Die Ahnungslosen - Ferzan Ozpetek (2001)

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jogiwan
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Die Ahnungslosen - Ferzan Ozpetek (2001)

Beitrag von jogiwan »

Die Ahnungslosen

Bild

Originaltitel: Die Ahnungslosen

Herstellunglsand: Italien, Frankreich / 2001

Regie: Ferzan Ozpetek

Darsteller: Margherita Buy, Stefano Accorsi, Serra Yilmaz, Andrea Renzi, Gabriel Garko

Story:

Nachdem ihr Mann bei einem Autounfall getötet wurde, entdeckt Antonia in den Sachen ihres Mannes ein Bild mit einer mysteriösen Widmung einer Person und den Dank für sieben gemeinsame Jahre. Doch die Widmung stammt nicht von einer Nebenbuhlerin, sondern von Michele, mit dem ihr Mann sie offensichtlich betrogen hat. Für Antonia bricht zuerst eine Welt zusammen und dennoch nähert sie sich wenig später an Michele und dessen schrille Wohngemeinschaft aus Schwulen, Transsexuellen und Flüchtlingen an, die ebenfalls mit vielen Problemen zu kämpfen haben und die Begegnung führt dazu, dass auch Antonia ihre Trauer überwinden und ihr Leben neu ordnen kann.
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jogiwan
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Re: Die Ahnungslosen - Ferzan Ozpetek (2001)

Beitrag von jogiwan »

Im Jahr 1999 hat Pedro Almodóvar „Alles über meine Mutter“ gedreht - mein absoluter Lieblingsfilm - der nicht nur den Auslands-Oscar abgeräumt hat, sondern wohl auch bei Ferzan Ozpetek ziemlich Eindruck hinterlassen hat. Der hat mit „Die Ahnungslosen“ kurze Zeit drauf einen Film gedreht, der in hunderten Dingen Parallelen aufweist und eigentlich fast wie ein dreistes Remake daherkommt. Von den Figuren, über die Settings, den inhaltlichen Themen wie Verlust, Trauer, Solidarität bis HIV und sogar der Score wirkt alles von Almodóvar inspiriert, nur dass es im Falle von „Die Ahnungslosen“ immer etwas weniger schrill, weniger herzlich und weniger kompakt daherkommt. Die Figuren bleiben blass, die Geschichte über große und kleine Lügen etwas seltsam und auch der vermittelte Toleranz-Gedanke wirkt hier meines Erachtens etwas zu aufgesetzt. Zwar lässt sich der Film immer noch gut schauen und bietet auch Erica Blanc in einer Nebenrolle, aber so richtige Freude wollte sich bei der Sichtung nicht einstellen und im Vergleich zu „Alles über meine Mutter“ wirkt „Die Ahnunglosen“ bemüht, bieder und schon fast wie ein schlecht gealtertes Zeitdokument des gesellschaftlichen Umbruchs Anfang der Nullerjahre.
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jogiwan
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Re: Die Ahnungslosen - Ferzan Ozpetek (2001)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 07:21 Im Jahr 1999 hat Pedro Almodóvar „Alles über meine Mutter“ gedreht - mein absoluter Lieblingsfilm - der nicht nur den Auslands-Oscar abgeräumt hat, sondern wohl auch bei Ferzan Ozpetek ziemlich Eindruck hinterlassen hat. Der hat mit „Die Ahnungslosen“ kurze Zeit drauf einen Film gedreht, der in hunderten Dingen Parallelen aufweist und eigentlich fast wie ein dreistes Remake daherkommt. Von den Figuren, über die Settings, den inhaltlichen Themen wie Verlust, Trauer, Solidarität bis HIV und sogar der Score wirkt alles von Almodóvar inspiriert, nur dass es im Falle von „Die Ahnungslosen“ immer etwas weniger schrill, weniger herzlich und weniger kompakt daherkommt. Die Figuren bleiben blass, die Geschichte über große und kleine Lügen etwas seltsam und auch der vermittelte Toleranz-Gedanke wirkt hier meines Erachtens etwas zu aufgesetzt. Zwar lässt sich der Film immer noch gut schauen und bietet auch Erica Blanc in einer Nebenrolle, aber so richtige Freude wollte sich bei der Sichtung nicht einstellen und im Vergleich zu „Alles über meine Mutter“ wirkt „Die Ahnunglosen“ bemüht, bieder und schon fast wie ein schlecht gealtertes Zeitdokument des gesellschaftlichen Umbruchs Anfang der Nullerjahre.
Auch die Zweitsichtung macht den Streifen nicht wirklich besser. Zu konstruiert und bemüht das Szenario und zu aufgesetzt kommen die viele Außenseiter-Charaktere daher, die hier in einer Art großen WG eine Ersatzfamilie bilden und sich einen Ort kreieren, wo sie so sein können, wie sie möchten. Die Art und Weise wie Ferzan Ozpetek seine Figuren und ihre Handlungen entwirft, wirkt teilweise sehr seltsam und was soll es bringen, wenn man nur für ein paar Stunden einem Leben entfliehen kann, das man so gar nicht möchte. Diese große Frage bleibt aber auch in "Die Ahnungslosen" unbeantwortet und ein auf Lug und Trug basierende Lebensentwurf kann auf Dauer auch nicht funktionieren. Genauso wie der Versuch hier ernste Themen auf leichte Weise zu präsentieren.
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