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auch in den Staaten inklusive Soundtrack auf Blaustrahl angekündigt, im März 2022 von Cauldron Films
Blu-ray / CD set
4K restoration from the negative / 1080p presentation
English language audio with optional English SDH subtitles
Italian language audio with optional English subtitles
New Interview with writer Giorgio Mariuzzo
New Interview with actress Ivana Monti
New Interview with actor Saverio Marconi
Archival Interview with actor Fabrizio Jovine
Archival Interview with actor Venantino Venantini
Archival Interview with cinematographer Sergio Salvati
Archival Interview with composer Fabio Frizzi
New audio commentary by film historian Troy Howarth, Nathaniel Thompson and Bruce Holecheck
Image Gallery
Trailers
Reversible Blu-ray wrap with alternate artwork
CD soundtrack – Music by Fabio Frizzi – limited edition only
Mini lobby card reproduction postcard inserts – limited edition only
High quality side loaded slipcase featuring original poster art – limited edition only
1980 / Italy / Action, Crime / Director – Lucio Fulci / 1.85:1
Erscheint voraussichtlich am 05.09.2025 bei Film Art auf Blu-ray in verschiedenen Mediabooks sowie in DVD-Hülle:
Mediabook Cover A, limitiert auf 1.000 Exemplare
Mediabook Cover B, limitiert auf 1.000 Exemplare
DVD-Hülle, limitiert auf 1.000 Exemplare
Extras:
- Booklet zum Film und über Lucio Fulci von Pelle Felsch & Dr.Marcus Stiglegger
- Featurette: Ein Essay zum Film von Dr.Marcus Stiglegger
- Featurette: Uwe Schier & Das Syndikat des Grauen
- Bahnhofskino-Podcast-Special von Patrick Lohmeier & Heiko Hartmann
- Bildergalerie mit dem kompletten deutschen Kinoaushang
- Deutscher Vorspann
- Italienischer Kinotrailer
- Englischer Kinotrailer
- Deutscher Kinotrailer
Bemerkungen:
- 3 verschiedene Filmfassungen:
• Originale Filmfassung mit Tag/Nacht Filter
• Vollfarbige Filmfassung ohne Tag/Nacht Filter
• Filmfassung mit dem originalen deutschen Filmanfang
- Neue Abtastung der deutschen Synchronisation vom originalen, deutschen Tonnegativ
Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Vorglühen für das Forentreffen. Zum Einsatz kam die neue Blu-ray aus dem Hause filmArt, erwartungsgemäß eine sehr gelungene Scheibe.
Über den Film wurde in diesem Thread bereits vieles gesagt. Erfreulicherweise liefert die aktuelle Scheibe interessante Boni, darunter ein Interview mit Uwe Schier (welches auf weitere Titel im Rahmen dieser schönen Reihe hoffen lässt). Auch das Booklet ist von gehobener Qualität, dicke Empfehlung für diese Veröffentlichung!
Kippen und Fussball Das Syndikat des Grauens
Zum zweiten Mal auf 35mm gesehen.
Fulcis Mafia-Reißer bohrt sich immer noch durch die Gehirne und die Schädelplatten der Zuschauer wie Projektile der Gangster. Ist der Film gewiss keine Wohlfühloase, wird er immer schlimmer und zieht einen immer gnadenloser in einen Strudel aus Sex, Gewalt und ganz schlechter Laune. Und wenn das üble Ende naht, wird man im Kinosessel immer unruhiger.
Man möchte Fabio Testi im Prinzip anschreien, damit er endlich die Forderungen des Mannes aus Marseille akzeptiert. Aber es ist schon vorher beschlossene Sache, dass es so endet wie es endet.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!" (Patrick Bateman, American Psycho)
Kurz vor dem Treffen wurde die neue Blu-ray gesichtet, nun erstmalig via 35mm gesehen.
In all dem Sumpf aus Boshaftigkeit, Tristesse und Entgleisungen gibt es immerhin Guido Alberti als Don Morrone. Der alte Herr knuffelt vor dem Fernseher vor sich hin, bis sein strapazierbarer Geduldsfaden schließlich die Grenze der Belastbarkeit überschritten hat.
DAS SYNDIKAT DES GRAUENS hatte bisher nur einmal von der ollen XT Scheibe gesehen, die aus unerfindlichen Gründen seit einiger Zeit aus meiner Sammlung verschwunden ist
Viele Szenen waren aber noch im Gedächtnis, inklusive der garstigen Bunsenbrenner Szene. Ansonsten ist der Film natürlich dreckig & wenig farbenfroh. Da passte die fast schwarz-weiß-rote 35mm Kopie schon. Auch sonst regiert der Abschaum & das Finale ist auch quälend (vor schmerzen) lang. Da hat Onkel Fulci bei seinem einzigen Ausflug ins Poliziottesco Genre schon ordentlichen (in seinem Sinne) abgeliefert.
Nachdem der italienische Filmemacher Lucio Fulci („The Beyond“) im Bereich des grafisch expliziten europäischen Horrorfilms in den 1970ern neue Maßstäbe gesetzt hatte, nahm er sich im Jahre 1980 mit dem Polizei- bzw. vielmehr Gangsterfilm eines Genres an, in dem bisher eigentlich andere Italiener Akzente gesetzt hatten und das am Ende des Jahrzehnts weitestgehend auserzählt war. „Das Syndikat des Grauens“ geriet dennoch zu einem mindestens aufsehenerregenden Beitrag.
Neapel: Luca (Fabio Testi, „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“) und sein Bruder Michele (Enrico Maisto, „Die Rache der Camorra“) sind friedliebende Familienmenschen und kleine Gauner, die sich mit dem unter mehreren Mafiaclans aufgeteilten Schmuggel vornehmlich von Zigaretten ein Zubrot verdienen, um über die Runden zu kommen – nicht mehr und nicht weniger. Als plötzlich die Polizei auf sie aufmerksam wird, vermuten sie, dass eines der konkurrierenden „Unternehmen“ dahintersteckt. Und als Michele ermordet wird, ist eindeutig eine Grenze überschritten. Doch dies ist nur Anfang einer brutalen Mordserie, für die mitnichten die alteingesessen Neapolitaner verantwortlich sind, sondern ein skrupellos über Leichen gehender Mafioso (Marcel Bozuffi, „Brennpunkt Brooklyn“) aus Marseille, der seinen Handel mit harten Drogen auf Neapel ausweiten möchte…
„Wir brauchen keine Drogen, denn wir haben nicht nur die Sonne, sondern auch diesen harten Vertreter des italienischen Gangsterfilms, mit einiger Explizität von Altmeister Fulci inszeniert und hierzulande daher lange unterschlagen. Gar nicht sooo böse Mafiosi treten gegen ganz böse Vertreter ihrer Zunft an und färben Neapel blutrot. Reißerisch? Ja. Spekulativ? Sicherlich. Ein guter Film? Aber so was von! ,Das Syndikat des Grauens‘ zählt zur Speerspitze seines Genres, die, würde sie im Film vorkommen, bestimmt jemand in den Wanst gerammt bekäme. Ein Film, der den Testi der Zeit in jedem Falle bestanden hat.“ – So schrieb ich kürzlich um kein Wortspiel verlegen in Vorbereitung einer Kino-Wiederaufführung dieses Films, der im Rahmen dieser – verglichen mit meiner etliche Jahre zurückliegenden Erst- oder Zweitsichtung – noch einmal deutlich gewann.
Die Polizei spielt nur eine untergeordnete Rolle, tritt in erster Linie als hilf- und machtlose Beobachter des Mafiakriegs in Erscheinung. Bis dieser eskaliert, nimmt Fulci sich Zeit für eine Exposition, die einem Luca und seine Familie als weitestgehend normale Menschen nahebringt. Ab einem gewissen Punkt aber dreht er immer stärker an der Eskalationsschraube inklusive seinem in seinen zuvor gedrehten Horrorfilmen erlernten und etablierten Faible für explizite Gewaltszenen, die ich hier nun nicht alle aufzählen werden. Es geht jedenfalls überaus harsch zur Sache, ohne dass es wie in manch Splatter-Streifen comichaft oder gar ironisiert würde.
Die Handlung, in die dies eingebettet ist, vermittelt auf simple, aber effektive Weise den Unterschied zwischen mehr oder weniger harmloser Kleinkriminalität (selbst wenn diese organisiert ist), für die der Film eine gewisse Sympathie erkennen lässt und sie eher gesellschaftlichen Umständen denn Charakterlosigkeit zuschreibt, auf der einen Seite – und auf der anderen wie die ungeschönte, mörderische Fratze ungehemmten Kapitalismus‘ daherkommende, eiskalt auf maximalen Profit ausgerichtete schwerverbrecherische Kriminalität, die die Städte mit todbringenden Drogen überschwemmt und der jedes Mittel recht ist, je grausamer desto besser. Dass der Stoff auch geeignet ist, aus opportunistisch veranlagten Menschen das Schlechteste hervorzuholen und sie für eigene Zwecke zu manipulieren, zeigt sich in der Figur Luigi Perlante (Saverio Marconi, „Der Gorilla“) überaus eindringlich. Die Antidrogen-Aussage des Films findet sich zudem am Ende in einem besonders schönen Bonmot, wenn es heißt, angesichts der Sonne Neapels brauche man keine Drogen (wenngleich Neapel hier in eher trüben Farben gezeichnet wird). Zugleich skizziert „Das Syndikat des Grauens“ eindrucksvoll die Gelassenheit und Weisheit, aber auch die Erfahrung des Alters, das noch einmal auf den Plan zu treten bereit ist, wenn es wirklich sein muss. Dass Fulci in diesem Zuge einen bemerkenswerten Gastauftritt vor der Kamera hinlegt, ist die Kirsche auf der Sahnehaube.
Fabio Testi, eigentlich ein Fotomodell, erschien mir früher zu sehr als klassischer Schönling für seine Rolle, mittlerweile habe ich aber meinen Frieden mit ihm gemacht – wenngleich mir ein etwas raubeinigerer Hauptdarsteller lieber gewesen wäre. Solche finden sich dafür in den Nebenrollen. Und nicht nur die Discosequenz verfügt über eine ganz eigene Qualität, die Fulcis kreativen Gestaltungswillen zum Ausdruck bringt.
„Das Syndikat des Grauens“ hievte die Drastik des Italo-Gangsterfilms noch einmal auf ein neues Level, das quasi nicht mehr zu steigern war, gewinnt bei wiederholter Sichtung jedoch mit anderen Stärken, auf die man sich, weiß man erst einmal, was einen an Gewaltspitzen erwartet, vielleicht schlicht besser konzentrieren kann.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)