fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
Moderator: jogiwan
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
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Dirty Harry Es war mal wieder Zeit für Siegels Meisterwerk mit Clint Eastwood und Lalo Schifrins (RIP) tollem, treibenden Score, der so typisch 70er ist, als dass er einem die Tränensäcke leert.
Der Film selbst ist erst einmal ein Monolith von Film. Unumstößlich mit Dialogen und Onelinern, die einfach nur genial sind. Dazu eine einfache und straighte Story, die aber immer auch wieder eigenartige Haken schlägt, umrahmt von wahnsinnigen Setpieces, die einem die Galoschen von den Quanten reißen. Ein meisterhafter Film, der aber auch natürlich zwiespältig daher kommt, aber die schmalste aller Gratwanderungen ähnlich gut meistert wie z.B. Winners DEATH WISH. Und das ist die wahre Kunst des Filmemachens. Kunst, Verführung und doch Klarstellung. Ähnlich wie im Kino von Paul Verhoeven. Hier aber umfasst Siegels Werk auch typisch amerikanische Sachverhalte, denn natürlich ist DIRTY HARRY auch ein Großstadtwestern. Und eine Gewaltfantasie. Darf man sich da hinein begeben? Aber sicher. Es ist nur ein Film. Mittlerweile muss man das alles in einer gewissen Gesamtstruktur sehen. Politik, Popkultur und doch auch Menschlichkeit mit Fehlern.
Inspektor Calahan kann man durchaus mit den Typen vergleichen, die er jagt. Steht er dann nur zufällig auf der "richtigen" Seite? Und korrupt wäre er auch nie. "Er hat seine Standpunkte!" sagt der Bürgerneister irgendwann. Er ist der Archetyp des Racheengels in einer verdorbenen Welt, den es so nicht gibt, den wir aber trotzdem gerne hätten. Er lässt sich aber nicht von Institutionen instrumentalisieren. So könnten gewisse andere Populisten ihn nicht "benutzen". Da wäre er der Falsche. So muss man ihn sehen. Der amerikanische "Held". Hier mit konservativen Eigenschaften versehen und Polizist, Richter und Henker in einer Person. Grenzüberschreitend. Und im Film kommt er sogar noch damit durch.
Denn das alles ist dann noch ein sarkastisches Statement. Und ein cooles noch dazu.
Denn Don Siegel und Clint Eastwood verstehen ihr Handwerk.
Dirty Harry Es war mal wieder Zeit für Siegels Meisterwerk mit Clint Eastwood und Lalo Schifrins (RIP) tollem, treibenden Score, der so typisch 70er ist, als dass er einem die Tränensäcke leert.
Der Film selbst ist erst einmal ein Monolith von Film. Unumstößlich mit Dialogen und Onelinern, die einfach nur genial sind. Dazu eine einfache und straighte Story, die aber immer auch wieder eigenartige Haken schlägt, umrahmt von wahnsinnigen Setpieces, die einem die Galoschen von den Quanten reißen. Ein meisterhafter Film, der aber auch natürlich zwiespältig daher kommt, aber die schmalste aller Gratwanderungen ähnlich gut meistert wie z.B. Winners DEATH WISH. Und das ist die wahre Kunst des Filmemachens. Kunst, Verführung und doch Klarstellung. Ähnlich wie im Kino von Paul Verhoeven. Hier aber umfasst Siegels Werk auch typisch amerikanische Sachverhalte, denn natürlich ist DIRTY HARRY auch ein Großstadtwestern. Und eine Gewaltfantasie. Darf man sich da hinein begeben? Aber sicher. Es ist nur ein Film. Mittlerweile muss man das alles in einer gewissen Gesamtstruktur sehen. Politik, Popkultur und doch auch Menschlichkeit mit Fehlern.
Inspektor Calahan kann man durchaus mit den Typen vergleichen, die er jagt. Steht er dann nur zufällig auf der "richtigen" Seite? Und korrupt wäre er auch nie. "Er hat seine Standpunkte!" sagt der Bürgerneister irgendwann. Er ist der Archetyp des Racheengels in einer verdorbenen Welt, den es so nicht gibt, den wir aber trotzdem gerne hätten. Er lässt sich aber nicht von Institutionen instrumentalisieren. So könnten gewisse andere Populisten ihn nicht "benutzen". Da wäre er der Falsche. So muss man ihn sehen. Der amerikanische "Held". Hier mit konservativen Eigenschaften versehen und Polizist, Richter und Henker in einer Person. Grenzüberschreitend. Und im Film kommt er sogar noch damit durch.
Denn das alles ist dann noch ein sarkastisches Statement. Und ein cooles noch dazu.
Denn Don Siegel und Clint Eastwood verstehen ihr Handwerk.
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
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- fritzcarraldo
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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik
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28 Years Later Kino. OV.
Der Trailer sah gut aus. Und wie ich jetzt gelernt habe, löste er wohl auch einen gewissen Hype aus. Daher läuft "28 Years Later" wohl auch ziemlich gut.
Teil 2 mochte ich sehr gerne. Es war eine actionreiche Weiterführung der Story aus Teil 1.
Teil 1 zerfiel zuvor in zwei Teile. Der Anfang zeigte Cillian Murphy alleine in London, wie er mitten in der Apocalypse aufwachte. Später dann von THE WALKING DEAD kopiert. Danach entwickelte sich eine abgefahrene Story, die die Abgründe der Menschlichkeit auslotete.
Teil 3 geht dabei einen ähnlichen Weg und zerfällt ebenso in zwei Teile.
Eine Insel mit Überlebenden. Ein Vater zieht mit seinem Sohn aufs Festland. Dabei erleben sie die grausame und sich immer weiter entwickelnde Welt der Infizierten. Nur knapp entrinnen sie dem Tod und schaffen es zurück. Dabei sieht alles teilweise unfassbar aus. Die Landschaft, die Atmosphäre, aber auch die Nahaufnahmen und die Kämpfe sind toll. Zum Großteil mit vielen IPhones 15 gefilmt ergibt sich dann auch so eine Art Bullet-Time.
Danach zieht dann nochmal der Sohn mit seiner todkranken Mutter los, um einen Arzt zu suchen. Was nun folgt ist abgefahren bis okay, zielt aber offensichtlich auf Fortsetzungen hin. Das macht die Sache etwas unrund. Und gerade das Ende war dann überhaupt nicht meins. Was bleibt ist ein Film, der teilweise überbordend, mit viel Gore und experimentell inszeniert ist. Und das ist ja auch schon mal was wert.
28 Years Later Kino. OV.
Der Trailer sah gut aus. Und wie ich jetzt gelernt habe, löste er wohl auch einen gewissen Hype aus. Daher läuft "28 Years Later" wohl auch ziemlich gut.
Teil 2 mochte ich sehr gerne. Es war eine actionreiche Weiterführung der Story aus Teil 1.
Teil 1 zerfiel zuvor in zwei Teile. Der Anfang zeigte Cillian Murphy alleine in London, wie er mitten in der Apocalypse aufwachte. Später dann von THE WALKING DEAD kopiert. Danach entwickelte sich eine abgefahrene Story, die die Abgründe der Menschlichkeit auslotete.
Teil 3 geht dabei einen ähnlichen Weg und zerfällt ebenso in zwei Teile.
Eine Insel mit Überlebenden. Ein Vater zieht mit seinem Sohn aufs Festland. Dabei erleben sie die grausame und sich immer weiter entwickelnde Welt der Infizierten. Nur knapp entrinnen sie dem Tod und schaffen es zurück. Dabei sieht alles teilweise unfassbar aus. Die Landschaft, die Atmosphäre, aber auch die Nahaufnahmen und die Kämpfe sind toll. Zum Großteil mit vielen IPhones 15 gefilmt ergibt sich dann auch so eine Art Bullet-Time.
Danach zieht dann nochmal der Sohn mit seiner todkranken Mutter los, um einen Arzt zu suchen. Was nun folgt ist abgefahren bis okay, zielt aber offensichtlich auf Fortsetzungen hin. Das macht die Sache etwas unrund. Und gerade das Ende war dann überhaupt nicht meins. Was bleibt ist ein Film, der teilweise überbordend, mit viel Gore und experimentell inszeniert ist. Und das ist ja auch schon mal was wert.
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