Den habe ich gestern auch endlich zum ersten Mal gesehen, und ein paar leise Tränchen musste ich gegen Ende auch verdrücken. Was mich aber vor allem umgehauen hat war die unverblümte Kapitalismuskritik in Verbindung mit einer klaren Befürwortung einer sozialen Marktwirtschaft (nämlich mit Baileys Finanzierung der Häuser der ärmeren Menschen - Ein Schlag ins Gesicht jedes Neoliberalen), und damit ungeheuer mutig für diese Zeit:karlAbundzu hat geschrieben: ↑Mo 26. Dez 2022, 13:22 Dank 3sat eine bisher unverzeihliche Lücke geschlossen.
Ist das Leben nicht schön? (1946)
James Stewart als Geschäftsführer einer Bausparkasse, aufgrund gutem Tuns immer am Rande des Konkurses, will immer die große weite Welt sehen, kommt aber nicht weg. Bis Weihnachten 8000 Dollar verschwinden und alles in die Hände eines fiesen Megakapitalisten fallen wird...
Ein Klassiker, hundertmal zitiert, vor allem das was wäre wenn. Tatsächlich einen grundsätzlich komödiantischen Ton. Und eine unglaubliche Leistung von James Stewart. Von den Kleinigkeiten, wie er zum Beispiel seine einseitige Taubheit in kaum merklichen Bewegungen einbaut, bis zu seinen Ausbrüchen aus Verzweiflung.
Die letzten fünf Minuten komplett durchgeheult. Und auch meine hartgesottene Mitschauerin liefen ein paar Tränen.
Toll.
Ein schöner Film. Die erste Hälfte war deutlich an Filme der 30er angelehnt und hatte mit persönlich zu viele nervige Screwball-Elemente, aber nichtsdestotrotz ein schöner Film. Ein Wohlfühlfilm ...Wikipedia hat geschrieben: Zeitweise geriet der Film ins Visier des FBI, welches ihn aufgrund seiner Kapitalismuskritik begutachtete und im Mai 1947 in einem Memorandum schrieb: „In Hinblick auf den Film „It’s a Wonderful Life“, sagte [Redigiert] vor allem, dass der Film recht offensichtliche Versuche macht, Bankiers zu diskreditieren, indem man Lionel Barrymore als „Scrooge-Typus“ zum meistgehassten Mann des Filmes macht. Das ist laut diesen Quellen ein üblicher Trick von Kommunisten. Außerdem sagte [Redigiert], dass seiner Meinung nach dieser Film absichtlich die Oberschicht schlecht macht, indem er zu zeigen versuche, dass Leute, welche Geld haben, gemeine und verachtenswerte Charaktere hätten.“