining wieder aufnehmen und dann weiter überlegen
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Maulwurf
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von Maulwurf »

Das ist sehr schade zu lesen! Auch wenn es kein Kampfsport ist, was wäre denn mit Tai Chi als Alternative? Bietet ja zumindest mal was für den kompletten Bewegungsapparat und kann auch alleine betrieben werden.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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FarfallaInsanguinata
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Re: Olympia Tokio 2020

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Ich bin ja sowieso eher Japan-affin, habe mit Judo begonnen und mich mein Leben lang über die verpasste Chance Karate geärgert, von daher wäre alles andere (z.B. chinesische ;)) ein halbherziger Kompromiss.
Die Trainer hatten mir tatsächlich ebenfalls einige Optionen empfohlen, aber die kamen absolut nicht in Frage. Bevor ich mir mit irgendwelchen Rentnern und Hausfrauen einen Pilates- oder Fitness-Kurs antue, erschieße ich mich lieber. Das könnte ich nicht ertragen!
Ich mache demnach weiter Konditionstraining und muss mir überlegen, welche Möglichkeiten ich für das Koordinationstraining habe. Da lässt sich sicherlich ganz viel, völlig unabhängig von Karate, auch solo, tun.
Und dann vielleicht im Januar beim nächsten Anfänger-Kurs nochmal schauen oder meinen Horizont eben doch über den lokalen Bereich ausdehnen.
Ich bin in meinem Leben viel zu viele Kompromisse eingegangen, die sich im Nachhinein als Fehler erwiesen, diesmal nicht, Ich weiß, was ich will und irgendwie schaffe ich das!
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