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Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 08:19
von purgatorio
jogiwan hat geschrieben: „The Raid“ wäre wohl gerne der „Citizen Kane“ des Actionfilms und hat dabei lediglich den Charme eines Videospiels (...)
ich denke, dass bringt es ziemlich auf den Punkt! :thup:

...ich hatte, als ich damals den zweiten Teil im Kino sah, tatsächlich ernsthafte Ermüdungserscheinungen. Irgendwann geht einen das auf den Sack, obwohl es geil aussieht und auch für Freunde härterer Unterhaltung ausreichend Schauwerte bereithält. Für einen 150 Min.-Film reicht das aber nicht.

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 10:54
von McBrewer
Vielleicht sind mir ja einfach noch nicht so viele "Genre"-Produktionen bekannt. Aber abseits der (durchaus tollen) Prügelorgie hat mich die Story (ja, die gibt es!) doch schon sehr interessiert, das ich gar nicht ans einschlafen dachte.
Aber das mit dem Videospielcharme, das ging mir die ganze Zeit bei dem ersten RAID Teil durch den Kopf.

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 13:25
von Adalmar
jogiwan hat geschrieben:Meines Erachtens beweist „The Raid“ wie schon das „Evil Dead-Remake“ sehr eindrucksvoll, dass der Genre-Film doch ein ziemliches Problem hat, wenn man Herzblut durch technische Perfektion ersetzt. Da wird in der Dauerschleife geschmoddert, auf der anderen Seite ohne Rücksicht auf Verlust aufeinander eingeprügelt und durch das gänzliche Fehlen eines Spannungsbogens und der Reduktion einer Charakterisierung auf ein absolutes Minimum biegen die Ermüdungserscheinungen schneller um die Ecke, als es den Machern lieb ist. „The Raid“ wäre wohl gerne der „Citizen Kane“ des Actionfilms und hat dabei lediglich den Charme eines Videospiels (da muss man sich ja nur den von Purgschi geposteten Clip ansehen) und scheint auch ideal für Leute aus derselben Zielgruppe, die sich an durchchoreografierten Kämpfen jenseits von physikalischen Gesetzen, Logik und der Belastbarkeit des menschlichen Körpers nicht sattsehen können.
Geht es bei diesen Ausführungen um "The Raid" oder "The Raid 2"? :?

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 13:35
von jogiwan
ich kenn den ersten Teil und werde daher auf die Sichtung des Nachfolgers verzichten.

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 18:09
von Reinifilm
jogiwan hat geschrieben:ich kenn den ersten Teil und werde daher auf die Sichtung des Nachfolgers verzichten.
Ähm... der Zweite ist 'nen Hauch besser... nur 'nen Hauch, aber besser. :D

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 13. Jan 2015, 18:38
von Il Grande Silenzio
Ich schließe mich McBrewer an, der erste war mehr Videospiel, denn Film, der zweite versucht wenigstens eine Story zu entwickeln, die eine oder andere Länge sei ihm dabei verziehen.

The Raid - 5/10

The Raid 2 - 6,5/10

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: So 16. Aug 2015, 08:49
von purgatorio
THE RAID 2: BERANDAL (THE RAID 2: BERANDAL, Indonesien, USA 2014, Regie: Gareth Evans)

Meine gestrige Zweitsichtung beeindruckte mich deutlich mehr, als noch die eher enttäuschende Erstsichtung vor einem Jahr. THE RAID 2 ist ultrabrutal, ziemlich rasant und bietet mit den unterschiedlichen, sehr abgefahrenen Killerpersönlichkeiten individuellen Irrsinn, der zu begeistern weiß. Noch immer ist mir das Ding zu lang, wobei mir auch nicht viel einfallen würde, was man hätte kürzen können. Die Story ist sicherlich relativ einfach gestrickt und dafür dann doch zu ausgewalzt präsentiert, aber uninteressant ist das alles nicht. Wo THE RAID auf die Essenz von Handlung und Action eingedampft wurde, ist THE RAID 2 komplex ausgebreitet. Muss man mit klarkommen. Ich fand das gestern toll und beeindruckend!

Re: The Raid 2: Berandal - Gareth Evans (2014)

Verfasst: Di 26. Jul 2016, 00:56
von Adalmar
Endlich auch mal gesehen und ich kann denen, die Teil 1 nicht mochten, nur raten, der Fortsetzung trotzdem eine Chance zu geben. Während The Raid 1 als reine Action-Etüde in puncto Schauplätze, Personen und Handlung doch ziemlich reduziert war und direkt in die Vollen ging, ändert Evans in Teil 2 von Anfang an drastisch den Ton und orientiert sich merklich eher sowohl am "Heroic Bloodshed" mit seinen Themen wie Freundschaft und Verrat (auch wenn diese Themen nicht im Detail durchdekliniert werden) als auch an der Eleganz des südkoreanischen Actiondramas wie etwa "A Bittersweet Life". Die Figuren bleiben zwar vordergründig, verfehlen jedoch nicht ihre Funktion, so dass die eigentlich alles andere als neue Geschichte des auf sich allein gestellten Undercover-Bullen den Film so weit zusammenhält, dass die epische Laufzeit ihm nicht zum Verhängnis wird. Man muss gleichwohl etwas Sitzfleisch und natürlich eine Vorliebe für opulent und knallhart inszenierte Action mitbringen. In letzterer Hinsicht liefert Evans' Werk jedenfalls ohne Ende und hat sich seine FSK 18 mehr als verdient.