Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von jogiwan »

Heavy Metal

Bild

Originaltitel: Heavy Metal

Herstellungsland: Kanada / 1981

Regie: Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami

Darsteller: -

Story:

Eine böse Macht in Form einer grün-leuchtenden Kugel sorgt seit Ewigkeiten für Unfrieden in entfernten Galaxien und auf der Erde. Ein junges Mädchen erhält besagte Kugel von ihrem Vater, als dieser von einer Forschungsreise zurückkehrt und ehe sich die junge Dame versieht, ist der Vater in seine molekularen Bestandteile aufgelöst und die Kugel erklärt auch ohne Umschweife, dass das Mädchen als Nächtes von ihr verschlungen wird. Vorher gibt die pulsierende Kugel aber noch einen kurzen Einblick in die bewegte Vergangenheit und Zukunft dieser bösen Macht in Form von sechs von Heavy Metal-Musik begleiteten Episoden, in denen von düsteren Zukunftsvisionen, Untoten bis hin zu seltsamen Anarcho-Welten jenseits menschlicher Vorstellungskraft auch alles Platz findet.
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jogiwan
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von jogiwan »

Der kanadische Animationsfilm „Heavy Metal“ aus dem Jahr 1981 ist ja eine Ansammlung unterschiedlichster Geschichten für Erwachsene, die aus der gleichnamigen und mir unbekannten Heft-Serie stammen, die wohl zu dieser Zeit recht populär gewesen zu sein scheint. Dabei sind die qualitätstechnisch etwas durchwachsenen Episoden mit Sex, Gewalt und einer Prise schwarzen Humor natürlich voll und ganz auf ein bestimmtes Zielpublikum zugeschnitten und wohl einer der früheren Versuche in westlichen Breiten, Animationsfilme für ein erwachsenes Publikum zu etablieren. Manche Episoden, wie die des Taxifahrers Harry Canyan, oder die letzte namens „Taarna“ sind auch recht gelungen, während andere Beiträge doch eher etwas lahm um die Ecke biegen und auch zeichnerisch sind ganz gelungen umgesetzt sind. Irgendwie finde ich es auch schade, dass die Episoden so bunt zusammengewürfelt wirken, der Metal-Soundtrack eher untergeordnet wirkt und man sich hier auch nicht etwas mehr Mühe gegeben hat um etwas Runderes zu schaffen. Trotzdem ist „Heavy Metal“ mit viel nackter Haut, düsterem Sci-Fi und jeder Menge Gewalt eine mit kleineren Abstrichen durchaus sympathische Angelegenheit von und für große Kinder, die sich von dicken Möpsen, Gewalt und sonstigen Männerphantasien begeistern lassen.
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jogiwan
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von jogiwan »

Keine weiteren Meinungen zu dem Teil? Mit Sex, Titten, Gewalt und Metal scheint mir der ja genauestens auf die Userchen hier zugeschnitten? :winke:

Löhnt eigentlich der Nachfolger?

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Arkadin
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von Arkadin »

jogiwan hat geschrieben:Keine weiteren Meinungen zu dem Teil? Mit Sex, Titten, Gewalt und Metal scheint mir der ja genauestens auf die Userchen hier zugeschnitten? :winke:
Ich fand den ganz okay. Aber kein Meisterwerk. Von den Heften habe ich einige. Das ist eine französische Anthologien-Reihe. Ähnlich wie ZAK in Deutschland. Da gab es auch DRUUNA als Fortsetzungsserie drin. Allerdings habe ich da nur die amerikanische, zensierte Variante. Richard Corben war da auch oft anzutreffen. Die letzte Episode im Film beruht auf einer seiner Sachen. Den Soundtrack ahbe ich auf CD und mag den eigentlich sehr gerne. Besonders Blue Oeyster Cult. Ist aber insgesamt zu lange her, dass ich den gesehen habe, um ein vernünftiges Urteil abzugeben.
jogiwan hat geschrieben:Löhnt eigentlich der Nachfolger?

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Nie gesehen. Der Herausgeber von "Heavy Metal" war mit Julie Strain zusammen, darum ist die Hauptfigur ihr nachgebildet. Mehr weiß ich auch nicht.
Früher war mehr Lametta
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Reinifilm
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von Reinifilm »

Den Nachfolger hatte ich mal vor Urzeiten gesehen und fand ihn damals ziemlich zahm...
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karlAbundzu
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von karlAbundzu »

Ich weiß noch, Besuch bei Verwandten, Cousin musste mich, seinen kleinen Cousin, mitnehmen. Durfte vorher nicht sagen, was er mit seinen Freunden vorhat, die damals wohl 15,16, ich 12.

Ich war geflasht!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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buxtebrawler
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von buxtebrawler »

„Ich bin das absolut Böse!“

„Heavy Metal“ ist nicht nur eine Musikrichtung, sondern auch ein kanadisch produzierter Episoden-Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1981, der aus Verfilmungen von sechs dem Erwachsenen-Comicmagazin „Métal hurlant“ (in Deutschland als „Schwermetall“ bekannt) ent- oder zumindest an dessen Stil angelehnten Geschichten verschiedener Zeichner und Urheber besteht, ergänzt um und lose zusammengehalten von einer Rahmenhandlung. Passend zum Titel wurde der Film – wenn auch überraschend zurückhaltend – mit Hardrock- und Metal-Stücken von Bands wie Black Sabbath, Blue Öyster Cult und Trust, aber auch „normaler“ Rockmusik von beispielsweise Cheap Trick sowie einem klassischen orchestralen Score unterlegt. Regie führten Gerald Potterton und Jimmy T. Murakami, wobei sich Murakamis Arbeit auf die Rahmenhandlung beschränkte. „Heavy Metal“ gilt als ein Pionier des sich vornehmlich an ein erwachsenes Publikum richtenden Zeichentrick-/Animationsfilms.

Eine grünleuchtende Kugel stellt sich als das absolut Böse vor, nachdem sie den Vater eines Mädchens vernichtet hat, der die Kugel von einer Forschungsreise mitgebracht hatte. Bevor das Böse auch das Mädchen auszulöschen gedenkt, übt es sich im Geschichtenerzählen, indem es dem ihm von seiner bewegten Vergangenheit als Unheilsbringer im ganzen Universum und fernen Galaxien berichtet.

Bei diesen Geschichten handelt es sich um die einzelnen Episoden, beginnend mit einer New Yorker Dystopie, in der die Polizei ausschließlich gegen Zahlung von Bestechungsgeldern tätig wird, inszeniert im Film-noir-Stil mit einem aus dem Off erzählenden Protagonisten und einer Femme fatale. Ein gelungener Einstieg mit schönen Schmelzeffekten und Sex. Mit einem Off-Erzähler arbeitet auch die zweite Episode, die abgefahrene Science-Fiction-Action auf einem fremden Planeten bietet und an typische Fantasien pickliger frustrierter Teenie-Jungs appelliert: Ein ebensolcher gerät durch die Kugel auf einen Planeten, auf der er ein mächtiger Held ist, der ein Mädchen rettet. Komödiantisch und sehr kurz fällt hingegen Episode 3 aus, in der ein Mörder und Vergewaltiger seine Haut zu retten versucht, indem er den Zeugen der Anklage besticht. Doch dieser verwandelt sich unter Einfluss der geheimnisvollen Kugel in ein Monster, das sich gegen den Mörder wendet – letztlich aber doch den Kürzeren zieht.

Die vierte Episode ist im Zweiten Weltkrieg angesiedelt, genauer: dessen Luftkrieg, in dem ein B-17-Bomber unter Beschuss steht. Die Kugel lässt Tote wiederauferstehen und sorgt für Splatter- und Gore-Zombie-Action. Bis hierhin ist „Heavy Metal“ sehr kurzweilig, im Stile kurzer in sich abgeschlossener Comics. Das letzte Drittel hingegen fällt sehr Fantasy-lastig aus und wird dabei leider immer zerfahrener und langatmiger. Episode 5 steuert nach Art einer Science-Fiction-Komödie mit Erotikanteil auf eine enttäuschende Pointe zu, während die finale Geschichte eher ermüdende Zivilisation-versus-Barbaren-Fantasy, wenn auch mit viel selbstzweckhafter nackter Haut, durchkaut. Immerhin knüpft der Abschluss der flankierenden Rahmenhandlung direkt daran an.

Unterm Strich überwiegt der positive Eindruck, denn die Mischung aus Action, Science-Fiction, Film noir, Horror, Erotik/Sex und Fantasy vereint doch vieles, worauf die Zielgruppe sich einigen kann. Aus heutiger Sicht haftet dem Spektakel auch ein gewisser unschuldiger Charme an, wozu auch die etwas ruckeligen Animationen passen. Die Versuche, die eigentlich voneinander unabhängigen Geschichten durch die Rahmenhandlung, die sich durch die Off-Stimme immer wieder ins Gedächtnis ruft, miteinander zu verbinden, sind mal mehr und mal weniger gut gelungen, spielen aber auch keine entscheidende Rolle. Anstelle der letzten beiden Episoden wäre eine Fortsetzung des pointierten, augenzwinkernden Comicstils wünschenswert gewesen, aber auch so verführt „Heavy Metal“ dazu, immer mal wieder eingelegt zu werden, wenn amüsante und anregende Zerstreuung gewünscht ist – ganz so, wie man als kleiner Junge früher immer wieder in seinen Comicheften geschmökert hat.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Blap
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von Blap »

jogiwan hat geschrieben: Mo 20. Feb 2017, 13:20 Keine weiteren Meinungen zu dem Teil? Mit Sex, Titten, Gewalt und Metal scheint mir der ja genauestens auf die Userchen hier zugeschnitten? :winke:
Pfui Deibel! :opa:
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fritzcarraldo
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von fritzcarraldo »

Heavy Metal
heavy-metal-2.jpg
heavy-metal-2.jpg (131.38 KiB) 64 mal betrachtet
35mm. Monster machen mobil. Metropolis Kino. Hamburg.
Es wurde eine ganz fabelhafte 35mm Kopie dieses Klassikers präsentiert. Anfangs noch etwas mit Tonschwankungen versehen, legte sich dies und es wurde ordentlich Zunder gegeben. Auch nachdem noch ein- bis zweimal an der Lautstärke gedreht wurde. Turn it to Eleven!
Damals auf VHS mit 13 oder so gesehen. Irgendwann verzweifelt versucht, den Vinyl Soundtrack zu bekommen und dann auch erfolgreich gewesen.
Aber irgendwie hatte ich mich später nicht mehr so richtig damit beschäftigt. Ich weiß noch wie ich jemandem vor diesem Screening hier in Hamburg sagte, dass ich den ja doch nur so mittel fand. Nach der Vorführung kriegte ich mich erstmal vor Begeisterung nicht so richtig wieder ein. Klar. Im Kino ist das Ganze dann sowieso nochmal viel toller usw. Und die einzelnen Episoden sind in ihrer Qualität schon auch schwankend und die Rahmenhandlung wirkt auch nicht gerade souverän. Aber alles war mir trotzdem noch genauso im Gedächtnis geblieben. Und es wurde immer klarer, dass Heavy Metal durch das Gezeigte und den Stil sehr prägend für mich war. Dabei geht es nicht um Animationsfilme oder Comics. Das war nie mein Ding. Es geht um die Stories, das Drumherum, die Musik und noch viel mehr. Das war mir vorher nicht so richtig bewusst. Und wir haben natürlich darüber diskutiert, ob uns das damals geschadet hat. Natürlich nicht. Ganz klar.
"Das Leben ist noch verrückter als Scheiße!" (Joe Minaldi -Burt Young- Es war einmal in Amerika)

"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)

https://www.latenight-der-fussball-talk.de
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karlAbundzu
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Re: Heavy Metal - Gerald Potterton & Jimmy T. Murakami (1981)

Beitrag von karlAbundzu »

Beruhend auf Comics aus dem Heavy Metal/Metal hurlant Umfeld werden hier Episoden aus der Geschichte einer bösen grünen Kugel erzählt, im Grunde der ewige Kampf gut gegen böse, kosmische Gleichgewicht usw. Das geht in die Bereiche Space Sci Fi, Fantasy, Noir, Dystopie. Und haben sehr unterschiedliche Grundstimmungen von witzig über unheimlich bis grimmig. Das alles gewürzt mit Sex und Gewalt.
Die Zeichnungen stammen von Meister ihres Fachs: Richard Corben, Bernie Wrightson u.a. Auch wenn er nicht konkret genannt wird, erinnert einiges an Jean Giraud.
Die Musik ist zum Titel passend sehr hart rockig, Sammy Hagar, BÖC, Black Sabbath,... Aber auch die großartigen Devo haben Songs beigesteuert und sind sogar im Bild verewigt.
Ich mag den, ist eine schöne Sause und die Zeichnungen gut gealtert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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