Der dritte Mann - Carol Reed (1949)
Moderator: jogiwan
Der dritte Mann - Carol Reed (1949)
Der dritte Mann
The third Man
Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 1949
Produktion: Großbritannien 1949, A London Films Production (Alexander Korda) zudem war David O. Selznick (u. a. Vom Winde verweht) mit im Boot
Regie: Carol Reed (Oscar-Nominierung)
Drehbuch: Graham Greene
Musik: Anton Karas
Kamera: Robert Krasker (Oscar-prämiert)
Schnitt: Oswald Hafenrichter (Oscar-Nominierung)
Darsteller:
Joseph Cotten ... Holly Martins
Alida Valli ... Anna Schmidt
Orson Welles ... Harry Lime
Trevor Howard ... Major Calloway
Bernard Lee ... Sergeant Payne
Paul Hörbiger ... Portier
Hedwig Bleibtreu ... Annas Hausdame
Ernst Deutsch ... Baron Kurtz
Erich Ponto ... Dr. Winkel
Siegfried Breuer ... Popescu
Wilfrid Hyde-White ... Crabbin
Worum geht es denn? Holly Martins, ein Amerikaner, der sich bisher mit dem Schreiben von billigen Westerngeschichten über Wasser halten konnte, ist pleite. Da kommt die Einladung seines alten Freundes Harry Lime, ihn in Wien zu besuchen, gerade recht. Doch vor Ort muss Holly erfahren, dass Harry verstorben ist. Kurz darauf muss er sich vom britischen Major Calloway auch noch anhören, dass Harry ein Krimineller war. Martins kann das nicht glauben und ermittelt auf eigene Faust, wer denn Harry auf dem Gewissen hat.
Re: Der dritte Mann - Carol Reed
Der Film ist hierzulande vor kurzem von Studiocanal erneut veröffentlicht worden. Grundlage ist ein neu erstelltes 4K-Master. Nun weiß ich zwar nicht, wie sich das Bild auf DVD/BD schlägt, aber im Kino sieht das 4K-DCP einfach wundervoll aus und ich bin froh, dass ich ihn nach zwei, drei Sichtungen der Criterion BD nun auch im Kino erleben konnte.
Der Film selbst ist kein reiner Krimi, eher eine Mischung aus Elementen des Film Noir (speziell Kamera, das Schwarz/Weiß), des (Melo)Dramas und einer ordentlicehn Prise britischen Humors. Das Ergebnis ist in meinen Augen ein herrlicher Film.
Das geht mit kleinen Dingen los, wie der von Carol Reed gesprochenen Einführung und Martins Ankunft vor Harrys Wohnung, wo er unter einer Leiter durchgeht(!). Und dann geht es auch direkt weiter, wenn Paul Hörbiger als Portier Himmel und Hölle verwechselt (was im deutschen Wikipedia-Eintrag als Filmfehler bezeichnet wird, was ich wiederum für völligen Käse halte, da diese Verwechslung ungeheuer gut in diese verdrehte Welt passt). Eine ausführliche Besprechung - direkt nach der Kinosichtung - kann im Podcast gehört werden: http://wiederauffuehrung.de/wa066-the-third-man/
Der Film selbst ist kein reiner Krimi, eher eine Mischung aus Elementen des Film Noir (speziell Kamera, das Schwarz/Weiß), des (Melo)Dramas und einer ordentlicehn Prise britischen Humors. Das Ergebnis ist in meinen Augen ein herrlicher Film.
Das geht mit kleinen Dingen los, wie der von Carol Reed gesprochenen Einführung und Martins Ankunft vor Harrys Wohnung, wo er unter einer Leiter durchgeht(!). Und dann geht es auch direkt weiter, wenn Paul Hörbiger als Portier Himmel und Hölle verwechselt (was im deutschen Wikipedia-Eintrag als Filmfehler bezeichnet wird, was ich wiederum für völligen Käse halte, da diese Verwechslung ungeheuer gut in diese verdrehte Welt passt). Eine ausführliche Besprechung - direkt nach der Kinosichtung - kann im Podcast gehört werden: http://wiederauffuehrung.de/wa066-the-third-man/
Re: Der dritte Mann - Carol Reed
You know what the fellow said – in Italy, for thirty years under the Borgias, they had warfare, terror, murder and bloodshed, but they produced Michelangelo, Leonardo da Vinci and the Renaissance. In Switzerland, they had brotherly love, they had five hundred years of democracy and peace – and what did that produce? The cuckoo clock.
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed
Das mit dem 4K Master klingt doch klasse und sollte er mal im Filmmuseum oder in einem anderen Kino laufen, schau ich ihn mir gerne mal auf der großen Leinwand an.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
- CamperVan.Helsing
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed
Dienstag, 26.7., 22 Uhr
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- sergio petroni
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed
Einspruch!Arkadin hat geschrieben:In Switzerland, they had brotherly love, they had five hundred years of democracy and peace – and what did that produce? The cuckoo clock.
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Die Kuckucksuhr stammt aus dem Schwarzen Wald.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed
Und wer hat's erfunden?sergio petroni hat geschrieben:Einspruch!Arkadin hat geschrieben:In Switzerland, they had brotherly love, they had five hundred years of democracy and peace – and what did that produce? The cuckoo clock.
Meisterwerk
Die Kuckucksuhr stammt aus dem Schwarzen Wald.
Re: Der dritte Mann - Carol Reed (1949)
Eine ganz schön düstere Seite des Nachkriegs-Wiens, die hier von Regisseur Carol Reed in diesem Klassiker der Filmgeschichte auf die Leinwand gezaubert wird. Statt den Touristen-Hotspots Schloss Schönbrunn und Stephansdom sind es hier die zerbombten Ecken der Innenstadt, die zum Schauplatz einer mysteriösen Geschichte um den vermeintlichen Tod eines Kriminellen gemacht werden. Ein US-amerikanischer Schriftsteller kommt nach Wien um zu erfahren, dass sein Freund kurz zuvor von einem Laster überfahren wurde. Doch die zahlreichen Zeugen verheddern sich in Widersprüchen und so forscht der Amerikaner im besetzten Wien auf eigene Faust und taucht immer tiefer in eine Geschichte aus Hehlerei, Verschwörungen und Täuschungen. Mehr muss man zu diesem Klassiker auch nicht mehr sagen und die Zither-Musik, die unterschiedlichen Figuren, die Dialoge und finale Verfolgungsjagd durch die Kanäle in Wien sind ja schon legendär. Eigentlich gibt es auch gar nichts zu meckern, nur dass man sich den Streifen wohl besser im Original ansehen sollte, da dieser auch von seiner Mehrsprachigkeit lebt, auf die in der deutschen Synchro wieder einmal keine Rücksicht genommen wird.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- CamperVan.Helsing
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed (1949)
Tja, da sind wohl einige dem Harry auf den Lime gegangen.
Großartiges Werk, in der die damalige Besatzungssituation Wiens eine wichtige Rolle spielt. Toll auch, wie beeindruckend Orson Welles bei seinem ersten Auftauchen erscheint, der sich dann als skrupelloser Penicillinpanscher entpuppt. Und es ist wohl kein Zufall, dass das Finale in der Kanalisation spielt: Eine Stadt kann friedlich und ordentlich aussehen, doch unter der Oberfläche ist alles voller Scheiße.
Großartiges Werk, in der die damalige Besatzungssituation Wiens eine wichtige Rolle spielt. Toll auch, wie beeindruckend Orson Welles bei seinem ersten Auftauchen erscheint, der sich dann als skrupelloser Penicillinpanscher entpuppt. Und es ist wohl kein Zufall, dass das Finale in der Kanalisation spielt: Eine Stadt kann friedlich und ordentlich aussehen, doch unter der Oberfläche ist alles voller Scheiße.
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- sid.vicious
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Re: Der dritte Mann - Carol Reed (1949)
Gestern erstmals in HD geschaut und begeistert aus dem Film entlassen worden. Tolle Story im viergeteilen Berlin, klasse Darsteller, tolle Kamera. 73 Jahre alt und immer noch fit wie ein Turnschuh. Ein grandioses Werk.