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Griff aus dem Dunkel - Karel Reisz (1964)

Verfasst: Fr 20. Aug 2021, 12:33
von sergio petroni
GRIFF AUS DEM DUNKEL
griff.jpg
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Originaltitel: Night Must Fall

Herstellungsland-/jahr: GB 1964

Regie: Karel Reisz

Darsteller: Albert Finney, Mona Washbourne, Susan Hampshire, Sheila Hancock, Michael Medwin,
Joe Gladwin, Martin Wyldeck, John Gill, ...

Story: Mrs. Bramson (Mona Washbourne) ist eine bettlägrige, an den Rollstuhl gefesselte Witwe, die dauerhafter Pflege bedarf und das ihre Umgebung auch wissen lässt. Als ihre Küchenhilfe Dora (Sheila Hancock) von ihrem Freund geschwängert wird und dieser keine Hochzeitsanstrengungen unternimmt, wird er zu der Witwe zum Rapport zititert. Doch Danny (Albert Finney), Kellner von Beruf, hat seine eigene, sehr charmante Art, mit der er sowohl die Witwe wie auch nur wenig später ihre sie pflegende Nichte Olivia (Susan Hampshire einwickelt, obwohl Letztere zunächst skeptisch ist.
Wovon sie nichts wissen - oder was sie nicht recht wahrnehmen - ist die ausgedehnte Suche der Polizei in der nahen Umgebung nach einem psychopathischen Frauenmörder, der sein Opfer geköpft hat. Und hat nicht Danny immer eine voluminöse Hutschachtel in seiner Nähe?
(quelle: ofdb.de)

Re: Griff aus dem Dunkel - Karel Reisz (1964)

Verfasst: Mo 13. Sep 2021, 21:33
von sergio petroni
Kellner Danny (Albert Finney) ist ein Frauenheld und Tunichtgut. Seine aktuelle Liebschaft Dora arbeitet
bei der reichen Witwe Mrs. Bramson. Danny schmeichelt sich bei Mrs. Bramson ein, erhält eine Stelle
als Mann für alle Fälle und darf mit seinem wenigen Hab und Gut in ein Zimmer unter dem Dach einziehen.
Es dauert nicht lange, bis sich Danny auch mit Olivia, der Tochter Mrs. Bramsons einläßt.
Sogar die ältliche Mrs. Bramson scheint Dannys Charme zu erliegen.
Zeitgleich entdeckt die Polizei im nahegelegenen Teich eine zerstückelte Frauenleiche
Sie verkehrte im gleichen Lokal, in dem einst Danny arbeitete.....

Karel Reisz suchte nach Drehorten für einen ganz anderen Film als "Night must fall". Als aufgrund
mangelnden Fortschritts der Geldhahn seitens des Studios zugedreht wurde, entstand kurzfristig
dieser kleine Thriller. In der Anfangsszene sehen wir Danny als Mörder; eine an Eindeutigkeit eigentlich
kaum zu überbietende Szene, oder?!
Anschließend lebt Danny von Tag zu Tag auf die Kosten anderer und versteht es trotz offensichtlich
psychotischer Schübe, die Frauen in seiner Umgebung für sich einzunehmen. Albert Finney spielt grandios,
er trägt den ganzen Film eigentlich alleine. Die Mordermittlungen laufen beinahe unbemerkt ab,
die Frauen sind eher Statisten. Nur leider ist das nicht genug, um einen Film zwischen der
Anfangs- und der dann wieder fulminanten Schlußszene zu tragen. Dafür passiert im dennoch zweifellos
schön anzuschauenden Mittelteil des Films dann doch etwas zu wenig.
5,5/10