Maulwurfs Hör-Bar

Moderator: jogiwan

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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Boytronic
Diamonds and loving arms

12"-Maxi-Single - 1984

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CamperVan.Helsing hat geschrieben: Mi 5. Jun 2024, 15:44 Statt Neon-Tanztempel verbinde ich den Song ja eher mit der Schrottplatzatmosphäre bei Peter Illmann. You'll never forget the Ölfass, not for 41 years. :nick:
Word! :thup: Unser Bassist hat im Übungsraum mal eine Parodie auf Peter Illmann gebracht, die so genial war, dass wir uns schon auf den Auftritt bei Formel 1 gefreut haben ... Ob BOYTRONIC da nochmal aufgetreten sind weiß ich nicht, aber die A-Seite der zweiten Single lässt eher nicht darauf schließen. Die klingt nämlich wie eine etwas müde B-Seite, was zumindest für mich die kurze Liebe wieder beendet hat. Aber! Die B-Seite, Trigger track, ist für mich damals ein Kracher vor dem Herrn gewesen, und ist auch heute noch absolut stark. Musikalisch sicher ein wenig begrenzt, wie Nicolas Cage als Casio, macht aber genauso viel Spaß wie Cage. Und bezüglich
CamperVan.Helsing hat geschrieben: Mi 5. Jun 2024, 15:44Bundfaltenhosen? :shock: Was kommt als nächstes?? Hosenträger??? :-o
Schau Dir das Cover der Maxi an :mrgreen:


Boytronic - Trigger track
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Johannes Brahms
Sinfonía No. 2 En Re Mayor, Op. 73 - Danzas Húngaras Nos. 5, 6, 3 y 1

LP - 1982

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Mein Vater hat mir mal irgendwann prophezeit, dass ich, wenn ich die klassische Musik kennenlerne, staunen werde, wieviel da drinsteckt, und was einem diese Musik alles gibt. Und wie langweilig dagegen die moderne Rock- und Popmusik ist. Mittlerweile bin ich ein alter Mann, und feiere die STOOGES und MOTÖRHEAD immer noch genauso ab wie vor 40 Jahren. Und Brahms? Gibt der mir was? Teils, teils. Die Sinfonie Nr. 2 ist ja ganz nett, und es kommen viele Erinnerungen hoch an die sonntäglichen Frühstücke mit den Eltern, wo immer Klassik im Hintergrund lief. Aber so richtig mitreißen tut das nicht, auch wenn ich anerkenne dass da viele schöne musikalische Ideen drinstecken. Aber mir fehlen irgendwie das Schlagzeug und der Groove :palm:
Die Ungarischen Tänze allerdings sind geil! Wegen denen habe ich mir die Platte damals auch gekauft, und die knallen auch heute noch rein. Tanz Nr. 5 ist natürlich der Klassiker im Bereich Paprika und Puszta, und läuft in allen Radiostationen rund um Hódmezővásárhelykutasipuszta :mrgreen: . Tanz Nr. 6 kenne ich auch, mutmaßlich aus deutschen Vorkriegsfilmen, und Tanz Nr. 1 und 3 sind auch gut, erreichen die Qualität der großen Brahms'schen Hitsingles aber nicht mehr ganz. Von daher kein völliger Fehlkauf, aber wenn jemand Interesse hat an den Ungarischen Tänzen kann ich nur empfehlen, die Finger von den Sinfonien zu lassen ...


Johannes Brahms - Ungarischer Tanz Nr. 6
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buxtebrawler
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von buxtebrawler »

Maulwurf hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 08:07 Hódmezővásárhelykutasipuszta
Gesundheit! :D
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

buxtebrawler hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 10:20
Maulwurf hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 08:07 Hódmezővásárhelykutasipuszta
Gesundheit! :D
Kennst Du diesen Bahnhof mit dem längsten Namen Ungarns nicht? Da hat es sogar einen Stationsvorsteher. Mit Tochter: Bild
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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Brainticket
Cottonwoodhill

LP - 1971 - Reissue

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DAS ist die Musik, vor der uns unsere Eltern immer gewarnt haben! Eine schummrige Wohnung, bunte Tapeten, Bilder von Jimi Hendrix und einer stilisierten kiffenden Negerin an den Wänden, Perlenstränge zwischen den Räumen, überall Polster am Boden und Langhaarige, die sich herumwälzen und wie irre Lachen oder aneinander rumfummeln. Bruno Corazzari läuft oben ohne herum und bietet kleine Pillen an, halbnackte Mädchen bemalen gegenseitig ihre Brüste, und dazu diese ohrenbetäubende Musik. Musik? Der Rhythmus hämmert sich in den Schädel und schickt einen auf einen ganz irren Trip, und irgendeine hysterische Frau erzählt wilde Geschichten, während die überlagernden Geräusche die Befürchtung auslösen, dass die Rakete, mit der wir gerade durchs All düsen, einen Schaden hat. Hat noch jemand was zu rauchen? Oder zu essen?


Brainticket - Brainticket (Part 2) (Und die ersten fast 13 Minuten waren im Prinzip genauso ...)
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FarfallaInsanguinata
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

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a9a1d4af-4126-47ce-82dd-317ad17f7d69.jpg (81.23 KiB) 349 mal betrachtet
Klassiker, hatte ich mit 14 auch an der Wand, Christiane F. hinterließ ihre Spuren.
Die erste Brainticket ein ebensolcher Klassiker, die Wirkung hast du gut beschrieben, die zweite und dritte LP gefallen mir auch. Interessant ist jedoch, dass die Musik von Platte zu Platte strukturierter und weniger psychotisch wird.
why_DLF103369.jpg
why_DLF103369.jpg (33.4 KiB) 348 mal betrachtet
Und hier ein weiterer Hippie-Klassiker, der damals ebenfalls meine Wand zierte.
Ein Jahr später, mit fünfzehn, habe ich beide entweiht, indem ich mit roter und grüner Sprühfarbe "Punk" und "Hans-A-Plast" quer drübersprühte. :D
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

WHY? hatte ich mit 14 auch an der Wand hängen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass das Poster Jim Morrison abgelöst hat.
FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Sa 8. Jun 2024, 16:32 Interessant ist jedoch, dass die Musik von Platte zu Platte strukturierter und weniger psychotisch wird.
Klar, wer solche Musik über drei Alben hinweg durchziehen würde, müsste mutmaßlich irgendwann mal seinen Kopf an der Garderobe abgegeben haben. Aber ich glaube, diese anderen beiden Alben müssen her. Die ersten zwei Stücke von Cottonwoodhill (eines ist ja in zuletzt gehört gelandet) gefallen mir so außerordentlich gut, da macht ein wenig mehr Struktur auch nichts. Kommende Woche bin ich bei einer Sammlungsauflösung - Ein Club hier im Ländle, ursprünglich in den 80er aufgemacht, schließt, und die Erben des Gründers können mit 5000 Vinylscheiben nichts anfangen und verkaufen. Danach sehen wir mal, ob noch Geld vorhanden ist für anderen Stoff ...
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Maulwurf
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Laura Branigan
Self control (Extended version)

12"-Maxi-Single - 1984

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Auch wieder so Stück aus der Abteilung Dorf-Disco-Albträume der Mitachtziger. Wobei ich zugeben muss, dass, wenn das Teil nicht gar so oft bei uns im Radio zu hören wäre, ein gewisser Charme nicht abzusprechen ist. Nur in Quasi-Dauerschleife überhört man sich dann doch mal irgendwann.
Aber die B-Seite, die B-Seite ...! Die (imaginäre, also nicht wissentlich existierende) Filmszene, die praktisch automatisch in meinem Inneren hochgepoppt ist, sieht so aus: Die junge und ambitionierte Sängerin hat sich durchgekämpft, und nach schlechten Erfahrungen mit geilen Produzenten und schmierigen Clubbesitzern ist sie nun endlich mit ihrem Mega-Song im Studio gelandet und kann das Teil aufnehmen. Ein findiger Radio-DJ hört die Single und stellt sie im Radio vor. Und alle, die das Lied hören, schauen ihre Partner und -innen an, lächeln romantisch, nehmen sich in den Arm (also den jeweils anderen, nicht sich selbst), bei einem Konzert der Sängerin zünden alle ihre Feuerzeuge an, und neben diesem Ausblick in die Zukunft sieht man dann diejenigen Szenen aus ihren Anfängen, die dem Zuschauern besonders in Erinnerung bleiben sollen: Der Wutausbruch im Studio, die Liebe zum Freund, das Laufen im Regen in der großen Stadt, die Enttäuschung als ihr Freund mit einer anderen ...

Wisst ihr was ich meine? Das Stück ist sowas von klischeehaftem Kitsch, dass es körperlich schmerzt. Und aus diesem Grund Ladies and Gentlemen, und weil die A-Seite ja eigentlich Allgemeinwissen sein sollte, ein tiefer Blick in die Abgründe gewissenloser Popmusik:


Laura Branigan - Silent partners
Und wisst ihr, was das Schlimmste ist: Irgendwie hängt einem die Melodie hinterher im Ohr und will und will nicht rausgehen ... :palm:
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von buxtebrawler »

Maulwurf hat geschrieben: Di 11. Jun 2024, 21:19 Laura Branigan
Self control (Extended version)

12"-Maxi-Single - 1984
Mir gefällt das ganze Album, hervorragend gemachter '80er-Pop mit toller Stimme und Seele.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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Re: Maulwurfs Hör-Bar

Beitrag von Maulwurf »

Julian Bream
Gitarrenmusik des Barock

CD - 1990

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Seit mehr als 45 Jahren spiele ich Gitarre. Eine Zeit mit Band, und lange Jahre im Homerecording-Verfahren, aber tatsächlich habe ich vier Jahre lang klassische Gitarre gelernt, und spiele seit den frühen 00er-Jahren auch tatsächlich nur noch klassisches Zeugs. Ich verehre John Dowland und Sylvius Leopold Weiss, und habe in den letzten Jahren die spanischen Komponisten des 19. Jahrhunderts kennen und lieben gelernt. Na ja, und wenn man selber spielt hat man natürlich auch einen ganz anderen Zugang zu dieser Art Musik. Die Sammlung im Bereich klassische und spanische Gitarrenmusik ist vielleicht nicht so ganz umfangreich, aber ich mag sie. Und an einem Morgen wie heute, wenn es in Strömen regnet und ich ausgeruht allein im Haus bin, da ist sowas die perfekte Untermalung.

Gerade Musik aus dem Barock spiele ich lieber als dass ich sie höre. Vor allem als Hintergrundmusik endet Barock meines Erachtens oft im Gedudel. Bei der vorliegenden CD sind allerdings Stücke dabei, wo ich jede einzelne Note kene, wo ich mitgrooven(!) kann und bei den schnellen Tanzstücken wirklich abgehe wie Schmidts Katze. Von daher eben wirklich eine sehr individuelle Sache das ...


Julian Bream - Johann Sebastian Bach: Fuge in a-moll
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