07 - Throne of Fire
Originaltitel: Il Trono di Fuoco
Alternativtitel: Thron des Feuers
Regie: Francesco Prosperi
Darsteller: Pietro Torrisi, Sabrina Siani, Stefano Abbati, Gianlorenzo Bernini, Peter Caine
Eines Tages offenbart Belio, der Handlanger Satans, der Hexe Asira (Beni Cardoso), dass sie seinen Sohn austragen soll, der eines Tages den mystischen „Thron des Feuers“ des Königs Argon besteigen soll und so eine Schreckensherrschaft auf immer und ewig besiegeln soll. Dieser Thron wurde einst von Odin geschmiedet, von den Göttern weitergegeben und mit einem Schutz versehen, dass dieser auch nur seinen rechtmäßigen Besitzer akzeptiert und alle anderen in Flammen aufgehen lässt. Wenig später bringt Asira auch ein Kind mit den Namen Morak (Harrison Muller Jr.) zur Welt, der über die Jahre zu einem grausamen Machthaber wird, der die Welt mit seinen Kriegern in Angst und Schrecken versetzt.
Als Karus das Schloss von Argon überfällt und ihn hinterrücks töten lässt um dessen Tochter Belkarin (Sabrina Siani) zu ehelichen um auf diese Weise rechtmäßigen Thronfolger zu werden, ist das jedoch nur ein Teil der Offenbarung, dessen Inhalt Morak jedoch nicht zur Gänze überliefert wurde. Denn nur an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Stunde ist es Morak möglich, mit den Mächten des Bösen seinen Plan in die Tat umzusetzen. Belkarin vermag während des Angriffs zu flüchten und als sich die Prinzessin in einem Dorf versteckt, befiehlt Morak seinen Männern die junge Frau zu finden und eine Spur der Verwüstung zu hinterlassen.
Belkarin wird auch wenig später gefunden und in Argons Schloss verschleppt, in dem sich mittlerweile Morak und seine Männer ihre Zelte aufgeschlagen haben. Die Prinzessin denkt jedoch nicht daran den Mörder ihrer Eltern zu ehelichen und erhält in dem Barbaren Siegfried (Pietro Torrisi) auch überraschend einen Verbündeten, der sich mittels Tarnung den Weg ins Schloss bahnt und die Belkarin aus den Klauen des machthungrigen Despoten befreien kann. Die Freude darüber währt jedoch nur kurz und als die Beiden neuerlich gefangen genommen werden, wird Siegfried kurzerhand in den „Brunnen des Wahnsinns“ geworfen und seinem Schicksal überlassen.
Anstatt jedoch klein beizugeben, lässt sich Siegfried jedoch auch von Monstern und Geistererscheinungen nicht unterkriegen und kämpft sich den Weg in ein Verließ, wo er auf seinen verstorben geglaubten Vater, einem Magier, trifft. Dieser kennt die gesamte Überlieferung und verwendet seine letzten Lebensgeister dazu, seinen Sohn mit übernatürlichen, jedoch zeitlich begrenzten Fähigkeiten auszustatten. Während auf dem Schloss bereits die Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen werden, versucht Siegfried neuerlich die Prinzessin zu befreien, als Morak ebenfalls übernatürliche Mächte ins Spiel bringt, um seinen finsteren Plan in die Tat umzusetzen…
Nach dem rasch heruntergekurbelten „Conan“-Imitat „Gunan“ wagte sich Regisseur Franco Prosperi relativ zeitnah noch ein zweites Mal in die Untiefen des Barbarenfilms und realisierte mit dem beiden Stars aus dem Vorgänger und in seiner letzten Regie-Arbeit ein weiteres Filmabenteuer, dass den Zuschauer neuerlich in eine vorzeitliche Welt der Magier und Hexen entführt. Im Gegensatz zum trögen „Gunan“, der ja irgendwie nie so recht in die Puschen kommt und auch nicht zu den Highlights des Genres zählt, ist „Il trono die Fuoco“ dann auch ein ungleich gelungeneres Werk, dass mit einer unterhaltsamen Geschichte, netten Ideen und auch einigen Überraschungen aufwarten kann.
Im Gegensatz zu „Gunan“ der ja größtenteils auf Wald, Weide, Wiese und Höhle realisiert wurde, gibt es in „Throne of Fire“ ja ein ganzes Schloss, bei dem zwar die Pappkulissen ständig zu sehen sind, aber im Gesamten dennoch wesentlich opulenter und authentischer wirkt als der diskontöse Vorgänger wirkt. Auch die Geschichte über dunkle Mächte, Prophezeiungen, edle Prinzessinnen und selbstlose Retter, der nach der Halbzeit etwas die Puste ausgeht, ist jedoch wesentlich prickelnder als „Gunans“ simple Rachestory und in der ungekürzten Fassung wird sogar noch ein bisschen geschmoddert, sodass der 1983 entstandene Film dann eigentlich auch in allen Belangen seinen Vorgänger überlegen ist.
Der Name Siegfried und rückt die Barbaren-Sause ja in die Nähe der Nibelungen-Sage und gar Hauptgott Odin höchstpersönlich soll den Titel-gebenden Thron geschmiedet haben, aber ansonsten hat der Streifen mit seinen Figuren ja eher wenig mit den überlieferten Sagen zu tun. Die Geschichte aus der Feder von Guiseppe Buricchi und Nino Marino ist dann auch ein hübscher Genre-Cocktail aus Barbaren, Ritter, Mythen und Horror und liefert neben seinem düsteren Grundton auch immer wieder humorvollen Momente, wie z.B. Siegfried an der Reckstange und lustige Effekte und Monster, die kostengünstig, aber nicht minder effektiv realisiert wurden.
So gibt es einen „Brunnen des Wahnsinns“ in der unser Held auch auf allerlei lustige Gefahren trifft, bei denen es doch etwas verwunderlich ist, dass es vor ihm niemand wieder herausgeschafft hat. Der dämonische Bösewicht hat ein Antlitz, das nach Pizza aussieht und wenn alles nicht mehr reicht holt Prosperi wie bereits im Vorgänger wieder einmal die bewährte Zeitlupe aus dem Schrank um das Teil halbwegs auf Spielfilmlänge zu bringen. Schade nur, dass sich „Throne of Fire“ nach einem soliden Auftakt in der zweiten Halbzeit etwas arg in Richtung „Katz und Maus“ entwickelt und sich die Ereignisse mit zunehmender Laufzeit auch stetig wiederholen.
Darstellerisch verlässt sich das Werk wieder einmal überwiegend auf die körperliche Präsenz von Pietro Torrisi, dem hier zur Abwechslung mal ein größeres Frisuren-Desaster erspart bleibt. Seine Erfahrung in diversen Sandalen- Filmen kommt auch der Authentizität des Streifens zugute, der auch in Punkto Kampfszenen wenig Wünsche offen lässt. Unser weißblonder Barbaren-Aufputz Sabrina Siani mit der Ledertanga-Dauerkarte ist wieder einmal recht hübsch anzusehen und greift ebenfalls beherzt zu Waffe und auch Harrison Muller Jr. als machtbesessener Bösewicht Morak macht durchaus eine gute Figur.
Da der Streifen in der ungekürzten Fassung auch nicht sonderlich zimperlich ist Genre-üblich auch der Bodycount relativ hoch ist, wanderte der Streifen bzw. seine Video-Veröffentlichungen im Jahre 1984 auch promt auf den Index und lief bei seinen zahlreichen Ausstrahlungen im Free-TV auch in einer stark gekürzten Fassung, in der nahezu jede brutale Szene zum Opfer fiel. Die Indizierung ist zwar seit dem Jahre 2009 aufgehoben oder abgelaufen, aber eine Veröffentlichung auf Silberling noch immer ausständig. Wer sich „Throne of Fire“ daher ungekürzt ansehen möchte, bleibt bislang nur der Griff zur VHS oder einer ausländischen VÖ.
„Throne of Fire“ ist und bleibt ein durchschnittlicher Barbaren-Streifen im oberen Härtegrad und viel übernatürlichem Gekröse, das den ironischen Unterton anderer Werke gänzlich vermissen lässt. Zwar bietet Prosperis Streifen eine trashige Inszenierung und mitunter ein paar Lacher für das dementsprechend geeichte Publikum, ist aber im Großen und Ganzen doch eher ernst und unerwartet düster gehalten. In der Liste der überschaubaren Barbarenfilme und „Conan“-Klone aus dem Land des Stiefels nimmt Prosperis Werk mit seiner etwas lahmen und zweiten Halbzeit dann auch eine Wertung im unteren Mittelfeld ein und sollte der Streifen irgendwann auch einmal ungekürzt auf DVD erscheinen, wird er sicher wieder einmal im Player landen.