Nach einer neuerlichen Sichtung:
After Death - Das Böse ist wieder da
(After Death)
mit
Jeff Stryker, Candice Daly, Massimo Vanni, Don Wilson, Jim Gaines, Adrianne Joseph, Jim Moss, Nick Nicholson, Alberto Dell'Acqua, Ottaviano Dell'Acqua, Fausto Lombardi, James Sampson
Regie:
Claudio Fragasso
Drehbuch:
Rossella Drudi
Kamera:
Luigi Ciccarese
Musik:
Al Festa
Ungeprüft
Italien / 1988
Südamerika - ein Alptraum wird wahr. Es begann ganz harmlos. Sechs unternehmungslustige Teens wollen ihren Urlaub mit Spaß und Abenteuer verbringen, doch sie müssen sehr schnell die grausame Erfahrung machen, dass der legendäre Fluch über Cat Island blutige Realität ist: Das einst an der Pest verstorbene Inselvolk ist auferstanden - als menschenfressende Untote! Das tropische Paradies wird zum Grauen, die lebenden Toten beginnen ihre brutale Schlacht. Ihre auserwählten Opfer flüchten sich in eine versteckte Grotte. Was sie nicht ahnen können: Sie haben das Tor zur Hölle entdeckt...
Das auch aus Italien längst nicht nur gute Filme kommen, wird einem bei diesem Film eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In filmischer Hinsicht bekommt es der Zuschauer nämlich mit einem absoluten Rohrkrepierer zu tun, denn bei "Zombie 4 - After Death wurde wirklich so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Mit einem offensichtlich sehr geringem Budget wurde an dieser Stelle wohl einer der schlechtesten Zombie-Filme aller Zeiten kreiert und wenn es einen Preis dafür geben würde, dann würde das Werk von Claudio Fragasso auf jeden Fall in die engere Auswahl kommen. Von der hanebüchenen Rahmenhandlung einmal ganz abgesehen, besticht der Film durch so unendlich viele Unzulänglichkeiten das man diese gar nicht alle aufzählen kann, ohne dabei zuviel kostbare Lebenszeit zu vergeuden. Schon die Eingangs-Sequenz in einer Höhle deutet eindrucksvoll darauf hin, das man es hier mit einer echten Trash-Granate zu tun hat und dieser anfängliche Eindruck bestätigt sich im Prinzip mit jeder weiteren Minute an Spielzeit.
Auch die erste Kostprobe des dargebotenen Schauspiels deutet in eine ganz bestimmte Richtung, denn die Ansammlung an talentfreien Zonen kann man eigentlich nur schwerlich als ernstzunehmende Darsteller ansehen. Mimik und Gestik wirken von der ersten Minute an so vollkommen überzogen und aufgesetzt, das zwangsläufig der Eindruck extremster Theatralik entsteht. Die "brillanten" Dialoge sind dann nur ein weiteres Indiz dafür, das man sich hier wirklich die größte Mühe gegeben hat, diesen Film so schlecht wie möglich zu gestalten, was im Endeffekt auch ganz hervorragend gelungen ist. Doch gerade aus den ganzen Unzulänglichkeiten bezieht "After Death" andererseits seine größte Stärke, die sich allerdings nur den Freunden des schlechten Geschmackes offenbaren kann. Der Trash-Gehalt des Szenarios ist dermaßen hoch, das so ein extrem vergnügliches Film-Erlebnis entstehen kann, wenn man denn eine Vorlibe für groteske Szenerien sein Eigen nennt. Dann nämlich treten einem unweigerlich die Tränen in die Augen, so das man streckenweise kaum noch das Bild auf dem heimischen TV erkennen kann. Skurrile Situationskomik, jede Menge unfreiwilliger Humor und die Ansammlung äußerst mieser Schauspieler bereiten eine Menge an Spaß, der sich jedoch wie schon erwähnt nur einer bestimmten Zielgruppe offenbaren kann.
Als absoluten Höhepunkt dieses obskuren Werkes muss man wohl ganz eindeutig die vorhandenen Zombies ansehen, denn diese darf man nun wirklich nicht mit der ansonsten üblichen Vorhergehensweise bewerten. Wo in Filmen von Romero oder Fulci eine unglaubliche Bedrohlichkeit von den Untoten ausgeht, so mutieren diese hier viel eher zu absoluten Witzfiguren, bei deren Ansicht kein Auge trocken bleiben dürfte. Bewegen sich die Menschenfresser einerseits gewohnt langsam, so springen sie andererseits wie wildgewordene Kastenteufel und verzetteln sich in etliche Faustkämpfe mit ihren Opfern. Der absolute Clou bei der Sache ist der Aspekt, das etliche Zombies wie Ninjas gekleidet sind, was dem skurrilen treiben letztendlich die Krone aufsetzt. Bei den entsprechenden Passagen kann man nur noch schwerlich an sich halten und ist vor lauter lachen einer Bauchmuskel-Zerrung näher als einem lieb ist. Wenn es sich nicht um einen durchaus ernstgemeinten Genre-Beitrag handeln würde, könnte man "After Death" durchaus als herrliche Persiflage auf den Zombiefilm ansehen, so allerdings handelt es sich ganz einfach um herrlichen Italo-Trash, der wohl auch nicht so leicht zu toppen ist.
Letztendlich handelt es sich rein filmisch gesehen um einen der mit Abstand schlechtesten Genre-Vertreter aller Zeiten, der jedoch bei den Trash-Liebhabern vollkommen zu recht einen hohen Stellenwert genießt. Auf eine gewisse Art und Weise kann man diesem Film schon einen gewissen Kultstatus andichten, denn kaum ein anderer Zombiefilm ist so dermaßen schlecht und beinhaltet gleichzeitig einen so extrem hohen Unterhaltungswert. Wer also einmal so richtig herzlich ablachen möchte und seine helle Freude an einer Aneinanderreihung fast schon peinlicher Unzulänglichkeiten hat, wird bei "After Death" bestens bedient und dürfte seine helle Freude an diesem grotesken Szenario haben, das man nur nicht ernst nehmen darf.
Fazit:
Schlechter kann man einen Film kaum drehen und dennoch ist dieses Werk absolut sehenswert. Meiner persönlichen meinung nach handelt es sich hier um eine der größten Trash-Granaten aller Zeiten, die kurzweilige-und jederzeit extrem skurrile Zombie-Kost anbietet, die streckenweise schon an einen Ninja-Film erinnert. Mit einem ordentlichen Blutgehalt und vielen derben Szenen wird der Spaß zudem noch perfekt abgerundet, so das einem vergnüglichen Film-Erlebnis nichts mehr im Wege steht.
als Zombiefilm 1/10
als purer Trash 9/10