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Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Mi 26. Mär 2014, 17:15
von CamperVan.Helsing
Reinifilm hat geschrieben:
karlAbundzu hat geschrieben:weiter gehts in Köln, tsetsetse
http://www.filmhauskino.de/html/besonderswertlos.html
Oha... "Perrak" als 35mm ist schon echt cool! :shock:
Wenn das die Perrak-Kopie ist, die ich schon mal im Kino sehen durfte, hat die aber einen gewaltigen Stich - und zwar einen Roten.


Und ansonsten kann ich nur sagen: Dieses Festival gehört nach Bochum. Ich habe fertig.

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Mi 26. Mär 2014, 18:54
von dr. freudstein
Nee, dann lieber nach Hamburg, ist dichter dran.

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Do 26. Feb 2015, 22:11
von reggie
Besonders Wertlos - Das 17. Festival des deutschen psychotronischen Films



4. - 8. 03. 2015

Filmhaus Kino Köln, Maybachstrasse 111, 50670 Köln








Mittwoch, 4. 03. 2015


21:00 Uhr

MACHO MAN

D 1985. R: Alexander Titus Benda. Mit: René Weller, Bea Fiedler, Peter Althoff. 85 Min.

MACHO MAN ist einer der absolut unfassbarsten Filme aus deutscher Produktion, den Ihr je sehen werdet: Der Boxweltmeister Dany Wagner rettet in Nürnberg die junge Sandra aus der Gewalt von drei Drogendealern, die gerade dabei sind, sie mittels eines "Gratis-Schusses" süchtig zu machen. Zusammen mit seinem Freund Andreas, dem Besitzer einer Karateschule, macht Dany sich auf Gangsterjagd. Beide lassen natürlich ordentlich die Fäuste sprechen!"René Weller ist der unangefochtene Held eines völlig neuen Filmgenres: dem Proletenfilm. Nie waren Fönfrisur, Schnauzbart, Goldkettchen und Wildleder-Cowboystiefel überzeugender. Das Ganze vorgetragen in badischem Dialekt. Karate gibt's gratis dazu. Die aufgeplusterten Schulterpolster-Lederjacken haben den schönen René später zu seiner eigenen Klamottenmarke inspiriert, die er sinnigerweise 'ReWell' nannte und die bestimmt heute noch von osteuropäischen Zuhältern getragen wird." Dirty PicturesWer nicht kommt, riskiert 'nen Satz heiße Ohren...




Donnerstag, 5. 03. 2015


18:00 Uhr

LABYRINTH

D/I 1959. R: Rolf Thiele. K: Klaus von Rautenfeld. Mit: Nadja Tiller, Peter van Eyck, Elisabeth Flickenschildt. 95 Min.

Die junge Schriftstellerin Georgia Gale, Darling des Jet Set, leidet unter schweren Wahrnehmungsstörungen, welche sie erfolglos versucht, mit Alkohol zu bekämpfen. Sie begibt sich nach einem Zusammenbruch zur Therapie in ein Schweizer Luxussanatorium, wo sie auf eine Menagerie bizarrer Gestalten trifft, die an ähnlichen Problemen leiden. Sie beginnt sich in religiöse Wahnvorstellungen zu flüchten. Erst eine Katastrophe weist ihr den Weg zurück in die Wirklichkeit.

Mit vielen vertrauten Mitarbeitern aus dem Cast von DAS MÄDCHEN ROSEMARIE und der Crew von VENUSBERG schuf Rolf Thiele ein faszinierendes Psycho-Melodram mit dezidiert existenzialistischem Touch. Die außergewöhnliche Thematik setzt er auf experimentelle Weise um, wobei er und Kameramann von Rautenfeld vor allem auf der Bildebene fast schon Avantgarde schaffen.

Aus dem Werk Thieles einer der unbekanntesten und am seltensten gezeigten Filme – und das zu Unrecht. Wir laden ein zur Wiederentdeckung eines fast vergessenen Filmes von Rolf Thiele, einem der Säulenheiligen unseres Festivals.



20:00 Uhr

RUDI BENIMM DICH

D 1971. R: F.J. Gottlieb. Mit: Rudi Carell, Chris Roberts, Anita, Ernst H. Hilbich. 91 Min.

Franz Josef Gottlieb war einer der rührigsten Regisseure des Nachkriegskinos, der alle erfolgreichen Genres der Zeit ausgiebig bediente. So entstanden unter seiner Ägide Abenteuerfilme, Wallace-Krimis, Heimat- und Liebesfilme, Karl May-Western und Sexstreifen. Am bekanntesten war Gottlieb für seine zahllosen Komödien, von den „Tolle Tanten“-Filmen der Siebziger bis hin zu den Thomas Gottschalk-Vehikeln der Achtziger. Einer seiner bekanntesten und beliebtesten Filme ist RUDI BENIMM DICH nicht. Und das hat Gründe.

RUDI BENIMM DICH ist eine Verwechslungskomödie, genauer gesagt, der Leviathan unter den Verwechslungskomödien. Denn was Drehbuchautor Erich Tomek hier allein in den Eröffnungsszenen an Zufällen auf das arme Gehirn des Zuschauers einprasseln läßt, würde - verteilt auf zehn Komödien - auch die liberalste Definition von Wahrscheinlichkeit locker sprengen. Und dann dreht Tomek richtig auf.

Da die Besetzungsliste von Rudi Carell, Chris Roberts und Anita angeführt wird, ist die Produktion der notorischen LISA FILM natürlich auch ein Schlagerfilm. Neben Oldies but Goldies wie „Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe“ und „Ich bin so happy mit dir“ kommen auch weniger bekannte, dafür aber nicht weniger herzige Preziosen, wie der von Kinderstar Anita auf gewohnt gruselige Weise intonierte heimliche Hit des Films „Papi und Mami sind zwei dufte Typen“ zum Einsatz. Da steht der Polonaise über den psychedelisch bunt beleuchteten Campingplatz am Wörthersee nichts mehr im Wege.

Und wenn dann Rudi sein „Wir sind alle kleine Sünderlein“ zum Besten gibt, und die niedliche Anita eine erfolgreiche Eroberung des lustigen Chris mit den Worten „Hoffentlich besorgt er's dieser Göre ordentlich“ kommentiert, ist der Ofen komplett aus. Ein gefundenes Fressen für alle Freunde der Schlagerslapstickliebesverwechslungskomödie, die sich ihren Eierlikör gerne mit LSD ansetzen. Die Premiere fand übrigens am 18. 11. 1971 im Pforzheimer REX statt. Ach, hatten wir eigentlich schon den Roboter erwähnt?



21:45 Uhr

MÄDCHEN, MÄDCHEN

D 1967. R: Roger Fritz. B: Roger Fritz, Eckhardt Schmidt. Mit: Helga Anders, Hellmuth Lange, Jürgen Jung. 107 Min.

Das Debut des Schauspielers und Fotografen Roger Fritz wird im Allgemeinen sehr zwiespältig aufgenommen. Der Dreiecksgeschichte um ein minderjähriges Mädchen zwischen einem adligen Industriellen und seinem Sohn bescheinigt man einerseits auf der formalen Seite eine furiose Bildgestaltung. Die inhaltliche Seite wird jedoch ebenso heftig kritisiert, mitunter wurde dem Drehbuch, eine Zusammenarbeit mit Eckhardt Schmidt, vorgeworfen, bloßer Aufhänger für die berauschende visuelle Seite der Geschichte zu sein, und sich in reiner Oberflächlichkeit gepaart mit Desinteresse an Figuren und Konflikten zu ergehen.

Wir finden aber vielleicht gerade die daraus entstehende schlafwandlerische Leichtigkeit faszinierend, die durch die Schwarzweiß-Fotografie hervorragend transportiert wird. Immerhin reichte das Ergebnis der Filmbewertungsstelle für ein „Prädikat: Wertvoll“, womit der Film bei uns ja eigentlich nichts verloren hat. Aber einerseits werden wir alt und Mainstream, und andererseits habt ihr es ja nicht anders gewollt, nach unserem Screening von MÄDCHEN MIT GEWALT wurde ja lautstark gefordert, ALLES von Roger Fritz zu zeigen. Und in den Hallen der Psychotronik ist der Kunde nach wie vor König.




Freitag, 4. 04. 2015



19:00 Uhr

DIE FREUDLOSE GASSE

Welturaufführung der neuen Live-Begleitung von InterZone Perceptible

D 1925. R: Georg Wilhelm Pabst. Mit: Werner Krauß, Greta Garbo, Asta Nielsen.148 Min.

DIE FREUDLOSE GASSE war einer der Wendepunkte des deutschen Films bei der Abkehr vom Expressionismus hin zum Realismus. Pabst wollte diesseits von raffinierten künstlichen Welten und halluzinatorischen Sujets die harte Wirklichkeit des Lebens der weniger begüterten Schichten in der Großstadt der durch die Inflation geprägten Nachkriegsjahre zeigen. Er schuf mit diesem Film große Kunst, einen der unbestrittenen Klassiker des deutschen Kinos. Er läuft regelmäßig in Filmtheatern und im Fernsehen, man bekommt ihn problemlos als digitale Konserve für das Heimkino. Ein vergleichbar anspruchsvolles Werk bekäme heute sicher das Prädikat „Besonders Wertvoll“.

Warum läuft solch ein Film nun ausgerechnet bei BESONDERS WERTLOS?

Weil wir euch eine Version präsentieren können, wie ihr sie noch nie gesehen habt. Der entscheidende Grund war die Nachricht, daß die Musiker von InterZone Perceptible planen, eine neue Livebegleitung zu komponieren, und diese dann selbst aufführen werden. Unter all den Künstlern, die Stummfilme live begleiten, nehmen IP eine Sonderstellung ein, die gar nicht überschätzt werden kann. Ich erlaube es mir an dieser Stelle, mich selbst zu zitieren:

"Habe letztes Wochenende im Endstation Kino Bochum InterZone Perceptible gesehen, die den Stummfilm ORLACS HÄNDE live vertont haben - für mich bislang DAS cineastische Ereignis des Jahres. Was die Gruppe aufgeführt hat, gehört zu den besten und eindringlichsten Vertonungen, die ich je erleben durfte. Sven Hermann und Matthias Hettmer spielen offiziell E-Bass und Akkordeon, treten aber mit einem unglaublichen Wust von Effektgeräten, Keyboards etc auf, durch welchen sie die Sounds ihrer Instrumente jagen, so daß die Originalinstrumente oft kaum noch erkennbar sind. Das ganze ist eher eine Industrial-Soundcollage. Der Film wurde dadurch zu einem völlig neuen Erlebnis. Die Vertonung von InterZone Perceptible versucht keinen Moment, die äußeren Geschehnisse klanglich zu untermalen, sie illustrieren vielmehr die inneren Welten der Figuren. Das ganze läßt einen den Film auf eine völlig neue Weise erfahren Ich hatte selten bei einer Stummfilmvertonung so oft Gänsehaut. Ein Alptraum Deluxe."

Ihre neue Vertonung der FREUDLOSEN GASSE beschreiben InterZone Perceptible selbst so:

„Musik gewordenes mutierendes Zellgewebe, welches Grenzen zwischen Organischem und Synthetischem auflöst, wuchert zu etwas Neuem. FLEISCH schmilzt, BLUT kocht, HAUT tropft … der Fluss der elegischen Klangreise für elektrifiziertes Akkordeon, E-Bass, Live-Elektronik, Stimme, Zuspielungen und Keyboards ist ein ständiges Sich-Ergießen ... auf das Fleisch ... ins Fleisch ... unter das Fleisch … hin zum nächsten Abgrund, den der Film in seinem Realismus der frühen 1920iger Jahre beschreibt“

Egal, wie oft ihr DIE FREUDLOSE GASSE schon gesehen habt – hier könnt ihr ihn erneut zum ersten Mal sehen. Versprochen.



22:00 Uhr

EROTIK BLUE 3

Weltpremiere

Deutschland 2014. R: Herr Weber. Mit: Simone und Herrn Weber 74 Min.

Schon zum dritten Male öffnet Herr Weber, der weltbekannte Sammler nicht-pornographischer Erotikschätze, sein Archiv und präsentiert einige der größten Raritäten seiner sagenumwobenen Sammlung. Seit nunmehr 40 Jahren hütet er – immer unterstützt von seiner Frau Simone – Film- und Fotomaterialien zum Thema Nummer 1.In liebevoller Heimarbeit restauriert er die Preziosen und bewahrt sie so für die Ewigkeit. Vor einigen Jahren gelang es dem bekannten Dokumentarfilmer Reginald Ginster, Herrn Weber zu überzeugen, mit seinem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Der scheue Mann wollte zunächst nicht, aber Simone schob ihn ein wenig an, da konnte er nicht länger nein sagen.

Damit begann ein Siegeszug um die Welt. Herr Weber ist mittlerweile gern gesehener Gast auf Restaurations-Kongressen und Filmfestivals, wie dem SHUSHIMI in Tokio. Im dritten Teil seiner bahnbrechenden EROTIK BLUE Reihe führen Herr Weber und seine Simone charmant durch einen schwarzweißen Reigen erotischer Kleinode. Lernen Sie Ingor Salomi und seinen unvergleichlichen Grusel-Sex kennen, erfahren Sie was „Der Besenstiel“ ist und werfen Sie einen Blick in die Zippertaschenhose. Herr Weber verrät ganz nebenbei so einiges über die Macher dieser teilweise verschollen geglaubten Filme und erzählt auch manchmal einen kleinen Witz. Einmal singt er auch.

Wichtig: EROTIK BLUE ist eine Reihe für Männer und Frauen. Hier findet nichts statt, das das Auge beleidigen könnte. Kein Porno, kein Schmutz. Nur saubere Erotik. Dafür steht Herr Weber mit seinem guten Namen.

Lernen, lachen, sich ein wenig erregen. Das alles kann man bei EROTIK BLUE 3.

Anmerkung: Zum Verständnis des Filmes ist eine Kenntnis der ersten beiden Teile nicht nötig.

EROTIK BLUE 3 feiert auf dem BESONDERS WERTLOS Festival seine Welturaufführung. Als GAST begrüßen wir den Produzenten REGINALD GINSTER



00:00 Uhr

JAIDER – DER EINSAME JÄGER

D 1971. R: Volker Vogeler. Mit: Gottfried John, Rolf Zacher, Sigi Graue. 94 Min.

Der Soldat Jaider kehrt nach Ende des deutsch-französischen Krieges 1870/71 in seine Heimat Bayern zurück. Da er keine Arbeit findet, wird er zum Wilderer, um den sich bald ein Grüppchen ähnlich glückloser Outlaws schart, auf die man eine erbarmungslose Jagd eröffnet. Als sich die Häscher der Obrigkeit an der Geliebten des unabsichtlich zum anarchistischen Revolutionär gewordenen Jaider vergreifen, zieht dieser aus zu einem blutigen Rachefeldzug.

Vogeler inszeniert den historischen Stoff um den Volkshelden Jennerwein als Heimatfilm im Gewande eines Italowesterns mit deutlichen Anleihen bei Sam Peckinpah. Vielleicht der härteste, sicher aber der seltenste deutsche Western. Soweit wir wissen, ist die Aufführung bei BESONDERS WERTLOS 2015 die dritte Gelegenheit in den letzten 40 Jahren, das Werk auf der Leinwand - oder überhaupt – in angemessener Weise zu sichten. Es existieren keine offiziellen Kopien auf Video, DVD oder BluRay, lediglich ein spanischer Bootleg macht die Runde, der Vogelers außergewöhnlichem Film jedoch in keiner Weise gerecht wird.




Samstag, 7. 03. 2015



17:00 Uhr

DAS RASTHAUS DER GRAUSAMEN PUPPEN

D/I 1967. R: Rolf Olsen. Mit: Essy Persson, Erik Schumann, Helga Anders, Margot Trooger. 96 Min.

Bei einem Raubüberfall wird das Gangsterpärchen Betty und Bob getrennt, Betty kommt ins Gefängnis. Mit 4 Mitinsassinnen gelingt ihr die Flucht, doch schon bald pflastern Leichen den Weg der „grausamen Puppen“. Schließlich trifft Betty wieder auf Bob, doch verläuft das Wiedersehen nicht ganz so, wie sie es sich ausgemalt hat. Die Beiden werden in eine Spirale der Gewalt gezogen, aus der es kein Entrinnen gibt.

Aufgrund der Begeisterung, die Günter Schlesingers ICH SPÜRE DEINE HAUT bei unserem letztjährigen Festival auslöste, setzen wir unsere Reihe mit bundesrepublikanischen Roughies fort und versprechen Sex and Crime galore – Rolf Olsen gibt Vollgas.

Wir zeigen die seit über 40 Jahren kaum gespielte Original-Kinoversion ohne Jugendfreigabe, 7 Minuten länger als die FSK-16-Version der DVD.



19:00 Uhr

SATURNUS

D 2011. R: Bruno Sukrow. 30 Min.

und

DER IRRE VON THORNHILL

D 2014. R: Bruno Sukrow. 60 Min.

Mit Hilfe von Game Engines und den Programmen von Virtual Realities hat heutzutage jeder theoretisch die Möglichkeit, am heimischen PC computeranimierte Filme, sogenannte Machinimae, zu erstellen. Die Verheißung der Machinimae besteht darin, komplett unabhängig von Produzenten oder einem Budget, jeden nur denkbaren Film zu drehen, bei dem die einzige Einschränkung die Fantasie des jeweiligen Autoren und Regisseurs darstellt. Unter den Tausenden von Produktionen, die in den letzten Jahren zum Großteil unter Ausschluß der Öffentlichkeit entstanden, sticht das Werk eines Mannes besonders hervor.

Der Aachener Bruno Sukrow ist ein 87jähriger pensionierter Maschinenschlosser, der im Jahr 2010 auf die Möglichkeit stieß, seine Träume und Fantasien am Computer wahr werden zu lassen. Seine Filme, die sich aus Sukrows Begeisterung für die Pulp Fiction vergangener Tage speisen – Abenteuer, Krimi, Western, SF und Horror - wurden anfänglich nur im Kreise der Familie vorgeführt. Durch die Initiative seines Sohnes Robert kamen dann vereinzelte Werke zu halböffentlichen Aufführungen vor einem guten Dutzend Leute, später dann auch – befeuert durch die Begeisterung, welche die Werke auslösten – bei cineastischen Zusammenkünften wie den Hofbauer-Kongressen oder dem Filmfestival Rotterdam. Die Kunde von Sukrows beispiellos kreativen und originellen Werken verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Gemeinde der Filmliebhaber, und so wurden diese zum gegenwärtig am heißesten gehandelten Gehheimtipp des Undergrounds.

Wir zeigen ein Frühwerk des Meisters, SATURNUS, welches die abenteuerliche Reise zum titelgebenden Planeten zum Inhalt hat, sowie ein neueres Werk, den Gruselkrimi DER IRRE VON THORNHILL, in dem es um das geheimnisvolle Verschwinden junger Frauen in der englischen Provinz geht. Und um einen Geistlichen und eine Nonne, die eine karitative Aktion namens „Wurst in die Suppe“ durchführen...

Zu Gast ist ROBERT SUKROW, der Sohn des Regisseurs, der nach der Aufführung zu einem Publikumsgespräch zur Verfügung steht.




21:00 Uhr

Gast RINALDO TALAMONTI präsentiert

AUCH NINOTSCHKA ZIEHT IHR HÖSCHEN AUS

D 1973. R: Claus Tinney. Mit: Rinaldo Talamonti, Elisabeth Volkmann, Franz Muxeneder. 82 Min.

Ein russischer Kommissar reist mit drei Assistentinnen zu einer Landwirtschaftsmesse nach München, um neue Handelspartner für Russland zu gewinnen. Gleichzeitig verschlägt es auch einen Wiener Zuhälter mit drei Prostituierten in die bayerische Metropole. Es entspinnt sich ein haarstäubendes Verwechslungsspiel, bei dem die russischen Gesandten – natürlich! - im Bordell landen, während die Vertreter des horizontalen Gewerbes unversehens eine Weltmacht repräsentieren.

Was sich wie ein Paradebeispiel betagten bundesrepublikanischen Sexfilmklamauks liest, lässt doch das Genre weit hinter sich. Die Geschichte spielt in den Zwanziger Jahren, was für eine außergewöhnliche Ausstattung und hinreißende Kostüme sorgt, welche zudem ungemein dadurch gewinnen, dass sie ganz offensichtlich mit begrenzten Mitteln im swingenden Schwabing der Seventies realisiert wurden. Auch das Drehbuch, dass in seinen besten Momenten den üblichen, krampfigen Klamauk zu überwinden vermag, und dann wirklich komisch ist, kann durch unerwartet bizarre Einfälle punkten. Die Russen führen beispielsweise ein vorsintflutliches Funkgerät mit sich, welches ihnen erlaubt, in jeder noch so absurden Situation Anfragen an Radio Eriwan zu stellen, die auf ebenso absurde Weise beantwortet werden.

Nicht zuletzt ist aber NINOTSCHKA eine filmische Parade des großartigen Rinaldo Talamonti, der hier eine seiner wenigen Hauptrollen spielen darf - ein Fest für den unangefochtenen Star zahlloser SCHULMÄDCHEN- und KUMPEL-Filme, und ein Fest für all seine Fans. Und diese haben gleich doppelten Grund zum Feiern, denn wir präsentieren nicht nur eine seltene 35mm-Kopie des Filmes, sondern auch den Meister persönlich!

Wer Rinaldo Talamonti schon einmal live erlebt hat, weiß, wie mitreißend der Mime von der großen Zeit des deutschen Sexfilms erzählen kann, wie er durch seine Worte eine längst vergangene Ära des Kinos wieder mit prallem Leben zu füllen vermag, uns im Geiste an der Hand nimmt und an die Sets von deutschen Klassikern unterhalb der Gürtellinie führt. Mit absoluter Sicherheit der Höhepunkt unseres diesjährigen Festivals, zu dem wir alle Freunde von Höhepunkten herzlichst einladen.



im Anschluß Live-Konzert im Foyer, ca.

23:15 Uhr

JONAH GOLD AND HIS SILVER APPLES

Seid gewarnt, die Wirkung dieser giftigen Äpfel wäre wohl selbst Schneewittchens Stiefmutter zu hart: Eine hinterhältige Mischung aus radioaktivem R’n’B und rattigem Rock’n’Roll, noisigem Blues und Neandertal Beat. Ihre selbstproduzierte Single “Thrillkillhillbillyrhythm/Synthetic Sunshine” wurde bereits von der Polizei beschlagnahmt und eingeschmolzen, sickerte dann durch den Kern der Erde, kam auf der anderen Seite wieder heraus und ist seitdem äußerst beliebt in Guangdong – und bei Psychotronikern aller Länder – Kameradschaft!

Darum haben wir die vier verbotenen Früchtchen eingeladen, am Partyabend von BESONDERS WERTLOS unserem Publikum so richtig einzuheizen. Jonah Gold, Cpt.Braeburn, Dr.von Boskoop und Granny Smith werden euch zeigen, wo der Apfel hängt!



Und irgendwann in der Geisterstunde begibt sich dann ROSS MIGHTY an die Turntables, zu unserem traditionellen

MIDNIGHT DJ-SET

Als alter Hase des Metiers, als Kenner, Lebemann und Genießer, wird Ross Mighty mit sanfter Hand und geschmeidigem Stilgefühl "Melodies of Love" für uns auswählen und uns vor ein offenes Kaminfeuer, eine Düne am Strand, oder das teakholzgeplankte Vorderdeck einer Segelyacht im adriatischen Meer entführen.

Bei seinen legendären Sets steht alles im Zeichen der sanften Grooves und scheint im Licht lasziver Melodien und eindeutiger Botschaften. Die schillernde Perlen, die er seinem gewogenen Publikum offeriert, findet er auf den Soundtracks längst vergessener Softpornos. Titel wie "Sexopolis" oder "Enfantasma Four" gehören zu den Klassikern des Genres und werden auf Ross Mightys Plattentellern zu einem Reiseführer in die Welt der Sinne, zur perfekten Begleitung für eine Nacht der Sünde. Ross kommt, um Dich zu verführen...




Sonntag, 8. 03. 2015



15:00 Uhr

FWU Rolle

Kurzfilmprogramm mit DIE MODERNE HASCHLEGENDE, TRAMPEN?, KATJA UND DER FREMDE MANN, NICHT ALLEIN SEIN, ACHTERBAHN DER GEFÜHLE, WIE DIE LUFT ZUM PROBLEM WURDE, DAS MESSER, DU UND DEINE UMWELT, KINDER, GLOTZE UND COMPUTER und WAS IST NUR MIT TOMMY LOS. Ca. 100 Min.

Die Begeisterung in der Klasse kannte keine Grenzen, wenn der Lehrer mit einem 16mm-Projektor und ein paar Filmdosen unterm Arm das Klassenzimmer betrat. Die Lehr- und Propagandafilme des FWU, des „Instituts für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht“ bürgten mindestens für eine kurzweilige Schulstunde, im Idealfall für haarsträubende Unterhaltung.

Heute sind die FWU-Kurzfilme der 50er, 60er, 70er und 80er Jahre gesuchte Raritäten, die im Rahmen zumeist privater Vorstellungen bei Filmfanatikern für ein großes Hallo sorgen, das sich durchaus mit der Begeisterung der Schüler von einst messen kann. Schulmeisterliche Liebestipps, gnadenlose Anti-Drogen-Propaganda, die vor langhaarigen Bombenlegern, Haschbrüdern und Beatniks warnt, die grausame Wahrheit über den Teufel Alkohol und schaurige Moritaten über böse Onkels im Spielplatzgebüsch und Messerstecher auf dem Schulhof sorgen nach wie vor für wahre Begeisterungsstürme. Wir zeigen eine handverlesene Auswahl der besten Lehrfilme von Anno Dazumal, wahre Perlen der Psychotronik.



17:00 Uhr

DR. KNOCK

D/A 1997. R: Dominik Graf. Mit: Gert Voss, Veronica Ferres, Sophie Rois. 93 Min.

Der Großstädter und badische „Saupreiß“ Dr. Knock übernimmt eine Landarztpraxis in in der bayerischen Provinz. Zu seinem Entsetzen stellt sich jedoch heraus, dass die Einwohner des verschlafenen Dörfchens Marienbrunn kerngesund sind. Doch dem diabolischen Doktor kommen schon bald haarsträubende Ideen, seine Praxis zum Laufen zu bringen, die er mit der Dorfhure als Verbündeter sogleich gewissenlos umsetzt...

Genrespezialist Dominik Graf inszenierte mit dem KNOCK einen Film, der selbst aus der abwechslungsreichen Filmographie des Meisters heraussticht. Die schräge Groteske ist eine Parodie und Liebeserklärung an Heimatfilm, Arztserie und Bauerntheater, die vor skurrilen Ideen schier explodiert.



19:00 Uhr

SNUFF – GESTÄNDNISSE GEFALLENER MÄDCHEN

D 1978. R: Andrzej Kostenko und Karl Martine. Mit: Claudia Fielers, Carl Amery, Josephine Bayerl. 65 Min.

Nachdem der Höhepunkt der bundesrepublikanischen Sexfilmwelle deutlich überschritten war, suchten eine handvoll notorischer Erotikproduzenten nach einem bislang noch nicht verwendeten Vorwand, Fleisch auf die Leinwand zu bringen. Sie kamen dabei auf die damals komplett revolutionäre Idee eines gefälschten Dokumentarfilms, eine Filmform, die heute unter der Bezeichnung „mockumentary“ zu einem blühenden Genre wurde. Doch damals war die Idee absolut neu und aufregend.

Und so zeichnen die Macher die Produktion des Films „Lysistrata“ nach, und dabei vor allem den Werdegang eines Pornosternchens, das an der Unmenschlichkeit des Business zerbricht und Selbstmord begeht. Der Realismus der Produktion ist unglaublich authentisch – was ja nicht weiter verwunderlich ist, da die Produzenten natürlich Profis auf diesem Gebiet waren, und die Sexdarsteller von Sexdarstellern, und die Crew von der Crew gespielt wird. Der Film ist so überzeugend, dass er teilweise als Dokumentation vermarktet werden konnte. Die abschließende Krone der Authentizität verlieh die Hauptdarstellerin des sich selbst tötenden Erotikstarlets, Claudia Fielers, dem Film dadurch, dass sie nur wenige Wochen nach den Dreharbeiten freiwillig in den Tod ging. Einer der seltensten und verstörendsten deutschen Sexfilme.

Der Film wurde international in einer unüberschaubaren Anzahl von Schnittfassungen gezeigt, wir führen die – soweit wir wissen – einzige in Deutschland verfügbare 16mm-Fassung aus Privatbesitz vor.



20:30 Uhr

WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN

BRD 1967. R + B: Rolf Olsen. Mit: Eric Schumann, Heinz Reincke, Marianne Hoffmann, Fritz Wepper. 97 Min.

Und zum Abschluss noch einmal ein Werk von Rolf Olsen. „Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn“ ist der Film, der uns dazu brachte, dieses Festival zu gründen. In den Neunzigern aus einer Grabbelkiste in einer Videothek für eine D-Mark erstanden, eröffnete uns dieser Film eine Welt, von der wir nicht einmal ahnten, dass sie existiert: das deutsche Genrekino der 60er und 70er Jahre. Nach einem anstrengenden Jahr der Recherche waren wir dann soweit, und ließen 1999 das erste BESONDERS WERTLOS-Festival auf die Menschheit los, um die Frohe Botschaft vom abseitigen, vergessenen und unterschlagenen deutschen Film zu verkünden.

Ein clever konstruierter und absolut stringent erzählter Sixties-Actionkrimi, Exploitationkino in Reinkultur: die fulminante Vollendung des St. Pauli-Films. Nie war deutsches Genrekino besser. Bonus: Regisseur Olsen in einer Cameo als Psychiatriearzt!

Bin nich da zu weit, poste das hier für nen kollegen....

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Fr 19. Feb 2016, 16:39
von CamperVan.Helsing
BESONDERS WERTLOS


18. FESTIVAL DES DEUTSCHEN PSYCHOTRONISCHEN FILMS

Das Filmhauskino Köln freut sich erneut das „BESONDERS WERTLOS – Festival des deutschen psychotronischen Films“ mit der mittlerweile 18. Ausgabe begrüßen zu können. Fünf Tage wilde Welten auf Zelluloid und ein breites Panorama psychotronischen Filmschaffens der vergangenen Jahrzehnte. BESONDERS WERTLOS – psychotronisch und bewußtseinserweiternd!!

Das Filmprogramm…

Mittwoch, 2. März
20:00 Uhr I CINEMA PERVERSO – DIE WUNDERBARE UND KAPUTTE WELT DES BAHNHOFSKINOS inkl. unveröffentlichtes Bonusmaterial (Gast: Regisseur Oliver Schwehm)
22:30 Uhr I WER STIRBT SCHON GERNE UNTER PALMEN

Donnerstag, 3. März
18:00 Uhr I SIEBEN TAGE FRIST
20:00 Uhr I ASPHALTNACHT (Gast: Produzent Michael Wiedemann, noch ungestätigt)
22:00 Uhr I DIE ERBEN
00:00 Uhr I OBSZÖN – DER FALL PETER HERZL

Freitag, 4. März
18:00 Uhr I SÜNDIGE GRENZE
20:00 Uhr I Film-Abend mit Schauspieler Erwin Leder und einem Überraschungsfilm!
22:15 Uhr I Double Feature: GRAF PORNO UND SEINE MÄDCHEN und DIE GESCHICHTE DES GRAFEN PORNO VON GAILSBERG (Gast: Regisseur Sadi Kantürk)
00:00 Uhr I SHOCKING ASIA

Samstag, 5. März
17:00 Uhr I DER PFARRER VON ST. PAULI
19:00 Uhr I Filmemacher Dennis Klose und Daniel Flügger präsentieren ihre explosivsten HOMEMADE HANDGRANATEN
21:15 Uhr I BRENNENDE LANGEWEILE (Gast: Regisseur Wolfgang Büld)
anschließend: Live Konzert THE OKAY-MEN … Moped Surf aus Köln!

Sonntag, 6. März
15:00 Uhr I VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM (Gäste: Co-Regisseur Johannes Sievert, Doku-Protagonisten Wolfgang Büld und Rainer Knepperges)
17:30 Uhr I GIB GAS – ICH WILL SPASS (Gast: Regisseur Wolfgang Büld)
19:30 Uhr I DER VIDEOPIRAT (Gast: Dennis Kortmann, Videoklub K)
21:30 Uhr I IM STAHLNETZ DES DR. MABUSE

Ticket-Preise:
alle Vorstellungen 7,– € (normal) 6,– € (ermäßigt)
Fünfer-Ticket 25,– € (also fünf Filme zum unschlagbaren Preis von 5,– € / mehrere Besucher können auf ein Ticket = genial!)
Festivalticket (nicht übertragbar): 50,– €





DAS FESTIVAL…

BESONDERS WERTLOS findet jährlich seit 1999 statt.
Wir zeigen Abseitiges, Knalliges, Obskures, Schräges und Vergessenes aus den Randbereichen der deutschen Filmgeschichte, Werke, die von der Kritik verkannt oder vom Publikum übersehen wurden, avantgardistisches Kunstkino genauso wie Sex-, Splatter- und St. Pauli-Filme, undergroundige Punk- und Homemade-Werke, Genre- und Independentkino, wie auch deutsche Blockbuster aus einer Zeit, in der es dieses Wort noch nicht gab.
Großartige Schauspieler wie Klaus Kinski oder Raimund Harmstorf und verkannte Regisseure wie Rolf Olsen oder Ernst Theumer geben sich bei uns auf der Leinwand ein Stelldichein.

Austragungsort war bislang das Kino Endstation in Bochum-Langendreer. Seit 2013 residieren wir im Filmhauskino Köln. Organisiert wird BESONDERS WERTLOS vom „Institut für Psychotronik“ (Bochum) und „something weird cinema“ (Köln).
Nach drei fulminanten und erfolgreichen Festivals heißt es auch 2016 wieder für Köln: BESONDERS WERTLOS – psychotronisch und bewußtseinserweiternd!





Die Filmprogramme von BESONDERS WERTLOS finden teilweise mit dankenswerter Unterstützung des Kulturamt der Stadt Köln statt.


CINEMA PERVERSO


Regie: Oliver Schwehm
Deutschland 2015, ca. 60 Min., HD
plus unveröffentlichtes Bonusmaterial (ca. 50 Min.)

Zu Gast: Regisseur Oliver Schwehm

Die bahnbrechende Dokumentation über den Aufstieg und Fall der deutschen Bahnhofskinos, präsentiert von Regisseur Oliver Schwehm, der auch exklusives Bonusmaterial mitbringt!

Vor knapp 10 Jahren huldigten die beiden Movie-Aficionados Quentin Tarantino und Robert Rodriguez dem sog. Grindhouse-Kino der 70er-Jahre und setzten ihm mit dem Double-Feature GRINDHOUSE (2007) ein Denkmal. Grindhouses nannte man in den USA Kinos, die abgenudelte B-Movies, meist im 2er-Verbund, für ’n günstiges Eintritts-Ticket rund um die Uhr zeigten. Meist handelte es sich um Filme, die auf schnelle Oberflächenreize wie Sex & Gewalt abzielten. Daher passte auch die Bezeichnung „Grindhouse“ in doppeltem Sinne: Zum einen weil es cineastisch oft eine Fleischbeschau (Sex) gab und weil Menschen und menschenähnliche Wesen filmgerecht zerstückelt und abgeschlachtet (Gewalt) wurden. Und zum anderen weil diese Kinos geografisch in den sog. Meat-Packing-Districts, also den Vierteln, in denen Fleischverarbeitungsfabriken lagen, angesiedelt waren.
In Deutschland hatte man zur gleichen Zeit ebenfalls diese Idee, nur ging man hierzulande etwas pragmatischer vor und überlegte sich, wo die Menschen am meisten Zeit totschlagen müssen? In Bahnhöfen natürlich! Schon damals war die DB oftmals unpünktlich, hatte Zugausfälle oder der Fahrgast musste Stunden auf seine Anschlussfahrt warten. Und so enstanden jene berühmt berüchtigten Bahnhofskinos.
Diesem Phänomen widmet sich endlich die Doku CINEMA PERVERSO – DIE WUNDERBARE UND KAPUTTE WELT DES BAHNHOFSKINOS von Oliver Schwehm. Es kommen qualifizierte Zeitzeugen wie z.B. Jörg Buttgereit, Kai Nowak und Christian Anders zu Wort, und zwischendurch gibt es eine Fülle von seltenen Film- und Trailer-Schnipseln, die einem den Mund wässerig machen und man Hunger auf mehr schmuddeligen Schmier bekommt… welcher dann im Anschluss dem gewillten Zuschauer auch kredenzt wird!

Aber zuvor gibt es noch zwei Bonusfeatures, welche uns Regisseur Oliver Schwehm persönlich und exklusiv für BESONDERS WERTLOS zu seinem Auftritt mitbringt!

ZUSTÄNDIG: BAHNHOFSWACHE ZOO
SFB, Ausstrahlung vom 24.12.1976, ca. 45min
Die Dokumentation vermittelt einen ungeschminkten Eindruck über den Zustand von Bahnhöfen und Bahnhofsvierteln zur Hochzeit des deutschen Bahnhofskinos. Speziell für die Gäste, welche Bahnhöfe nur in ihrer jetzigen, sterilen Form als eine cleane Variante von Shopping Malls mit Douglas-Parfumerien und Starbucks-Cafés kennen, wird dieser klassische TV-Beitrag, der zwei Jahre vor der Veröffentlichung von CHRISTIANE F. an Originalschauplätzen entstand, ein echter Augenöffner sein. Statt adrett gewandeter Verkäuferinnen mit einem festgefrorenem, unverbindlichem Dauergrinsen im Gesicht, und martialisch gepimpter SWAT-Security gab es Dealer und Junkies, Nutten und Zuhälter, Hehler und Diebe zuhauf – und natürlich die nette Dame, die einem die Eintittskarte zu DIE TODESGÖTTIN DES LIEBESCAMPS verkaufte. Nach 40 Jahren aus der Versenkung eines öffentlich-rechtlichen Magnetbandgrabes ausgegraben und zum ersten Mal überhaupt im Kino zu sehen – einmalig bei uns!

AKI’S LAST SHOW
Regie: Stephan Holl, Deutschland 2016, ca. 5 Min.
Als Super-Special zeigen wir im Anschluss die Kurzdoku AKI’S LAST SHOW von Stephan Holl, ein fünfminütiger Abgesang auf eines der letzten Bahnhofskinos der Bundesrepublik – in ihrer Weltpremiere. Exklusiver geht es nicht…

Mittwoch, 02. März – 20.00 Uhr
WER STRIBT SCHON GERNE UNTER PALMEN


Regie: Alfred Vohrer
Deutschland 1974, ca. 84 Min., 35mm, FSK 16
Mit Thomas Hunter, Maria Gudy, Sieghardt Rupp, Dieter Eppler u.a.

Genrekino-Großmeister Alfred Vohrer pumpt diese Konsalik-Verfilmung (!) mit einem guten Schuß Sex, Crime & Sleaze auf. Bahnhofskino-Odorama im Anschluß an die CINEMA PERVERSO Doku!

Auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, wird der reiche Plantagenbesitzer Pinaud brutal ermordet. Seine attraktive deutsche Frau Anne wird der Tat verdächtigt und von Inspektor Cerdan verhaftet. Er soll sie nach Colombo bringen. Doch das Flugzeug auf dem Weg dorthin gerät in einen schweren Sturm und stürzt wenig später ab. Anne Pinaud und Cerdan überleben als einzige der Besatzung und retten sich auf eine einsame Insel. Dort stoßen sie auf Werner Becker, der mit seiner Yacht Schiffbruch erlitten hat und hier ebenfalls gestrandet ist.

Mittwoch, 02. März – 22.30 Uhr
SIEBEN TAGE FRIST


Regie: Alfred Vohrer
Deutschland 1969, ca. 97 Min., 35mm, FSK 16
Mit Joachim Fuchsberger, Horst Tappert u.a.

Nach dem sensationellen Run von 14 Edgar-Wallace-Verfilmungen, die Alfred Vohrer für Horst Wendlandts Produktionsgesellschaft Rialto drehte (darunter Klassiker wie DIE TOTEN AUGEN VON LONDON, DER HEXER und DER ZINKER), wechselte er zu Luggi Waldleitners Roxy-Film. Bei diesem Neuanfang begleitete ihn Joachim Fuchsberger, der Star zahlreicher Wallace-Vehikel.
Mit Blacky in der Hauptrolle inszenierte er als erstes die SIEBEN TAGE FRIST, welcher sich deutlich von seinen letzten Filmen für die Rialto abhob. Es handelt sich zwar auch um einen mysteriösen Krimi, doch stellte Vohrers Inszenierung diesmal, der literarischen Vorlage von Paul Henricks entsprechend, nicht so sehr grelle Pulpelemente in den Vordergrund, sondern schuf einen faszinierend-verstörenden Thriller von komplexer Vielschichtigkeit. Langsam, aber sicher, seziert Vohrer die Umstände einer rätselhaften Mordserie und dringt Schicht um Schicht in eine unbequeme Vergangenheit ein, in der sich die Lösung des Falles verbirgt. Der nächste Film, den Vohrer für Roxy drehte, war übrigens der „Besonders Wertlos“-Publikumsliebling PERRAK.

„Ob ein Film erfolgreich ist oder nicht, entscheidet sich für meine Begriffe an der Kinokasse – egal ob er künstlerisch wertvoll ist oder ob er künstlerisch nicht wertvoll ist.“ (Alfred Vohrer)

Donnerstag, 03. März – 18.00 Uhr
ASPHALTNACHT


Regie: Peter Fratzscher
Deutschland 1980, ca. 90 Min., 35mm, FSK 16
Mit Thomas Davis, Gerd Udo Heinemann, Ralf Hermann u.a.

Zu Gast: Produzent Michael Wiedemann (noch unbestätigt)

Ein vergessener Schlüsselfilm der Berliner Punkszene, endlich wieder auf der großen Leinwand!

Der melancholische Rockveteran Angel trifft auf den jungen Johnny und begibt sich mit ihm auf einen Trip durch eine Berliner Nacht der gerade anbrechenden Achtziger. Die Metropole und ihre Bewohner sind von dem kulturellen Umbruch vom klassischen Rock zum Punk gezeichnet, der sich unterhalb des Discomainstreams vollzieht, wie er in den angesagten Läden, Studios und Radiosendern zu Tage tritt. Sie treffen bei ihrer Odyssee auf Discomäuschen und Punks, Rocker und Stripperinnen, Manager und Groupies, Produzenten und Studiomusiker, Saxophonisten und Organisten, und so wird ihre Reise durch die Nacht auch zu einer Reise durch die Geschichte des Rock, der niemals stillsteht sich immer organisch seinen gegenwärtigen Umständen anzupassen weiß. Auch für Angel und Johnny gibt es keinen Stillstand, und so driften und rasen sie durch das dunkle Berlin, was wie keine andere Stadt Anfang der Eighties für gesellschaftlichen wie musikalischen Umbruch stand.
Peter Fratschers ASPHALTNACHT wurde nach seiner Ausstrahlung 1980 im ZDF zu einem Kultfilm, um den sich rasch Legenden rankten, da dem Publikum ja noch keine Aufzeichnungsgeräte zur Verfügung standen. Wer ihn verpasst hatte, konnte ihn sich jahrelang nur erzählen lassen, es sei denn er bekam ihn in einer der wenigen Kinovorstellungen bei dem kleinen Start ein Jahr später zu sehen, oder auf den Filmfestivals von Chicago, Toronto und Helsinki. Soweit uns bekannt, gab es auch kein offizielles Release auf Video, DVD oder BluRay. Eine Rarität auf der Leinwand – wo sie hingehört. Rock’n’Roll!

Donnerstag, 03. März – 20.00 Uhr
DIE ERBEN

Regie: Walter Bannert
Österreich 1982, ca. 91 Min., 35mm, FSK 16

Die Verführbarkeit junger Menschen durch die Ideologien faschistoider Wehrsportgruppen im Wien der 80er Jahre, eindringlich dargestellt in einem völlig zu Unrecht unbekannten Actionthriller aus Österreich.

Obwohl die Jugendlichen Thomas und Charly aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten stammen, leiden beide unter ihrem Elternhaus. Während Thomas‘ Familienoberhäupter nur ihren Ruf und die Karriere des Sohnes im Kopf haben, geht’s bei Charly ordentlich rund: Der Vater ist ständig besoffen und gewalttätig und der Rest der Familie bumst seine Schwester. In der Schule stoßen die Jungs auch nur auf Ablehnung und so verschlägt es sie in die Fänge eines rechtsradikalen Jugendclubs. Dort erfahren sie Kameradschaft und Geborgenheit. Aber im Gegenzug werden ihnen dafür stumpfe nationalsozialistische Parolen eingebläut und später sogar der paramilitärische Kampf an der Waffe beigebracht, um den Reden auch Taten folgen zu lassen. Mit fatalen Folgen…
Als Walter Bannerts Film DIE ERBEN im November 1983 in den deutschen Kinos anlaufen sollte, kam es zu massiven Protesten seitens rechtsradikaler Organisationen. Die von Neo-Nazi Michael Kühnen durchgeführte Störaktion einer laufenden Vorführung war noch das Harmloseste. Kinobetreiber erhielten Bomben- und/oder Mord-Drohungen, ein Kino in Mannheim wurde sogar komplett niedergebrannt. Mehr als 30 Jahre später sieht es kaum anders aus. Anstatt Kinos brennen heute Flüchtlingsunterkünfte, der besorgte Pegida-Wutbürger stellt wöchentlich seine fremdenfeindliche Fratze zur Schau und Neo-Nazi-Mobs patroulieren durch die Straßen, um die deutsche Frau vorm notgeilen Asylanten zu schützen. Ein mehr als passender Zeitpunkt für BESONDERS WERTLOS, diesen Film aus der Gefahren-Zone zu bergen und auf die Leinwand zu projezieren. Bislang ist DIE ERBEN offiziell nur auf VHS erhältlich. Da der Film aber auch scheinbar aufgrund einiger exploitativer Szenen einen gewissen homoerotisch angehauchten Nazi-Fetisch bedient, kursiert im Internet ein englisch-untertitelter VHS-Rip auf DVD-R , der auf diversen Plattformen zu Mondpreisen angeboten wird. Eine seltene Gelegenheit also, den Film einmal im Kino zu erleben – und das zu einem unschlagbaren Preis!

Donnerstag, 03. März – 22.00 Uhr
OBSZÖN – DER FALL PETER HERZL


Regie: Hans-Christof Stenzel
Österreich/Deutschland 1981, ca. 91 Min., 35mm, FSK 16
Mit Volker Spengler, Lydia Kreibohm, Hanno Pöschl u.a.

DER oesterreichische Skandalfilm der 80er. Selten wurden Tabubrüche so lustvoll inszeniert, selten war Wien so anarchistisch – und so böse…

Peter Herzl, ein Sozialarbeiter aus Wuppertal, gerät durch die Verkettung schlimmer Zufälle bei der Heimkehr von einem Jugoslawienurlaub ins Visier einer internationalen Terroristenfahndung. Er taucht bei einer Wiener Hure unter, und gerät von kriminellen Verstrickungen in ein Netz neurotischer und inzestuöser Fallen. Nun sind neben der Staatsmacht auch noch die Frauen und eine Bande brutaler Zuhälter hinter ihm her…
OBSZÖN ist ein wahres Monstrum von einem Film. Der anarchische Humor schlägt Kobolz, bis einem das dreckige Lachen in der wunden Kehle stecken bleibt. Selten war das Wiener Kino so gut und so böse. Das einzige uns bekannte Beispiel eines Films, der in Deutschland regional verboten wurde, in Baden Württemberg darf der Film bis heute nicht aufgeführt werden. Und wenn man in diesen beispiellosen Sumpf aus Menschenhandel, Korruption, Mutter-Tochter-Inzest, SM, schwarzen Messen und Terrorismus eintaucht, wundert einen solches kein bischen.

„In Wien wird man Zuhälter oder Polizist. Manchmal beides.“

Donnerstag, 03. März – 00.00 Uhr
SÜNDIGE GRENZE


Regie: Robert A. Stemmle
Deutschland 1951, ca. 85 Min., 35mm, FSK 16
Mit Dieter Borsche, Inge Egger, Peter Mosbacher u.a.

Realistischer, harter Krimi um jugendliche Schmugglerbanden im Nachkriegsdeutschland. Außergewöhnlicher Beitrag des bundesdeutschen Kinos der 50er Jahre.

Die sechzehnjährige Marianne und ihr kleiner Bruder Heinz gehören zu den Rabatzern, einer Bande von einigen hundert minderjährigen Schmugglern, die zur Nachkriegszeit im Dreiländereck Belgien-Niederlande-Deutschland operieren. Marianne ist in Krapp verliebt, den gewissenlosen Anführer der Bande, dessen kaltschnäuzige Rechnung bisher immer aufging: Wenn hundert Bälger mit Zigaretten, Kaffee oder Drogen im Gepäck über die Grenze toben, schnappen die Zöllner höchstens zehn. Doch Marianne hat als rechte Hand Krapps einen schweren Stand, und ihre Situation wird immer brenzliger. Krapp wird übermütig, die Zöllner lernen dazu, ihr Bruder wird geschnappt. Und schließlich droht ihr Gefahr aus den eigenen Reihen, den auch ihre Konkurrentin Cilly verliebt sich in den brutalen Chef der Bande…
Stemmles harter Film, der in eine trostlose Welt aus verlassenen Bunkern, Stacheldraht und Panzersperren entführt, zeigt manipulierte Kinder, die mit einem scheinbaren Abenteuerspiel geködert werden, was sie schnell zu gesuchten und gehetzten Kriminellen macht. Auch das von den Produzenten erzwungene Happy Ending, welches den ansonsten neorealistischen Vorbildern verpflichteten Film in die Nähe des Kolportage-Mainstreams führt, nimmt dem Film nichts von seiner Kraft und Faszination. Eine Wiederentdeckung, die längst überfällig war.

Freitag, 04. März – 18.00 Uhr
Film-Abend mit Erwin Leder


Zu Gast: Schauspieler Erwin Leder

Wir freuen uns, dass Ausnahme-Schauspieler Erwin Leder beim „18. Besonders Wertlos Festival“ einen Überraschungsfilm präsentieren wird. Kommt alle !



Freitag, 04. März – 20.00 Uhr
GRAF PORNO Double Feature


Regisseur Sadi Kantürk präsentiert seine Dokumentation über die Pionierarbeit des deutschen Sexfilms, sowie den ersten Teil der populären „Graf Porno“-Sexploitation-Filmreihe: GRAF PORNO UND SEINE MÄDCHEN.

DIE GESCHICHTE DES GRAFEN PORNO VON GAILSBERG
Regie: Sadi Kantürk
Deutschland 2015, ca. 20 Min., HD
Mit Rinaldo Talamonti, Günter Hendel, Sissy Engl u.a.

Zu Gast: Regisseur Sadi Kantürk

GRAF PORNO UND SEINE MÄDCHEN
Regie: Günter Hendel
Deutschland 1969, ca. 85 Min., 35mm, FSK 18
Mit Doris Arden, Rinaldo Talamonti, Marianne Manthey, Ellen Umlauf u.a.



Freitag, 04. März – 22.15 Uhr
SHOCKING ASIA


Regie: Rolf Olsen (als Emerson Fox)
Deutschland 1975, ca. 94 Min., 35mm, FSK 18

Rolf Olsen macht Urlaub und keine Gefangenen. Legendärer Mondofilm, der seinem Titel mehr als gerecht wird – Midnight Special nur für Hartgesottene.

The one and only Rolf Olsen ist ja ein gern gesehener Gast bei „Besonders Wertlos“. Er bescherte uns die schönsten St.-Pauli-Ausflüge. Mit den grausamen Puppen ging’s auf die Reeperbahn nachts um halb eins und an einem blutigen Freitag ballerte er uns mit Hemmungen: null und Rücksicht: null den Krautploitation-Kracher schlechthin um die Augen und Ohren!
Aber außerdem war er auch einer der Pioniere der sog. Mockumentary, zu einer Zeit als es diesen Begriff noch gar nicht gab (böse Zungen behaupten hingegen er sei ein paar Jahre zu spät auf den Mondo-Zug aufgesprungen, aber das ignorieren wir hier mal geflissentlich…). In SHOCKING ASIA begibt sich Olsen unter dem Pseudonym Emerson Fox auf die Reise nach Asien, um uns so einige krude kulturelle Eigenheiten dieses Kontinents aufzutischen. Es gibt eine farbenfrohe Mischung zu sehen, bestehend aus religiösen Ritualen, kulinarischen Spezialitäten mit Ekelfaktor (das ‚Dschungelcamp‘ lässt grüßen), allerlei Buntes aus dem Reich der Sexualität bis hin zu einer hochinteressanten Geschlechtsumwandlungsoperation einer/s Transgender. Das alles steht natürlich im Zeichen der Informationspflicht und dient nicht der puren Sensationsgeilheit! Wer was anderes denkt ist ein Schelmchen… oder ein regelmäßiger „Besonders Wertlos“ Festival-Besucher…

Freitag, 04. März – 00.00 Uhr
DER PFARRER VON ST. PAULI


Regie: Rolf Olsen
Deutschland 1970, ca. 103 Min., 35mm, FSK 16
Mit Curd Jürgens, Heinz Reincke, Dieter Borsche, Corny Collins, Helga Feddersen u.a.

Unter der Regie von Rolf Olsen räumt Curd Jürgens im Talar Hamburgs sündigste Meile auf.

U-Boot-Kapitän Konrad Johannsen tauscht nach dem Krieg die Uniform der Marine gegen eine Soutane, und kümmert sich fortan handfest um die verirrten Schäfchen auf der „sündigsten Meile der Welt“. Wieder einmal läßt es das Dreamteam Rolf Olsen/Curd Jürgens so RICHTIG krachen. Was deutsches Genrekino angeht, kämpft Rolf Olsen in der ersten Liga mit. Kein Wunder, das wir nach der Sichtung eines Olsenfilms damals überhaupt erst auf die Idee kamen, dieses Filmfestival zu gründen. Rasante Action, Charakterfressen, schmissige Drehbücher, lockere Sprüche – das deutsche Kino war selten unterhaltsamer.
Nach WENN ES NACHT WIRD AUF DER REEPERBAHN, DAS STUNDENHOTEL VON ST. PAULI, DER ARZT VON ST. PAULI, AUF DER REEPERBAHN NACHTS UM HALB EINS haben wir nun leider fast alle Filme aus Olsens „Reeperbahn-Zyklus“ durch. Bleibt für’s nächste Festival eigentlich nur noch KÄPT’N RAUHBEIN AUS ST. PAULI. Aber egal. Fangen wir halt beim zwanzigsten Festival wieder von vorne an. Wer sich beschwert, fliegt raus.

Samstag, 05. März – 17.00 Uhr
Film-Abend mit Dennis Klose und Daniel Flügger


Zu Gast: Daniel Flügger und Dennis Klose

Die Bremer Low Budget-Underground Filmemacher Dennis Klose und Daniel Flügger präsentieren die explosivsten Homemade Handgranaten aus ihrem gewaltigen Werk!



Samstag, 05. März – 19.00 Uhr
BRENNENDE LANGEWEILE


Regie: Wolfgang Büld
Deutschland 1979, ca. 85 Min., 16mm, FSK 18

Zu Gast: Regisseur Wolfgang Büld

Legendäres Dokudrama über die Fans und die erste Deutschlandtour der Punkband „The Adverts“ 1978, präsentiert von Regisseur Wolfgang Büld.

Peter und Karin sind zwei bored teenagers aus dem Sauerland. Lediglich der Besuch von Konzerten in nahegelegenen Städten bringt ein wenig Abwechslung in ihr Leben. Einen Höhepunkt dabei verspricht die erste Deutschlandtournee der „Adverts“ zu werden, einer britischen Punkband der ersten Stunde, und diese Tour wird die Gruppe gleich mehrfach in die Umgebung des Sauerlands führen. Die Beiden machen sich auf, die Helden Peters live zu erleben, und bekommen mehr, als sie erwartet haben – sie laufen den Punks leibhaftig über den Weg. Es kommt zu Verwicklungen…
BORED TEENAGERS – so der Untertitel des Films, einem Song der Adverts entlehnt – ist der erste Spielfilm Wolfgang Bülds, welcher sich bereits 1977 mit seiner Dokumentation PUNK IN LONDON, der bereits bei „Besonders Wertlos“ auf der Leinwand war, mit dem aufkommenden Punkphänomen beschäftigte. Büld begleitete die „Adverts“ zu drei Konzerten ihrer ersten Deutschlandtournee, und ließ sie dabei mit seinen überzeugenden Laiendarstellern interagieren. Die von Ian Moorse und Monika Greser verkörperten gelangweilten Sauerländer gehören zwar vom Habitus her nicht der Punkbewegung an, trotzdem gelingt es ihnen, deren Spirit realistisch zu verkörpern. BRENNENDE LANGEWEILE ist das faszinierende Dokument einer damals in Deutschland gerade aufkeimenden Subkultur. Der Film funktioniert auch hervorragend als Zeitmaschine, und das gerade hier in Köln, fand doch eines der von Büld mitreissend dokumentierten Konzerte um die Ecke im Kölner Stollwerck statt.
Regisseur und Zeitzeuge Wolfgang Büld ist aus seiner Wahlheimat London zu Gast, und wir begrüßen ihn herzlich zu einem Gespräch mit unserem Publikum!

Samstag, 05. März – 21.15 Uhr


Live Konzert THE OKAY-MEN


Das traditionelle „Besonders Wertlos“ Festival Live Konzert im Foyer des Filmhauskino. Diesmal lassen es THE OKAY-MEN mit ihrem High Speed Moped Surf so richtig KRACHEN!! It´s got to be Okay, Men…



Drei Mann, drei Wort: Original Moped Surf
Surf von der Strasse, für die Strasse!

Samstag, 05. März – ca. 23:00 Uhr


VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM


Regie: Dominik Graf, Johannes F. SievertVerfluchte Liebe Deutscher Film
Deutschland 2014-2016, ca. 90 Min., HD

Zu Gast: Co-Regisseur und Produzent Johannes F. Sieverts, Doku-Protagonisten Wolfgang Büld und Rainer Knepperges

Dominik Grafs und Johannes F. Sieverts Dokumentation über das unterschlagene deutsche Kino – der Film zum Festival! Wir freuen uns außerordentlich, VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM direkt nach der Uraufführung auf der Berlinale bei „Besonders Wertlos“ präsentieren zu können.
Im Anschluß gibt es ein Panel mit den Regisseuren Johannes Sievert, Rainer Knepperges und Wolfgang Büld.

„Mit dem abendfüllenden Dokumentarfilm VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM begeben wir uns gemeinsam mit dem Regisseur Dominik Graf auf eine Reise zu den Nachtschattengewächsen der deutschen Filmgeschichte. Die Dokumentation beleuchtet einen vergessenen Teil unserer Filmkultur – Filme, die neben dem offiziellen, seriösen, exportfähigen Output einen ungewohnten Ton anschlagen und einen seltsam anderen Blick auf unser Land, in unsere Seele und unser Unbewusstes werfen. Wie konnte es dazu kommen, dass eine Seite der deutschen Filmtradition so schnell verloren gegeben wurde? Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Max Ophüls… VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM handelt von der Suche nach Heimat: im filmischen, philosophischen, gesellschaftlichen-soziologischen Sinn. Heimat ist das unterliegende Thema, das all die Filme durchdringt, das Verhandeln von Vergangenheit und Gegenwart, das grundlegende menschliche Bedürfnis nach Erdung. Anhand von Filmausschnitten verfolgen wir die Spuren zurück: von den Anfängen in der Stummfilmzeit über die Filme des 3. Reichs, den Heimatfilmen der 50’er Jahre bis zu zeitgenössischen Interpretationen von Heimat. Eine Reise durch die Subkultur des deutschen Films, in der wahre Schätze verborgen liegen. Leidenschaftlich, poetisch und besessen von Entdeckerfreude lässt uns Graf teilhaben an seiner Begeisterung, Faszination und Liebe für diese Filme. Und eröffnet den Zuschauern einen kenntnisreichen Blick in die unterirdischen Mahlströme des deutschen Films – wie ihn nur ein Film-Süchtiger haben kann. Kurz gesagt eine umfassende Dokumentation über einige der fruchtbarsten und gleichzeitig unbekanntesten Filme unseres Landes. VERFLUCHTE LIEBE DEUTSCHER FILM ist die Geschichte einer Liebe, der Liebe zum deutschen Film.“ Augustinfilm

Sonntag, 06. März – 15.00 Uhr
GIB GASS – ICH WILL SPASS


Regie: Wolfgang Büld
Deutschland 1983, ca. 90 Min., 35mm, FSK 6
Mit Nena, Markus Mörl, Enny Gerber, Karl Dall u.a.

Zu Gast: Regisseur Wolfgang Büld

Nena, Markus und Extrabreit surfen auf der Neuen Deutschen Welle durch die Bundesrepublik der frühen 80er – präsentiert von Regisseur Wolfgang Büld.

Nach BRENNENDE LANGEWEILE und den Dokumentationen PUNK IN LONDON, REGGAE IN BABYLON, BRITISH ROCK, WOMAN IN ROCK und dem Spielfilm BRENNENDE LANGEWEILE galt Wolfgang Büld zu Beginn der Achtziger Jahre als der Spezialist für Musik und Jugendkultur, weshalb er als Regisseur und Co-Autor des ersten großen Spielfilm-Dokuments der 1983 virulenten „Neuen Deutschen Welle“ verpflichtet wurde. Er hatte es sich vorgenommen, das erfolgreiche Genre des Schlagerfilms, der 1983 ausgestorben war, wiederzubeleben, und mit neuen Akzenten zu versehen. Die NDW, ein extrem breitenwirksames Phänomen, was schnell den subkulturellen Wurzeln entwachsen war und mit Musik und Mode über den deutschen Schallplattenmarkt, die Radiosender, die Printmedien und auch das Modedesign hereinbrach, bot ihm dazu die Möglichkeit. Und so toben Markus und Nena, die Flagschiffe der im Mainstream angekommenen Musikrichtung, unterstützt von ihren Kollegen von Extrabreit und Karl Dall durch eine knallbunte Frühachtziger Republik, daß es nur so eine Wonne ist. Cutter des Streifens war übrigens Peter Fratzscher, dessen ASPHALTNACHT am Donnerstag unseres Festivals zu sehen ist.
Wolfgang Büld wird seinen Klassiker des deutschen Musikfilms selbst präsentieren!

Sonntag, 06. März – 17.30 Uhr
DER VIDEOPIRAT


Regie: Harald Alexander
Deutschland 1985, ca. 95 Min., 35mm, FSK 16

Zu Gast: Dennis Kortmann (Videoklub K)

Ein Trip auf die dunkle Seite der goldenen Videoära. Die Zeitreise wird fachgerecht geführt von Dennis Kortmann vom Videoklub K.

„Ahoi Freunde! Hier haben wir eine vergessene Perle aus dem Jahre 1985 für Euch ausgebuddelt, welche damals neben dem pornösen MACHO MAN an den Kinokassen leider etwas unterging. Ein Grund mehr, dieses eher unbekannte Schätzchen 30 Jahre später noch einmal auf die große Kinoleinwand zu bringen, um seinen längst überflüssigen Bildungsauftrag nun endlich zu erfüllen. Worum geht es? Der Durchschnittstyp Robert Falk versucht den Mördern seines Bruders Alex auf die Spur kommen, der vor seinem Tode in dubiose Videopiraterie-Geschäfte mit Obergauner Helmut Hutmacher verwickelt war. Dieser ist gerade dabei, den aktutellen ‚Rambo 2‘ (!) als neuen Raubkopier-Hit groß herauszubringen, um sein Drogengeschäft weiter voran zu treiben. Nur hat er die Rechnung ohne Robert Falk gemacht, der mit allen Mitteln versucht, dem VHS-Kartell das Handwerk zu legen. DER VIDEOPIRAT ist solide, deutsche Hausmannskost mit stets bemühten Schauspielern, einem oscarreifen Drehbuch und einem Exploitationfaktor, der sich zwischen ‚Polizeiruf 110‘ und der ‚Schwarzwaldklinik‘ bewegt. Schnauzbart-Vollproleten, die Unruhe in Düsseldorfer Videotheken stiften, bewaffnete Kneipengänger, dramatische Szenen im Männerknast und ein cooler Synthie-Soundtrack machen diesen Film zu einem wichtigen Bestandteil des Festival-Programmes. Prädikat: Besonders wertlos, aber gut. Kommet zuhauf und vergesst nicht – wir zeigen hier ein 35mm Original und keine Raubkopie!“ Dennis Kortmann, Videoklub K

Sonntag, 06. März – 19.30 Uhr
IM STAHLNETZ DES DR. MABUSE


Regie: Harald Reinl
Deutschland/Frankreich/Italien 1961, ca. 89 Min., 35mm, FSK 16
Mit Gert Fröbe, Lex Barker, Daliah Lavi, Wolfgang Preiss u.a.

Der Schriftsteller Norbert Jacques schuf die Figur des Doktor Mabuse 1921 für seinen Roman „Dr. Mabuse, der Spieler“. Die Titelfigur war ein Mann, der von einer freien Welt ohne Korruption träumte, einem Gegenentwurf zur Weimarer Republik, dem Herzstück eines Europas, welches Jacques als bis auf den Kern verottetes Reich in der Hand von Großkapitalisten sah, welche auf den Trümmern des vom Weltkrieg zerrütteten Kontinents ihr fauliges Reich errichteten. Der Ur-Mabuse bediente sich zwar auch schon der verbrecherischen Methoden seiner Nachfolger, doch war er eher ein Superheld als ein Krimineller, welcher einer humanitären Utopie verpflichtet war.
Dieser Eigenschaften wurde die Figur durch die zahlreichen Verfilmungen seit 1922 immer weiter entkleidet, bis er sich schließlich zu einem megalomanischen Meisterverbrecher gewandelt hatte, dem jedes Mittel recht ist, seine ebenso größenwahnsinnigen wie perfiden Pläne in die Tat umzusetzen. Dr. Mabuse wurde zu einer Apotheose des Superschurken der Pop- und Pulpkultur, und treibt seit einem guten Jahrhundert sein Unwesen in Romanen, Comics, Filmen, Hörspielen und auch auf der ein oder anderen Hitsingle.
Den absoluten Höhepunkt dieser Entwicklung stellt Atze Brauners Produktion IM STAHLNETZ DES DOKTOR MABUSE dar, unter der Regie von Harald Reinl, in dem neben Gert Fröbe, Lex Barker und Daliah Lavi auch der großartige Ady Berber spielt. Der Film ist deutsches Genrekino auf seinem höchsten Niveau, ein Meilenstein des Kriminalfilms und absolut würdiger Abschluß unseres Festivals. Wir freuen uns!

Sonntag, 06. März – 21.30 Uhr

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Fr 19. Feb 2016, 16:43
von buxtebrawler
Wirklich interessantes Programm... Würde mich schon reizen, wird zeitlich aber nicht machbar sein.

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Fr 19. Feb 2016, 17:00
von Onkel Joe
Tolles Programm was der Kai da auf die Beine gestellt hat!

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 10:25
von CamperVan.Helsing
Mi, 5. – So, 9. April im Kino des Filmclub 813


Wir freuen uns erneut in Köln das „BESONDERS WERTLOS – Festival des deutschen psychotronischen Films“ mit der mittlerweile 19. Ausgabe präsentieren zu können. Wegen der Schließung des Filmhauskino findet das Festival dieses Jahr im Kino des Filmclub 813 statt.

Abseitiges und Vergessenes, Unterschlagenes und Verdrängtes – seit beinahe zwei Jahrzehnten gehört BESONDERS WERTLOS zu den festen Institutionen cineastischer Forschungsarbeit und zeigt auch 2017 wieder ein breites Panorama psychotronischen Filmschaffens.
In der Subgeschichte des deutschen Kinos sind zahllose Schätze verborgen, 18 von diesen werden wir beim 19. BESONDERS WERTLOS-Festival bergen, und sie dort zeigen, wo sie hingehören, und wo sie mitunter seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen waren: auf der großen Leinwand. BESONDERS WERTLOS – psychotronisch und bewußtseinserweiternd!!

Das Filmprogramm…

Mittwoch, 5. April
20:00 Uhr I MAGDALENA – VOM TEUFEL BESESSEN
22:00 Uhr I VULKAN DER HÖLLISCHEN TRIEBE

Donnerstag, 6. April
18:00 Uhr I AM TAG ALS DER REGEN KAM
20:00 Uhr I FILMRISS! (Gäste: Regisseur Felix Gerbrod und Hauptdarsteller Jens Grabarske)
22:30 Uhr I NACHT DER WÖLFE
00:00 Uhr I DAS GELBE HAUS AM PINNASBERG

Freitag, 7. April
18:00 Uhr I KLASSEN FEIND
20:15 Uhr I BABY (Gast: Regisseur Uwe Frießner)
22:30 Uhr I MELODY IN LOVE
00:00 Uhr I TRÄNEN TROCKNET DER WIND

Samstag, 8. April
14:00 Uhr I MONDO OLSEN (Gast: Regisseur Sadi Kantürk)
16:00 Uhr I KÄPTN RAUHBEIN AUS ST. PAULI
18:00 Uhr I Die fantastischen Welten des Bruno Sukrow (Gast: Robert Sukrow)
20:30 Uhr I HALLO… HIER SPRICHT PETER THOMAS! (Gäste: Musiker und Komponist Peter Thomas und Regisseur Oliver Schwehm)
22:30 Uhr I DER ZINKER

Sonntag, 9. April
15:00 Uhr I VERSUCHUNG IM SOMMERWIND
17:00 Uhr I EHEINSTITUT AURORA
19:00 Uhr I MÜLLERS BÜRO
21:00 Uhr I ALPHA CITY


Ticket-Preise:
alle Vorstellungen 7,– € (normal) 6,– € (ermäßigt)
Fünfer-Ticket 25,– € (also fünf Filme zum unschlagbaren Preis von 5,– € / mehrere Besucher können auf ein Ticket = genial!)
Festivalticket (nicht übertragbar): 50,– €

SPIELORT:
Filmclub 813 e.V.
Kino 813 in der BRÜCKE I Hahnenstraße 6 I 50667 Köln
Tel. (0221) 3106-813
http://www.filmclub-813.de


Karten reservieren NUR per Email: somethingweirdcinema@gmail.com
Es gibt KEINE Bestätigung für Eure Reservierung. Wir schreiben Euch nur dann zurück, wenn etwas NICHT gehen sollte. Wenn Ihr also nichts von uns hört, sollte alles prima sein!

Folgt „Besonders Wertlos“ bei Facebook!
Zur Filmreihe „something weird cinema“ geht’s hier lang


DAS FESTIVAL…

BESONDERS WERTLOS findet jährlich seit 1999 statt.
Wir zeigen Abseitiges, Knalliges, Obskures, Schräges und Vergessenes aus den Randbereichen der deutschen Filmgeschichte, Werke, die von der Kritik verkannt oder vom Publikum übersehen wurden, avantgardistisches Kunstkino genauso wie Sex-, Splatter- und St. Pauli-Filme, undergroundige Punk- und Homemade-Werke, Genre- und Independentkino, wie auch deutsche Blockbuster aus einer Zeit, in der es dieses Wort noch nicht gab.
Großartige Schauspieler wie Klaus Kinski oder Raimund Harmstorf und verkannte Regisseure wie Rolf Olsen oder Ernst Theumer geben sich bei uns auf der Leinwand ein Stelldichein.

Austragungsort war bislang das „Musische Zentrum der RUB“ (1999-2000) und das „Kino Endstation“ (2001-2012) in Bochum. Von 2013-2016 residierten wir im „Filmhauskino Köln“. Wegen der Schließung des Filmhauskino sind wir 2017 im Kino des „Filmclub 813“ beheimatet.
Organisiert wird BESONDERS WERTLOS vom „Institut für Psychotronik“ (Bochum) und „something weird cinema“ (Köln).
Nach vier fulminanten und erfolgreichen Festivals heißt es auch 2017 wieder für Köln: BESONDERS WERTLOS – psychotronisch und bewußtseinserweiternd!

Die Filmprogramme von BESONDERS WERTLOS finden mit dankenswerter Unterstützung des Kulturamt der Stadt Köln statt.



Mittwoch, 05. April – 20 Uhr

MAGDALENA – VOM TEUFEL BESESSEN

Regie: Walter Boos
BR Deutschland 1974, ca. 83 Min., 35mm, FSK 18

Krudes EXORZIST-Ripoff vom „Schulmächenreport“-Macher Walter Boos.

In einem Ort bei München wird ein alter Mann gekreuzigt vorgefunden. Gleichzeitig beginnt sich seine verwaiste Enkelin Magdalena Winter merkwürdig zu ändern. In dem Internat, in dem sie lebt, fliegt plötzlich das Porzellan wild durchs Zimmer, Tiere reagieren aggressiv auf sie und auch ihr Verhalten wird immer unheimlicher. Immer wieder wird sie gewalttätig und vulgär, bis sie sogar bald ihren Körper einsetzt, um Männer gegeneinander auszuspielen. Die Situation wird auch für das junge Mädchen selbst immer schlimmer, bis sie sich schließlich dazu entscheidet einen Priester um Hilfe zu bitten und einen Exorzismus an ihr zu veranstalten.

„Ein wahrhaft ungeheuerlicher Film!“ tönt es laut vom alten UFA-Video-Cover. Und dies ist hier auch mal ausnahmsweise keine marktschreierische Übertreibung, sondern Programm. Man kam und sah Friedkins EXORZIST, man verlegte einfach dessen Handlung ins erzkatholische ländliche Bayern und gab einen ordentlichen Schuss SCHULMÄDCHEN-REPORT-Flavor in die Backmischung und fertig war der teutonische Mutterkuchen aus der Hölle. Schmierfink vom Dienst, Walter Boos, versorgt sein Publikum nicht nur mit der handelsüblichen Softcore-Akrobatik, sondern lässt seine junge, meist nackte, Protagonistin Vulgär-Absonderungen vom Feinsten („Will was in die Fotze!“, „Na, du Nonnenficker!“) auf die Tonspur schmettern, dass selbst die abgefucktesten Sleaze-Connaisseure mit den Ohren schlackern werden.



Mittwoch, 05. April – 22 Uhr

VULKAN DER HÖLLISCHEN TRIEBE

Regie: Peter Hauser
BR Deutschland 1968, ca. 89 Min., 35mm, FSK 18

Im Sommer 1967 von dem ungarischen Kameramann Ferenc Vass in unabhängiger Low-Budget-Produktion in Agfacolor und Ultrascope in München und um Niederaudorf in Oberbayern realisiert, ist VULKAN DER HÖLLISCHEN TRIEBE vom Scheitel bis zur Sohle beseelt von jener unbekümmerten, heroischen Verwegenheit, die beim Filmemachen die Überwindung jedes noch so großen Hindernisses – hier vor allem jenes des fehlenden Geldes und der fehlenden Erfahrung – durch Exzentrizität, Energie, Ausgekochtheit und Wahnsinn garantiert.
Zwischen schrill-freizügigen Beat-Parties, schäbigem Möchtegern-Gangstertum, kläglichen Verführungen, haarsträubenden Kriminalitätsversuchen und halsbrecherischen Verfolgungsjagden durch Gebirgsbäche entwirft Vass‘ und Häusers liebenswert verschrobener Genre-Schüttelreim eine ganz und gar eigene Idee eines sexy heist movie made in Bavaria und erfüllt am Ende des Films auf wundersame, unverhofft selbstironische und seinem antikapitalistischen Zeitgeist entsprechende Weise das ominöse Versprechen, welches einer seiner prahlerischen Junggangster in der ersten Szene des Films gibt: „Alles Scheiße! Man müsste was unternehmen.“ Unternommen haben Vass und Häuser indes Vieles, und die Freiheit eines Trios leichtbekleideter Mädchen, die tanzend durch ein Schilffeld vor den Spitzbuben flüchten, ist auch die Freiheit eines Films, der herzhaft auf filmische Etikette scheißt und alleine seinem ganz persönlichen Lustprinzip und Spieltrieb verpflichtet ist. „All you need for a movie is a gun and a girl.“ (Jean-Luc Godard)



Donnerstag, 06. April – 18 Uhr

AM TAG ALS DER REGEN KAM

Regie: Gerd Oswald
s/w, BR Deutschland 1959, ca. 89 Min., 35mm, FSK 16

„Westberlin, in der Nachkriegszeit. Werner Maurer, ein harter Bursche, ist Anführer der ‚Panther‘, einer Bande, die in der Stadt ihr Unwesen treibt. Das Schicksal nimmt seinen Lauf, als Werner seinen nächsten Coup plant, ein Komplize jedoch eigene Pläne schmiedet: Robert will der Gang den Rücken kehren, um mit seiner Freundin Inge ein normales Leben zu beginnen. Als alle Bandenmitglieder gemeinsam ein Ding drehen, geht Robert zur Polizei … Unterstrichen vom titelgebenden Welthit der französischen Sängerin Dalida, inszenierte Gerd Oswald ein packendes Milieuporträt.“ Filmmuseum Frankfurt

„Das ist die BRD aus Sicht eines Remigranten mit der härtesten Form von Hollywood-Lebenserfahrung: Straßen-Noir mit Schlagerschmelz und Illustrierten-Poesie.“ Olaf Möller



Donnerstag, 06. April – 20 Uhr

FILMRISS!

Regie: Felix Gerbrod
Produktion: Kino ohne Talent
Deutschland 2011, ca. 98 Min., digital
Mit Jens Grabarske, Melf Neumeyer, Cho Kola, Gerrit Grewing, Henriette Riese u.a.
Musik: AufBruch, AsiPhil, Die Kassierer, Ausgang Ost, Knochenfabrik, Chefdenker, Wizo, Terrorgruppe u.a.

Zu Gast: Regisseur Felix Gerbrod und Hauptdarsteller Jens Grabarske

Hamburg im Herbst 2011: Der Junge Jens lebt bei seiner alkoholkranken Mutter. Nach einem Streit verlässt er die Wohnung und übernachtet auf einer Parkbank. Am nächsten Morgen trifft er den Punker Andi, der ihm anbietet, Teil der Punkszene zu werden. Er nimmt an und lernt Keule kennen, einen Punker, der ihn in die Geheimnisse der Szene einweiht. Um aufgenommen zu werden, muss er drei Prüfungen bestehen. Und die haben es in sich.

Punk als Jugendkultur trat Anfang/Mitte der 70er Jahre in Erscheinung, erreichte Ende der 70er ihren (ersten) Höhepunkt, und wurde dann schnell – zu mindestens, was die modischen Attribute und den musikalischen Stil betrifft – vom kommerziellen Mainstream vereinnahmt. Bereits 1977 taucht in der Musikpresse der Begriff „Post Punk“ auf, und schon 1981 nannten THE EXPLOITED, eine Punk Band der zweiten Generation, ihr Debutalbum „Punks Not Dead“. Und so tobt seit gut 40 Jahren eine Diskussion darüber, ob Punk nun lebendig, tot, untot, was auch immer ist.
Am wenigsten interessiert das die Punks selbst. Denn die Akteure der Bewegung, welche vor allem als eine musikalische wahrgenommen wird, sind nach wie vor ungebrochen aktiv, und das auch in den Bereichen Mode, Kunst, Fotografie und Film.
FILMRISS! ist eine selbstironische Satire von Punks über Punks, die sich über die Strukturen und Regeln lustig machen, welche sich im Punk – genau wie in jeder anderen Bewegung auch – mit der Zeit verselbstständigen. Diese Entwicklung wird gnadenlos übertrieben dargestellt, und zeigt so die Absurdität eines Regelwerks, welche eine Bewegung regelt, die sich gegen alle Regeln wendet.
Dabei wird auch gegen so ziemlich jede Regel des kommerziellen Filmemachens verstoßen. So bietet FILMRISS! dann Punk auf der ganzen Linie, inhaltlich ebenso wie formal.

Regisseur Felix Gerbrod und Hauptdarsteller Jens Grabarske sind anwesend und stehen anschließend zu einem Publikumsgespräch bereit!


Donnerstag, 06. April – 22:30 Uhr

NACHT DER WÖLFE

Regie: Rüdiger Nüchtern
BR Deutschland 1982, ca. 80 Min., 35mm, FSK 16

In München in der Pariser Strasse haben die „Revengers“ das Sagen. Die Jugendgang vertreibt sich die Zeit mit halbstarkem Gehabe, Springmesserspielereien und Diebstählen. Als gegenüber der Stammeisdiele ein türkischer Bäcker und mit ihm die Türken-Clique „Kenli Kartal“ einzieht, kommt es zu Revierstreitigkeiten. Daniela, die Freundin von Revengers-Leader Duke, fühlt sich von ihrer Gang ausgenutzt und im Stich gelassen. Sie verkuckt sich in den Türken Dogan…
Im Jahr 1979 hetzten die beiden Regisseure Walter Hill und Philip Kaufman ihre Gangs, THE WARRIORS und THE WANDERERS, auf die große Leinwand – mit (durch)schlagendem Erfolg. Sie lösten damit eine ganze Welle von sogenannten „Gang“-Filmen aus. Kurz darauf nahm sich auch Rüdiger Nüchtern dieses Oevres an und verpflanzte es in das Herz der bajuwarischen Hauptstadt, vermengte es mit einer Prise WEST SIDE STORY und baute den heute leider immer noch top-aktuellen Themenkomplex um Fremdenfeindlichkeit, Wutbürgertum und Neo-Nazismus ein. Aber neben all dem Ernsten bietet NACHT DER WÖLFE vor allem einen farbenfrohen Blick auf die frühen 80er und ihre Jugendkultur: Lederjacken mit Nieten, Jeans-Westen zugepflastert mit Stickern, Fönfrisuren, Neon-Tops, grelle Augenschminke, lässiger Slang und eine Hauptdarstellerin, die aussieht wie eine Doppelgängerin von Nena. Dazu böllert auf dem Soundtrack Heavy-Metal von Accept. Und sogar die Münchener Freiheit ist bei dem Film involviert. Zeitgeist Galore!



Donnerstag, 06. April – 00:00 Uhr

DAS GELBE HAUS AM PINNASBERG

Regie: Alfred Vohrer
BR Deutschland 1970, ca. 90 Min., 35mm, FSK 18

„Beim Pinnasberg handelt es sich um eine Seitenstraße auf St. Pauli, südlich der Reeperbahn, ganz in der Nähe der Elbe, abseits des Rotlichtbereichs, eigentlich ein Wohngebiet. Doch es verwundert nicht unbedingt, dass es sich bei der titelgebenden Immobilie um ein Bordell handelt. Ein spezielles allerdings, denn hier ist die Kundschaft weiblich und die Belegschaft männlich.
Chef des Hauses ist Werner Zibell, genannt ‚Der General‘, der mit dem Frauenpuff seinen Aufstieg zum angesehenen Zementunternehmer finanziert hat. Empfangs’dame‘ und Wirtschafter des Hauses ist ‚Paganini‘ (alle Männer tragen Pseudonyme), gespielt von Eddi Arent.“ ugo-piazza, Dirty Pictures

Der Film präsentiert mehr oder weniger episodenhaft einige Storys, die im Haus passieren.
„Eine plumpe Komödie, die sich durch ihren satirischen Tonfall zwar vom üblichen Sexfilm-Ramsch abgrenzen will, aber letztlich doch in den Niederungen des Genres endet. – Wir raten ab.“ So urteilte seinerzeit der „film-dienst“… Wir hingegen raten mal vorbeizuschauen im gelben Haus. Mal sehen, ob Krimi-Profi Alfred Vohrer (PERRAK, DER HEXER etc.) es vielleicht doch hinbekommt eine schmissige Sex-Komödie abzuliefern? Das „Besonders Wertlos“ ist ja immer für Überraschungen gut…



Freitag, 07. April – 18 Uhr

KLASSEN FEIND

Regie: Peter Stein
BR Deutschland 1983, ca. 125 Min., 35mm, FSK 16

Der Roman- und Theaterautor Nigel Williams ist sehr an Jugendkulturen und deren aggressiven Aspekten interessiert, von ihm stammt u.a. die erschütternde Bühnenfassung von William Goldings HERR DER FLIEGEN. 1978 las er mehrere alarmierende Reportagen über die schockierend gewalttätigen Zustände an Londoner Schulen. Er begann selbst vor Ort zu recherchieren, und verarbeitete das Ergebnis seiner Nachforschungen zu einem Bühnenstück. So hatte dann das ebenso gefeierte wie umstrittene Stück „Class Enemy“ seine Premiere 1978, auf dem ersten Höhepunkt der britischen Punkbewegung. In Deutschland brachte Peter Stein den Stoff 1981 auf die Bühne, und verfilmte ihn anschließend für die Leinwand.
In einem kaputten Klassenzimmer an einer kaputten Schule in einer kaputten Stadt wartet eine handvoll Schüler auf ihren neuen Lehrer – doch dieser kommt nie an. Zuerst genießen sie die Situation, doch mit der Zeit wandelt sich die Ausgelassenheit zu Aggression. Schließlich hat ausgerechnet der Pausenhoftyrann eine außergewöhnliche Idee, und zwingt seine Mitschüler dazu, nacheinander in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen, und die Klasse zu unterrichten…
Der seit seiner Uraufführung selten gezeigte KLASSEN FEIND pendelt zwischen SAAT DER GEWALT, WARTEN AUF GODOT und BREAKFAST CLUB, und zeigt eindrücklich die perfide Dynamik, welche eine Gruppe vernachlässigter Jugendlicher zwischen Apathie und Anarchie befällt.



Freitag, 07. April – 20:15 Uhr

BABY

Regie: Uwe Frießner
BR Deutschland 1984, ca. 115 Min., 35mm, FSK 16
Musik: Spliff u.a.

Zu Gast: Regisseur Uwe Frießner

Baby träumt von einem eigenen Fitness- und Kraftsport-Center. Die Realität aber ist die triste Bunker-Architektur des Märkischen Viertels, in der kein einziger sozialer Kontakt gedeiht, und der schlecht bezahlte Rausschmeißer-Job in einer Disco am Ku’damm. Und da er nicht der Typ ist, geduldig zu warten bis er das nötige Kleingeld hat, ist er schon mal anfällig für die Verlockungen des schnellen Geldes und lässt sich gerne von seinen Freunden zu kleineren Gaunereien überreden. Aus Kleinen werden aber erfahrungsgemäß schnell Größere und so ist es nur eine Frage der Zeit…

„BABY war der zweite Kinofilm des Regisseurs Uwe Frießner. Berlin als Schauplatz einer melancholischen Milieustudie. Die meisten Darsteller standen vorher noch nie vor einer Filmkamera,
doch sie spielen echt, intensiv und glaubwürdig. Schon der Beginn des Films ist großartig inszeniert. Wir sehen Baby im Karate-Anzug beim schweißtreibenden Training draußen mit der Beton-Wohnsilo-Kulisse im Hintergrund. Unterlegt ist das Ganze mit der geilen Musik von Spliff.“ Kino in der Brotfabrik Berlin

„Die Story ist nicht neu aber neu erzählt. Frießner zeigt, was seine Figuren tun, wie sie leben und sich zueinander verhalten. Das ist stimmig, aufregend, mitunter wahnsinnig spannend. Die Geschichte einer Zweckgemeinschaft, die zur Freundschaft wird. Die Geschichte eines Traumes, der im Alptraum endet“ Film-Echo/Filmwoche

Regisseur Uwe Frießner ist anwesend und steht anschließend zu einem Publikumsgespräch bereit!


Freitag, 07. April – 22:30 Uhr

MELODY IN LOVE

Regie: Hubert Frank
BR Deutschland 1978, ca. 90 Min., 35mm, FSK 18

Eine junge Frau erlebt beim Urlaub auf Mauritius einen bunten Reigen sexueller Abenteuer. Deutscher Sexploitation-Film von Hubert Frank völlig jenseits der Genreformeln von „Report“- und „Lederhosen“-Filmen. Postkarten-Ästhetik und brodelnde Lavaströme, toller Easy Listening-Sound von Gerhard Heinz und Sascha Hehn in einer seiner herrlich-schmierig 70er Jahre-Rollen!

Hubert Franks Regie-Karriere lässt sich grob in zwei Phasen unterteilen: In den Spät-60ern bis in die Früh-70er hinein verschrieb er sich zumeist der Frivol-Erotik. Mit solch eloquenten Titeln wie UNTERM RÖCKCHEN STÖSST DAS BÖCKCHEN oder MUSCHI MAUS MAG’S GRAD HERAUS.
Doch als 1974 Just Jaeckins EMMANUELLE in die Kinos kam, bedeutete das für ihn, eine radikale Kurskorrektur einzuschlagen. Die grobe Fahrtrichtung stand zwar immer noch auf Erotik, aber nun eben weg vom Feuchtfröhlichen und hin zum Edel-Softcore. In den Jahren zwischen 1977-86 drehte Frank 10 Filme, die jener von EMMANUELLE ausgelösten High-Class-Erotic-Welle zuzuordnen sind.
MELODY IN LOVE ist einer davon – und was für einer! Dass der Plot bei solchen Filmen eher eine untergeordnete Rolle spielt, ist eine alte Platitüde, die so allerdings nicht ganz stimmt, denn natürlich braucht gute Erotik ein Fundament: Die junge Melody besucht ihre ältere und sexuell sehr freizügig lebende Cousine auf Mauritius. Die Grande Dame führt Melody in die bunte Welt der Liebe ein. Sicher, eine genretypische Storyline, aber es ist vielmehr das sinnliche Erleben, was solche Filme ausmacht. Und was das angeht, fährt Frank volles Geschütz auf. Das exotische Setting von Mauritius wird hier von Kameramann Franz X. Lederle vortrefflich eingefangen. Das Gleiche gilt für die stilvoll gefilmten und ausgeleuchteten Sex-Szenen. Das Ganze wird durchzogen von einem catchy Ohrwurm, den man noch Tage später in sich hineinsummt. Aber in all diese Ästhetik, die wahrlich keinen Vergleich zu seinen französischen oder italienischen Pendants zu scheuen mag, taucht Frank auch einige Schmierlappigkeiten ein, die den Film nochmal in eine ganz andere Dimensionen knüppelt. Wahrlich eine verborgene Perle des deutschen Films, die es unbedingt zu entdecken gilt!
Die hier gezeigte Kino-Fassung enthält (min.) eine Szene, die in der alten deutschen VHS (Euro-Bavaria bzw. Atlas Video) fehlt und ist somit die längste Version weltweit (ausländische Tapes sind noch mehr zensiert als das deutsche).



Freitag, 07. April – 00:00 Uhr

TRÄNEN TROCKNET DER WIND

Regie: Heinz Gerhard Schier
s/w, BR Deutschland 1967, ca. 96 Min., 35mm, FSK 18

Auch bekannt als LACH-TRÄNEN TROCKNET DER WIND… großartiger 60er-Jahre-Sleaze von Synchro-Großmeister Schier, hier mit Vollgas auf dem Regiestuhl!

Wohlmeind wie immer urteilte damals der katholiche „film-dienst“, DAS Propaganda-Organ für psychotronisches Kino: „Gangsterkrieg und Liebesaffäre auf St. Pauli: Eine Striptease-Tänzerin und ein Offizier der Handelsmarine werden in einen Mord verwickelt.
Der ‚Drehbuchautor‘ dieser trüben Kolportagegeschichte läßt die beiden ‚Liebenden‘ unablässig füreinander entbrennen und sich wieder entzweien, jeweils selbstverständlich ohne jedes ersichtliche Motiv: er muß das ‚Drehbuch‘ an einem Wochenende geschrieben haben, an dem er besonders schlecht disponiert war. Das war offensichtlich auch beim ‚Regisseur‘ der Fall, denn was sich hier für Inszenierung ausgibt, ist lediglich die lieblose Aneinanderreihung von unzusammenhängenden Szenen, hin und wieder unterbrochen durch lust- und talentlose Strip-Szenen. Der ‚Komponist‘ hatte offensichtlich den Auftrag, Musik für einen Italo-Western zu schreiben, so jedenfalls klingt das, was zuweilen erklingt. Ist es noch notwendig, unter diesen Umständen zu betonen, daß die ‚Schauspieler‘ hoffnungslos dilettantisch vor sich hin agieren? Ein billiges Filmchen, kaum der eingehenden Rezension würdig, die ihm an dieser Stelle gewidmet wurde. Seine totale Maßstablosigkeit ordnen den Film wie von allein in die Kategorie jener Leinwandstücke ein, deren Besuch abzulehnen ist.“ film-dienst, 48/1967



Samstag, 08. April – 14 Uhr

MONDO OLSEN

Kinopremiere!
WAHNWITZ, SPUK UND PHÄNOMENE
Regie: Rolf Olsen
BR Deutschland, ca. 60 Min., digital

Super-selten! Super-rar! Damalige Auflage: 40 VHS Kassetten im Eigenvertrieb Rolf Olsen … eine einmalige Gelegenheit … Kommt alle!


Welt-Uraufführung!
OLSENS WELT
Regie: Sadi Kantürk
Deutschland 2017, Kamera: Sabrina Mikolajewski, ca. 25 Min., digital
Mit Otto Retzer, Franz X. Lederle

Zu Gast: Regisseur Sadi Kantürk

Rolf Olsen, seit den 50er Jahren einer der erfolgreichsten Schauspieler und Regisseure in Deutschland, machte sich Mitte der 70er mit seinem Kameramann auf, die Absurditäten der Welt zu filmen. Zwei seiner Weggefährten erzählen seine Geschichte und die Hintergründe von Filmen wie SHOCKING ASIA und REISE INS JENSEITS DIE WELT DES ÜBERNATÜRLICHEN.

Eintritt: 4,- € / erm. 3,- €



Samstag, 08. April – 16 Uhr

KÄPTN RAUHBEIN AUS ST. PAULI

Regie: Rolf Olsen
BR Deutschland 1967, ca. 96 Min., 35mm, FSK 18

Seit 1999 ist das „Besonders Wertlos“ Festivals bestrebt ALLE Filme von Rolf Olsen zu zeigen: Diesmal kommt mit KÄPTN RAUHBEIN sein durchgeknalltester St. Pauli Film zur Aufführung … volle Fahrt voraus ins große Abenteuer!

„Als Kapitan Markus Jolly (Curd Jürgens) eines Tages zu früh von großer Fahrt nach Hause in St. Pauli kommt, findet er seine Frau im Bett mit einem anderen Mann (die spätere NDR-Ansagerlegende Denes Törzs!). Es kommt zu einem Streit, in dessen Verlauf seine Frau das Treppengeländer durchbricht und 5 Stockwerke tiefer tot aufschlägt. In einem Prozess wird Jolly zwar freigesprochen, doch will er danach mit seiner Heimat nichts mehr zu tun haben und schippert nun mit einem alten Kahn in lateinamerikanischen Gewässern, wo er nun als Käptn Rauhbein bekannt ist.“ ugo-piazza, Dirty Pictures

Rolf Olsen, schon seit fast 2 Jahrzehnten ein höchst verlässlicher Waren-Zulieferer fürs Besonders Wertlos Festival, lädt uns und seine alten Freunde aus St. Pauli auf einen Törn in die Karibik ein, um noch ein letztes Mal so richtig Party zu machen. So eine richtige Alt-Herren-Sause, wo Mann noch Mann sein kann, mit viel Wein, Weib & Gesang! Da fließt der güldene Rum aus’er Buddel in Sturzbächen die Kehle runter, da geben verschwitze alte unrasierte Seebären der exotischen Hula-Schönheit n Klapps auf den Hintern und trällern dabei ein sentimentales Liedchen über Völkerverständigung. Ach ja, und nebenbei tritt unser Käpt’n Rauhbein noch irgendwelchen einheimischen Bösewichten in ihren korrupten Bananenrepublik-Arsch und befreit jungfräuliche DRK-Miezen in Not. Good clean fun, eben!


Samstag, 08. April – 18 Uhr

Die fantastischen Welten des Bruno Sukrow


RENO ROC III: KLINIK DER WÖLFE
Deutschland 2016, 35 Min., digital

ANNA
Deutschland 2014, 25 Min., digital

TAUCHFAHRT INS VERDERBEN
Deutschland 2013, 57 Min., digital

Zu Gast: Robert Sukrow

Eine der schillerndsten Figuren des zeitgenössischen deutschen Films ist der Aachener Bruno Sukrow. Die enthusiastischen Besprechungen seiner nur im Untergrund zirkulierenden Filme finden sich ausschließlich in den Blogs von Eingeweihten. Sukrow ist im Ausland mitunter bekannter als in seiner Heimat, seine Filme liefen auf den Festivals von Rotterdam, Helsinki und Barcelona, und wurden dort als Meilensteine des kontemporären Surrealismus gelobt. Nur wenige Filmemacher haben das Medium auf die innovative Weise zu nutzen verstanden, wie der 89-jährige Autodidakt, der die popkulturellen Fantasien seiner Jugend als No Budget-Computeranimationen in Eigenregie und -produktion wiederauferstehen lässt.
Aufgrund der überwältigenden Resonanz, die 2015 unser erstes Festival-Programm mit Filmen Bruno Sukrows fand, haben wir einen weiteren Blick in seine unbeschreiblichen Welten zusammengestellt. Mit KLINIK DER WÖLFE, ANNA und TAUCHFAHRT INS VERDERBEN zeigen wir einen Kriminalfilm, ein Drama und eine der eigenwilligsten Hybriden aus Science Fiction, Horror- und Abenteuerfilm, welche das Kino jemals hervorgebracht hat.

Zu Gast ist Robert Sukrow, der Sohn des Regisseurs, der nach der Aufführung zu einem Publikumsgespräch zur Verfügung steht!



Samstag, 08. April – 20:30 Uhr

HALLO… HIER SPRICHT PETER THOMAS!

Welt-Uraufführung!

Regie: Oliver Schwehm
Deutschland 2012, ca. 45 Min., digital
Mit Peter Thomas u.a.

Zu Gast: Musiker und Komponist Peter Thomas und Regisseur Oliver Schwehm

Peter Thomas ist nicht nur einer der erfolg- sondern auch einflussreichsten Komponisten in der Geschichte des deutschen Films. Die bizarren Klänge, mit denen er jahrzehntelang die „Edgar Wallace“-Filmreihe untermalte, schöpften gleichermaßen aus den Gattungen des Jazz, der Avantgarde und der aufkeimenden elektronischen Musik einerseits, wie aus dem Easy Listening und dem Pop andererseits. Diese experimentelle, akustische Melange wurde zu einem der stilprägenden Aushängeschilder der Reihe und veränderte die Art, Filme zu untermalen, für immer.
In HALLO… HIER SPRICHT PETER THOMAS besucht Oliver Schwehm (CINEMA PERVERSO) den legendären Komponisten und führt mit ihm ein faszinierendes Werkgespräch zu seinen Soundtrackarbeiten, in dessen Rahmen sich Thomas nicht nur zu seinen Kompositionen äußert, sondern auch unglaublich faszinierende Einblicke hinter die Kulissen der deutschen Filmproduktion der 60er und 70er Jahre liefert. Untermalt von zahlreichen Filmausschnitten lassen Thomas und Schwehm eine der fruchtbarsten Perioden deutschen Filmschaffens gemeinsam mit ihren Protagonisten wie Produzent Horst Wendlandt, Regisseur Alfred Vohrer und Darstellern wie Karin Dor und Klaus Kinski wieder lebendig werden.

Unsere Gäste durften Herrn Thomas in den 18 Jahren unseres Festivals schon dutzende Male hören, heuer dürfen sie ihn nun endlich auch einmal sehen: Wir haben den Innovator der Soundtrack-Kunst eingeladen!
Unsere Gäste Oliver Schwehm und Peter Thomas stehen nach der Vorstellung für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.


Double Feature HALLO… HIER SPRICHT PETER THOMAS und DER ZINKER
Eintritt 10,- € / erm. 9,- €

Im Anschluss präsentieren wir mit DER ZINKER (ca. 22 Uhr) einen der größten Erfolge von Peter Thomas aus der „Edgar Wallace“-Serie der Rialto endlich wieder auf der großen Leinwand!

Mit der musikalischen Komödie VERSUCHUNG IM SOMMERWIND (Sonntag, 15 Uhr) haben wir als Gegengewicht auch noch ein unbekannteres Werk des Thomas’schen Korpus ausgegraben, welches seit Jahrzehnten nicht mehr im Kino zu sehen waren.



Samstag, 08. April – ca. 22 Uhr

DER ZINKER

Regie: Alfred Vohrer
s/w, BR Deutschland 1963, ca. 85 Min., 35mm, FSK 16
Mit Heinz Drache, Barbara Rütting, Klaus Kinski

Zu Gast: Musiker und Komponist Peter Thomas

Unter den zahlreichen Verfilmungen der Kriminalromane von Edgar Wallace sind die Produktionen der Rialto wohl die populärsten, und unter diesen ist wiederum DER ZINKER einer der unangefochtenen Höhepunkte!
Alfred Vohrers traumwandlerisch sichere Inszenierung hält perfekt die Balance zwischen den „Gangster-“ und den „Grusel-Wallaces“, oszilliert ausgewogen zwischen dem hunorvollen Charme und dem spannungsgeladenen britischen Gruselflair, für das wir Wallace so lieben.
Heinz Drache und Eddi Arent, die Londoner Unterwelt in den Docklands der Themse, die exzentrische High Society in einer herschaftlichen Villa, die Asse des Scotland Yard, Geheimgänge und ein maskierter Bösewicht, der mit einer Dr. Mabuses würdigen Geheimwaffe als schwarze Mamba getarnt mordend durch den Londoner Nebel schleicht, und – last but not least – Klaus Kinski als irrer Tierwächter Krischna, der unter seinen bissigen Lieblingen lebt und von Physis, Gestik und Mimik selbst an ein unberechenbares Raubtier gemahnt: DER ZINKER hat alles, was den Edgar Wallace-Filme seit mehr als einem halben Jahrhundert ihren legendären Ruhm beschert.



Sonntag, 09. April – 15 Uhr

VERSUCHUNG IM SOMMERWIND

Regie: Rolf Thiele
BR Deutschland 1972, ca. 81 Min., 35mm, FSK 16

Nachschlag zum Peter Thomas Special (Samstag 20:30 Uhr) mit dieser seltenen wie obskuren „musikalischen Filmkomödie“ – so das Presseheft zum Film – von Regie-Meister Rolf Thiele. Wir sind gespannt!

Inmitten der anarchischen Sexfilm-Satiren, die Rolf Thiele in den 1970ern hauptsächlich drehte (langjährige „Besonders Wertlos“-Besucher erinnern sich vielleicht noch an GRIMMS MÄRCHEN VON LÜSTERNEN PÄRCHEN), entstand dieses vergleichsweise salonfähige, aber darum nicht minder psychotronische Lustspiel, das seit seiner Kinoauswertung wohl kaum jemand mehr zu Gesicht bekommen hat. Die Verleihwerbung verspricht einen Film „voller Sommer, Sonne, Musik und Liebe“, „so fröhlich wie der schönste Sommerurlaub“, der natürlich vom großen Erotomanen Thiele mit allerlei Frivolitäten angereichert wurde. In der Hauptrolle eine weitere Regie-Koryphäe: Helmut Käutner spielt einen angesehenen Professor, der selbst dem außerehelichen Seitensprung zwar nicht abgeneigt ist, aber dennoch großen Wert auf die Treue seiner attraktiven Frau Claudia legt. Während er eine Reise nach Südamerika unternimmt, schickt er sie und die kesse Tochter der beiden auf eine Mittelmeer-Kreuzfahrt – samt dreier Hausfreunde, die auf Claudias Keuschheit achtgeben sollen, ihre Rollen aber nicht ganz im Sinne des Professors erfüllen.
Produzent des Ganzen war übrigens „Fix und Foxi“-Schöpfer Rolf Kauka, der heute auf den Tag genau 100 Jahre alt werden würde!

Laßt Euch zur Einstimmung nicht dieses denkwürdige Musikvideo zu Peter Thomas’ Titelsong, gesungen von Sandie Shaw entgehen!



Sonntag, 09. April – 17 Uhr

EHEINSTITUT AURORA

Regie: Wolfgang Schleif
s/w, BR Deutschland 1961, ca. 102 Min., 35mm, FSK 18

Der große Hit der 2016er Locarno Retrospektive „Geliebt und verdrängt: Das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland“ nun in Köln bei „Besonders Wertlos“ zu sehen!

Die Handlung von Wolfgang Schleifs Film folgt streng einem der populärsten Archetypen des Krimigenres: Eine unschuldig Verurteilte nutzt ihren Hafturlaub, um den wahren Täter des ihr zur Last gelegten Verbrechens zu stellen. Der sensationslüsterne Kolportagecharakter zeitgenössischer Groschenhefte kommt nicht von ungefähr: die literarische Vorlage des Films war einer jener populären Fortsetzungsromane, welche damals wöchentlich in der „Hörzu“ abgedruckt wurden.
Beworben wurde der Film als großes Schauspielerkino, und die Darstellerliste liest sich in der Tat wie ein Who is Who des bundesrepublikanischen Kinos der Sechziger Jahre. Allen voran Elisabeth Flickenschildt, eine der Grandes Dames des deutschen Kriminalfilms, die damals jede zweite Edgar Wallace-Verfilmung veredelte. Aber auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt, wie unter anderem die Synchronlegende Rainer Brandt beweist.
Alte Kritiken zeigen, dass der Film damals als „milieusichere Kriminalstory“ besprochen und rezipiert wurde. Heute sind unsere Gäste dazu eingeladen, Schleifs wohl damals schon angelegten satirischen Ansatz einer Genreparodie zu entdecken, welcher bei seiner Erstaufführung nicht gewürdigt wurde.



Sonntag, 09. April – 19 Uhr

MÜLLERS BÜRO

Regie: Niki List & Hans Selikovsky
Österreich 1986, ca. 104 Min., 35mm, FSK 16

Ein Privatdetektiv und sein Sidekick sollen im Auftrag einer mysteriösen Auftraggeberin eine vermisste Person suchen. Bei ihrer Suche verschlägt es die Beiden in den gefährlichen Unterleib der Großstadt, wo sie zwischen alle Fronten geraten. Denn der Vermisste ist eher geflüchtet als verschwunden, und die Auftraggeberin ist nicht, was sie zu sein scheint…
Das klingt nicht nur wie ein klassischer Film noir-Plot, das ist ein klassischer Film noir-Plot, allerdings ist MÜLLERS BÜRO alles andere als ein klassischer Film noir. Niki Lists legendäres Musical, welches in Wien 66 Wochen im Kino lief, war zusammen mit der ROCKY HORROR PICTURE SHOW und DIVA einer der Kultfilme der Achtziger, als dieser Begriff noch eine Bedeutung hatte, und nicht zu einem idiotischen Werkzeug von Marketing-Strategen verkommen war. Die Programmkinos spielten den Hit rauf und runter, und Woche um Woche sang und tanzte ein begeistertes Publikum vor der Leinwand mit. Wir folgen dem Ruf zahlreicher Festivalgäste, den Film endlich wieder dahin zurückzubringen, wo er hingehört: auf die große Leinwand, und laden dazu ein, mit Müller und Larry auf den Spuren von Sam Spade und Philip Marlowe durch die schillernden Neon-Nächte der noirsten Metropole der Eighties zu tanzen.
Küss die Hand, Humphrey Bogart!



Sonntag, 09. April – 21 Uhr

ALPHA CITY

Regie: Eckhart Schmidt
BR Deutschland 1985, ca. 101 Min., 35mm, FSK 16

Herrlicher Balanceakt zwischen Trash- und Kunstfilm mitten im 80er-Jahre Sumpf in Szene gesetzt von Regie-Eigenbrötler Eckhart Schmidt und mit Oberproll Claude Oliver Rudolph in Höchstform.

Mit DER FAN schuf Eckhart Schmidt 1982 den Prototypen der kalten New Wave-Filme, welche in der mittleren Periode seiner Karriere einen Großteil seines Outputs bestimmten. Es folgten DAS GOLD DER LIEBE, LOFT und ALPHA CITY. Mit diesem Großstadtthriller aus den tiefsten Achtzigern erweiterte Schmidt den traditionelle Chiaroscuro-Effekt des Film noir um die gesamte Palette des grellen Neon. Dieses bringt die Nacht um Raphaela zum Glühen, durch die sie vor ihrem brutalen Stalker Frank fliehen muss, und sich dabei in einen amerikanischen Killer verliebt.
Eckhart Schmidt drehte in Berlin ausschließlich bei Nacht, denn die irreale Stadt, durch welche seine Helden irren und hetzen, verschwindet bei jedem Sonnenaufgang. Er liefert die fantastische Vision einer Stadt, die nur auf der Leinwand möglich ist, ähnlich, wie dies Walter Hill bereits im Jahr zuvor mit STREETS OF FIRE gelang.
Und ALPHA CITY sieht nicht nur großartig aus, er hört sich auch toll an. Neben Hauptdarsteller Al Corley kommen Palais Schaumburg, Twelve Drummers Drumming und Trio zum Einsatz, und mit „Domingo“ und „Desire“ untermalt Schmidt seine Bilder extrem stimmig mit zwei der besten Stücke der Elektro-Pioniere Yello.
Eine volle Breitseite 80s!

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Sa 25. Mär 2017, 10:54
von Onkel Joe
Peter Thomas hat leider abgesagt, seine Frau ist verstorben! Die Klassen Feind Kopie(scheiße selten!) habe ich vermittelt ;) .

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Di 28. Mär 2017, 15:46
von Arkadin
ugo-piazza, Dirty Pictures
:o

Re: Festival des deutschen psychotronischen Films

Verfasst: Di 28. Mär 2017, 19:27
von CamperVan.Helsing
Arkadin hat geschrieben:
ugo-piazza, Dirty Pictures
:o
Man muss auch fremdgehen. :mrgreen: