Deliria-Italiano

Die Verdammten (Götterdämmerung)



Deutscher Titel: Die Verdammten
Alternativ: Götterdämmerung / The Damned
Originaltitel: La Caduta degli dei

Regie: Luchino Visconti
Produktionsland: Italien / Deutschland (1969)

Darsteller: Dirk Bogarde, Ingrid Thulin, Helmut Griem, Helmut Berger, Renaud Verley, Umberto Orsini, Reinhard Kolldehoff, Albrecht Schoenhals, Florinda Bolkan, Nora Ricci, Charlotte Rampling, Irina Wanka

Story:

Anlässlich des Geburtstages des alten Stahlbarons Joachim von Essenbeck hat sich dessen Familie im Februar 1933 auf Schloß Essenbeck versammelt. In die Feier platzt die Nachricht vom Reichstagsbrand. Vorbei ist die Feststimmung, latent bestehende Animositäten innerhalb der Familie treten offen zutage, der Kampf um die Macht im Konzern beginnt. Bald darauf wird der Stahlbaron ermordet. Sein Sohn Martin (Helmut Berger) wird der neue Besitzer des väterlichen Stahlimperiums. Der sich aber schnell zum brutalen Diktator entwickelt…

(via ofdb)

Viscontis Deutsche Trilogie:
Die Verdammten
Tod in Venedig
Ludwig II.

Viscontis Deutschland Trilogie ist natürlich Pflichtprogramm. Der Meister der Ausstattung mit leichtem Hang zur Dekadenz hier mit kongenialen Cast, grosses Kino über eine fatale Epoche.

Stimmiges Plakat wie ich meine

man Nello, meine Hochachtung vor deiner extrem umfangreichen Filmkenntnis! Was du nicht alles gesehen hast

Ich habe vor drei Tagen die Bluray von Criterion gesichtet. Deutscher Ton ist nicht an Bord. Das macht zwar einerseits nix, da hier simples Schulenglisch gesprochen wird. Andererseits wäre mit Blick auf die Epoche und den Schauplatz der deutsche Ton lobenswert. Wie bei den SadicoNazista-Vehikeln (Weitör, Schnällör, Zick Haiiiil) muss allerdings nicht gänzlich auf deutsche Worte verzichtet werden. Denn hin und wieder brabbelt die SA was auf Deutsch und singt analog ihre Kampflieder. Überhaupt scheinen diese Momente, die Momente vor der „Nacht der langen Messer“, dem Treiben auf Neonazisten-Treffen nicht unähnlich. Verschwitzte, stark betrunkene Kerle grölen das Horst Wessels Lied und treten die Benimmregeln des Knigge mit bestiefelten Füßen. Getreu dem Motto: Blond wie Hitler, groß wie Goebbels und schlank wie Göring…

Was soll ich zum Film sagen? Der Film ist grandios! Pure Dekadenz und ein brillanter Helmut Berger. Aber nicht nur der Berger, der gesamte Cast ist spitze und alle liefern sie ab! Die ca. 150 Minuten Laufzeit vergingen im Flug.