F1 - Joseph Kosinski (2025)

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fritzcarraldo
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F1 - Joseph Kosinski (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

F1
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USA 2025
Regie: Joseph Kosinski
Mit Brad Pitt, Javier Bardem uvm.

Handlung:
Der Rennfahrer Sonny Hayes galt einst als großes Talent innerhalb der Formel 1, musste allerdings nach einem schweren Unfall im Jahr 1993 seine aktive Karriere beenden. Nach mehreren gescheiterten Ehen und einer Glücksspielsucht steht er über 30 Jahre später vor der Privatinsolvenz und muss sich mit Engagements als Fahrer in niedrigeren Rennklassen über Wasser halten. Gerade als er das 24-Stunden-Rennen von Daytona gewinnen konnte, wird er von seinem ehemaligen Teamkollegen Ruben Cervantes kontaktiert, der mittlerweile den Formel-1-Rennstall APXGP besitzt. Sein Team konnte in der bisherigen Weltmeisterschaft noch keinen einzigen Punkt gewinnen, weshalb einer der Fahrer mitten in der Saison absprang. Auch Ruben steht vor der Ablösung, sollte APXGP bis zum Saisonende kein einziges Rennen gewinnen. (...)
Quelle: Wikipedia
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"

(Interstellar)

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fritzcarraldo
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Re: F1 - Joseph Kosinski (2025)

Beitrag von fritzcarraldo »

Das Blech wegfliegen lassen
F1
Kino. OmU.

"Ever seen a Miracle?"
F1 ist endlich mal wieder Kino pur.
Ein perfekt dargebotenes Fantasieprodukt.
Sonny Hayes (Brad Pitt), der eigentlich viel zu alte Ex-Formel-1-Fahrer, der mal in den 90ern dort mit fuhr, ist ein typischer Midlife Crisis Cowboy, der es nochmal wissen will. Dahingehend schlägt das Drehbuch keine großen Haken. Ja. Es gibt noch eine Backgroundstory.
Sonny reist, wie einst Junior Bonner auf der Suche nach dem nächsten Rodeo, im Van durch die USA auf der Suche nach dem nächsten Rennen. Auch sowas würde ich mir ansehen. Ja. Es gibt eine Grundstory. Ja. Da läuft noch ein Komplott im Hintergrund.
Und ja. Das alles benötigt der Film schon. Was der Film aber auf jeden Fall benötigt: Brad Pitt. Nur er kann diesen Typen verkörpern. Ohne ihn würde der Film nicht funktionieren.
Nur er fängt gewisse kritische Phasen im Film auf. Nur er kann Zentrum dieser besagten "Wir Vollbringen hier ein Wunder" - Fantasie sein.
Der Clou ist natürlich, die anderen mitunter klischeehaften Rollen mit tollen Schauspieler:Innen zu besetzen. (Kim Bodnia, Javier Bardem und vor allem Kerry Condon) Der Rest ist schon so wie ein Traum inszeniert. Sonny und sein Team gehen und fahren wie in einer Traumwelt durch dieses F1 Business. Es gibt scheinbar keine Berührungspunkte. Hier und da wird Name-Dropping betrieben. Aber aktuelle Fahrer sind immer nur kurz im Bild. Sie sind dann doch nicht wirklich Teil der Story. Und vor allen Dingen, sie reden nicht. Sie spielen nicht mit.
Aber nur so scheint dies alles zu funktionieren.
Da kommt dann einmal kurz Altmeister Fernando Alonso ins Bild und klopft Sonny Hayes wohlwollend auf die Schulter. Nur hier gibt es für eine Sekunde eine gewisse Übereinkunft zwischen der Realität und der Filmwelt.

"Plan C stands for Chaos!"
Das ist natürlich auch Formel 1 Werbung. Ganz klar. Denn die Formel 1 ist wahrscheinlich die komplizierteste Rennserie überhaupt. Fast wie Schach, eigentlich nur schwer zu verfilmen. Und uncool. Das gilt es zu beseitigen . Der Film lässt dann auch das mittlerweile ziemlich komplizierte Qualifying einfach weg. Es wird irgendwann kurz erwähnt, würde hier aber keinen Sinn machen. Man macht sich aber die ganzen F1 Schlupflöcher auch zu nutze, um mit Ecken und Kanten Rock 'n Roll und Punk auf die Strecke zu bringen. (Letzteres ist tatsächlich ein Zitat im Film)
(Wobei auch diese Strategien seit fast 20 Jahren "Out" sind und große Strafen nach sich ziehen würden. Aber den Realitätscheck sollen andere durchführen. )
Und wenn wir schon beim Thema Musik sind, muss über Hans Zimmer geredet werden. Dieser hatte ja auch schon zu DAYS OF THUNDER abgeliefert und zu RUSH wohl einen der besten Rennfilm-Scores überhaupt verfasst. Dieser Hans Zimmer nimmt sich hier eher zurück. Das irritierte mich erst, empfand ich dann aber als passend und wohltuend. Songs werden adäquat eingesetzt. Am Anfang wird noch viel Old School Rock gespielt, dann wird es immer moderner, was mich zunächst störte, dann aber Sinn machte, wenn die Bässe nur so von der Leinwand herunterwummern. Wobei dies auch in den Zimmer Score übergeht und umgekehrt. Bevor ich nun zum Abschluss nochmal so richtig die ultimative Lobhudelei bemühe, ein wirklich fetter Kritikpunkt. Warum wurde Monaco ausgelassen? Dies ist das Einzige, was ich wirklich bemängeln muss und was sehr enttäuschend ist.
Man kann wohl nicht alles haben.

"Three laps is a Lifetime"
Kommen wir nun zum Eigentlichen, zum Wesentlichen.
Die Rennszenen.
Diese sind ganz einfach nur atemberaubend.
Es fängt in Daytona an und hört irgendwo am Strand auf.
Sound, Blickwinkel, Schnitte, Score und Authentizität passen 100%ig.
Am Anfang, wenn Sonny in Daytona das 24h Rennen gewinnt, fliegt einem schon alles um die Ohren. Später in der Formel 1 sind diese Szenen dann so aufgebaut, dass sie tatsächlich eine gewisse Unwägbarkeit mit sich bringen. Man hält unweigerlich den Atem an, während man unruhig im Kinosessel hin und her rutscht.
F1 ist trotz einiger Schwächen ein Atemräuber par excellence.
Und ich möchte endlich ein IMAX Kino hier in der Nähe. Dann wäre mir bestimmt wirklich das Blech weggeflogen. Ich schau ihn sowieso nochmal.
Egal wo.
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Onkel Joe
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Re: F1 - Joseph Kosinski (2025)

Beitrag von Onkel Joe »

Ich bin gar kein Formel 1 Fan aber irgendwie klingt das nach tollen Bildern mit ordentlich viel Adrenalin.

Ich glaube ich muss da ins Kino.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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