Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[Dick Cockboner]

World of tomorrow/usa 2014
Asylums Restebuffet von "Armageddon","Independence day" und einem halben Dutzend weiterer mehr oder minder guter/erfolgreicher Vorbilder.Alles,wirklich alles,an diesem Film ist blöd,peinlich,lachhaft & unglaublich doof.Nicht gut.

Black Christmas/usa 1974
Proto-Slasher von Bob Clark,der gehörig zu unterhalten weiß.Die bewusste Nicht-Auflösung der Geschichte ist etwas irritierend,man erfährt einfach zu wenig.Bitte nicht falsch verstehen-ich muß am Ende des Films nicht den Täter auf dem Silbertablett präsentiert bekommen,aber etwas mehr als das hier,z.B. eine irgendwie geartete Motivation.Clark verzichtet auch darauf mehr als einen Tatverdächtigen (Peter,der es dann doch nicht war) zu zeigen,das heißt man ist völlig im Unklaren über das Wieso-weshalb-warum.Ich kann verstehen,das genau das für viele den Reiz dieses Films ausmacht,für mich sind das allerdings ein paar Fragezeichen zu viel.Trotzdem ein feiner Film!
Acht von zehn.
(John Saxon hat sich innerhalb der letzten 40 Jahre auch kaum verändert(bis auf die Haarfarbe),beneidenswert.)
PS:Danke deliria

[Dick Cockboner]

Singham/Indien 2011
Singham(heißt "der Löwe" auf Hindi) ist ein Remake des tamilischen Films "Singam".Alles dreht sich hier um den gesetzestreuen,furchtlosen,superheldoesken Polizisten Singham.
Die fiesen Scheißtypen in Indien haben nix mehr zu lachen,denn:es ist ein neuer Sheriff in der Stadt!
100% maskulin,100% Schnauzbart,100% Kloppe!Zweieinhalb Stunden lang.Mit Tanz(wenig),mit Pathos(viel) und Humor( )
Gar nicht mal so schlecht angerührte Bollywood-Suppe,die allerdings(natürlich)in den vorgegebenen Schemata bleibt,damit ein (in der Hauptsache)indisches Publikum laut "Jawoll!" schreit.Mir hats gefallen.
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Traut Euch!...wenn Ihr die Realität ertragen könnt,das Chuck Norris nur noch die Nr.2 ist!

[purgatorio]

Traut Euch!...wenn Ihr die Realität ertragen könnt,das Chuck Norris nur noch die Nr.2 ist!

ich würde den Film ja glatt gucken - aber der letzte Satz war zu viel! NIEMALS!!!

[buxtebrawler]

Black Christmas/usa 1974
Proto-Slasher von Bob Clark,der gehörig zu unterhalten weiß.Die bewusste Nicht-Auflösung der Geschichte ist etwas irritierend,man erfährt einfach zu wenig.Bitte nicht falsch verstehen-ich muß am Ende des Films nicht den Täter auf dem Silbertablett präsentiert bekommen,aber etwas mehr als das hier,z.B. eine irgendwie geartete Motivation.Clark verzichtet auch darauf mehr als einen Tatverdächtigen (Peter,der es dann doch nicht war) zu zeigen,das heißt man ist völlig im Unklaren über das Wieso-weshalb-warum.Ich kann verstehen,das genau das für viele den Reiz dieses Films ausmacht,für mich sind das allerdings ein paar Fragezeichen zu viel.Trotzdem ein feiner Film!
Acht von zehn.
(John Saxon hat sich innerhalb der letzten 40 Jahre auch kaum verändert(bis auf die Haarfarbe),beneidenswert.)
PS:Danke deliria

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[karlAbundzu]

PROJEKT A (2015)
EIne Dokumentation über aktuelle anarchistische Projekte in Europa. Oder viel mehr Griechenland, Spanien, Deutschland.
Nebenbei wird ein wenig über Grundzüge und Geschichte der politischen Strömung berichtet. Und ihren Zusammenhängen mit anderen Widerstandsgruppen. Sehr schön berichtet, interessantes zu Tage getragen, mir aber an den politischen Rändern zu ausgefranst.
Sehr schön, dass das Kino ausverkauft war (ich hab mich gleich gewundert, warum es nciht im großen Saal lief). Politisch aktive junge Leute, Hut ab.

[Arkadin]

The Rainbow Thief - Wenn sich ein Regisseur vehement vom fertigen Produkt distanziert, dann ist Vorsicht geboten. Hier lag ein von "Alejandro Jodorowsky authorisierter Director's Cut" von, weshalb ich hoffe, der Film sei besser als sein Ruf. Ist er leider nicht wirklich. Okay, Jodorowsky findet natürlich wieder schöne und bizarre Bilder, aber eben alles mit angezogener Handbremse. Omar Sharif und Peter O'Toole grimassieren um die Wette und die größte Sünde: Der Film hat nichts, aber auch absolut nichts zu erzählen. Das würde nichts ausmachen, wenn er dann ein visueller Rausch wäre... ist er aber auch nicht. Alles wirkt klein und preisgünstig. Gleich mit der ersten Einstellung habe ich erkannt, dass der Film in Danzig gedreht wurde, was mich freute, da ich die Drehorte dort kannte. Aber das entpuppte sich auch als Hindernis, weil ich schnell merkte, dass hier ständig im "L", gelaufen wird. Eine Strasse runter, die andere am Wasser hoch und wieder zurück. Das dürfte nun mein persönliches Problem sein, unterstrich für mich aber den sehr preisgünstigen Charakter (die meiste Kohle dürfte eh für Sharif, O'Toole und Lee daraufgegangen sein). Apropos Charakter: Die Figuren wurden auch nicht wirklich entwickelt und bleiben einem vollkommen fremd. Und nicht nur, dass sie einem komplett egal sind, es passiert auch irgendwie nichts. Man geht von hier nach dort oder bleibt gleich in seinem Kanalisations-Heim sitzen. Und dann ist der Film aus. Kurzum: Jodorowsky darf man hier mit der Lupe suchen und sich freuen, wenn man ihn hier und da mal findet. Missglückt.

[purgatorio]

THE LAZARUS EFFECT (USA 2015, Regie: David Gelb)

Die junge Dokumentarfilmerin Eva möchte an der Universität das Lazarus-Projekt begleiten. Der Wissenschaftler Frank und seine Verlobte, Zoe, haben hier zufällig ein Mittel entwickelt, welches tote Materie wiedererwecken kann. Nachdem es an einem Hund erfolgreich getestet wurde, schließen die Universität und der finanzierende Pharmakonzern jedoch überraschend das Labor, beanspruchen alle Daten und Techniken für sich und setzen die Wissenschaftler auf die Straße. Eine nächtliche, gut dokumentierte Wiederholung des Experiments soll den Entwicklern nun das Patentrecht sichern, weshalb sie in ihre Labore einbrechen. Doch bei einem katastrophalen Zwischenfall mit Starkstrom kommt Zoe ums Leben. Panik bricht aus und in der Hektik trifft Frank eine folgenschwere Entscheidung: Ohne die am Hund beobachteten Nebenwirkungen genau diagnostiziert zu haben, beschließt er die Reanimation seiner Freundin, wodurch er mehr ins Leben zurückholt, als nur Zoe. Das Labor wird in wenigen Stunden zum Gefängnis und die Nacht zum Albtraum…

Durchschnittlicher Grusler mit einer Vielzahl an mehr oder weniger bekannten Versatzstücken aus dem Science-Horror. Das ist alles recht interessant, aber irgendwie auch wieder zu wenig spannend und definitiv zu wenig innovativ. Man mag den LAZARUS EFFECT vielleicht am ehesten als eine reduzierte und in zeitgenössische Labore übertragene Version von EVENT HORIZON beschreiben können, ohne dass der Film überhaupt in einer nachvollziehbaren Art erklärt, was genau da eigentlich gerade passiert. Motivationen gibt es kaum, passiert eben alles einfach. Nett anzusehen, aber auch verzichtbar. Schade, fand ich das Grundkonzept doch recht ansprechend. Vielleicht wäre die Nummer cooler gewesen, wenn Zoe als eine Frühform von Zombie zurückgekommen wäre, allmählich ihren Hunger auf Fleisch entdeckt hätte und die Gruppe dann so dezimiert hätte. Das dann noch mit ein paar theologischen Fragen kombiniert, die im Film auch so angesprochen werden – ja, dass hätte ich besser gefunden. Aber so… naja, für’n Garten reichts, sagt der Erzgebirgler.

[purgatorio]

WAS KOMMEN WIRD (THINGS TO COME, Großbritannien 1936, Regie: William Cameron Menzies)

Basierend auf H. G. Wells führt der Film den Sturz der Menschheit in einen totalen Krieg ab Weihnachten 1940 über eine globale Pandemie in die Verheerung der Welt und die Verrohung der Restmenschheit vor. In einer zweiten Phase wird der in kriegerische Stämme zerfallene Restbestand der Menschen exemplarisch an Everytown von einem Weltrat aus Ingenieuren und Wissenschaftlern wieder erobert und vereint um in der letzten Phase ein Höchstmaß an Technikutopie vorzuführen, die bis in die geplante Eroberung des Universums reicht. Vergehen die ersten zwei Phasen noch wie im Flug, sind spannend und toll inszeniert, so ist die letzte doch etwas zäh ausgefallen. Dennoch: THINGS TO COME bietet einige sehr spannende Einblicke in dystopische und utopische Zukunftsvorstellungen, die mitunter in der Rückschau auch prophetisch anmuten. Hübsch getrickst ist das alles auch, weshalb der Film tatsächlich problemlos für Neugierige zu empfehlen ist, die sich gern an Oldschool-Sci-Fi erfreuen.




ZEDER – DENN TOTE KEHREN WIEDER (ZEDER, Italien 1983, Regie: Pupi Avati)

Jawoll – recht angenehmer Mystery-Thriller über einen Autor, der K-Gebieten auf die Spur kommt, also Orten, an welchen der Tod zu überlisten ist. Wenig spannend, aber sehr interessant und ungewöhnlich. Riz Ortolonis Musik sei explizit hervorgehoben, die vielen exotischen Sets und guten Einstellungen halten das Interesse aufrecht. Aber wie der Bux schon monierte: Die Geschichte an sich hätte auch ruhig noch etwas reizvoller und zügiger erzählt sein können.

[Dick Cockboner]

Die Mädchen der Madame/aka "Teenager in heissen Betten"/D 1969
Angelika,Gisela,Marion und Christine sind Angestellte/Mannequins in einer Modeboutique von "Madame" Edith.Übers Wochenende,im abgelegenen Landhaus,wollen sich alle mal entspannen mit gutem Essen & Fusel.(...um sich danach in den Bettlaken zu wälzen und lesbischer Liebe zu frönen,why not ).
Zeitgleich planen vier schwer asoziale Subjekte ihrer ungeliebten Wohnstatt (sprich:Knast) Lebewohl zu sagen und entfleuchen schnurstracks aus derselben.Das geht ganz einfach,denn in der Zellendecke ist ein Riesenloch,dann noch schnell eine Leiter hochgeklettert,aufs Dach und dann den nächsten Zug des 5 Meter danebenliegenden Rangierbahnhofs genommen-schwuppdiwupp:Die Freiheit ruft!
...und sie ruft:"Sucht Euch doch ein abgelegenes Landhaus!"
Was folgt sollte niemanden hier überraschen.Der Terror stinkender Knastologen übernachtet im warmen Schoß angetüdelter Modemamsellen.
Günter Schlesingers(u.a. "Mädchenjagd in St.Pauli & "Kokain-Tod in St.Pauli") Opus magnum ist ein kurzweiliger & bös asozialer Trip.
Die beiden Handlungsstränge treffen erst nach ca.45-50 Minuten aufeinander,das heißt Schlesinger nimmt sich Zeit dem Zuschauer die handelnden Charaktere näherzubringen.Die Skizzierung von Oswald Stanitzky,Henry Kuperke & den beiden anderen Strauchdieben ist dabei besonders gelungen.Die wollen endlich raus und der Reißverschluss der Buxen ist schon ganz ordentlich am glühen.
Die Frauen sehen ganz manierlich aus(u.a. Astrid Boner,cooler Name und noch coolere Filmografie)und wollen nur das Eine,allerdings nicht mit diesen Typen.
Ein wunderbarer Film!
Als VHS-Master diente ne olle Kinorolle,mit vielen Sprüngen & einigen Defekten.Der Film geht ca.75 Minuten,kann also sein das da ne Menge fehlt.Ins DVD-Zeitalter hats der Sleazer noch(?) nicht geschafft.Schade!
Empfehlung meinerseits.

[purgatorio]

DIE ZEITMASCHINE (THE TIME MACHINE, USA 1960, Regie: George Pal)

Liebevolles und charmantes Sci-Fi-Meisterwerk. Ein Klassiker! Und nachwievor sehr interessant. Schön getrickst, angenehm reflexiv (falls man im Anschluss darüber sprechen möchte), zügig inszeniert. Kult!



THE BOOK OF ELI (USA 2010, Regie: Albert und Allen Hughes)

Eigentlich keine schlechte Sache: Gute Grundidee und ein toller Look – damit kann man ja arbeiten. Leider überzeugt der Film narrativ nicht. Logik und Kontinuität werden hier völlig missachtet. Das ist natürlich sehr ärgerlich. Die Probleme drehen sich meist um die Figur, die von Mila Kunis verkörpert wird. Wie kommt die aus der Höhle mit dem Brunnen? Wann wäscht die sich? Wie kann man in dieser Welt so hübsch sein, während alle anderen so hässlich sind? Durchwachsene Sache und dünnes Eis. Um hieran viel Spaß entwickeln zu können, braucht man ein echt dickes Fell. Aber der Look ist toll – für Ästheten sei also ein Blick auf den Film angeraten.