Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Moderator: jogiwan
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
The Living Dead at Manchester Morgue (Spanien, Italien 1974, Originaltitel: Non si deve profanare il sonno dei morti)
George (Ray Lovelock) lässt am Wochenende die Hektik Londons hinter sich, es zieht ihn in sein kleines Häuschen auf dem Land. Bei einem kurzen Stop an einer Tankstelle kommt sein Moped zu Schaden. Eine junge Dame legt beim Anfahren aus Versehen den Rückwärtsgang ein, schon ist das Zweirad nicht mehr fahrtauglich. Der Tankstellenbetreiber hat zwar eine kleine Werkstatt, muss die Ersatzteile aber zunächst beschaffen. Ergo kann das Bike nicht vor Montag repariert und abgeholt werden. Edna (Cristina Galbó) ist untröstlich, was George umgehend nutzt, er übernimmt das Steuer von Ednas Mini Cooper, da sie ungefähr in die gleiche Richtung wie er muss. Da sie übermüdet ist, bittet sie ihren unerwarteten Mitfahrer darum sie an ihrem Reiseziel abzusetzen, er könne den Wagen dann übers Wochenende behalten. Leicht angenervt willigt George ein, allerdings kennt die Mopedschlächterin den Weg offensichtlich nicht genau, was den mehr und mehr unwilligen George zur Nachfrage bei einem Landwirt veranlasst. Als Edna kurz allein ist, wird sie von einer unheimlichen Gestalt angegriffen. Panisch rennt sie davon, doch als George und ein Anwohner zurückkommen, können sie niemanden mehr entdecken. Schliesslich erreicht das dynamische Duo tatsächlich das Reiseziel der jungen Dame, die ihrer Schwester einen dringenden Besuch abstatten muss. Damit soll der Ärger erst richtig anfangen, denn ein grausiger Mord ist geschehen. Martin -der Mann von Ednas Schwester Katie- wurde auf brutale Art und Weise getötet. Die Polizei verdächtigt die drogensüchtige Katie, der leitende Ermittler (Arthur Kennedy) zeigt sich übelst gelaunt. Der alte Kriminalist hegt eine ausgeprägte Abneigung gegen die Lockerheit der jungen Leute, er ordnet an, dass sich auch der entnervte George zur Verfügung halten muss. Während der knurrige Bulle schon längst glaubt die Schuldigen gefunden zu haben, kommt es zu weiteren Todesfällen. Doch für die Greueltaten sind keineswegs George, Edna oder Katie verantwortlich. Nein, die Toten erheben sich und fallen die Lebenden an! Edna erinnert sich an die unheimliche Begegnung vor einigen Stunden, George schenkt ihr zunächst keinen Glauben, doch bald muss auch er einer fürchterlichen Wahrheit in die abstossende Fratze sehen...
Jorge Grau orientierte sich an George A. Romeros Klassiker "Night of the Living Dead" (1968). Jedoch ist sein Beitrag "Non si deve profanare il sonno dei morti" keinesfalls ein schlapper Aufguß des Vorbildes, dazu ist das Werk viel zu eigenständig und ideenreich. Die Erklärung für den Ausbruch des Zombieterrors ist gut gelungen, eine neue Art der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft trägt die Verantwortung. So transportiert der Steifen dann auch gleich noch eine klare "Öko-Message", die aber nicht aufdringlich oder gar nervend auf den Zuschauer einprasselt. Grau gelingt es sehr eindrucksvoll dem Film eine äusserst intensive Atmosphäre einzuhauchen. Die wundervolle Landschaft steht im extremen Kontrast zu den schrecklichen Ereignissen, die Stimmung wird im Verlauf der Erzählung immer bedrohlicher und erschreckender. In dieser Hinsicht besteht also eine deutliche Parallele zu Romeros "Night...", welcher aber noch eine Spur intensiver daherkommt, besonders in der Disziplin "Hoffnungslosigkeit der bedrohten Figuren" kaum zu überbieten ist. Die Kluft zwischen der prachtvollen Naturkulisse, und dem mehr und mehr um sich greifenden und unfassbaren Grauen, macht einen grossen Reiz von Graus Film aus. Daher vermisse ich die klaustrophobische Art von "Night..." nicht wirklich, denn "Manchester Morgue" erzeugt seine Intensität mit ein wenig anderen, aber kaum minder effektiven Mitteln. So kann man Grau tatsächlich -ich betone es gern erneut- kein Abkupfern bei Genre-Übervater Romero zur Last legen. Die Abteilung Mettgut ufert nicht zu sehr aus, die überschaubare Menge entsprechender Szenen wurde ansprechend umgesetzt. Die Zombies kommen sehr überzeugend rüber, besonders Fernando Hilbeck legt einen äusserst beindrucken Auftritt hin. Seine Darstellung des untoten Landstreichers Guthrie packt mich immer wieder, es handelt sich um einen der nachhaltigsten und besten Zombieauftritte der gesamten Filmhistorie! Nun mag man dies als übertriebene Schwämerei eines hoffnungslosen Fanatikers abtun, doch ich bleibe dabei, Fernando Hilbeck liefert weit mehr als das übliche Gegeifer und Gestöhne ab. Sehr gut hat mir auch José Lifante gefallen, der als Untoter ebenfalls zu überzeugen weiss. Welcher Zombiefilm kann schon von sich behaupten, dass sogar einige der Untoten für echte Glanzlichter sorgen, und eben nicht nur als "wandelnde Kulissen" taugen? Doch werfen wir nun einen Blick auf die Hauptrollen. Ray Lovelock kommt mit Bart deutlich männlicher rüber, was ihm -im wahrsten Sinne des Wortes- sehr gut zu Gesicht steht. Seine Darbietung ist gewohnt solide, bisher hat mich der gute Ray noch nie enttäuscht. Cristina Galbó hat hier neben ihrer Rolle in "Cosa avete fatto a Solange?" (Das Geheimnis der grünen Stecknadel, 1972), wohl einen der besten Auftritte ihrer gesamten Karriere. Obwohl sie manchmal -die Rolle ist so angelegt- fast ein wenig zu Nervensägerei neigt, kommt sie letztlich doch sehr knuffig und naiv-charmant rüber, bekommt immer noch gerade rechtzeitig die Kurve. Selbstverständlich muss auch die Leistung von Arthur Kennedy gewürdigt werden. Obwohl er hier vermutlich mit von der Partie ist, weil er schon damals alt war und das Geld brauchte, überzeugt er mit seiner knurrigen Darstellung des faschistoiden Bullen. Vielleicht hat er einfach nur seine echte schlechte Laune zur Schau gestellt, doch das ist völlig egal, denn das Ergebnis ist rundum vorzüglich!
Mit jeder Sichtung gefällt mir dieser feine Film besser. Vor ein paar Jahren bezeichnete ich den Streifen lediglich als "gut", diese Ansicht kann ich längst nicht mehr unterschreiben. "The Living Dead at Manchester Morgue" gehört zur Spitze des Zombiefilms, ist ein Horrorbeitrag allererster Güteklasse! In Deutschland liegt keine offizielle Veröffentlichung dieser Perle vor, diverse Stiefelbeinauflagen sind über die üblichen Wege erhältlich. Ich habe mir die Blu-ray von Blue Underground gegönnt, was eine sehr gute Entscheidung war! Wer auf den deutschen Ton verzichten kann, tätigt mit der codefreien US-Scheibe einen sehr guten Griff! Das Material wurde unfassbar gut aufbereitet, in dieser Verfassung bekam man den Film noch nie zu Gesicht! Glücklicherweise hat man das Material nicht durch den Filterwolf gedreht und moderne Steriloptik getrimmt. Hier waren Könner am Werk, die den Film verstanden haben, Jorge Graus Werk nicht verschlimmbessert oder gar entstellt haben. Tolle Arbeit, vor der ich mich gern verneige! Viele Titel mögen keinen echten Nutzen aus einer solchen Aufbereitung ziehen, manchmal kann schmuddelige VHS-Optik gar zur Atmosphäre beitragen, doch dieses sehr schön und stilsicher gefilmte Werk profitiert ganz klar von der Restauration! Abgerundet wird die tolle Scheibe durch einige sehenswerte Boni, jeder Fan -und solche die es werden wollen- muss diese BD besitzen und geniessen!
Sehr gut bis überragend = 8,5/10
Lieblingszitat:
"You're all the same, the lot of you, with your long hair and faggot clothes, drugs, sex, every sort of filth."
George (Ray Lovelock) lässt am Wochenende die Hektik Londons hinter sich, es zieht ihn in sein kleines Häuschen auf dem Land. Bei einem kurzen Stop an einer Tankstelle kommt sein Moped zu Schaden. Eine junge Dame legt beim Anfahren aus Versehen den Rückwärtsgang ein, schon ist das Zweirad nicht mehr fahrtauglich. Der Tankstellenbetreiber hat zwar eine kleine Werkstatt, muss die Ersatzteile aber zunächst beschaffen. Ergo kann das Bike nicht vor Montag repariert und abgeholt werden. Edna (Cristina Galbó) ist untröstlich, was George umgehend nutzt, er übernimmt das Steuer von Ednas Mini Cooper, da sie ungefähr in die gleiche Richtung wie er muss. Da sie übermüdet ist, bittet sie ihren unerwarteten Mitfahrer darum sie an ihrem Reiseziel abzusetzen, er könne den Wagen dann übers Wochenende behalten. Leicht angenervt willigt George ein, allerdings kennt die Mopedschlächterin den Weg offensichtlich nicht genau, was den mehr und mehr unwilligen George zur Nachfrage bei einem Landwirt veranlasst. Als Edna kurz allein ist, wird sie von einer unheimlichen Gestalt angegriffen. Panisch rennt sie davon, doch als George und ein Anwohner zurückkommen, können sie niemanden mehr entdecken. Schliesslich erreicht das dynamische Duo tatsächlich das Reiseziel der jungen Dame, die ihrer Schwester einen dringenden Besuch abstatten muss. Damit soll der Ärger erst richtig anfangen, denn ein grausiger Mord ist geschehen. Martin -der Mann von Ednas Schwester Katie- wurde auf brutale Art und Weise getötet. Die Polizei verdächtigt die drogensüchtige Katie, der leitende Ermittler (Arthur Kennedy) zeigt sich übelst gelaunt. Der alte Kriminalist hegt eine ausgeprägte Abneigung gegen die Lockerheit der jungen Leute, er ordnet an, dass sich auch der entnervte George zur Verfügung halten muss. Während der knurrige Bulle schon längst glaubt die Schuldigen gefunden zu haben, kommt es zu weiteren Todesfällen. Doch für die Greueltaten sind keineswegs George, Edna oder Katie verantwortlich. Nein, die Toten erheben sich und fallen die Lebenden an! Edna erinnert sich an die unheimliche Begegnung vor einigen Stunden, George schenkt ihr zunächst keinen Glauben, doch bald muss auch er einer fürchterlichen Wahrheit in die abstossende Fratze sehen...
Jorge Grau orientierte sich an George A. Romeros Klassiker "Night of the Living Dead" (1968). Jedoch ist sein Beitrag "Non si deve profanare il sonno dei morti" keinesfalls ein schlapper Aufguß des Vorbildes, dazu ist das Werk viel zu eigenständig und ideenreich. Die Erklärung für den Ausbruch des Zombieterrors ist gut gelungen, eine neue Art der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft trägt die Verantwortung. So transportiert der Steifen dann auch gleich noch eine klare "Öko-Message", die aber nicht aufdringlich oder gar nervend auf den Zuschauer einprasselt. Grau gelingt es sehr eindrucksvoll dem Film eine äusserst intensive Atmosphäre einzuhauchen. Die wundervolle Landschaft steht im extremen Kontrast zu den schrecklichen Ereignissen, die Stimmung wird im Verlauf der Erzählung immer bedrohlicher und erschreckender. In dieser Hinsicht besteht also eine deutliche Parallele zu Romeros "Night...", welcher aber noch eine Spur intensiver daherkommt, besonders in der Disziplin "Hoffnungslosigkeit der bedrohten Figuren" kaum zu überbieten ist. Die Kluft zwischen der prachtvollen Naturkulisse, und dem mehr und mehr um sich greifenden und unfassbaren Grauen, macht einen grossen Reiz von Graus Film aus. Daher vermisse ich die klaustrophobische Art von "Night..." nicht wirklich, denn "Manchester Morgue" erzeugt seine Intensität mit ein wenig anderen, aber kaum minder effektiven Mitteln. So kann man Grau tatsächlich -ich betone es gern erneut- kein Abkupfern bei Genre-Übervater Romero zur Last legen. Die Abteilung Mettgut ufert nicht zu sehr aus, die überschaubare Menge entsprechender Szenen wurde ansprechend umgesetzt. Die Zombies kommen sehr überzeugend rüber, besonders Fernando Hilbeck legt einen äusserst beindrucken Auftritt hin. Seine Darstellung des untoten Landstreichers Guthrie packt mich immer wieder, es handelt sich um einen der nachhaltigsten und besten Zombieauftritte der gesamten Filmhistorie! Nun mag man dies als übertriebene Schwämerei eines hoffnungslosen Fanatikers abtun, doch ich bleibe dabei, Fernando Hilbeck liefert weit mehr als das übliche Gegeifer und Gestöhne ab. Sehr gut hat mir auch José Lifante gefallen, der als Untoter ebenfalls zu überzeugen weiss. Welcher Zombiefilm kann schon von sich behaupten, dass sogar einige der Untoten für echte Glanzlichter sorgen, und eben nicht nur als "wandelnde Kulissen" taugen? Doch werfen wir nun einen Blick auf die Hauptrollen. Ray Lovelock kommt mit Bart deutlich männlicher rüber, was ihm -im wahrsten Sinne des Wortes- sehr gut zu Gesicht steht. Seine Darbietung ist gewohnt solide, bisher hat mich der gute Ray noch nie enttäuscht. Cristina Galbó hat hier neben ihrer Rolle in "Cosa avete fatto a Solange?" (Das Geheimnis der grünen Stecknadel, 1972), wohl einen der besten Auftritte ihrer gesamten Karriere. Obwohl sie manchmal -die Rolle ist so angelegt- fast ein wenig zu Nervensägerei neigt, kommt sie letztlich doch sehr knuffig und naiv-charmant rüber, bekommt immer noch gerade rechtzeitig die Kurve. Selbstverständlich muss auch die Leistung von Arthur Kennedy gewürdigt werden. Obwohl er hier vermutlich mit von der Partie ist, weil er schon damals alt war und das Geld brauchte, überzeugt er mit seiner knurrigen Darstellung des faschistoiden Bullen. Vielleicht hat er einfach nur seine echte schlechte Laune zur Schau gestellt, doch das ist völlig egal, denn das Ergebnis ist rundum vorzüglich!
Mit jeder Sichtung gefällt mir dieser feine Film besser. Vor ein paar Jahren bezeichnete ich den Streifen lediglich als "gut", diese Ansicht kann ich längst nicht mehr unterschreiben. "The Living Dead at Manchester Morgue" gehört zur Spitze des Zombiefilms, ist ein Horrorbeitrag allererster Güteklasse! In Deutschland liegt keine offizielle Veröffentlichung dieser Perle vor, diverse Stiefelbeinauflagen sind über die üblichen Wege erhältlich. Ich habe mir die Blu-ray von Blue Underground gegönnt, was eine sehr gute Entscheidung war! Wer auf den deutschen Ton verzichten kann, tätigt mit der codefreien US-Scheibe einen sehr guten Griff! Das Material wurde unfassbar gut aufbereitet, in dieser Verfassung bekam man den Film noch nie zu Gesicht! Glücklicherweise hat man das Material nicht durch den Filterwolf gedreht und moderne Steriloptik getrimmt. Hier waren Könner am Werk, die den Film verstanden haben, Jorge Graus Werk nicht verschlimmbessert oder gar entstellt haben. Tolle Arbeit, vor der ich mich gern verneige! Viele Titel mögen keinen echten Nutzen aus einer solchen Aufbereitung ziehen, manchmal kann schmuddelige VHS-Optik gar zur Atmosphäre beitragen, doch dieses sehr schön und stilsicher gefilmte Werk profitiert ganz klar von der Restauration! Abgerundet wird die tolle Scheibe durch einige sehenswerte Boni, jeder Fan -und solche die es werden wollen- muss diese BD besitzen und geniessen!
Sehr gut bis überragend = 8,5/10
Lieblingszitat:
"You're all the same, the lot of you, with your long hair and faggot clothes, drugs, sex, every sort of filth."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Das Verrätertor (Deutschland 1964, Originaltitel: Das Verrätertor)
Der zwielichtige Geschäftsmann Trayne (Albert Lieven) plant den ganz grossen Coup. Er will die Kronjuwelen aus dem Tower of London rauben. Dazu hat er eine Truppe abgebrühter Profis um sich geschart, unter anderem die kühle Blondine Dinah (Margot Trooger) und den eiskalten Killer Kane (Klaus Kinksi, der in der deutschen Fassung mit seinem echten Namen angesprochen wird). Ein Mosaikstein fehlt Trayne allerdings noch zur perfekten Ausführung seines Planes. Der Stäfling Graham (Gary Raymond) sieht dem Wachoffizier Dick Lee-Carnaby (Gary Raymond) zum verwechseln ähnlich, ergo verhilft man Graham zur Flucht aus dem Knast und weiht ihn in seine Rolle ein. Da dem jungen Mann sowieso jegliche Perspektive fehlt, willigt er nach anfänglicher Skepsis ein, denn immerhin locken 25.000£. Graham beobachtet -unter der Aufsicht Dinahs- den Offizier, studiert sein Verhalten ein, jede kleine Geste muss sitzen um keinen Verdacht zu erregen. Besonders pikant: Dicks Freundin, die hübsche Hope (Catherine Schell), arbeitet als Sekretärin für Trayne, ohne Ahnung von den Umtrieben ihres freundlichen Chefs zu haben. Doch wenn an einem Unternehmen viele Menschen beteiligt sind, weckt dies Begehrlichkeiten, Gier und Neid. Dinah möchte gern ein grösseres Stück vom Kuchen abbekommen, geschickt nutzt sie Graham für ihre Interessen. Der grosse Tag des einträglichen Beutezugs naht. Die Polizei ahnt von nichts, obwohl der eifrige Tourist Hector (Eddi Arent) den Gesetzeshütern Hinweise auf merkwürdige Vorgänge im Umfeld von Dinah liefert...
"Das Verrätertor" ist die achtzehnte Edgar Wallace Verfilmung von Rialto. Für diesen Film griff man auf die Dienste des englischen Regisseurs Freddie Francis zurück, der auch für die britische Filmschmiede Hammer einige schöne Beiträge inszenierte. Überhaupt ist dieser Wallace Streifen deutlich "echt britisch" angehaucht. So stammt die endgültige Version des Drehbuchs aus der Feder von Jimmy Sangster, dem Hammer Leib-und-Magen-Autor. Ferner wurde in englischer Sprache gedreht, wobei die deutschen Darsteller in der synchronisierten Fassung sich erfreulicherweise selbst sprechen durften. Trotzdem hört sich diese Bearbeitung teils ein wenig seltsam an, was mir besonders bei Eddi Arent aufgefallen ist. Der Film ist durchaus spannend geraten und leistet sich keine nennenswerten Hänger. Kurzzeitig wird es regelrecht frivol, als Eddi Arent einen fragwürdigen Club aufsucht, blitzt kurz eine blanke Brust auf. Wenn ich mich nicht täusche, kam dies zuvor nur in "Zimmer 13" vor. Ein anprangerungswürdiger Skandal! Das Finale macht richtig Laune und lässt den Zuschauer mitfiebern. Die "Guten" kommen insgesamt ein wenig blaß rüber, denn Gary Raymond ist ein doch recht unscheinbares und schmächtiges Bürschlein, er kommt in der Rolle des Gauners eindeutig besser rüber. Dafür ist Catherine Schell eine echte Augenweide, und Eddi Arent hat hier einen seiner ordentlichen Wallace Auftritte. Albert Lieven passt perfekt in die Rolle des cleveren Trayne, der allerdings seine "Untergebenen" sträflich unterschätzt. Der Star des Films ist für mich eindeutig Margot Trooger, welche die hinterlistige Verdorbenheit ihrer Figur sehr überzeugend spielt. Klaus Kinski kaut ständig an seinen Fingern herum, was auf Dauer doch ein wenig unappetitlich wirkt, aber man kennt ja seine Neigung zur Übertreibung. Die Abwesenheit von "Standardgesichtern" wie Joachim Fuchsberger, Heinz Drache und Siegfried Schürenberg gibt dem Film eine zusätzliche Frische und Eigenheit, obwohl ich zugeben muss, dass ich Blacky schon ein wenig vermisse.
Zwar gehört "Das Verrätertor" nicht zu bekannstesten und erfolgreichsten Wallace Verfilmungen, aber der Film leistet sich eine angenehme Eigenständigkeit, selbstverständlich ohne dabei völlig aus dem Rahmen zu fallen. Ich wurde knapp 85 minuten gut unterhalten, was will man mehr? Sicher kein Wallace aus der Spitzengruppe, aber ohne Zweifel unterhaltsamer als Bodensatz wie "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss". Die Universum DVD bietet gewohnt ordentliche Qualität, wie üblich ist die Box der Einzelscheibe vorzuziehen. In der "Edgar Wallace Edition 5" sind ferner enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloss
- Wartezimmer zum Jenseits (Kein Wallace, jedoch ein unterhaltsamer Vohrer Film. Ebenfalls von Rialto produziert).
- Neues vom Hexer
Weniger als 7/10 (gut) möchte ich nicht auf den Tisch packen, obwohl mir der ebenfalls mit 7/10 bewertete "Wartezimmer zum Jenseits" ein klein wenig sympathischer ist. Aber da der Vergleich sowieso leicht hinkt, will ich nicht in Haarspaltereien verfallen!
Lieblingszitat:
"Was haben Sie mit mir vor?"
"Halts Maul."
Der zwielichtige Geschäftsmann Trayne (Albert Lieven) plant den ganz grossen Coup. Er will die Kronjuwelen aus dem Tower of London rauben. Dazu hat er eine Truppe abgebrühter Profis um sich geschart, unter anderem die kühle Blondine Dinah (Margot Trooger) und den eiskalten Killer Kane (Klaus Kinksi, der in der deutschen Fassung mit seinem echten Namen angesprochen wird). Ein Mosaikstein fehlt Trayne allerdings noch zur perfekten Ausführung seines Planes. Der Stäfling Graham (Gary Raymond) sieht dem Wachoffizier Dick Lee-Carnaby (Gary Raymond) zum verwechseln ähnlich, ergo verhilft man Graham zur Flucht aus dem Knast und weiht ihn in seine Rolle ein. Da dem jungen Mann sowieso jegliche Perspektive fehlt, willigt er nach anfänglicher Skepsis ein, denn immerhin locken 25.000£. Graham beobachtet -unter der Aufsicht Dinahs- den Offizier, studiert sein Verhalten ein, jede kleine Geste muss sitzen um keinen Verdacht zu erregen. Besonders pikant: Dicks Freundin, die hübsche Hope (Catherine Schell), arbeitet als Sekretärin für Trayne, ohne Ahnung von den Umtrieben ihres freundlichen Chefs zu haben. Doch wenn an einem Unternehmen viele Menschen beteiligt sind, weckt dies Begehrlichkeiten, Gier und Neid. Dinah möchte gern ein grösseres Stück vom Kuchen abbekommen, geschickt nutzt sie Graham für ihre Interessen. Der grosse Tag des einträglichen Beutezugs naht. Die Polizei ahnt von nichts, obwohl der eifrige Tourist Hector (Eddi Arent) den Gesetzeshütern Hinweise auf merkwürdige Vorgänge im Umfeld von Dinah liefert...
"Das Verrätertor" ist die achtzehnte Edgar Wallace Verfilmung von Rialto. Für diesen Film griff man auf die Dienste des englischen Regisseurs Freddie Francis zurück, der auch für die britische Filmschmiede Hammer einige schöne Beiträge inszenierte. Überhaupt ist dieser Wallace Streifen deutlich "echt britisch" angehaucht. So stammt die endgültige Version des Drehbuchs aus der Feder von Jimmy Sangster, dem Hammer Leib-und-Magen-Autor. Ferner wurde in englischer Sprache gedreht, wobei die deutschen Darsteller in der synchronisierten Fassung sich erfreulicherweise selbst sprechen durften. Trotzdem hört sich diese Bearbeitung teils ein wenig seltsam an, was mir besonders bei Eddi Arent aufgefallen ist. Der Film ist durchaus spannend geraten und leistet sich keine nennenswerten Hänger. Kurzzeitig wird es regelrecht frivol, als Eddi Arent einen fragwürdigen Club aufsucht, blitzt kurz eine blanke Brust auf. Wenn ich mich nicht täusche, kam dies zuvor nur in "Zimmer 13" vor. Ein anprangerungswürdiger Skandal! Das Finale macht richtig Laune und lässt den Zuschauer mitfiebern. Die "Guten" kommen insgesamt ein wenig blaß rüber, denn Gary Raymond ist ein doch recht unscheinbares und schmächtiges Bürschlein, er kommt in der Rolle des Gauners eindeutig besser rüber. Dafür ist Catherine Schell eine echte Augenweide, und Eddi Arent hat hier einen seiner ordentlichen Wallace Auftritte. Albert Lieven passt perfekt in die Rolle des cleveren Trayne, der allerdings seine "Untergebenen" sträflich unterschätzt. Der Star des Films ist für mich eindeutig Margot Trooger, welche die hinterlistige Verdorbenheit ihrer Figur sehr überzeugend spielt. Klaus Kinski kaut ständig an seinen Fingern herum, was auf Dauer doch ein wenig unappetitlich wirkt, aber man kennt ja seine Neigung zur Übertreibung. Die Abwesenheit von "Standardgesichtern" wie Joachim Fuchsberger, Heinz Drache und Siegfried Schürenberg gibt dem Film eine zusätzliche Frische und Eigenheit, obwohl ich zugeben muss, dass ich Blacky schon ein wenig vermisse.
Zwar gehört "Das Verrätertor" nicht zu bekannstesten und erfolgreichsten Wallace Verfilmungen, aber der Film leistet sich eine angenehme Eigenständigkeit, selbstverständlich ohne dabei völlig aus dem Rahmen zu fallen. Ich wurde knapp 85 minuten gut unterhalten, was will man mehr? Sicher kein Wallace aus der Spitzengruppe, aber ohne Zweifel unterhaltsamer als Bodensatz wie "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss". Die Universum DVD bietet gewohnt ordentliche Qualität, wie üblich ist die Box der Einzelscheibe vorzuziehen. In der "Edgar Wallace Edition 5" sind ferner enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloss
- Wartezimmer zum Jenseits (Kein Wallace, jedoch ein unterhaltsamer Vohrer Film. Ebenfalls von Rialto produziert).
- Neues vom Hexer
Weniger als 7/10 (gut) möchte ich nicht auf den Tisch packen, obwohl mir der ebenfalls mit 7/10 bewertete "Wartezimmer zum Jenseits" ein klein wenig sympathischer ist. Aber da der Vergleich sowieso leicht hinkt, will ich nicht in Haarspaltereien verfallen!
Lieblingszitat:
"Was haben Sie mit mir vor?"
"Halts Maul."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Das unsichtbare Böse (USA 1980, Originaltitel: The Unseen)
Jennifer (Barbara Bach) und ihre Schwester Karen, sowie eine junge Dame namens Vicki, zieht es in ein kleines Nest im kalifornischen Hinterland. Sie sollen dort für einen Fernsehsender eine Dokumentation über die Festlichkeiten in der Ortschaft drehen. Leider hat man ihre Hotelbuchung verschlampt, der gesamte Ort und das nahe Umland sind hoffnungslos ausgebucht. Als Jennifer an die Pforte eines vermeintlichen Hotels klopft, öffnet ihr schliesslich ein älterer Herr. Ernest Keller (Sydney Lassick) erklärt der jungen Frau, dass es sich bei dem Gebäude um ein Museum handelt, doch er bietet ihr nach kurzer Überlegung eine Lösung an. Die drei Grazien können bei ihm und seiner Frau Virginia (Lelia Goldoni) nächtigen, schliesslich sei das Haus gross genug. Kaum in der Notunterkunft angekommen, wundern sich die Besucher über das schrullige Paar, nehmen die Situation aber keinesfalls als bedrohlich wahr. Doch bald sollen Angst und Schrecken über die Frauen kommen, im Keller des Hauses lauert ein schreckliches Geheimnis...
Auf das Konto des Regisseurs Danny Steinmann, gehen immerhin der solide fünfte Teil der "Freitag der 13." Reihe, sowie "Savage Streets", ein kleiner Reisser mit Linda Blair. "The Unseen" kann mit der süssen Barbara Bach punkten, die sich mit ein paar Italo-Perlen in mein Herz gespielt hat. Besonders ihr Auftritt in Sergio Martinos "Der Fluss der Mörderkrokodile" (1979) ist mir in angenehmer Erinnerung geblieben. 1977 war sie im Bondfilm "Der Spion der mich liebte" zu sehen. Auch in "The Unseen" spielt sie ihren Part ordentlich, was den Film aber letztlich auch nicht retten kann, lediglich weniger miserabel aussehen lässt. Der Streifen plätschert über eine Stunde dahin, nach und nach beginnen die Figuren mehr und mehr zu nerven. Die Schrulligkeit des angeblichen Ehepaares wächst sich zur Nervenprobe aus, irgendwann konnte ich das Gegeifer, Gesabbel und Geheule kaum noch ertragen. Da helfen selbst die dümmlichen Grimassen von Gesichtsruine Sydney Lassick nicht mehr. Während der letzten rund zwanzig Minuten dreht Steinmann endlich auf, lässt seinen "Unseen" von der Leine, während sich die bemitleidenswerte Frau Bach durchnässt im Dreck suhlen muss. Was da im Keller -der wie eine illegale Müllkippe anmutet- des Herrn Keller haust ist schnell klar, trotzdem hätte man einiges mehr aus dem Stoff rauspressen können/müssen.
Interessanterweise passt sich die DVD von Eyecatcher der schlappen Qualität des Films an. Das Bild bewegt sich zwar auf ordentlichem VHS-Niveau, was der Atmosphäre hier tatsächlich eher zuträglich ist, doch leider kommt es zu beständigen Farb- und Kontrastschwankungen. Ich bin in dieser Hinscht nicht kleinlich, doch diese massiven "Sprünge" müssen heute nun wirklich nicht mehr sein. Dass der deutsche Ton ab und an nicht synchron läuft, stört dann auch nicht mehr weiter. Der englische Originalton macht noch weniger Spass, denn die deutsche Synchronisation ist "eigentlich" recht gut gelungen, das Orignal eher lahmarschig (wie der grösste Teil des Films). Boni sucht man vergeblich, doch... ...falsch! Der Trailer zu "The Unseen" hat es auf die Scheibe geschafft, na super! Eyecatcher legte einen guten Start hin -lassen wir die teils fragwürdige Rechtslage der Veröffentlichungen ausser vor- doch nach und nach schlichen sich mehr und mehr lieblose DVDs ein. Zu diesen weniger erbaulichen Scheiben zählt auch dieser Titel, der sowohl in künstlerischer als auch in technischer Hinsicht eine Enttäuschung darstellt.
Wäre das recht lange Finale nicht einigermaßen unterhaltsam, wäre die Sause ein Fall für die Sondermülldeponie, eine Bewertung im Bereich von 2-2,5/10 angesagt. Dank der letzten zwanzig Minuten -und der knuffigen Frau Bach- rettet sich der Film auf knappe und wohlwollende 4/10. "Unterste Mittelklasse" erscheint mir allerdings fast ein wenig zu nachsichtig. Die Tendenz weist eindeutig nach unten! Bevor ich weiter draüber nachdenke, beende ich meine Ausführungen lieber an dieser Stelle.
Lieblingszitat:
"Wirf bitte den Schlüssel in den Briefkasten. Danke."
Jennifer (Barbara Bach) und ihre Schwester Karen, sowie eine junge Dame namens Vicki, zieht es in ein kleines Nest im kalifornischen Hinterland. Sie sollen dort für einen Fernsehsender eine Dokumentation über die Festlichkeiten in der Ortschaft drehen. Leider hat man ihre Hotelbuchung verschlampt, der gesamte Ort und das nahe Umland sind hoffnungslos ausgebucht. Als Jennifer an die Pforte eines vermeintlichen Hotels klopft, öffnet ihr schliesslich ein älterer Herr. Ernest Keller (Sydney Lassick) erklärt der jungen Frau, dass es sich bei dem Gebäude um ein Museum handelt, doch er bietet ihr nach kurzer Überlegung eine Lösung an. Die drei Grazien können bei ihm und seiner Frau Virginia (Lelia Goldoni) nächtigen, schliesslich sei das Haus gross genug. Kaum in der Notunterkunft angekommen, wundern sich die Besucher über das schrullige Paar, nehmen die Situation aber keinesfalls als bedrohlich wahr. Doch bald sollen Angst und Schrecken über die Frauen kommen, im Keller des Hauses lauert ein schreckliches Geheimnis...
Auf das Konto des Regisseurs Danny Steinmann, gehen immerhin der solide fünfte Teil der "Freitag der 13." Reihe, sowie "Savage Streets", ein kleiner Reisser mit Linda Blair. "The Unseen" kann mit der süssen Barbara Bach punkten, die sich mit ein paar Italo-Perlen in mein Herz gespielt hat. Besonders ihr Auftritt in Sergio Martinos "Der Fluss der Mörderkrokodile" (1979) ist mir in angenehmer Erinnerung geblieben. 1977 war sie im Bondfilm "Der Spion der mich liebte" zu sehen. Auch in "The Unseen" spielt sie ihren Part ordentlich, was den Film aber letztlich auch nicht retten kann, lediglich weniger miserabel aussehen lässt. Der Streifen plätschert über eine Stunde dahin, nach und nach beginnen die Figuren mehr und mehr zu nerven. Die Schrulligkeit des angeblichen Ehepaares wächst sich zur Nervenprobe aus, irgendwann konnte ich das Gegeifer, Gesabbel und Geheule kaum noch ertragen. Da helfen selbst die dümmlichen Grimassen von Gesichtsruine Sydney Lassick nicht mehr. Während der letzten rund zwanzig Minuten dreht Steinmann endlich auf, lässt seinen "Unseen" von der Leine, während sich die bemitleidenswerte Frau Bach durchnässt im Dreck suhlen muss. Was da im Keller -der wie eine illegale Müllkippe anmutet- des Herrn Keller haust ist schnell klar, trotzdem hätte man einiges mehr aus dem Stoff rauspressen können/müssen.
Interessanterweise passt sich die DVD von Eyecatcher der schlappen Qualität des Films an. Das Bild bewegt sich zwar auf ordentlichem VHS-Niveau, was der Atmosphäre hier tatsächlich eher zuträglich ist, doch leider kommt es zu beständigen Farb- und Kontrastschwankungen. Ich bin in dieser Hinscht nicht kleinlich, doch diese massiven "Sprünge" müssen heute nun wirklich nicht mehr sein. Dass der deutsche Ton ab und an nicht synchron läuft, stört dann auch nicht mehr weiter. Der englische Originalton macht noch weniger Spass, denn die deutsche Synchronisation ist "eigentlich" recht gut gelungen, das Orignal eher lahmarschig (wie der grösste Teil des Films). Boni sucht man vergeblich, doch... ...falsch! Der Trailer zu "The Unseen" hat es auf die Scheibe geschafft, na super! Eyecatcher legte einen guten Start hin -lassen wir die teils fragwürdige Rechtslage der Veröffentlichungen ausser vor- doch nach und nach schlichen sich mehr und mehr lieblose DVDs ein. Zu diesen weniger erbaulichen Scheiben zählt auch dieser Titel, der sowohl in künstlerischer als auch in technischer Hinsicht eine Enttäuschung darstellt.
Wäre das recht lange Finale nicht einigermaßen unterhaltsam, wäre die Sause ein Fall für die Sondermülldeponie, eine Bewertung im Bereich von 2-2,5/10 angesagt. Dank der letzten zwanzig Minuten -und der knuffigen Frau Bach- rettet sich der Film auf knappe und wohlwollende 4/10. "Unterste Mittelklasse" erscheint mir allerdings fast ein wenig zu nachsichtig. Die Tendenz weist eindeutig nach unten! Bevor ich weiter draüber nachdenke, beende ich meine Ausführungen lieber an dieser Stelle.
Lieblingszitat:
"Wirf bitte den Schlüssel in den Briefkasten. Danke."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Das unsichtbare Böse empfand ich ebenfalls zäh, über weite Strecken langweilig - und letztendlich verzichtbar.

Großer Reisser würd ich sagen.Blap hat geschrieben:"Savage Streets", ein kleiner Reisser mit Linda Blair.

Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Flucht vom Planet der Affen (USA 1971, Originaltitel: Escape from the Planet of the Apes)
Die drei Schimpansen Zira (Kim Hunter), ihr Gatte Cornelius (Roddy McDowall) und Milo entkommen knapp der zerstörenden Katastrophe, welche in der Zukunft über die gute alte Erde kommt. Per Raumschiff reisen sie durch die Zeit und landen weit, weit in der Vergangenheit, in den USA des Jahres 1973. Als die Affen dem gerade von Militärs geborgenen Raumschiff entsteigen, trauen beiden Seiten kaum ihren Augen! Zunächst sperrt man die kleine Gruppe in einen Käfig, da die Affen zwar erstaunliche Verhaltensweisen zeigen, aber nicht ihre wahre Intelligenz preisgeben. Nach diversen Tests kann die gewohnt vorlaute Zira nicht mehr an sich halten, wodurch sie die Fähigkeit zu sprechen und logisch zu denken offenbart. Auf Anordnung des Präsidenten beruft man eine Kommission ein, die über das weitere Verfahren entscheiden soll. Mit ihrer liebenswerten Art gewinnen die Schimpansen die Herzen der Menschen, werden sogar in ein luxuriöses Hotel einquartiert. Der Wissenschaftler Dr. Otto Hasslein (Eric Braeden) betrachtet die neuen Gäste der Menschheit als Gefahr, er glaubt an eine Zukunft, in der die Affen die Menschheit knechten. Da Hasslein sehr einflussreich ist und darüberhinaus geschickt zu taktieren versteht, kippt die Stimmung der Regierung nach und nach, man will zumindest den zukünftigen Nachwuchs der schwangeren Zira auslöschen. Ein tragischer Vorfall zwingt Zira und Cornelius zur Flucht, immerhin stehen ihnen Dr. Lewis Dixon (Bradford Dillman) und seine Kollegin Dr. Stephanie Branton (Natalie Trundy) helfend zur Seite...
Nach dem erfolgreichen Überflieger "Planet der Affen" (Planet of the Apes, 1968), folgte 1970 die sehr gute Fortsetzung "Rückkehr zum Planet der Affen" (Beneath the Planet of the Apes). Im dritten Teil der Saga werden die freundlichen Schimpansen Zira und Cornelius zu den tragischen Hauptfiguren, nun sind die Affen die Geknechteten, dank der Uneinsichtigkeit der Menschheit. Die Gesellschaftskritik schlägt hier nicht ganz so massiv auf den Zuschauer ein, bleibt aber selbstverständlich während des gesamten Films präsent. Die Affen reisen in die Zeit zurück, aus der einst die Raumfahrer Taylor (und wenig später Brent) ihre Welt erreichten. Das mag sich alles recht haarsträubend anhören, doch insgesamt überzeugt die Story, man sollte nur nicht zu sehr nach der Logik bohren. In "Flucht vom Planet der Affen" ist alles eine Nummer kleiner geraten, als es bei den Vorgängern der Fall war. Trotzdem sind die Kulissen solide, die gesamte Optik und Ausstattung sehr ansprechend. Der Streifen hängt nie durch, hält den Zuschauer beständig bei der Sache. Schauspielerisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich. Besonders Kim Hunter überzeugt mich immer wieder. Wie sie ihrer Figur Zira Leben einhaucht, finde ich sehr beeindruckend, ferner spricht es für die hohe Qualität der Affenmasken. Roddy McDowall spielt solide auf, Bradford Dillman übernimmt quasi den Part des menschlichen Helden, der zuvor von Charlton Heston und James Franciscus aufgefüllt wurde. Eric Braeden überzeugt in der Rolle des "bösen" Wissenschaftlers. Wie so oft in US-Produktionen, trägt der "Bösewicht" einen deutschen Namen, immerhin Otto Hasslein und nicht gleich Josef Mengele.
Gleich den vorherigen Filmen nimmt die Handlung einen tragischen Verlauf. Eine angenehme Begleiterscheinung der damaligen Zeit, die sogar US-Produktionen eine gewisse Tiefe verleiht. Inzwischen liegt die Saga auch auf Blu-ray vor, ich bin mit meinen DVDs aber durchaus zufrieden. Was für die Anschaffung der Blu-ray Ausgaben spricht, ist die nur dort enthaltene, erweiterte Version des vierten Teils "Eroberung vom Planet der Affen" (Conquest of the Planet of the Apes, 1972). Wenn sich die Preise ein wenig normalisiert haben, kann man über die zusätzliche Anschaffung der Blu-ray Collection nachdenken. Meine herrliche DVD Edition bleibt weiterhin unverzichtbar, schon allein wegen der dort enthaltenen TV-Serie von 1974.
Zwar kann sich der dritte Teil der Saga nicht mit den beiden Vorgängern messen, doch ein guter und unterhaltsamer Film ist "Flucht vom Planet der Affen" auf jeden Fall! Sehr solide 7/10, mit leicht steigender Tendenz.
Lieblingszitat:
"Dazu brauchen die Menschen das viele Öl? Um Fische zu töten?"
Die drei Schimpansen Zira (Kim Hunter), ihr Gatte Cornelius (Roddy McDowall) und Milo entkommen knapp der zerstörenden Katastrophe, welche in der Zukunft über die gute alte Erde kommt. Per Raumschiff reisen sie durch die Zeit und landen weit, weit in der Vergangenheit, in den USA des Jahres 1973. Als die Affen dem gerade von Militärs geborgenen Raumschiff entsteigen, trauen beiden Seiten kaum ihren Augen! Zunächst sperrt man die kleine Gruppe in einen Käfig, da die Affen zwar erstaunliche Verhaltensweisen zeigen, aber nicht ihre wahre Intelligenz preisgeben. Nach diversen Tests kann die gewohnt vorlaute Zira nicht mehr an sich halten, wodurch sie die Fähigkeit zu sprechen und logisch zu denken offenbart. Auf Anordnung des Präsidenten beruft man eine Kommission ein, die über das weitere Verfahren entscheiden soll. Mit ihrer liebenswerten Art gewinnen die Schimpansen die Herzen der Menschen, werden sogar in ein luxuriöses Hotel einquartiert. Der Wissenschaftler Dr. Otto Hasslein (Eric Braeden) betrachtet die neuen Gäste der Menschheit als Gefahr, er glaubt an eine Zukunft, in der die Affen die Menschheit knechten. Da Hasslein sehr einflussreich ist und darüberhinaus geschickt zu taktieren versteht, kippt die Stimmung der Regierung nach und nach, man will zumindest den zukünftigen Nachwuchs der schwangeren Zira auslöschen. Ein tragischer Vorfall zwingt Zira und Cornelius zur Flucht, immerhin stehen ihnen Dr. Lewis Dixon (Bradford Dillman) und seine Kollegin Dr. Stephanie Branton (Natalie Trundy) helfend zur Seite...
Nach dem erfolgreichen Überflieger "Planet der Affen" (Planet of the Apes, 1968), folgte 1970 die sehr gute Fortsetzung "Rückkehr zum Planet der Affen" (Beneath the Planet of the Apes). Im dritten Teil der Saga werden die freundlichen Schimpansen Zira und Cornelius zu den tragischen Hauptfiguren, nun sind die Affen die Geknechteten, dank der Uneinsichtigkeit der Menschheit. Die Gesellschaftskritik schlägt hier nicht ganz so massiv auf den Zuschauer ein, bleibt aber selbstverständlich während des gesamten Films präsent. Die Affen reisen in die Zeit zurück, aus der einst die Raumfahrer Taylor (und wenig später Brent) ihre Welt erreichten. Das mag sich alles recht haarsträubend anhören, doch insgesamt überzeugt die Story, man sollte nur nicht zu sehr nach der Logik bohren. In "Flucht vom Planet der Affen" ist alles eine Nummer kleiner geraten, als es bei den Vorgängern der Fall war. Trotzdem sind die Kulissen solide, die gesamte Optik und Ausstattung sehr ansprechend. Der Streifen hängt nie durch, hält den Zuschauer beständig bei der Sache. Schauspielerisch ist ebenfalls alles im grünen Bereich. Besonders Kim Hunter überzeugt mich immer wieder. Wie sie ihrer Figur Zira Leben einhaucht, finde ich sehr beeindruckend, ferner spricht es für die hohe Qualität der Affenmasken. Roddy McDowall spielt solide auf, Bradford Dillman übernimmt quasi den Part des menschlichen Helden, der zuvor von Charlton Heston und James Franciscus aufgefüllt wurde. Eric Braeden überzeugt in der Rolle des "bösen" Wissenschaftlers. Wie so oft in US-Produktionen, trägt der "Bösewicht" einen deutschen Namen, immerhin Otto Hasslein und nicht gleich Josef Mengele.
Gleich den vorherigen Filmen nimmt die Handlung einen tragischen Verlauf. Eine angenehme Begleiterscheinung der damaligen Zeit, die sogar US-Produktionen eine gewisse Tiefe verleiht. Inzwischen liegt die Saga auch auf Blu-ray vor, ich bin mit meinen DVDs aber durchaus zufrieden. Was für die Anschaffung der Blu-ray Ausgaben spricht, ist die nur dort enthaltene, erweiterte Version des vierten Teils "Eroberung vom Planet der Affen" (Conquest of the Planet of the Apes, 1972). Wenn sich die Preise ein wenig normalisiert haben, kann man über die zusätzliche Anschaffung der Blu-ray Collection nachdenken. Meine herrliche DVD Edition bleibt weiterhin unverzichtbar, schon allein wegen der dort enthaltenen TV-Serie von 1974.
Zwar kann sich der dritte Teil der Saga nicht mit den beiden Vorgängern messen, doch ein guter und unterhaltsamer Film ist "Flucht vom Planet der Affen" auf jeden Fall! Sehr solide 7/10, mit leicht steigender Tendenz.
Lieblingszitat:
"Dazu brauchen die Menschen das viele Öl? Um Fische zu töten?"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Der Fluch der gelben Schlange (Deutschland 1963, Originaltitel: Der Fluch der gelben Schlange)
Der wohlhabende Brite Joe Bray (Fritz Tillmann) lebt in Hongkong. Eines Tages wird ihm eine Reliquie gestohlen, die irre Fanatiker geradezu kultisch verehreh. Sein Ziehsohn Clifford Lynn (Joachim Fuchsberger) vermutet die Wurzel des Übels im fernen London, ergo begibt er sich flugs auf die britische Insel. Dort trifft Clifford auf den schleimigen Mr. Narth (Werner Peters), der ihn aus finanziellen Gründen unbedingt mit seiner Tochter Mabel (Doris Kirchner), alternativ mit der bei ihm aufgewachsenen Joan (Brigitte Grothum) verkuppeln will. Narth ist mit Joe Bray verwandt und wird von massiven Geldsorgen geplagt. Tatsächlich interessiert sich der rauhbeinige Clifford für die liebenswerte Joan, zunächst stehen aber diverse Probleme zur Lösung an. Offensichtlich trachtet man dem jungen Mann nach dem Leben, denn kaum ist er bei seinem Freund Samuel Carter (Eddi Arent) eingetroffen, fliegt auch schon ein stattlicher Dolch durch die Bude. Welche Rolle spielt der verschlagene Fing-Su (Pinkas Braun) in diesem Treiben, der Sohn von Joe Bray, Resultat einer Liebschaft des alten Herren mit einer Chinesin. Fing-Su giert regelrecht nach der gelben Schlange, er ist bereit dafür über Leichen zu gehen. Ohne jeden Skrupel manipuliert und drangsaliert er seine Opfer, so geraten der wankelmütige Narth und ebenso die unschuldige Joan in seine Fänge. Clifford gehen die Machenschaften seines ungeliebten Halbbruders gegen den Strich, er versucht dem Fiesling mit allen Mitteln die Schranken aufzuzeigen. Ein lebensgefährliches Unterfangen...
"Der Fluch der gelben Schlange" ist die insgesamt dreizehnte Wallace Verfilmung der Nachkriegszeit, geht aber nicht -wie in den meisten Fällen- auf das Konto von Rialto Film. Dieser Film wurde von CCC-Film produziert, der Firma des allseits bekannten Artur Brauner. Regie führte Franz Josef Gottlieb, der wenig später zwei weitere Wallace Streifen drehte, dann allerdings für den Platzhirsch Rialto. Bei diesen Filmen handelt es sich um "Der schwarze Abt" (1963) und "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (1964), die für meinen Geschmack zu den etwas schwächeren Titeln der Reihe zählen. "Der Fluch der gelben Schlange" deckelt die beiden anderen Wallace Filme Gottliebs deutlich, der Film macht erheblich mehr Freude, bietet einen weitaus grösseren Unterhaltungswert. Zunächst beginnt es ein wenig "exotisch", wenn düstere Asiaten mit finsteren Absichten durchs Szenario schleichen. Selbstverständlich taucht Blacky Fuchsberger umgehend auf und teilt kräftig aus. Dann geht es flott in die üblichen Kulissen, doch immer wieder tauchen Asiaten auf, die mit ihren herrlichen Einlagen für jede Menge Stimmung sorgen. "Politisch korrekt" ist dieses wüste Treiben ganz sicher nicht, der Held bezeichnet seinen Halbbruder mit abschätziger Stimme als "Halbblut". Hier von Rassismus zu sprechen halte ich für übertrieben, zumindest kommen mir die betreffenden Dialoge nicht bösartig vor. Man sollte nicht vergessen, dass man sich damals noch anderer Begriffe bediente. Niemand störte sich daran, wenn ein dunkelhäutiger Mensch als Neger bezeichnet wurde. Ergo muss man auch bei diesem Film den Zeitpunkt der Entstehung berücksichtigen. Sieht man das alles nicht so verkniffen, regt dieser Mangel an "Political Correctness" durchaus zum Schmunzeln an. Von Joachim Fuchsberger ist man seine liebenswerten Macho-Darbietungen in den Wallace Filmen gewohnt, hier wird dem Zuschauer besonders heftig eingeschenkt. Blacky mit teils Dreitagebart, dazu immer einen flotten bis frechen Spruch auf den Lippen, die Herzdame kann ihm letztlich sowieso nicht widerstehen. Beim Stichwort Herzdame kommt die knuffige Brigitte Grothum ins Spiel. Hier erscheint sie fast noch naiver als bei ihrem Auftritt in "Das Gasthaus an der Themse" (1962), doch irgendwie muss man sie einfach gern haben, sie ist süss und sympathisch, ein echter Sonnenschein. Eine sehr gute Leistung zeigt Doris Kirchner, deren Figur an der Schwelle zur alten Jungfer steht, daher zunehmend verbittert, aber trotzdem einen guten Kern offenbart. Eine regelrecht vielschichtig angelegte Rolle im Rahmen der Wallace Filme. Ähnliches gilt in diesem Fall auch für Werner Peters. Natürlich ist er erneut alles andere als ein Sympathieträger, doch auch der von ihm dargestellte Charakter zeigt mehr Facetten, als nur den üblichen hinterhältigen Schleimbolzen. Pinkas Braun gibt erwartungsgemäß den Bösewicht. die ihm verpasste "Chinesen-Make-up-Maske" ist keine Meisterleistung, gibt seiner Figur aber einen herrlich grotesken Zusatzanstrich, was dann doch töfte zu der Rolle passt. Eddi Arent ist bekanntlich oft ein Wackelkandidat, in manchen Filmen nervt er, in anderen stellt er eine nette Auflockerung dar. Für die gelbe Schlange kann Entwarnung gegeben werden, Arent hat einen seiner gelungenen Auftritte. Lediglich Charles Régnier kommt nicht in dem Maße zum Zuge, wie ich es mir für ihn und die Zuschauer wünschen würde.
Diese Produktion zählt bei den Fans offenbar nicht zu den bevorzugten Titeln, was ich ein wenig schade finde. Für meinen Geschmack bietet der Film die typischen Wallace Stärken auf, inklusive einem grandios übertreibenden Fuchsberger, einige "exotische" Glanzlichter runden das Bild stimmungsvoll ab. Wie die Wallace Filme von Rialto, sind auch die CCC Produktionen bei Universum auf DVD erschienen. "Der Fluch der gelben Schlange" ist zusammen mit "Der Teufel kam aus Akasava" (1971) als Set erhältlich. Die beiden Titel kommen in Einzel-Amarays daher, sie teilen sich einen schicken Schuber aus Pappe. Die gebotene Qualität geht völlig in Ordnung, lediglich der Vorspann fällt ein wenig ab, weil man auf eine weniger gute Quelle zurückgreifen musste. Dem sehr positiven Gesamteindruck tut dies aber keinen Abbruch. Im Bonusmaterial finden sich zwei sehr interessante Interviews, in denen Franz Josef Gottlieb und Joachim Fuchsberger aus dem Nähkästchen plauern. Es macht wirklich Spass den alten Herren zuzuhören, die Zeit vergeht dabei wie im Fluge.
Mir gefällt "Der Fluch der gelben Schlange" ausgesprochen gut. Zur Spitzengruppe der Wallace Verfilmungen mag der Film nicht ganz aufschliessen können, doch die eher mittelprächtigen Werke wie z.B. "Der grüne Bogenschütze", "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss" lässt er deutlich hinter sich. Von meiner Seite gibt es sehr solide 7/10 (gut), vielleicht ist bei der nächsten Sichtung noch ein halbes Pünktchen Aufschlag drin.
Lieblingszitat:
"Sie sind also der Gentleman, der das Geld anderer Leute verspekuliert."
Der wohlhabende Brite Joe Bray (Fritz Tillmann) lebt in Hongkong. Eines Tages wird ihm eine Reliquie gestohlen, die irre Fanatiker geradezu kultisch verehreh. Sein Ziehsohn Clifford Lynn (Joachim Fuchsberger) vermutet die Wurzel des Übels im fernen London, ergo begibt er sich flugs auf die britische Insel. Dort trifft Clifford auf den schleimigen Mr. Narth (Werner Peters), der ihn aus finanziellen Gründen unbedingt mit seiner Tochter Mabel (Doris Kirchner), alternativ mit der bei ihm aufgewachsenen Joan (Brigitte Grothum) verkuppeln will. Narth ist mit Joe Bray verwandt und wird von massiven Geldsorgen geplagt. Tatsächlich interessiert sich der rauhbeinige Clifford für die liebenswerte Joan, zunächst stehen aber diverse Probleme zur Lösung an. Offensichtlich trachtet man dem jungen Mann nach dem Leben, denn kaum ist er bei seinem Freund Samuel Carter (Eddi Arent) eingetroffen, fliegt auch schon ein stattlicher Dolch durch die Bude. Welche Rolle spielt der verschlagene Fing-Su (Pinkas Braun) in diesem Treiben, der Sohn von Joe Bray, Resultat einer Liebschaft des alten Herren mit einer Chinesin. Fing-Su giert regelrecht nach der gelben Schlange, er ist bereit dafür über Leichen zu gehen. Ohne jeden Skrupel manipuliert und drangsaliert er seine Opfer, so geraten der wankelmütige Narth und ebenso die unschuldige Joan in seine Fänge. Clifford gehen die Machenschaften seines ungeliebten Halbbruders gegen den Strich, er versucht dem Fiesling mit allen Mitteln die Schranken aufzuzeigen. Ein lebensgefährliches Unterfangen...
"Der Fluch der gelben Schlange" ist die insgesamt dreizehnte Wallace Verfilmung der Nachkriegszeit, geht aber nicht -wie in den meisten Fällen- auf das Konto von Rialto Film. Dieser Film wurde von CCC-Film produziert, der Firma des allseits bekannten Artur Brauner. Regie führte Franz Josef Gottlieb, der wenig später zwei weitere Wallace Streifen drehte, dann allerdings für den Platzhirsch Rialto. Bei diesen Filmen handelt es sich um "Der schwarze Abt" (1963) und "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (1964), die für meinen Geschmack zu den etwas schwächeren Titeln der Reihe zählen. "Der Fluch der gelben Schlange" deckelt die beiden anderen Wallace Filme Gottliebs deutlich, der Film macht erheblich mehr Freude, bietet einen weitaus grösseren Unterhaltungswert. Zunächst beginnt es ein wenig "exotisch", wenn düstere Asiaten mit finsteren Absichten durchs Szenario schleichen. Selbstverständlich taucht Blacky Fuchsberger umgehend auf und teilt kräftig aus. Dann geht es flott in die üblichen Kulissen, doch immer wieder tauchen Asiaten auf, die mit ihren herrlichen Einlagen für jede Menge Stimmung sorgen. "Politisch korrekt" ist dieses wüste Treiben ganz sicher nicht, der Held bezeichnet seinen Halbbruder mit abschätziger Stimme als "Halbblut". Hier von Rassismus zu sprechen halte ich für übertrieben, zumindest kommen mir die betreffenden Dialoge nicht bösartig vor. Man sollte nicht vergessen, dass man sich damals noch anderer Begriffe bediente. Niemand störte sich daran, wenn ein dunkelhäutiger Mensch als Neger bezeichnet wurde. Ergo muss man auch bei diesem Film den Zeitpunkt der Entstehung berücksichtigen. Sieht man das alles nicht so verkniffen, regt dieser Mangel an "Political Correctness" durchaus zum Schmunzeln an. Von Joachim Fuchsberger ist man seine liebenswerten Macho-Darbietungen in den Wallace Filmen gewohnt, hier wird dem Zuschauer besonders heftig eingeschenkt. Blacky mit teils Dreitagebart, dazu immer einen flotten bis frechen Spruch auf den Lippen, die Herzdame kann ihm letztlich sowieso nicht widerstehen. Beim Stichwort Herzdame kommt die knuffige Brigitte Grothum ins Spiel. Hier erscheint sie fast noch naiver als bei ihrem Auftritt in "Das Gasthaus an der Themse" (1962), doch irgendwie muss man sie einfach gern haben, sie ist süss und sympathisch, ein echter Sonnenschein. Eine sehr gute Leistung zeigt Doris Kirchner, deren Figur an der Schwelle zur alten Jungfer steht, daher zunehmend verbittert, aber trotzdem einen guten Kern offenbart. Eine regelrecht vielschichtig angelegte Rolle im Rahmen der Wallace Filme. Ähnliches gilt in diesem Fall auch für Werner Peters. Natürlich ist er erneut alles andere als ein Sympathieträger, doch auch der von ihm dargestellte Charakter zeigt mehr Facetten, als nur den üblichen hinterhältigen Schleimbolzen. Pinkas Braun gibt erwartungsgemäß den Bösewicht. die ihm verpasste "Chinesen-Make-up-Maske" ist keine Meisterleistung, gibt seiner Figur aber einen herrlich grotesken Zusatzanstrich, was dann doch töfte zu der Rolle passt. Eddi Arent ist bekanntlich oft ein Wackelkandidat, in manchen Filmen nervt er, in anderen stellt er eine nette Auflockerung dar. Für die gelbe Schlange kann Entwarnung gegeben werden, Arent hat einen seiner gelungenen Auftritte. Lediglich Charles Régnier kommt nicht in dem Maße zum Zuge, wie ich es mir für ihn und die Zuschauer wünschen würde.
Diese Produktion zählt bei den Fans offenbar nicht zu den bevorzugten Titeln, was ich ein wenig schade finde. Für meinen Geschmack bietet der Film die typischen Wallace Stärken auf, inklusive einem grandios übertreibenden Fuchsberger, einige "exotische" Glanzlichter runden das Bild stimmungsvoll ab. Wie die Wallace Filme von Rialto, sind auch die CCC Produktionen bei Universum auf DVD erschienen. "Der Fluch der gelben Schlange" ist zusammen mit "Der Teufel kam aus Akasava" (1971) als Set erhältlich. Die beiden Titel kommen in Einzel-Amarays daher, sie teilen sich einen schicken Schuber aus Pappe. Die gebotene Qualität geht völlig in Ordnung, lediglich der Vorspann fällt ein wenig ab, weil man auf eine weniger gute Quelle zurückgreifen musste. Dem sehr positiven Gesamteindruck tut dies aber keinen Abbruch. Im Bonusmaterial finden sich zwei sehr interessante Interviews, in denen Franz Josef Gottlieb und Joachim Fuchsberger aus dem Nähkästchen plauern. Es macht wirklich Spass den alten Herren zuzuhören, die Zeit vergeht dabei wie im Fluge.
Mir gefällt "Der Fluch der gelben Schlange" ausgesprochen gut. Zur Spitzengruppe der Wallace Verfilmungen mag der Film nicht ganz aufschliessen können, doch die eher mittelprächtigen Werke wie z.B. "Der grüne Bogenschütze", "Die seltsame Gräfin" oder "Die Gruft mit dem Rätselschloss" lässt er deutlich hinter sich. Von meiner Seite gibt es sehr solide 7/10 (gut), vielleicht ist bei der nächsten Sichtung noch ein halbes Pünktchen Aufschlag drin.
Lieblingszitat:
"Sie sind also der Gentleman, der das Geld anderer Leute verspekuliert."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Survival of the Dead (USA 2009, Originaltitel: Survival of the Dead)
Die Welt wird von Untoten heimgesucht und stürzt in Chaos und Verderben. Selbst auf einer kleinen Insel vor der nordamerikanischen Ostküste treiben Zombies ihr Unwesen. Die Bewohner der Insel sind Fremden gegenüber wenig aufgeschlossen, sie wird von zwei etablierten Familien beherrscht. Auf der einen Seite die O'Flynn Sippe, deren Oberhaupt Patrick (Kenneth Welsh) ein sturer Querkopf ist. Der Clan Muldoon wird von Seamus (Richard Fitzpatrick) angeführt, einem Hinterwäldler mit Hang zum religösen Fanatismus. Als es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Leitwölfen kommt, zieht Patrick O'Flynn zunächst den kürzeren, man verbannt ihn kurzerhand von der Insel. An anderer Stelle schlägt sich ein kleiner Trupp Soldaten durch die unsichere Gegend um Philadelphia. Sarge Crocket (Alan Van Sprang) ist ein harter und abgebrühter Bursche, ihm und seinen Leuten pinkelt so leicht keiner ans Bein. Als die Gruppe im Netz eine interessante Übertragung sieht, beschliesst man in die dort beschriebene Gegend aufzubrechen. Sie treffen auf O'Flynn und ein paar seiner Leute, nach diversen blutigen Anlaufschwierigkeiten bricht man per Fähre in Richtung der Heimatinsel des Verbannten auf. Ein erneuter Konflikt zwischen den Clanführern scheint unausweichlich, mittendrin eine Handvoll tougher Militärschädel... ...und ein waghalsiges "Experiment" des Anführers des Muldoon Clans...
"Survival of the Dead" ist der inzwischen sechste "...of the Dead" Beitrag von Altmeister George A. Romero. Über die Qualitäten und den Klassikerstatus von "Night of the living Dead" (1968) und "Dawn of the Dead" (1978), muss man nichts mehr schreiben. "Day of the Dead" (1985) gehört zu den besten Horrorfilmen der achtziger Jahre, "Land of the Dead" (2005) war ein gelungenes Comeback, obwohl es ein wenig an neuen Impulsen mangelte. 2007 legte Romero "Diary of the Dead" nach, diesmal ernsthaft um einen modernen, frischen Look bemüht. Ich hatte vor der Sichtung meine Bedenken, bin ich doch kein allzu grosser Freund der "Wackelkamera". Doch auch "Diary..." machte mir jede Menge Spass, ergo war die Vorfreude auf den sechsten Film aus dieser losen Reihe gross. "Survival..." schliesst vom zeitlichen Ablauf unmittelbar an "Diary..." an, setzt aber andere Figuren in den Fokus. Die Soldatengruppe tauchte bereits kurz in "Diary..." auf, dort überfielen die Gesellen die per Wohnmobil reisenden Hauptfiguren. Ein entsprechende Szene taucht sinnvollerweise in "Survival..." auf. Die Kamera lässt Romero nun wieder zur Ruhe kommen, insgesamt wirkt der Film für meinen Geschmack angenehm zeitlos. Sicher, ohne Internet und Smartphone geht es heute wohl nicht mehr, doch ansonsten kommt der Streifen erfreulich bodenständig daher. Wunderschöne Landschaften stehen dem nackten Grauen gegenüber, Romero klopft recht rustikal aufs Mett, verliert dabei aber nicht den Fortgang der Erzählung aus den Augen. Die Computereffekte können selbstverständlich nicht die herrlichen Panschereien eines Tom Savin ersetzen, sind aber doch erstaunlich ansprechend ausgeführt. Die Atmosphäre stimmt, ich fühlte mich gleich zu Beginn sehr wohl in dieser zombiefizierten Welt. Immer wieder bricht -teils herrlich ätzender- Humor hervor, der Film vermittelt den Eindruck, dass die Macher mit jeder Menge Freude bei der Sache waren. Obwohl sich das Werk immer wieder mit einem Augenzwinkern selbst ein wenig auf die Schippe nimmt, wird durch den Humor nie die eigentliche Ernsthaftigkeit in Frage gestellt. Die Darsteller liefern durch die Bank gute Leistungen ab. Hervorzuheben sind sicher die beiden Clanführer, von Kenneth Welsh und Richard Fitzpatrick erstklassig verkörpert. Alan Van Sprang passt wie die berühmte Faust aufs Auge in die Rolle des "Sarge". Devon Bostick rotzlöffelt als cleverer Halbstarker durch das Geschehen, ebenfalls eine ansprechende Leistung. Es würde den Rahmen sprengen auf jeden Nebendarsteller einzugehen, von daher sei als kurzes Fazit erneut betont: Alles im grünen Bereich!
Wie immer transportiert Romero jede Menge Gesellschaftskritik, doch mit zunehmendem Alter scheint mir seine Sicht der Dinge immer klarer zu werden. Dies erklärt den eingestreuten Humor, vielleicht eine Ansage, dass wir Menschen unsere eigene Existenz, unsere Wichtigkeit im Rahmen der Evolution masslos überschätzen. Man beachte nur das Ende des Films, welches in dieser Hinsicht wahre Bände spricht! Da ich nicht auf die deutsche Veröffentlichung warten konnte, habe ich mir kurzerhand die britische Blu-ray zugelegt. Die gebotene Bildqualität ist gut, lediglich der Schwarzwert ist nicht ganz optimal geraten, doch wer wird sich ernsthaft daren stören? Die Ausstattung der Scheibe ist allerdings eine kleine Frechheit. Man bekommt keinerlei Boni geboten, selbst für einen Trailer hat es nicht gereicht. Untertitel sucht man ebenso vergeblich. Schade eigentlich, denn man muss manchmal schon sehr die Ohren spitzen, um den Dialekt von Kenneth Welsh zu verstehen. In dieser Hinscht wären englische Untertitel sehr hilfreich, letztlich kommt man aber auch ohne diese Hilfestellung irgendwie zurecht. Ich bin darauf gespannt, wie sich die irgendwann erscheinende Version für den deutschen Markt präsentiert. Bonusmaterial würde mich bei diesem Film sehr interessieren. Wer als hoffnungloser Zombiesüchtling nicht warten kann, darf aber ohne Reue zur britischen Scheibe greifen. Besser eine DVD/BD mit dünner Ausstattung als gar keine.
Der alte Mann hat wieder alles richtig gemacht! Bereits nach der ersten Sichtung bin ich sehr angetan von "Survival of the Dead". Je mehr ich über das Gesehene nachdenke, desto besser und liebenswerter erscheint mir der Film. Um nicht gleich die Contenance zu verlieren, möchte ich meine Ausführungen nun zum Ende bringen. Zunächst setzt es dicke 8/10 (sehr gut), vermutlich ist aber noch Luft nach oben vorhanden, die Zeit wird eine Antwort liefern!
Lieblingszitat:
"Don't stare at me! Start shooting the Bastards!"
Die Welt wird von Untoten heimgesucht und stürzt in Chaos und Verderben. Selbst auf einer kleinen Insel vor der nordamerikanischen Ostküste treiben Zombies ihr Unwesen. Die Bewohner der Insel sind Fremden gegenüber wenig aufgeschlossen, sie wird von zwei etablierten Familien beherrscht. Auf der einen Seite die O'Flynn Sippe, deren Oberhaupt Patrick (Kenneth Welsh) ein sturer Querkopf ist. Der Clan Muldoon wird von Seamus (Richard Fitzpatrick) angeführt, einem Hinterwäldler mit Hang zum religösen Fanatismus. Als es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Leitwölfen kommt, zieht Patrick O'Flynn zunächst den kürzeren, man verbannt ihn kurzerhand von der Insel. An anderer Stelle schlägt sich ein kleiner Trupp Soldaten durch die unsichere Gegend um Philadelphia. Sarge Crocket (Alan Van Sprang) ist ein harter und abgebrühter Bursche, ihm und seinen Leuten pinkelt so leicht keiner ans Bein. Als die Gruppe im Netz eine interessante Übertragung sieht, beschliesst man in die dort beschriebene Gegend aufzubrechen. Sie treffen auf O'Flynn und ein paar seiner Leute, nach diversen blutigen Anlaufschwierigkeiten bricht man per Fähre in Richtung der Heimatinsel des Verbannten auf. Ein erneuter Konflikt zwischen den Clanführern scheint unausweichlich, mittendrin eine Handvoll tougher Militärschädel... ...und ein waghalsiges "Experiment" des Anführers des Muldoon Clans...
"Survival of the Dead" ist der inzwischen sechste "...of the Dead" Beitrag von Altmeister George A. Romero. Über die Qualitäten und den Klassikerstatus von "Night of the living Dead" (1968) und "Dawn of the Dead" (1978), muss man nichts mehr schreiben. "Day of the Dead" (1985) gehört zu den besten Horrorfilmen der achtziger Jahre, "Land of the Dead" (2005) war ein gelungenes Comeback, obwohl es ein wenig an neuen Impulsen mangelte. 2007 legte Romero "Diary of the Dead" nach, diesmal ernsthaft um einen modernen, frischen Look bemüht. Ich hatte vor der Sichtung meine Bedenken, bin ich doch kein allzu grosser Freund der "Wackelkamera". Doch auch "Diary..." machte mir jede Menge Spass, ergo war die Vorfreude auf den sechsten Film aus dieser losen Reihe gross. "Survival..." schliesst vom zeitlichen Ablauf unmittelbar an "Diary..." an, setzt aber andere Figuren in den Fokus. Die Soldatengruppe tauchte bereits kurz in "Diary..." auf, dort überfielen die Gesellen die per Wohnmobil reisenden Hauptfiguren. Ein entsprechende Szene taucht sinnvollerweise in "Survival..." auf. Die Kamera lässt Romero nun wieder zur Ruhe kommen, insgesamt wirkt der Film für meinen Geschmack angenehm zeitlos. Sicher, ohne Internet und Smartphone geht es heute wohl nicht mehr, doch ansonsten kommt der Streifen erfreulich bodenständig daher. Wunderschöne Landschaften stehen dem nackten Grauen gegenüber, Romero klopft recht rustikal aufs Mett, verliert dabei aber nicht den Fortgang der Erzählung aus den Augen. Die Computereffekte können selbstverständlich nicht die herrlichen Panschereien eines Tom Savin ersetzen, sind aber doch erstaunlich ansprechend ausgeführt. Die Atmosphäre stimmt, ich fühlte mich gleich zu Beginn sehr wohl in dieser zombiefizierten Welt. Immer wieder bricht -teils herrlich ätzender- Humor hervor, der Film vermittelt den Eindruck, dass die Macher mit jeder Menge Freude bei der Sache waren. Obwohl sich das Werk immer wieder mit einem Augenzwinkern selbst ein wenig auf die Schippe nimmt, wird durch den Humor nie die eigentliche Ernsthaftigkeit in Frage gestellt. Die Darsteller liefern durch die Bank gute Leistungen ab. Hervorzuheben sind sicher die beiden Clanführer, von Kenneth Welsh und Richard Fitzpatrick erstklassig verkörpert. Alan Van Sprang passt wie die berühmte Faust aufs Auge in die Rolle des "Sarge". Devon Bostick rotzlöffelt als cleverer Halbstarker durch das Geschehen, ebenfalls eine ansprechende Leistung. Es würde den Rahmen sprengen auf jeden Nebendarsteller einzugehen, von daher sei als kurzes Fazit erneut betont: Alles im grünen Bereich!
Wie immer transportiert Romero jede Menge Gesellschaftskritik, doch mit zunehmendem Alter scheint mir seine Sicht der Dinge immer klarer zu werden. Dies erklärt den eingestreuten Humor, vielleicht eine Ansage, dass wir Menschen unsere eigene Existenz, unsere Wichtigkeit im Rahmen der Evolution masslos überschätzen. Man beachte nur das Ende des Films, welches in dieser Hinsicht wahre Bände spricht! Da ich nicht auf die deutsche Veröffentlichung warten konnte, habe ich mir kurzerhand die britische Blu-ray zugelegt. Die gebotene Bildqualität ist gut, lediglich der Schwarzwert ist nicht ganz optimal geraten, doch wer wird sich ernsthaft daren stören? Die Ausstattung der Scheibe ist allerdings eine kleine Frechheit. Man bekommt keinerlei Boni geboten, selbst für einen Trailer hat es nicht gereicht. Untertitel sucht man ebenso vergeblich. Schade eigentlich, denn man muss manchmal schon sehr die Ohren spitzen, um den Dialekt von Kenneth Welsh zu verstehen. In dieser Hinscht wären englische Untertitel sehr hilfreich, letztlich kommt man aber auch ohne diese Hilfestellung irgendwie zurecht. Ich bin darauf gespannt, wie sich die irgendwann erscheinende Version für den deutschen Markt präsentiert. Bonusmaterial würde mich bei diesem Film sehr interessieren. Wer als hoffnungloser Zombiesüchtling nicht warten kann, darf aber ohne Reue zur britischen Scheibe greifen. Besser eine DVD/BD mit dünner Ausstattung als gar keine.
Der alte Mann hat wieder alles richtig gemacht! Bereits nach der ersten Sichtung bin ich sehr angetan von "Survival of the Dead". Je mehr ich über das Gesehene nachdenke, desto besser und liebenswerter erscheint mir der Film. Um nicht gleich die Contenance zu verlieren, möchte ich meine Ausführungen nun zum Ende bringen. Zunächst setzt es dicke 8/10 (sehr gut), vermutlich ist aber noch Luft nach oben vorhanden, die Zeit wird eine Antwort liefern!
Lieblingszitat:
"Don't stare at me! Start shooting the Bastards!"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Neues vom Hexer (Deutschland 1965, Originaltitel: Neues von Hexer)
Lord Curtain ist ein altes Ekel. Seine Erben interessiert jedoch hauptsächlich das Vermögen des alten Herrn. Lord Curtain fällt einem hinterhältigen Mord zum Opfer, der Täter legt eine falsche Fährte, die auf den gefürchteten Hexer hinweist. Der Hexer weilt längst wieder in Australien und geniesst die Ruhe, bis ihn sein treuer Gefährte Finch (Eddi Arent) darauf aufmerksam macht, dass man ihm im fernen England einen Mord in Schuhe schieben will. Selbstverständlich kann sich der Hexer diese Unverfrorenheit nicht bieten lassen, samt Gattin (Margot Trooger) und Finch taucht er wenig später in London auf. Inzwischen "überredet" Sir John (Siegfried Schürenberg) den Australier James Wesby (Heinz Drache) dazu, doch noch ein wenig im guten alten England zu verweilen. Schliesslich befindet sich sein bester Mann -Inspector Higgins- momentan in den Flitterwochen. Wesby nimmt die Ermittlungen auf, wobei er zwangsläufig auf die Verwandtschaft des toten Lords trifft. Margie Fielding (Barbara Rütting) hegte eine teife Abneigung gegen ihren Onkel, malt darüberhinaus düstere Gemälde und wohnt in einer heruntergekommen Gegend. Doch machen sie diese Tatsachen automatisch zur Verdächtigen? Bei genauerer Betrachtung scheint auch die vornehm zurückhaltende Lady Aston (Brigitte Horney), nicht wirklich grosse Stücke auf Lord Curtain gehalten zu haben. Nicht zu vergessen der befremdlich anmutende Diener Edwards (Klaus Kinski), der irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Während die Polizei und der Hexer ermitteln, kommt es zu weiteren dramtischen Ereignissen, selbst vor der Entführung eines Kindes schrecken die Schurken nicht zurück...
Wenn mich nicht verzählt habe, ist "Neues vom Hexer" die 19. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film. Wie so oft führte Alfred Vohrer Regie, was gleich zu Beginn des Streifens nicht zu übersehen ist. Ein dunkler Raum, der sich in jedem Gruselstreifen gut machen würde, dazu ein Sarg und Kinski. Nicht zu vergessen die schon fast hysterische Titelmusik, die den Zuschauer mit zahlreichen Wortfetzen und Geräuschen erfreut. Doch was so herrlich reisserisch beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine eher biedere Arbeit von Vohrer. Das soll nun nicht bedeuten der Film wäre mißlungen, nur hält er nicht, was er zu Beginn recht großspurig verspricht. Woran liegt es? Sicher daran, dass man sich auf recht nüchterne Kulissen verlässt, finstere Gänge und Gewölbe, wabernde Nebelschwaden, all diese Komponenten sucht man hier vergeblich. Natürlich spielt auch die Besetzung eine grosse Rolle. Waren in "Der Hexer" noch Fuchsberger und Drache zu sehen, macht sich hier die Abwesenheit von Blacky Fuchsberger sehr deutlich bemerkbar. Heinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn Sir John ein wenig von ihm schwärmt und ein Foto anhimmelt. Ebenso fehlt es an einer jungen Schönheit, die den Beschützerinstikt der männlichen Zuschauer weckt. Barbara Rütting darf sehr selbstbewusst aufspielen, während Brigitte Horney der Edeldame in den besten Jahren sehr überzeugend Leben einhaucht. Margot Trooger hätte ich gern ein wenig häufiger gesehen, ihre Rolle ist leider ein wenig in sich zusammengeschrumpft. Wie schon bei "Der Hexer" hat Eddi Arent erneut einen seiner besseren Auftritte, Klaus Kinski gibt sich gefährlich ruhig, was in ihn keinesfalls harmloser oder weniger irrsinnig wirken lässt. Die Rolle des Sir John bewegt sich mehr und mehr in Richtung schwachsinninger Einfaltspinsel, doch trotzdem hat mir Siegfried Schürenbergs Auftritt diesmal besonders gut gefallen, ich kann nicht erklären warum dies der Fall ist.
"Neues vom Hexer" kann nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen, die durch den sehr guten Vorgänger geschürt wurden. Vohrer hätte sich nicht ausgerechnet bei diesem Stoff ein wenig zurücknehmen sollen, hier hätte er das Gaspedal bis zum Bodenblech durchtreten sollen. Doch obwohl es dem Film ein wenig an echten Höhepunkten mangelt, vermag er durchaus ansprechend und letztlich kurzweilig zu unterhalten. Die DVD Auswertung von Universum geht in Ordnung, wie gewohnt der Hinweis auf die Box, die der Einzelscheibe vorzuziehen ist. In der "Edgar Wallace Edtion 5" sind neben "Neues von Hexer" enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloß
- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits (Ein von Rialto produzierter Film von Alfred Vohrer, der keine Edgar Wallace Verfilmung ist)
Die Box 5 fällt im Vergleich zu den vier vorherigen Sets ein klein wenig ab. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" ist der bis dahin schwächste Rialto Wallace, "Wartezimmer zum Jenseits" hat in der Box eigentlich nichts zu suchen (ist aber ein unterhaltsamer Film). Mit "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" bekommt man zwei gute und "echte" Wallace Streifen geboten, wirklich schwach ist diese Zusammenstellung also auf keinen Fall! Für "Neues vom Hexer" reicht zu soliden 7/10 (gut). Ich freue mich bereits auf die Sichtung der Filme in der sechsten Box, welche die Ära der Wallace Farbfilme einleiten wird!
Lieblingszitat:
"Ist das ein Verhör?"
"Noch nicht."
Lord Curtain ist ein altes Ekel. Seine Erben interessiert jedoch hauptsächlich das Vermögen des alten Herrn. Lord Curtain fällt einem hinterhältigen Mord zum Opfer, der Täter legt eine falsche Fährte, die auf den gefürchteten Hexer hinweist. Der Hexer weilt längst wieder in Australien und geniesst die Ruhe, bis ihn sein treuer Gefährte Finch (Eddi Arent) darauf aufmerksam macht, dass man ihm im fernen England einen Mord in Schuhe schieben will. Selbstverständlich kann sich der Hexer diese Unverfrorenheit nicht bieten lassen, samt Gattin (Margot Trooger) und Finch taucht er wenig später in London auf. Inzwischen "überredet" Sir John (Siegfried Schürenberg) den Australier James Wesby (Heinz Drache) dazu, doch noch ein wenig im guten alten England zu verweilen. Schliesslich befindet sich sein bester Mann -Inspector Higgins- momentan in den Flitterwochen. Wesby nimmt die Ermittlungen auf, wobei er zwangsläufig auf die Verwandtschaft des toten Lords trifft. Margie Fielding (Barbara Rütting) hegte eine teife Abneigung gegen ihren Onkel, malt darüberhinaus düstere Gemälde und wohnt in einer heruntergekommen Gegend. Doch machen sie diese Tatsachen automatisch zur Verdächtigen? Bei genauerer Betrachtung scheint auch die vornehm zurückhaltende Lady Aston (Brigitte Horney), nicht wirklich grosse Stücke auf Lord Curtain gehalten zu haben. Nicht zu vergessen der befremdlich anmutende Diener Edwards (Klaus Kinski), der irgendetwas im Schilde zu führen scheint. Während die Polizei und der Hexer ermitteln, kommt es zu weiteren dramtischen Ereignissen, selbst vor der Entführung eines Kindes schrecken die Schurken nicht zurück...
Wenn mich nicht verzählt habe, ist "Neues vom Hexer" die 19. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto Film. Wie so oft führte Alfred Vohrer Regie, was gleich zu Beginn des Streifens nicht zu übersehen ist. Ein dunkler Raum, der sich in jedem Gruselstreifen gut machen würde, dazu ein Sarg und Kinski. Nicht zu vergessen die schon fast hysterische Titelmusik, die den Zuschauer mit zahlreichen Wortfetzen und Geräuschen erfreut. Doch was so herrlich reisserisch beginnt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine eher biedere Arbeit von Vohrer. Das soll nun nicht bedeuten der Film wäre mißlungen, nur hält er nicht, was er zu Beginn recht großspurig verspricht. Woran liegt es? Sicher daran, dass man sich auf recht nüchterne Kulissen verlässt, finstere Gänge und Gewölbe, wabernde Nebelschwaden, all diese Komponenten sucht man hier vergeblich. Natürlich spielt auch die Besetzung eine grosse Rolle. Waren in "Der Hexer" noch Fuchsberger und Drache zu sehen, macht sich hier die Abwesenheit von Blacky Fuchsberger sehr deutlich bemerkbar. Heinz Drache kann einen Fuchsberger nicht ersetzen, dazu fehlt es ihm an Ausstrahlung, Witz und letztlich auch am guten Aussehen. Nun muss es nicht immer Blacky sein, doch wegen dessen starker Präsenz im Vorgängerwerk, fällt sein Fehlen hier in aller Deutlichkeit auf. Da hilft es auch nicht wirklich, wenn Sir John ein wenig von ihm schwärmt und ein Foto anhimmelt. Ebenso fehlt es an einer jungen Schönheit, die den Beschützerinstikt der männlichen Zuschauer weckt. Barbara Rütting darf sehr selbstbewusst aufspielen, während Brigitte Horney der Edeldame in den besten Jahren sehr überzeugend Leben einhaucht. Margot Trooger hätte ich gern ein wenig häufiger gesehen, ihre Rolle ist leider ein wenig in sich zusammengeschrumpft. Wie schon bei "Der Hexer" hat Eddi Arent erneut einen seiner besseren Auftritte, Klaus Kinski gibt sich gefährlich ruhig, was in ihn keinesfalls harmloser oder weniger irrsinnig wirken lässt. Die Rolle des Sir John bewegt sich mehr und mehr in Richtung schwachsinninger Einfaltspinsel, doch trotzdem hat mir Siegfried Schürenbergs Auftritt diesmal besonders gut gefallen, ich kann nicht erklären warum dies der Fall ist.
"Neues vom Hexer" kann nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen, die durch den sehr guten Vorgänger geschürt wurden. Vohrer hätte sich nicht ausgerechnet bei diesem Stoff ein wenig zurücknehmen sollen, hier hätte er das Gaspedal bis zum Bodenblech durchtreten sollen. Doch obwohl es dem Film ein wenig an echten Höhepunkten mangelt, vermag er durchaus ansprechend und letztlich kurzweilig zu unterhalten. Die DVD Auswertung von Universum geht in Ordnung, wie gewohnt der Hinweis auf die Box, die der Einzelscheibe vorzuziehen ist. In der "Edgar Wallace Edtion 5" sind neben "Neues von Hexer" enthalten:
- Die Gruft mit dem Rätselschloß
- Das Verrätertor
- Wartezimmer zum Jenseits (Ein von Rialto produzierter Film von Alfred Vohrer, der keine Edgar Wallace Verfilmung ist)
Die Box 5 fällt im Vergleich zu den vier vorherigen Sets ein klein wenig ab. "Die Gruft mit dem Rätselschloß" ist der bis dahin schwächste Rialto Wallace, "Wartezimmer zum Jenseits" hat in der Box eigentlich nichts zu suchen (ist aber ein unterhaltsamer Film). Mit "Das Verrätertor" und "Neues vom Hexer" bekommt man zwei gute und "echte" Wallace Streifen geboten, wirklich schwach ist diese Zusammenstellung also auf keinen Fall! Für "Neues vom Hexer" reicht zu soliden 7/10 (gut). Ich freue mich bereits auf die Sichtung der Filme in der sechsten Box, welche die Ära der Wallace Farbfilme einleiten wird!
Lieblingszitat:
"Ist das ein Verhör?"
"Noch nicht."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Frontiers (Frankreich, Schweiz 2007, Originaltitel: Frontière(s))
Eine Bande halbstarker Krawallmacher zieht in Paris einen recht ertragreichen Raubüberfall durch. Da die Stadt momentan von massiven Unruhen erschüttert wird, kann die Polizei die Bande nur mit eingeschränkten Mitteln verfolgen. Doch so einfach kommen die vier Bübchen und die Göre nicht davon, ein Bürschlein wird angeschossen und reicht wenig später den Löffel. Die übrigen Gestalten flüchten je zu zweit per Auto aus Paris. In einem abgewrackten Hotel auf dem flachen Land will man sich treffen. Zunächst schlagen Grossmaul Tom (David Saracino) und der ein wenig schüchterne Farid (Chems Dahmani) dort auf, sie landen nach kurzer Zeit mit zwei anwesenden Schlampen in der Kiste. Zu blöd, dass das vermeintliche Hotel von einer irren Familie geführt wird, die unter der Fuchtel eines uralten Nazis steht. Nackte Gewalt bricht über die beiden Flüchtigen herein. Schliesslich stolpern auch die später ankommenden Alex (Aurélien Wiik) und Yasmine (Karina Testa) in diesen unfassbaren Albtraum aus Blut, Gedärm und purem Terror. Mit Yasmine hat das perverse Familienoberhaupt noch Pläne, ergo fällt sie nicht umgehend dem Schlachter zum Opfer. Kann sie eventuell mit der Hilfe von Eva (Maud Forget) rechnen, die als einzige noch nicht völlig abgestumpft zu sein scheint...???
Die Franzosen machen Ernst. Fiese, dreckige und ruppige Brecher wie "Haute Tension" (High Tension, 2003) oder "Martyrs" (2008) kommen über das Publikum, frei von Humor und Rettungsanker. In diese blutige Kerbe scheint auch "Frontiers" zu dreschen. Aber ist dem tatsächlich so? Sicher, die erdige Optik und die Metzeleien weisen darauf hin, jedoch sind die Figuren der "bösen Seite" dermaßen extrem überzeichnet, dass man den Film letztlich doch als gelungene Karikatur auffassen kann (muss). Backwoodhorror mitten in Europa, erfrischend und heiter. Regisseur Xavier Gens verlässt sich allerdings ein wenig zu sehr auf die blutigen Schauwerte, sowie die derbe Sprache seines Spektakels. Dabei kommen echte Spannung und Anteilnahme etwas zu kurz. Das Finale erhöht die Pulsfequenz dann doch ein wenig, immerhin setzt Gens den Höhepunkt der Sause an die richtige Stelle. Mir fehlt bei diesem Film eine Figur mit der ich mich solidarisieren kann. Die Gruppe der flüchtigen Jünglein ist durch die Bank unsympathisch. Es machte durchaus Freude zu sehen, wie es sie nach und nach in ihre Einzelteile zerlegte. Hauptfigur Yasmine ist zwar ein wenig angenehmer dargestellt, doch wirklich mitreissen konnte sie mich nicht. Mit der Gegenseite konnte man sich ebenso nicht anfreunden, obwohl der irre Blick von Goetz (Samuel Le Bihan) durchaus zum Schmunzeln anregte. Die Stärke des Streifens sind daher die teils leicht bizarren Morde, bei denen es angenehm blutig wird und ordentlich Mettgut produziert wird. Fröhlich wird geschnitten, gehackt, geprügelt, geballert und alles mögliche angestellt, um den Gegner in eine schleimige Masse aus Blut und Gedärm zu verwandeln. Die Darsteller machen ihre Sache übrigens wirklich anständig. Der Mangel an Identifikation ist nicht auf fehlendes Talent, sondern auf die Anlage der Figuren zurückzuführen. Hervorheben möchte ich Karina Testa und Maud Forget, sowie Samuel Le Bihan und Jean-Pierre Jorris als irren Uraltnazi. Die interessanteste Figur in diesem Treiben ist zweifellos Eva, die von Maud Forget sehr überzeugend gespielt wird. Die Ambivalenz ihres Charakters -sowie das merkwürdige und leicht unheimliche Aussehen- lassen sie immer ein wenig unberechenbar erscheinen.
"Frontière(s)" hat mich gut unterhalten, konnte mich aber nicht so richtig packen. Ein grosser Wurf wie der grandiose "Haute Tension" ist "Frontière(s)" zwar nicht geworden, doch angenehmerweise wird auf einen pseudointellektuellen Anstrich wie bei "Martyrs" verzichtet. Letztlich bekommt der geneigte Filmfreund Gemetzel ohne Reue geboten, recht kurzweilige Unterhaltung ohne grösseren Nährwert. Dazu eine Verneigung vor Tobe Hoopers Kettensägenklassiker, nur ohne Kettensäge. Die deutsche DVD Veröffentlichung ist unbrauchbar, denn der Film wurde massiv gekürzt. In Österreich ist der Film uncut erhältlich, allerdings ist die DVD überteuert. Da mir die deutsche Synchronisation bei diesem Film nicht wichtig war, habe ich mir die englische DVD gekauft. Die Scheibe von Optimum Home Entertainment bietet den Film ungekürzt an und ist für kleines Geld zu bekommen. Der Film liegt im französischen Originalton vor, der durch englische Untertitel ergänzt wird.
Guter Stoff... ...aus dem man aber noch mehr hätte machen können! 7/10
Lieblingszitat:
"Let's be smart and find a solution, OK?"
Eine Bande halbstarker Krawallmacher zieht in Paris einen recht ertragreichen Raubüberfall durch. Da die Stadt momentan von massiven Unruhen erschüttert wird, kann die Polizei die Bande nur mit eingeschränkten Mitteln verfolgen. Doch so einfach kommen die vier Bübchen und die Göre nicht davon, ein Bürschlein wird angeschossen und reicht wenig später den Löffel. Die übrigen Gestalten flüchten je zu zweit per Auto aus Paris. In einem abgewrackten Hotel auf dem flachen Land will man sich treffen. Zunächst schlagen Grossmaul Tom (David Saracino) und der ein wenig schüchterne Farid (Chems Dahmani) dort auf, sie landen nach kurzer Zeit mit zwei anwesenden Schlampen in der Kiste. Zu blöd, dass das vermeintliche Hotel von einer irren Familie geführt wird, die unter der Fuchtel eines uralten Nazis steht. Nackte Gewalt bricht über die beiden Flüchtigen herein. Schliesslich stolpern auch die später ankommenden Alex (Aurélien Wiik) und Yasmine (Karina Testa) in diesen unfassbaren Albtraum aus Blut, Gedärm und purem Terror. Mit Yasmine hat das perverse Familienoberhaupt noch Pläne, ergo fällt sie nicht umgehend dem Schlachter zum Opfer. Kann sie eventuell mit der Hilfe von Eva (Maud Forget) rechnen, die als einzige noch nicht völlig abgestumpft zu sein scheint...???
Die Franzosen machen Ernst. Fiese, dreckige und ruppige Brecher wie "Haute Tension" (High Tension, 2003) oder "Martyrs" (2008) kommen über das Publikum, frei von Humor und Rettungsanker. In diese blutige Kerbe scheint auch "Frontiers" zu dreschen. Aber ist dem tatsächlich so? Sicher, die erdige Optik und die Metzeleien weisen darauf hin, jedoch sind die Figuren der "bösen Seite" dermaßen extrem überzeichnet, dass man den Film letztlich doch als gelungene Karikatur auffassen kann (muss). Backwoodhorror mitten in Europa, erfrischend und heiter. Regisseur Xavier Gens verlässt sich allerdings ein wenig zu sehr auf die blutigen Schauwerte, sowie die derbe Sprache seines Spektakels. Dabei kommen echte Spannung und Anteilnahme etwas zu kurz. Das Finale erhöht die Pulsfequenz dann doch ein wenig, immerhin setzt Gens den Höhepunkt der Sause an die richtige Stelle. Mir fehlt bei diesem Film eine Figur mit der ich mich solidarisieren kann. Die Gruppe der flüchtigen Jünglein ist durch die Bank unsympathisch. Es machte durchaus Freude zu sehen, wie es sie nach und nach in ihre Einzelteile zerlegte. Hauptfigur Yasmine ist zwar ein wenig angenehmer dargestellt, doch wirklich mitreissen konnte sie mich nicht. Mit der Gegenseite konnte man sich ebenso nicht anfreunden, obwohl der irre Blick von Goetz (Samuel Le Bihan) durchaus zum Schmunzeln anregte. Die Stärke des Streifens sind daher die teils leicht bizarren Morde, bei denen es angenehm blutig wird und ordentlich Mettgut produziert wird. Fröhlich wird geschnitten, gehackt, geprügelt, geballert und alles mögliche angestellt, um den Gegner in eine schleimige Masse aus Blut und Gedärm zu verwandeln. Die Darsteller machen ihre Sache übrigens wirklich anständig. Der Mangel an Identifikation ist nicht auf fehlendes Talent, sondern auf die Anlage der Figuren zurückzuführen. Hervorheben möchte ich Karina Testa und Maud Forget, sowie Samuel Le Bihan und Jean-Pierre Jorris als irren Uraltnazi. Die interessanteste Figur in diesem Treiben ist zweifellos Eva, die von Maud Forget sehr überzeugend gespielt wird. Die Ambivalenz ihres Charakters -sowie das merkwürdige und leicht unheimliche Aussehen- lassen sie immer ein wenig unberechenbar erscheinen.
"Frontière(s)" hat mich gut unterhalten, konnte mich aber nicht so richtig packen. Ein grosser Wurf wie der grandiose "Haute Tension" ist "Frontière(s)" zwar nicht geworden, doch angenehmerweise wird auf einen pseudointellektuellen Anstrich wie bei "Martyrs" verzichtet. Letztlich bekommt der geneigte Filmfreund Gemetzel ohne Reue geboten, recht kurzweilige Unterhaltung ohne grösseren Nährwert. Dazu eine Verneigung vor Tobe Hoopers Kettensägenklassiker, nur ohne Kettensäge. Die deutsche DVD Veröffentlichung ist unbrauchbar, denn der Film wurde massiv gekürzt. In Österreich ist der Film uncut erhältlich, allerdings ist die DVD überteuert. Da mir die deutsche Synchronisation bei diesem Film nicht wichtig war, habe ich mir die englische DVD gekauft. Die Scheibe von Optimum Home Entertainment bietet den Film ungekürzt an und ist für kleines Geld zu bekommen. Der Film liegt im französischen Originalton vor, der durch englische Untertitel ergänzt wird.
Guter Stoff... ...aus dem man aber noch mehr hätte machen können! 7/10
Lieblingszitat:
"Let's be smart and find a solution, OK?"
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Der unheimliche Mönch (Deutschland 1965, Originaltitel: Der unheimliche Mönch)
Als das alte Familenoberhaupt auf seinem Anwesen Schloss Darkwood verstirbt, wird ein beachtliches Vermögen zur begehrten Erbmasse. Der alte Herr hinterlässt vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Jedoch ist einer der Söhne nicht erbberechtigt, da er als verurteilter Mörder hinter Gittern sitzt. Im Schloss leitet die Tochter des Erblassers ein Mädcheninternat, dieses soll Lady Patricia (Ilse Steppat) nach dem Willen des Vaters weiterführen dürfen. Die beiden Söhne Sir William (Dieter Eppler) und Sir Richard (Siegfried Lowitz), sollen allerdings leer ausgehen. Auf dem Sterbebett verfügte der Schlossherr diesen Willen, der Ordnung halber in Anwesenheit eines Notars. Der grösste Teil der Hinterlassenschaft soll Gwendolin (Karin Dor) zukommen, der Tochter des inhaftierten Mörders. Der Notar fällt auf dem Heimweg jedoch einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer, das hochbrisante Testament verschwindet zunächst spurlos. Bald taucht der Sir Richard erneut im Schloss auf, er hat offensichtlich Kenntnis über den letzten Willen des Vaters. Er will Gwendoline ohne deren Wissen ausbooten, die Geschwister mit einem kleinen Anteil abspeisen, während er sich den Hauptteil des Erbes einzuverleiben gedenkt. Lady Patricia hegt wenig Begeisterung für die Pläne ihres gierigen Bruders, um ihre Nichte zu schützen, holt sie Gwendolin kurzerhand zu sich auf das Schloss. Die Verteilung des Nachlasses soll allerdings nicht die einzige Sorge der Beteiligten bleiben. Mädchen verschwinden aus dem Internat, ein finster aussehender Mönch treibt sich vorzugsweise in den Nächten auf dem Anwesen herum. Da ein Beamter von Scotland Yard in der Nähe von Darkwood zu Tode kommt, ruft dies zwangsläufig dessen Kollegen auf den Plan. Inspector Bratt (Harald Leipnitz) und sein Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) stehen vor einer schweren Aufgabe. Die Lage spitzt sich zu, denn eine Schülerin wird ermordet, die Lage scheint unaufhaltsam zu eskalieren. Der wenig sympathische Ronny (Hartmut Reck) -Sohn von Lady Patricia- ist verdächtig, doch hat er tatsächlich mit den schrecklichen Vorfällen zu tun...???
"Der unheimliche Mönch" ist der zwanzigste von Rialto verfilmte Edgar Wallace Titel, gleichzeitig die fünfte und letzte Regiearbeit von Harald Reinl im Rahmen dieser Reihe. Leider die letzte Arbeit, denn Reinl lieferte bereits mit dem ersten Rialto Wallace "Der Frosch mit der Maske" (1959) ein echtes Glanzlicht der Serie ab. Die weiteren Titel: "Die Bande des Schreckens" (1960), "Der Fälscher von London" (1961) und "Zimmer 13" überzeugten ebenfalls, erreichten aber nicht ganz die Qualität des maskierten Frosches. Der düstere Mönch setzt zum Abschluss ein kräftiges Ausrufezeichen, steht dem Frosch kaum nach. Reinl spielt hier nahezu alle Stärken der vorherigen Wallace Filme aus. Es gibt ein altes, herrschaftliches Gemäuer zu sehen, Nacht und Nebel spielen immer wieder eine Rolle, der besagte Mönch taucht in einer gut gewähten Dosierung auf, seine Erscheinung wirkt herrlich gruselig. Die Musik des bewährten Peter Thomas gehört zu dessen besten Arbeiten. Er schafft es z.B. die wundervolle Titelmusik, gleichzeitig düster und trotzdem flott und augenzwinkerd ertönen zu lassen. Zwar schätze ich gerade bei der Musik Mut und Pioniergeist, (als Beispiel sei die vortreffliche Arbeit von Oskar Sala angeführt, welche die CCC Produktion "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) veredelte), doch wenn Bewährtes so angenehm ertönt wie diese Komposition von Peter Thomas, dann will ich daran selbstverständlich nichts bemängeln. Durch die stimmungsvolle Kombination von Optik und Akustik, entsteht eine erstklassige und typische "Wallace Atmosphäre", die kaum einen Liebhaber dieser Filme nicht begeistern dürfte. Auch das Drehbuch leistet sich keine groben Schnitzer, es wird also Zeit einen Blick auf die Besetzung zu werfen. Fangen wir mit dem vermeintlichen Schwachpunkt an, der nicht allzu talentierte Harald Leipnitz in der Hauptrolle des Ermittlers. Tatsächlich erreicht Leipnitz nie auch nur im Ansatz die Qualitäten eines Joachim Fuchsberger, selbst der stets ein wenig steife Heinz Drache versprüht mehr Charisma. Doch trotz seiner Mittelmäßigkeit beschädigt Leipnitz den Film nicht. Man hat die Schwächen der männlichen Hauptrolle sehr geschickt "getarnt". Zunächst nimmt die Handlung ohne die Figur des Inspector Bratt ihren Lauf. Als Leipnitz dann auftaucht, stellt man ihm zunächst meist Siegfried Schürenberg zur Seite, der hier gleichzeitig einen seiner besten Wallace Auftritte hinlegt. Zwar stellt Schürenberg wieder seinen typischen Sir John zur Schau, doch angenehmerweise muss er sich hier nicht ausgiebig zum Deppen machen. Nein, hier überwiegt ganz klar der liebenswerte, spröde Charme des bei Bedarf auch durchaus galanten Beamten. Wie Schürenberg, so hat auch Eddi Arent einen seiner stärksten Auftritte im Rahmen der Serie. Der Humor fehlt freilich nicht, kommt aber in weitaus dezenterer und damit angenehmerer Form ins Spiel. Für die weibliche Hauptrolle hat Harald Reinl seine liebreizende Gattin Karin Dor im Gepäck, die einmal mehr eine solide Leistung abliefert und eine Freude für meine entzündeten Augen bietet.
Bei der übrigen Besetzung konnte ebenso aus dem Vollen geschöpft werden. Siegfried Lowitz macht sich als Fiesling vortrefflich, Dieter Eppler spielt den gierigen Erben nicht minder überzeugend. Hartmut Reck reiht sich in die Reihe der verdorbenen Charaktere ein, er hat keinen leichten Stand gegen Lowitz und Eppler, kann sich aber recht gut behaupten. Ilse Steppat stellt den Gegenpol zu ihren verdorbenen Brüdern dar, Rudolf Schündler gibt Rätsel auf. Kurt Waitzmann steht als Sergeant Cunning Harald Leipnitz zur Seite, wenn im fortgeschrittenen Stadium des Films die Auftritte von Sir John weniger werden. Die später zu Gesichtsruinen mutierten Damen Dunja Rajter und Uschi Glas, sind als junge Mädchen im Frühstadium ihrer Karrieren zu sehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei "Der unheimliche Mönch" alles richtig gemacht wurde. Der Film zählt für meinen Geschmack zu den besten Werken der Serie, ferner war es der letzte in Schwarzweiß gehaltene Rialto Wallace. Nun freue ich mich auf die Sichtung der Farbfilme, die mit "Der Bucklige von Soho" ihren Auftakt feiern werden. (Nicht zu vergessen die internationale Version von "Das Rätsel des silbernen Dreieck". Eine deutsch-britische Produktion, die nicht auf das Konto von Rialto geht.)
Wie gehabt ist "Der unheimliche Mönch" als Einzel DVD zu bekommen, wie gehabt ist das entsprechende Boxset die bessere Wahl. Auf der DVD findet man ein paar nette Boni, z.B. einen weiteren Teil des Interviews mit der fleissigen Regieassistentin Eva Ebner. Ein Audiokommentar wurde dem Film ebenfalls spendiert, wie üblich liegt der Box ein informatives Booklet bei. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält neben "Der unheimliche Mönch" folgende Filme:
- Der Bucklige von Soho
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Nachdem die fünfte Box nicht ganz mit ihren vier Vorgängerinnen mithalten konnte, startet Box #6 gleich mit einem dicken Volltreffer! "Der umheimliche Mönch" macht Lust auf mehr, mehr und meeeehr! Für diesen erstklassigen Film setzt es verdiente 8/10 (sehr gut)!
Lieblingszitat:
"Trotzdem genügen die Fakten leider nicht für ein Eingreifen von Scotland Yard."
Als das alte Familenoberhaupt auf seinem Anwesen Schloss Darkwood verstirbt, wird ein beachtliches Vermögen zur begehrten Erbmasse. Der alte Herr hinterlässt vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter. Jedoch ist einer der Söhne nicht erbberechtigt, da er als verurteilter Mörder hinter Gittern sitzt. Im Schloss leitet die Tochter des Erblassers ein Mädcheninternat, dieses soll Lady Patricia (Ilse Steppat) nach dem Willen des Vaters weiterführen dürfen. Die beiden Söhne Sir William (Dieter Eppler) und Sir Richard (Siegfried Lowitz), sollen allerdings leer ausgehen. Auf dem Sterbebett verfügte der Schlossherr diesen Willen, der Ordnung halber in Anwesenheit eines Notars. Der grösste Teil der Hinterlassenschaft soll Gwendolin (Karin Dor) zukommen, der Tochter des inhaftierten Mörders. Der Notar fällt auf dem Heimweg jedoch einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer, das hochbrisante Testament verschwindet zunächst spurlos. Bald taucht der Sir Richard erneut im Schloss auf, er hat offensichtlich Kenntnis über den letzten Willen des Vaters. Er will Gwendoline ohne deren Wissen ausbooten, die Geschwister mit einem kleinen Anteil abspeisen, während er sich den Hauptteil des Erbes einzuverleiben gedenkt. Lady Patricia hegt wenig Begeisterung für die Pläne ihres gierigen Bruders, um ihre Nichte zu schützen, holt sie Gwendolin kurzerhand zu sich auf das Schloss. Die Verteilung des Nachlasses soll allerdings nicht die einzige Sorge der Beteiligten bleiben. Mädchen verschwinden aus dem Internat, ein finster aussehender Mönch treibt sich vorzugsweise in den Nächten auf dem Anwesen herum. Da ein Beamter von Scotland Yard in der Nähe von Darkwood zu Tode kommt, ruft dies zwangsläufig dessen Kollegen auf den Plan. Inspector Bratt (Harald Leipnitz) und sein Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) stehen vor einer schweren Aufgabe. Die Lage spitzt sich zu, denn eine Schülerin wird ermordet, die Lage scheint unaufhaltsam zu eskalieren. Der wenig sympathische Ronny (Hartmut Reck) -Sohn von Lady Patricia- ist verdächtig, doch hat er tatsächlich mit den schrecklichen Vorfällen zu tun...???
"Der unheimliche Mönch" ist der zwanzigste von Rialto verfilmte Edgar Wallace Titel, gleichzeitig die fünfte und letzte Regiearbeit von Harald Reinl im Rahmen dieser Reihe. Leider die letzte Arbeit, denn Reinl lieferte bereits mit dem ersten Rialto Wallace "Der Frosch mit der Maske" (1959) ein echtes Glanzlicht der Serie ab. Die weiteren Titel: "Die Bande des Schreckens" (1960), "Der Fälscher von London" (1961) und "Zimmer 13" überzeugten ebenfalls, erreichten aber nicht ganz die Qualität des maskierten Frosches. Der düstere Mönch setzt zum Abschluss ein kräftiges Ausrufezeichen, steht dem Frosch kaum nach. Reinl spielt hier nahezu alle Stärken der vorherigen Wallace Filme aus. Es gibt ein altes, herrschaftliches Gemäuer zu sehen, Nacht und Nebel spielen immer wieder eine Rolle, der besagte Mönch taucht in einer gut gewähten Dosierung auf, seine Erscheinung wirkt herrlich gruselig. Die Musik des bewährten Peter Thomas gehört zu dessen besten Arbeiten. Er schafft es z.B. die wundervolle Titelmusik, gleichzeitig düster und trotzdem flott und augenzwinkerd ertönen zu lassen. Zwar schätze ich gerade bei der Musik Mut und Pioniergeist, (als Beispiel sei die vortreffliche Arbeit von Oskar Sala angeführt, welche die CCC Produktion "Der Fluch der gelben Schlange" (1963) veredelte), doch wenn Bewährtes so angenehm ertönt wie diese Komposition von Peter Thomas, dann will ich daran selbstverständlich nichts bemängeln. Durch die stimmungsvolle Kombination von Optik und Akustik, entsteht eine erstklassige und typische "Wallace Atmosphäre", die kaum einen Liebhaber dieser Filme nicht begeistern dürfte. Auch das Drehbuch leistet sich keine groben Schnitzer, es wird also Zeit einen Blick auf die Besetzung zu werfen. Fangen wir mit dem vermeintlichen Schwachpunkt an, der nicht allzu talentierte Harald Leipnitz in der Hauptrolle des Ermittlers. Tatsächlich erreicht Leipnitz nie auch nur im Ansatz die Qualitäten eines Joachim Fuchsberger, selbst der stets ein wenig steife Heinz Drache versprüht mehr Charisma. Doch trotz seiner Mittelmäßigkeit beschädigt Leipnitz den Film nicht. Man hat die Schwächen der männlichen Hauptrolle sehr geschickt "getarnt". Zunächst nimmt die Handlung ohne die Figur des Inspector Bratt ihren Lauf. Als Leipnitz dann auftaucht, stellt man ihm zunächst meist Siegfried Schürenberg zur Seite, der hier gleichzeitig einen seiner besten Wallace Auftritte hinlegt. Zwar stellt Schürenberg wieder seinen typischen Sir John zur Schau, doch angenehmerweise muss er sich hier nicht ausgiebig zum Deppen machen. Nein, hier überwiegt ganz klar der liebenswerte, spröde Charme des bei Bedarf auch durchaus galanten Beamten. Wie Schürenberg, so hat auch Eddi Arent einen seiner stärksten Auftritte im Rahmen der Serie. Der Humor fehlt freilich nicht, kommt aber in weitaus dezenterer und damit angenehmerer Form ins Spiel. Für die weibliche Hauptrolle hat Harald Reinl seine liebreizende Gattin Karin Dor im Gepäck, die einmal mehr eine solide Leistung abliefert und eine Freude für meine entzündeten Augen bietet.
Bei der übrigen Besetzung konnte ebenso aus dem Vollen geschöpft werden. Siegfried Lowitz macht sich als Fiesling vortrefflich, Dieter Eppler spielt den gierigen Erben nicht minder überzeugend. Hartmut Reck reiht sich in die Reihe der verdorbenen Charaktere ein, er hat keinen leichten Stand gegen Lowitz und Eppler, kann sich aber recht gut behaupten. Ilse Steppat stellt den Gegenpol zu ihren verdorbenen Brüdern dar, Rudolf Schündler gibt Rätsel auf. Kurt Waitzmann steht als Sergeant Cunning Harald Leipnitz zur Seite, wenn im fortgeschrittenen Stadium des Films die Auftritte von Sir John weniger werden. Die später zu Gesichtsruinen mutierten Damen Dunja Rajter und Uschi Glas, sind als junge Mädchen im Frühstadium ihrer Karrieren zu sehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass bei "Der unheimliche Mönch" alles richtig gemacht wurde. Der Film zählt für meinen Geschmack zu den besten Werken der Serie, ferner war es der letzte in Schwarzweiß gehaltene Rialto Wallace. Nun freue ich mich auf die Sichtung der Farbfilme, die mit "Der Bucklige von Soho" ihren Auftakt feiern werden. (Nicht zu vergessen die internationale Version von "Das Rätsel des silbernen Dreieck". Eine deutsch-britische Produktion, die nicht auf das Konto von Rialto geht.)
Wie gehabt ist "Der unheimliche Mönch" als Einzel DVD zu bekommen, wie gehabt ist das entsprechende Boxset die bessere Wahl. Auf der DVD findet man ein paar nette Boni, z.B. einen weiteren Teil des Interviews mit der fleissigen Regieassistentin Eva Ebner. Ein Audiokommentar wurde dem Film ebenfalls spendiert, wie üblich liegt der Box ein informatives Booklet bei. Die "Edgar Wallace Edition 6" enthält neben "Der unheimliche Mönch" folgende Filme:
- Der Bucklige von Soho
- Das Geheimnis der weissen Nonne
- Die blaue Hand
Nachdem die fünfte Box nicht ganz mit ihren vier Vorgängerinnen mithalten konnte, startet Box #6 gleich mit einem dicken Volltreffer! "Der umheimliche Mönch" macht Lust auf mehr, mehr und meeeehr! Für diesen erstklassigen Film setzt es verdiente 8/10 (sehr gut)!
Lieblingszitat:
"Trotzdem genügen die Fakten leider nicht für ein Eingreifen von Scotland Yard."
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen