Deliria-Italiano

ugo-piazza hat geschrieben:Erschreckend, wie visionär Rollin war:

http://www.fr-online.de/wirtschaft/land ... 95772.html

absolut (Schweinerei das)

Der Tod von Alkoholikern sollte wohl beschleunigt werden. Ergo handelte man vermutlich im Auftrag der Krankenkassen.

Komisch...jetzt hab ich Bock auf THE CRAZIES und da liegt ja auch noch ein ungesehenes UFA Sterne Tape rum. Passt aber wohl sehr gut als Double Feature, oder?

Öko Thriller mit diversen Zitaten wie z.B. du lebst ja zwischen einem Atomkraftwerk und Truppenübungsplatz und fühlst dich wohl dabei.... dieses und diverse andere Zitate gehen ja alle so in die Richtung und das Hauptthema des Films, Menschen werden durch Pflanzenschutzmittel zu Tollwütigen mit Aussatz lässt klar auf den damaligen Zeitgeist schliessen, als Öko Katastrophen die Titelblätter beherrschten (Waldsterben, Angst vor Atomkrieg, Lebensmittelgepansche etc.). Daraus lässt sich immer guter Filmstoff basteln.

Jean Rollin schafft es dann immer noch, ein wenig Erotik mit einzubringen. Nackte Haut zeigte er ja gerne. Fand den Film teils etwas zu langatmig, ansonsten aber mit sehr schönen Bildern und Atmosphäre versehen, die man ihm nicht so leicht nachmacht. Die Effekte waren teils aber zu billig, man sah deutlich, das es eine Puppe war. Trotzdem mag ich seine Filme, typisch französisch. Da schnalze ich mit der Zunge.

Für Action Fanatiker ist der Film nichts und für Gorehounds auch nicht, aber wer auf ruhige Horrorkost mit erotischen Momenten steht, der kommt an dem Film nicht vorbei.

8/10

Auch wenn Rollins Film kein Meisterwerk im herkömmlichen Sinne ist, besitzt er eine unbeschreibliche Atmosphäre, der man sich - sofern man nicht blind und taub ist - nur schwer entziehen kann. Das unwirkliche steinerne Dorf wirkt einfach wie von der Gegenwart abgeschnitten, und M-G Pascal wandelt geradezu traumwandlerisch in ihr Schicksal. Die beiden kauzigen Männer, die nun mal lieber Bier trinken, und so dem Wahnsinn entkommen konnten, finde ich sogar äußerst sympathisch. Dem skurrilen Treiben schaue ich nun schon seit Jahren immer wieder gerne zu, ohne wirklich Wert auf die Handlung zu legen. Augen auf und die morbide, romantische Apokalypse auf sich wirken lassen. Abgerundet wird der Trip dann noch vom repetitiven Titelthema, das mir durch seine minimalistische Elektronik sehr gut gefällt.

Nein. Bei diesem Film kann ich nur schwer objektiv bleiben. Und wie Rollins andere, insb. alten Werke aus den 70ern, erzeugen sie eine Stimmung, die man gar nicht erst versuchen sollte zu beschreiben. Das werter Jean Rollin ist eine Kunst für sich, vor der ich respektvoll meinen Hut ziehe. Die Kraft seiner Filme liegt in der anmutigen, zwischen Traum und Realität wankenden Bilderpracht, die Logiklöcher und Drehbuchschwächen schnell wieder wett machen. Solche Bilder sollen erst mal andere nachmachen 7,5/10

Hier noch ein Artikel aus der Sounds (12/79) von Georg Seeßlen zum Münchner Festival des phantastischen Films. Ziemlich dünner Artikel, und Rollins Film wird nur mit weinigen Worten erwähnt. Aber das Photo mit Rollin und Marie George Pascal ist hübsch

Der Film hat mich bei meiner bisher einzigen Sichtung nicht wirklich überzeugt, werde ihm aber demnächst definitiv noch einmal eine Chance geben.

Den habe ich mal in den 80ern gesehen. Dementsprechend kann ich mich kaum noch daran erinnern, außer dass ich ihn wenig interessant fand.

Hm, mal überlegen, ob ich mir trotzdem die DVD besorge.... *kopfkratz*

ach, ich mag den total gern... der hat zwar mit Rollins lesbischen Vampir-Fantasien eher wenig zu tun, ist aber immer noch entrückt genug um sich von italienischen Zombie-Filmen abzuheben. Ich denke da nur z.B. an die Szene mit Lahaie und den beiden Hunden. Auch ansonsten ist der ganz großartig! Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch ganz dringend den grob unterschätzten "Night of the Hunted"!

La Nuit des Traquèes rangiert bei mir auch sehr weit oben (Beton liegt mir einfach mehr als Gothic-Horror). Danach kommt aber gleich Lèvres de Sang und Pestizide.

jogiwan hat geschrieben:Ich empfehle in diesem Zusammenhang auch ganz dringend den grob unterschätzten "Night of the Hunted"!

Oh, der ist ganz, ganz toll! Einer meiner Liebling von Herrn Rollin.

Mir fällt spontan kein Rollin Film ein der mir überhaupt nicht gefallen hätte. Den bleibensten Eindruck hat bei mir früher "La Rose de Fer" hinterlassen. Bei völligem Verzicht auf Zombies oder Vampire, straight auf die morbide Stimmung fokussiert. Ganz groß.
Ob sich das Erlebnis wiederholen lässt, muss ich mal wieder testen. Bei solchen Filmen, auf die man sich erst einlassen muss, spielt die Tagesform schon eine kleine Rolle bei mir.