DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
- Beiträge: 9565
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Dune (2021)
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: mothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Sharon Duncan-Brewster, Jason Momoa, Zendaya, Dave Bautista, David Dastmalchian, Charlotte Rampling, Stephen Henderson, Chang Chen, Javier Bardem, Babs Olusanmokun, Benjamin Clementine
Musik: Hans Zimmer
Drehbuch: Denis Villeneuve, Eric Roth, Jon Spaihts nach Frank Herberts Der Wüstenplanet
Kamera: Greg Fraiser
115m
Story: Och, da will ich gar nicht spoilern hier: Herrschaftshäuser gegeneinander, Auserwählter, starke Mütter, gute Ureinwohner. Gar nicht weit weg von Lynch oder Herbert.
Darsteller: mothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Sharon Duncan-Brewster, Jason Momoa, Zendaya, Dave Bautista, David Dastmalchian, Charlotte Rampling, Stephen Henderson, Chang Chen, Javier Bardem, Babs Olusanmokun, Benjamin Clementine
Musik: Hans Zimmer
Drehbuch: Denis Villeneuve, Eric Roth, Jon Spaihts nach Frank Herberts Der Wüstenplanet
Kamera: Greg Fraiser
115m
Story: Och, da will ich gar nicht spoilern hier: Herrschaftshäuser gegeneinander, Auserwählter, starke Mütter, gute Ureinwohner. Gar nicht weit weg von Lynch oder Herbert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
- Beiträge: 9565
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: DUNE (2021)
Die neue Verfilmung des Beginns von Frank Herberts Romanzyklus.
Der Imperator überläßt den Quellenplaneten des Spices dem Haus Atreides, und die Harkonens müssen abziehen. Atreides siedelt nach Arrakis um, mit Frau, Kind und allen wichtigen Beratern, Helfern. Ist aber im Prinzip eine Falle. Die Harkonens kommen zurück, und holen sich alles wieder.
Der Sohn der Familie überlebt mit Mutter, sucht die Einwohner des Planeten, und will Imperator anstelle des Imperators werden.
Erzählt wird dies aus der Sicht des Thronfolgers Paul Atreides, der von Visionen und Träumen geplagte Auserwählte, der das Volk der Fremen befreien soll.
Das ist schön und langsam vorsichtig erzählt. Dabei aber nie langweilig, man hängt dran. Die Schauspieler, größtenteils ja bekannt, sind richtig gut, wenn auch in den MAsken kaum erkennbar. Die Farben und Bilder stark. Villeneuve orientiert sich einerseits mit weiten Aufnahmen auf den Planeten, die interessanterweise alle kaum belebt sind. Atreies Heimatplanet, der kurioserweise einfach so verlassen wird, besteht nur aus Küste, Grünem einem Freidhof und einem Torbogen plus ein paar Räumen. Also große Bilder der Welten, große Schlachten, weiter (Welt-) Raum. Im Gegensatz dazu hat man bei den Innenräumen es mit Kammerspiel zu tun, oder noch mehr mit modernen Oper. Große Räume, schlicht eingerichtet, die Personen gestellt wie in einem Bild. Alles auch vom Gestus (nicht dem Spiel) größer. Oper, Shakespeare, Große Theaterbühnen kommen einen in denn Sinn.
Denn insgesamt bedient sich Villeneuve aus dem üblichen Baukasten: Stichwörter Star Wars / GoT. Herrschaftsfamilien, Ein-Volk-Planeten, Ränkespielchen, Freudsche Hilfspsychologie, ein wenig Hexerei, dazu Anleihen an aktueller Weltpolitik, ohne das wirklich in die Tiefe anzudeuten, nur so als Storygimmick, und den üblichen Auserwählter-Befreier-Kram. Sogar irgendwelche dunklen Mystiker stehen auf einem hohen Turm. Hier hätte ich mir von Vileneuve mehr Kante, mehr Brechungen erwünscht, ein Versprechen, eine Ahnung, die mehr bietet als nur ein neues Franchise. Sozusagen das, was bei Jackson HdR war.
Aber nicht falsch verstehen, das ist tolle Unterhaltung, ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, das theatralische abgefeiert, die 2,5 Stunden gingen viel zu schnell vorbei.
Und die Musik/Geräusche von Zimmer sind der Hammer: Viel Industriegeräusche, gepaart mit orchestralem Score, sehr laut, und taucht an unvermuteten Stellen auf.
Ich freue mich auf die weiteren Teile und muss den Quatsch endlich mal lesen.
PS: Bei sowas ja auch immer wichtig: Die Speziellen Effekte sind auch super, die Maschines, das Detailreiche und: Die Würmer. Ebenso die Action, die Jagden, die Kämpfe.
Der Imperator überläßt den Quellenplaneten des Spices dem Haus Atreides, und die Harkonens müssen abziehen. Atreides siedelt nach Arrakis um, mit Frau, Kind und allen wichtigen Beratern, Helfern. Ist aber im Prinzip eine Falle. Die Harkonens kommen zurück, und holen sich alles wieder.
Der Sohn der Familie überlebt mit Mutter, sucht die Einwohner des Planeten, und will Imperator anstelle des Imperators werden.
Erzählt wird dies aus der Sicht des Thronfolgers Paul Atreides, der von Visionen und Träumen geplagte Auserwählte, der das Volk der Fremen befreien soll.
Das ist schön und langsam vorsichtig erzählt. Dabei aber nie langweilig, man hängt dran. Die Schauspieler, größtenteils ja bekannt, sind richtig gut, wenn auch in den MAsken kaum erkennbar. Die Farben und Bilder stark. Villeneuve orientiert sich einerseits mit weiten Aufnahmen auf den Planeten, die interessanterweise alle kaum belebt sind. Atreies Heimatplanet, der kurioserweise einfach so verlassen wird, besteht nur aus Küste, Grünem einem Freidhof und einem Torbogen plus ein paar Räumen. Also große Bilder der Welten, große Schlachten, weiter (Welt-) Raum. Im Gegensatz dazu hat man bei den Innenräumen es mit Kammerspiel zu tun, oder noch mehr mit modernen Oper. Große Räume, schlicht eingerichtet, die Personen gestellt wie in einem Bild. Alles auch vom Gestus (nicht dem Spiel) größer. Oper, Shakespeare, Große Theaterbühnen kommen einen in denn Sinn.
Denn insgesamt bedient sich Villeneuve aus dem üblichen Baukasten: Stichwörter Star Wars / GoT. Herrschaftsfamilien, Ein-Volk-Planeten, Ränkespielchen, Freudsche Hilfspsychologie, ein wenig Hexerei, dazu Anleihen an aktueller Weltpolitik, ohne das wirklich in die Tiefe anzudeuten, nur so als Storygimmick, und den üblichen Auserwählter-Befreier-Kram. Sogar irgendwelche dunklen Mystiker stehen auf einem hohen Turm. Hier hätte ich mir von Vileneuve mehr Kante, mehr Brechungen erwünscht, ein Versprechen, eine Ahnung, die mehr bietet als nur ein neues Franchise. Sozusagen das, was bei Jackson HdR war.
Aber nicht falsch verstehen, das ist tolle Unterhaltung, ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, das theatralische abgefeiert, die 2,5 Stunden gingen viel zu schnell vorbei.
Und die Musik/Geräusche von Zimmer sind der Hammer: Viel Industriegeräusche, gepaart mit orchestralem Score, sehr laut, und taucht an unvermuteten Stellen auf.
Ich freue mich auf die weiteren Teile und muss den Quatsch endlich mal lesen.
PS: Bei sowas ja auch immer wichtig: Die Speziellen Effekte sind auch super, die Maschines, das Detailreiche und: Die Würmer. Ebenso die Action, die Jagden, die Kämpfe.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- fritzcarraldo
- Beiträge: 4395
- Registriert: Sa 22. Okt 2016, 22:39
- Wohnort: Bremen
- Kontaktdaten:
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
"It's just the beginning."
Dune (USA 2021)
Kino. Schauburg Bremen. Großes Haus. Original mit Untertiteln.
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Sharon Duncan-Brewster, Jason Momoa, Zendaya, Dave Bautista, David Dastmalchian, Charlotte Rampling, Stephen Henderson, Chang Chen, Javier Bardem, Babs Olusanmokun, Benjamin Clementine
Musik: Hans Zimmer
Der Planet Arrakis hat das Spice, das alle wollen. Spice ist so etwas wie eine fast allumfassende Macht, welche sogar die Raumfahrt im Dune-Universum möglich macht. Ewig wurde Arrakis daher von den aggresiven Harkonnen ausgebeutet. Laut Imperium müssen diese aber nun abziehen. Ein neuer Vertrag besagt, dass das Haus Atreides nun zunächst die Oberhand auf Arrakis erhalten soll, aber anders als die Harkonnen Frieden mit den Fremen, die auf Arrakis leben, schließen soll. Leider ist dies eine Finte vom Imperium und den Harkonnen, die mit diesem Schachzug sowohl die Fremen als auch das Haus Atreides vernichten will. Beteiligt sind dabei auch die Bene Gesserit, die so etwas wie einen Hexenkult darstellen. Sie versuchen seit Jahrhunderten viele Blutlinien zu kreuzen. Auch die Mutter von Paul Atreides gehört zu den Bene Gesserit und glaubt das er der Auserwählte ist. An diesen Auserwählten glauben auch die Fremen, die in ihm den Retter sehen.
Als ich letztes Jahr schon die ersten Trailer zu DUNE sah, war ich zugegebenermaßen etwas gelangweilt. Warum weiß ich nicht mehr. Aber ich dachte, dass ich mir die Villeneuve-Verfilmung mal spare. Und dies obwohl ich seine Filme eigentlich alle mag. Prisoners ist da sicherlich an erster Stelle zu nennen, den ich wirklich sehr mag. Arrival natürlich und Sicario. Übrigens alles Filme aus sehr verschiedenen Genres, was ich sehr spannend finde. Und auch Blade Runner 2049 ist schon toll, wobei ich gerade daran immer noch einiges zu kritisieren habe. Dazu vielleicht später mehr, gerade was den Vergleich zu Dune angeht. Was alle diese Filme aus meiner Sicht eint, ist dass sie toll sind, aber oft irgendwie doch meiner Meinung nach zwar am Meisterwerk-Status kratzen, diesen aber nicht erreichen. Die Gründe dafür sind vielfältig und sind bei mir eher nur mit einem gewissen Bauchgefühl erklärbar. In erster Linie liegt es wohl daran, dass sie mich (außer Prisoners) nicht komplett "abholen". Aber ehrlich gesagt ist dies nur das übliche Klagen auf hohem Niveau.
Dies trifft auch irgendwie auf DUNE zu. Der Film nimmt mich nicht komplett mit auf seine Reise. Das war es dann aber auch mit meiner üblichen relativ negativen Gefühlsduselei. Der Rest ist tolles und episches Sci-Fi-Fantasy-Kino, welches auf jeden Fall das Zeug zum Klassiker hat. Und es war natürlich eine wirklich gute Entscheidung, DUNE im Kino zu sehen.
Episch und fast schon bedächtig erzählt, was ich persönlich für eine wirkliche Kunst halte, sieht man ständig tolle Bilder, Effekte und Schauspieler°innen. Diese langsamere Erzählweise hält Villeneuve bis zum Schluß durch, was man ihm hoch anrechnen muss. Denn ein Tempowechsel wäre ggf. fatal gewesen. Die Besetzung ist grandios, wobei ich u.a. Stellan Skarsgård und Charlotte Rampling erst gar nicht erkennen konnte. Hauptdarsteller Timothée Chalamet passt schon sehr gut als Paul Atreides und der Rest wirkt dann wie der aktuelle Musst-Have-Cast für so einen Film. Was die Effekte und noch mehr die Bauten angeht, hatte ich etwas Bedenken, dass es so wie bei Blade Runner 2049 sein könnte, als mich gerade Innenaufnahmen eher an eine Theateraufführung denn an Kino erinnerten. Zum Glück ist dies bei DUNE nicht so. Alles wirkt so wie es in einer unbekannten Welt sein soll. Mystisch, kryptisch und eben extra für den Film designt. Außer vielleicht die Dudelsäcke in zwei Szenen. Aber egal.
Hans Zimmers Score, den man hier auch fast Sounddesign nennen müsste, ist grandios und fügt sich nahtlos in das große Ganze ein. Dabei merkt man wieder deutlich, dass gerade Zimmer momentan der Beste seiner Zunft ist.
Zum Schluss noch ein Wort zu diversen Vergleichen der letzten Zeit wenn es um DUNE ging. Herr der Ringe, Game of Thrones, Star Wars usw. Herr der Ringe evtl. nur wenn es darum geht, dass Dune wohl das große Herzensprojekt von Villeneuve ist, eben genau wie Herr der Ringe bei Peter Jackson. Game of Thrones. Nun ja. Die Story von Game of Thrones empfinde ich als komplizierter. Und dies ist auch ein Verdienst der Neuverfilmung. Villeneuve schafft es tatsächlich, Ordnung ins vermeintliche Chaos zu bringen. Da wirkt vieles eher wie bei Star Wars. Das meine ich durchaus positiv. Ich fühlte mich zwischendurch eher an eben Star Wars erinnert. Nur ohne die übliche Leichtigkeit. Auch dies meine ich sogar positiv. Denn was die drei neuen Star Wars Filme nicht hinbekommen haben, schafft Villeneuve durchaus. Hier hat alles eine größere Relevanz und man ist sehr gespannt darauf, welche Parallelen zu heutigen Ereignissen gezogen werden können.
Wer sich nur halbwegs für Sci-Fi und eben den Wüstenplaneten interessiert muss für DUNE ins Kino gehen. Punkt.
Dune (USA 2021)
Kino. Schauburg Bremen. Großes Haus. Original mit Untertiteln.
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Timothée Chalamet, Rebecca Ferguson, Oscar Isaac, Josh Brolin, Stellan Skarsgård, Sharon Duncan-Brewster, Jason Momoa, Zendaya, Dave Bautista, David Dastmalchian, Charlotte Rampling, Stephen Henderson, Chang Chen, Javier Bardem, Babs Olusanmokun, Benjamin Clementine
Musik: Hans Zimmer
Der Planet Arrakis hat das Spice, das alle wollen. Spice ist so etwas wie eine fast allumfassende Macht, welche sogar die Raumfahrt im Dune-Universum möglich macht. Ewig wurde Arrakis daher von den aggresiven Harkonnen ausgebeutet. Laut Imperium müssen diese aber nun abziehen. Ein neuer Vertrag besagt, dass das Haus Atreides nun zunächst die Oberhand auf Arrakis erhalten soll, aber anders als die Harkonnen Frieden mit den Fremen, die auf Arrakis leben, schließen soll. Leider ist dies eine Finte vom Imperium und den Harkonnen, die mit diesem Schachzug sowohl die Fremen als auch das Haus Atreides vernichten will. Beteiligt sind dabei auch die Bene Gesserit, die so etwas wie einen Hexenkult darstellen. Sie versuchen seit Jahrhunderten viele Blutlinien zu kreuzen. Auch die Mutter von Paul Atreides gehört zu den Bene Gesserit und glaubt das er der Auserwählte ist. An diesen Auserwählten glauben auch die Fremen, die in ihm den Retter sehen.
Als ich letztes Jahr schon die ersten Trailer zu DUNE sah, war ich zugegebenermaßen etwas gelangweilt. Warum weiß ich nicht mehr. Aber ich dachte, dass ich mir die Villeneuve-Verfilmung mal spare. Und dies obwohl ich seine Filme eigentlich alle mag. Prisoners ist da sicherlich an erster Stelle zu nennen, den ich wirklich sehr mag. Arrival natürlich und Sicario. Übrigens alles Filme aus sehr verschiedenen Genres, was ich sehr spannend finde. Und auch Blade Runner 2049 ist schon toll, wobei ich gerade daran immer noch einiges zu kritisieren habe. Dazu vielleicht später mehr, gerade was den Vergleich zu Dune angeht. Was alle diese Filme aus meiner Sicht eint, ist dass sie toll sind, aber oft irgendwie doch meiner Meinung nach zwar am Meisterwerk-Status kratzen, diesen aber nicht erreichen. Die Gründe dafür sind vielfältig und sind bei mir eher nur mit einem gewissen Bauchgefühl erklärbar. In erster Linie liegt es wohl daran, dass sie mich (außer Prisoners) nicht komplett "abholen". Aber ehrlich gesagt ist dies nur das übliche Klagen auf hohem Niveau.
Dies trifft auch irgendwie auf DUNE zu. Der Film nimmt mich nicht komplett mit auf seine Reise. Das war es dann aber auch mit meiner üblichen relativ negativen Gefühlsduselei. Der Rest ist tolles und episches Sci-Fi-Fantasy-Kino, welches auf jeden Fall das Zeug zum Klassiker hat. Und es war natürlich eine wirklich gute Entscheidung, DUNE im Kino zu sehen.
Episch und fast schon bedächtig erzählt, was ich persönlich für eine wirkliche Kunst halte, sieht man ständig tolle Bilder, Effekte und Schauspieler°innen. Diese langsamere Erzählweise hält Villeneuve bis zum Schluß durch, was man ihm hoch anrechnen muss. Denn ein Tempowechsel wäre ggf. fatal gewesen. Die Besetzung ist grandios, wobei ich u.a. Stellan Skarsgård und Charlotte Rampling erst gar nicht erkennen konnte. Hauptdarsteller Timothée Chalamet passt schon sehr gut als Paul Atreides und der Rest wirkt dann wie der aktuelle Musst-Have-Cast für so einen Film. Was die Effekte und noch mehr die Bauten angeht, hatte ich etwas Bedenken, dass es so wie bei Blade Runner 2049 sein könnte, als mich gerade Innenaufnahmen eher an eine Theateraufführung denn an Kino erinnerten. Zum Glück ist dies bei DUNE nicht so. Alles wirkt so wie es in einer unbekannten Welt sein soll. Mystisch, kryptisch und eben extra für den Film designt. Außer vielleicht die Dudelsäcke in zwei Szenen. Aber egal.
Hans Zimmers Score, den man hier auch fast Sounddesign nennen müsste, ist grandios und fügt sich nahtlos in das große Ganze ein. Dabei merkt man wieder deutlich, dass gerade Zimmer momentan der Beste seiner Zunft ist.
Zum Schluss noch ein Wort zu diversen Vergleichen der letzten Zeit wenn es um DUNE ging. Herr der Ringe, Game of Thrones, Star Wars usw. Herr der Ringe evtl. nur wenn es darum geht, dass Dune wohl das große Herzensprojekt von Villeneuve ist, eben genau wie Herr der Ringe bei Peter Jackson. Game of Thrones. Nun ja. Die Story von Game of Thrones empfinde ich als komplizierter. Und dies ist auch ein Verdienst der Neuverfilmung. Villeneuve schafft es tatsächlich, Ordnung ins vermeintliche Chaos zu bringen. Da wirkt vieles eher wie bei Star Wars. Das meine ich durchaus positiv. Ich fühlte mich zwischendurch eher an eben Star Wars erinnert. Nur ohne die übliche Leichtigkeit. Auch dies meine ich sogar positiv. Denn was die drei neuen Star Wars Filme nicht hinbekommen haben, schafft Villeneuve durchaus. Hier hat alles eine größere Relevanz und man ist sehr gespannt darauf, welche Parallelen zu heutigen Ereignissen gezogen werden können.
Wer sich nur halbwegs für Sci-Fi und eben den Wüstenplaneten interessiert muss für DUNE ins Kino gehen. Punkt.
Zuletzt geändert von fritzcarraldo am Di 28. Sep 2021, 21:36, insgesamt 3-mal geändert.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
- karlAbundzu
- Beiträge: 9565
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Interessanterweise sagte Villeneuve wohl 2018: "Die meisten Ideen von 'Star Wars' kommen von 'Dune'", und weiter: "Das Ziel ist es, den 'Star Wars'-Film zu drehen, den ich nie gesehen habe. In gewisser Weise ist es 'Star Wars' für Erwachsene."
Kannte ich nicht, das Zitat, bis eben. In diesem Zusammenhang wurde auch erwähnt, das Frank Herbert erwähnt hat, George Lucas zu verklagen. Dann aber doch nur ein Abendessen forderte. Aber nicht mal das bekam.... Seine Klagedrohung gegen Iron Maiden war insofern erfolgreicher, so dass sie ihren Song eben nicht Dune, sondern "To tame a land" nannten. Zitat Herberts Agentur: "Frank Herbert mag keine Rockbands, schon gar keine „Heavy-Rock“-Bands, und erst recht keine Band wie Iron Maiden.“
Kannte ich nicht, das Zitat, bis eben. In diesem Zusammenhang wurde auch erwähnt, das Frank Herbert erwähnt hat, George Lucas zu verklagen. Dann aber doch nur ein Abendessen forderte. Aber nicht mal das bekam.... Seine Klagedrohung gegen Iron Maiden war insofern erfolgreicher, so dass sie ihren Song eben nicht Dune, sondern "To tame a land" nannten. Zitat Herberts Agentur: "Frank Herbert mag keine Rockbands, schon gar keine „Heavy-Rock“-Bands, und erst recht keine Band wie Iron Maiden.“
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- fritzcarraldo
- Beiträge: 4395
- Registriert: Sa 22. Okt 2016, 22:39
- Wohnort: Bremen
- Kontaktdaten:
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Das Zitat zu Star Wars von Villeneuve kannte ich auch nicht.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mo 27. Sep 2021, 13:35 Interessanterweise sagte Villeneuve wohl 2018: "Die meisten Ideen von 'Star Wars' kommen von 'Dune'", und weiter: "Das Ziel ist es, den 'Star Wars'-Film zu drehen, den ich nie gesehen habe. In gewisser Weise ist es 'Star Wars' für Erwachsene."
Kannte ich nicht, das Zitat, bis eben. In diesem Zusammenhang wurde auch erwähnt, das Frank Herbert erwähnt hat, George Lucas zu verklagen. Dann aber doch nur ein Abendessen forderte. Aber nicht mal das bekam.... Seine Klagedrohung gegen Iron Maiden war insofern erfolgreicher, so dass sie ihren Song eben nicht Dune, sondern "To tame a land" nannten. Zitat Herberts Agentur: "Frank Herbert mag keine Rockbands, schon gar keine „Heavy-Rock“-Bands, und erst recht keine Band wie Iron Maiden.“
Aber jetzt macht wirklich alles Sinn.
Ich hatte gestern wirklich das Gefühl einen neuen Star Wars Film gesehen zu haben. Nur in 'gut'.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Soweit ich mich entsinne macht George R.R. Martin keinen Hehl daraus, dass DUNE eine riesige Inspirationsquelle für Game of Thrones war. Wenn einem da also Parallelen auffallen, dann bitte in der richtigen Chronologie. Alles beginnt mit DUNE
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40635
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Wie furchtbar unsympathisch. Damit sind er und sein scheiß Wüstenplanet bei mir unten durchkarlAbundzu hat geschrieben: ↑Mo 27. Sep 2021, 13:35 Seine Klagedrohung gegen Iron Maiden war insofern erfolgreicher, so dass sie ihren Song eben nicht Dune, sondern "To tame a land" nannten. Zitat Herberts Agentur: "Frank Herbert mag keine Rockbands, schon gar keine „Heavy-Rock“-Bands, und erst recht keine Band wie Iron Maiden.“
Die Erstverfilmung war kacke, diesen pathetischen Bombast-Zinnober hier schaue ich mir gar nicht erst an. Da höre ich lieber die neue Maiden
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- karlAbundzu
- Beiträge: 9565
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Ich finde da ja zweierlei interessant:
1. Viele Musiker waren von Dune inspiriert und bezogen sich direkt darauf. Iron Maiden waren die einzigen, die den Autor frugten. Und änderten nur den Titel.
2. Die konsequente Haltung Herberts, er hätte ja auch sagen können, klar könnt ihr das nutzen, her mit Beteiligung. Aber auf Geld ist er nicht aus anscheinend, sonst hätte er ja auch bei Star wars gemacht. Finde ich bemerkenswert.
Und der jetzige Film kann da ja so gar nix für, du verzichtest auf 2,5h große Kinounterhaltung.
1. Viele Musiker waren von Dune inspiriert und bezogen sich direkt darauf. Iron Maiden waren die einzigen, die den Autor frugten. Und änderten nur den Titel.
2. Die konsequente Haltung Herberts, er hätte ja auch sagen können, klar könnt ihr das nutzen, her mit Beteiligung. Aber auf Geld ist er nicht aus anscheinend, sonst hätte er ja auch bei Star wars gemacht. Finde ich bemerkenswert.
Und der jetzige Film kann da ja so gar nix für, du verzichtest auf 2,5h große Kinounterhaltung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
Was der Karl sagt.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Di 28. Sep 2021, 11:45 Und der jetzige Film kann da ja so gar nix für, du verzichtest auf 2,5h große Kinounterhaltung.
Die Herren Abundzu und Caraldo haben ja schon alles geschrieben, was man über den Film wissen muss. Das unterschreibe ich alles so. Die Star-Wars-Referenzen sind wirklich da. Aber halt alles anders, erwachsener und vor allem - ja, der Roman war die große Inspiration für Herrn Lucas. Die Parallelen sind sehr eindeutige (im Original "Krieg der Sterne" ist der Imperator wie hier ja die unsichtbare Macht und Strippenzieher hinter allem). Was mir gut gefallen hat war die konsequent ruhige und epische Herangehensweise. Man ist gleich drin in dieser Welt und Villeneuve hat es in der Tat geschafft, die recht komplexen Zusammenhänge einmal zu ordnen und verständlich zu machen, ohne da den großen Erklärbär zu geben. Und obwohl die Action recht spärlich gesät ist und viel eben Exposition ist, war der Film zu keiner Sekunde langweilig. Gut auch, wie hier mit dem zahlreichen Personal umgegangen wurde. Auch hier: Man fühlte sich nie verloren oder fragte sich: Hä, wer ist das denn jetzt wieder? Motivationen der einzelnen war auch klar. Die Schauspieler durch die Bank gut bis sehr gut. Timothée Chalamet perfekt als Paul besetzt (viel besser als Kyle MacLachlan). Auch wenn ich den Typen überhaupt nicht mag, eine bessere Besetzung fällt mir momentan nicht ein und er macht seine Sache sehr gut. Die Musik von Zimmer auch toll. Und das ganze Design ein Traum. Und sehr durchdacht. Mir fällt kein Kritikpunkt ein. Außer vielleicht dass es keine wirklichen Höhepunkte gibt. Der Film fließt so auf hohem Niveau vor sich hin.
Das Buch habe ich übrigens gelesen als damals der Lynch-Film rauskam. Meine Ausgabe hat das damalige (grandiose) Filmplakat als Cover und drinnen Fotos aus dem Film. Ich erinnere mich noch, dass ich es - wenn ich es gelesen habe - nicht aus der Hand legen konnte. Aber wenn ich es dann mal weggelegt hatte, fiel es mir extrem schwer mich zu motivieren es wieder in die Hand zu nehmen. Ein seltsamer, permanenter Widerspruch.
Den Lynch-Film mag ich irgendwie. Wahrscheinlich auch da wegen dem Design, der Musik und weil er einfach so seltsam ist. Er kriegt aber die Geschichte nicht in den Griff. Das gelingt Villeneuve viel besser. Der hat aber auch SEHR viel mehr Zeit zu erzählen. Aber wie oben geschrieben - er kriegt das super hin die Dinge zu ordnenden ohne ihnen die Mystik und Geheimnisvolle zu nehmen.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
-
- Beiträge: 15637
- Registriert: Mo 25. Apr 2011, 19:35
- Wohnort: Dresden
Re: DUNE - Denis Villeneuve (2021)
So notierte ich dereinst nach dem Besuch im Kino:
Für diejenigen, die das Buch / die Bücher nicht gelesen haben: Die Jungs im Dunstkreis der Herrscher, denen die Pupillen gerne mal nach oben gleiten und die im Anschluss kluge Dinge sagen oder komplexe mathematische Probleme lösen: Das sind Mentaten - wird leider nicht erwähnt, ist aber wichtig. Vor vielen tausend Jahren gab es einen universellen Krieg gegen Computer, weshalb die dargestellten Welten keine mehr haben. Mentaten sind quasi menschliche Rechenmaschinen und für ihre Fürsten, Barone etc. von elementarer Wichtigkeit. Diese sind es auch, die sich den Komplott ausdachten. Der für den Baron wichtigste, stirbt bei einem Giftanschlag. Im Buch sind das unglaublich wichtige Figuren.
Dem Mangel an Rechenmaschinen im Universum ist auch geschuldet, dass die Navigatoren des Imperiums einen so hohen Stellenwert haben. Damit die überhaupt die Rechen- und Denkleistung eines Raumfluges leisten können, benötigen sie das Spice. Darum ist Arrakis der Dreh- und Angelpunkt allen Strebens und Handelns der Herrscherhäuser. Ohne Spice kollabiert die Manövrierfähigkeit im Universum
Ergänzen möchte ich, dass mich ein Punkt besonders störte, nachdem ich den Saal verlassen hatte: Die mangelnde Brutalität. Die Bücher sind mitunter unangenehm heftig, wenn es um ausgeführte Gewalt ging. Und bei dem Film hatte ich sehr oft das Gefühl, dass Villeneuve hier regelmäßig auf die Bremse trat. Ein Schwerthieb geht dann eben ins Leere oder in den Off-Bereich, aber bitte nicht durch den Leib eines Gegners. Da der Film vielfach auf Konvention und narrative Gewohnheit des Blockbuster-Publikums pfeift, hätte man das in diesem einen Punkt auch machen können. Aber genau hier wird eben verzichtet. Das nervte mich richtig. Der Blutdurst der hohen Häuser, die Gewalt des Mann-gegen-Mann-Kampfes und die Ehrung des hohen Wasseranteils im roten Saft durch die Fremen - das hätte man ruhig alles noch betonen können. Nunja...purgatorio hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 07:55 DUNE
Ich habe mir einen 10/10-Film erwartet und 8-9/10 bekommen. Ein sehr prächtiger Film! Aber mit "aber"s! Sowohl aus der Perspektive eines Kenners der Bücher, als auch aus rein Film-rezeptionistischer Sicht. Die Bildgewalt ist gigantisch (ein Film fürs Kino! Oft dachte ich "Scheiße, egal, wie groß mein Fernseher auch ist, diese Details bekomme ich doch nie wieder zu sehen"), das Erzähltempo ist entspannt und findet doch nicht die Zeit für alle Details (zu den Mentaten verliert der Film kein Wort, obwohl sie dabei sind - nur ein Beispiel! Viele Figuren und Details sind für Buchkenner zwar erkennbar, für Neulinge aber nur unerklärte Nebensache). Der Score ist toll, nervt aber am Ende doch. Und irgendwie war nach dem Fall von Arrakeen dann auch einiges an Schwung raus - die letzte halbe Stunde packt nicht mehr so richtig Das sind nur meine ersten Gedanken. Natürlich gucke ich den erneut! Aber von "HDR - Die Gefährten", ein Vergleich, der in letzter Zeit häufig bemüht wird, sind wir noch weit weg. Trotzdem: Fetter, wirklich fetter Film!
Für diejenigen, die das Buch / die Bücher nicht gelesen haben: Die Jungs im Dunstkreis der Herrscher, denen die Pupillen gerne mal nach oben gleiten und die im Anschluss kluge Dinge sagen oder komplexe mathematische Probleme lösen: Das sind Mentaten - wird leider nicht erwähnt, ist aber wichtig. Vor vielen tausend Jahren gab es einen universellen Krieg gegen Computer, weshalb die dargestellten Welten keine mehr haben. Mentaten sind quasi menschliche Rechenmaschinen und für ihre Fürsten, Barone etc. von elementarer Wichtigkeit. Diese sind es auch, die sich den Komplott ausdachten. Der für den Baron wichtigste, stirbt bei einem Giftanschlag. Im Buch sind das unglaublich wichtige Figuren.
Dem Mangel an Rechenmaschinen im Universum ist auch geschuldet, dass die Navigatoren des Imperiums einen so hohen Stellenwert haben. Damit die überhaupt die Rechen- und Denkleistung eines Raumfluges leisten können, benötigen sie das Spice. Darum ist Arrakis der Dreh- und Angelpunkt allen Strebens und Handelns der Herrscherhäuser. Ohne Spice kollabiert die Manövrierfähigkeit im Universum
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht