Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
BATMAN v SUPERMAN: DAWN OF JUSTICE (2016) OV 3D
im Cinemaxx am 29.3.16 um 20 Uhr
R: Zack Snyder, D: Ben Affleck, Henry Cavell, Amy Adams, Gal Gadot, Jesse Eisenberg, Diane Lane, Jeremy Irons, Holly Hunter, Kevin Costner, Laurence Fishburne, M: Hans Zimmer und Junkie Xl
Die Fortsetzung des Man of Steels Films, bei der auch ein paar Sachen von Nolans Batman übernommen wurden.
Batsy ist sauer auf Supie, weil der beim Kampf mit Zod zuließ, dass sein Wolkenkratzer in Metropolis kaputtging und viele Leute starben. Daher will er, wie Lex Luther auch, Kryptonit haben, DIE Waffe gegen den Mann aus dem All. Auch die Amis misstrauen dem Übermenschen, vereint in ihrem tief sitzenden Fremdenmisstrauen. Als dann noch das Kapitol in die Luft fliegt, als Supie gerade drin ist, finden ihn alle doof.
Lex erpresst Superman, damit er gegen den Dunklen Ritter kämpft, und hätten deren beider Mütter nicht den selben Vornamen, wäre der Kryptonier schon hin. Dann kommt noch Doomsday durch ein Klonexperiment von Lexi (Alien- und Menschen-DNA, Scully, übernehmen sie), und Wonder Woman ist da, und eine wilde Klopperei beginnt….
Bei dem Regisseur und der Vorankündigungen waren meine Erwartungen weit unten. Erstaunlicherweise braucht der Film lange bis was passiert und er verlässt sich darauf, einiges zu erklären, dass aber auf eine sehr behäbige Weise und man fühlt sich als Zuschauer nicht besonders ernst genommen. Die Story ist eh nur aus den Highlights der 80er, 90er und das beste von heute schlecht zusammengestückelt und bei Snyder erstaunlich unreißerisch gefilmt. Der Fight BvS macht Spaß und wenn Doomsday sich vom „Herr der Ringe“-Troll zu seinem Comic-Aussehen verwandelt, ist es auch gut. Mittendrin gibt es immer wieder Nettes, wie die Amis mal einfach so eine Atombombe hochschicken (ich hätte fast: Yeah, Nuke ’em gerufen), die Anti-Supie-Mini-Demo; am schönsten die Träume von Bruce Wayne, da wiederum besonders der Nazi-Superman-Traum, das ist Snyder, wie er Spaß macht.
Dass bei Wayne auch sein Playboy-Leben ein wenig mehr gezeigt wird (morgens liegen leere Flaschen und nackte Frauen in und neben seinem Bett) ist auch mal nett, wird ja meist unterschlagen.
Von den Schauspielern haben eigentlich nur Affleck, Cavill, Adams als Lane und Eisenberg was zu tun. Aber auch nicht viel, da die Rollen sehr schlicht gehalten werden, sich nicht entwickeln. Aber sie halten sich tapfer. Die vielen anderen prominent besetzten sind zu vernachlässigen (und wie prominent: Hunter, Fishburne, Irons, Lane, Costner). Eisenbergs Luthor wird hier ein Joker light. Supie nachdenklich und hübsch naiv, Batman paranoid und auch nicht so der tolle Detektiv, Lois halt zupackend.
Musik: Bei Zimmer bin ich ja zwiegespalten: Inzwischen hab ich den Eindruck, je größer die Produktion, also je mehr Kohle er bekommt, umso mehr muss sich sein Score in den Vordergrund drängeln, damit man auch merkt, dass er was gemacht hat. Schlechtes Gewissen sozusagen. Von Junkie XL hört man nichts raus, schade, ich mag seine Score-Arbeiten.
Alles in allem: Brauch man nicht. Passiert viel zu wenig (oder ist viel zu lang: vorne eine dreiviertel Stunde weg, hinten noch mal eine Viertel), wenn schon so wenig Substanz da ist. Nebenbei: 3D mal wieder unnötig.
im Cinemaxx am 29.3.16 um 20 Uhr
R: Zack Snyder, D: Ben Affleck, Henry Cavell, Amy Adams, Gal Gadot, Jesse Eisenberg, Diane Lane, Jeremy Irons, Holly Hunter, Kevin Costner, Laurence Fishburne, M: Hans Zimmer und Junkie Xl
Die Fortsetzung des Man of Steels Films, bei der auch ein paar Sachen von Nolans Batman übernommen wurden.
Batsy ist sauer auf Supie, weil der beim Kampf mit Zod zuließ, dass sein Wolkenkratzer in Metropolis kaputtging und viele Leute starben. Daher will er, wie Lex Luther auch, Kryptonit haben, DIE Waffe gegen den Mann aus dem All. Auch die Amis misstrauen dem Übermenschen, vereint in ihrem tief sitzenden Fremdenmisstrauen. Als dann noch das Kapitol in die Luft fliegt, als Supie gerade drin ist, finden ihn alle doof.
Lex erpresst Superman, damit er gegen den Dunklen Ritter kämpft, und hätten deren beider Mütter nicht den selben Vornamen, wäre der Kryptonier schon hin. Dann kommt noch Doomsday durch ein Klonexperiment von Lexi (Alien- und Menschen-DNA, Scully, übernehmen sie), und Wonder Woman ist da, und eine wilde Klopperei beginnt….
Bei dem Regisseur und der Vorankündigungen waren meine Erwartungen weit unten. Erstaunlicherweise braucht der Film lange bis was passiert und er verlässt sich darauf, einiges zu erklären, dass aber auf eine sehr behäbige Weise und man fühlt sich als Zuschauer nicht besonders ernst genommen. Die Story ist eh nur aus den Highlights der 80er, 90er und das beste von heute schlecht zusammengestückelt und bei Snyder erstaunlich unreißerisch gefilmt. Der Fight BvS macht Spaß und wenn Doomsday sich vom „Herr der Ringe“-Troll zu seinem Comic-Aussehen verwandelt, ist es auch gut. Mittendrin gibt es immer wieder Nettes, wie die Amis mal einfach so eine Atombombe hochschicken (ich hätte fast: Yeah, Nuke ’em gerufen), die Anti-Supie-Mini-Demo; am schönsten die Träume von Bruce Wayne, da wiederum besonders der Nazi-Superman-Traum, das ist Snyder, wie er Spaß macht.
Dass bei Wayne auch sein Playboy-Leben ein wenig mehr gezeigt wird (morgens liegen leere Flaschen und nackte Frauen in und neben seinem Bett) ist auch mal nett, wird ja meist unterschlagen.
Von den Schauspielern haben eigentlich nur Affleck, Cavill, Adams als Lane und Eisenberg was zu tun. Aber auch nicht viel, da die Rollen sehr schlicht gehalten werden, sich nicht entwickeln. Aber sie halten sich tapfer. Die vielen anderen prominent besetzten sind zu vernachlässigen (und wie prominent: Hunter, Fishburne, Irons, Lane, Costner). Eisenbergs Luthor wird hier ein Joker light. Supie nachdenklich und hübsch naiv, Batman paranoid und auch nicht so der tolle Detektiv, Lois halt zupackend.
Musik: Bei Zimmer bin ich ja zwiegespalten: Inzwischen hab ich den Eindruck, je größer die Produktion, also je mehr Kohle er bekommt, umso mehr muss sich sein Score in den Vordergrund drängeln, damit man auch merkt, dass er was gemacht hat. Schlechtes Gewissen sozusagen. Von Junkie XL hört man nichts raus, schade, ich mag seine Score-Arbeiten.
Alles in allem: Brauch man nicht. Passiert viel zu wenig (oder ist viel zu lang: vorne eine dreiviertel Stunde weg, hinten noch mal eine Viertel), wenn schon so wenig Substanz da ist. Nebenbei: 3D mal wieder unnötig.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
30.3.16 Cinema Bremen 21 Uhr
ROCK THE KASBAH (2015)
R: Barry Levinson, D: Bill Murray, Kate Hudson, Bruce Willis, Leem Lubany, Zooey Deschanel, Fahim Fazli, Arian Moayed, Taylor Kinney, Danny McBride, Scott Caan, Kelly Lynch, Beejan Land, M: Marcelo Zarvos
Ein kleiner Film vom 80er Regie-Star Barry Levinson.
Ein alternder Rock ‚n’ Roll Manager verschlägt es mit einem Sternchen nach Afghanistan, ihm geht sein Geld und sein Pass verlustig und muss sich in der Folge mit den Begebenheiten in dem Kriegsgebiet anpassen. Bei einem Waffendeal entdeckt er eine hoch begabte Sängerin, die gerne bei Afghan Star (das dortige DSDS) teilnehmen möchte, doch als Paschtunerin ist es ihr nicht erlaubt zu singen.
Nun, was erst mal wie „Lost in Translation – The War“ klingt, ist doch etwas ganz anderes. Nicht nur das der Schauplatz ein völlig anderer ist, hier geht es eben nicht um einen Mann und einer Frau, sondern um einen Mann, und seiner kleinen Umgebung, die er sich so schafft. Es ist ein kleines satirisches Märchen. Ein Film mit dem Glauben an dem guten im einfachen. Bill Murray spielt mal wieder hervorragend, charmant. Auch sonst ein schöner unaufgeregter Cast, Willis als Söldner, Hudson als schlaue Prostituierte, Zooey Deschanel als erfolgloses Starlet. Undsoweiter. Aber im Mittelpunkt halt Bill. Das hat Herz und Charme.
Das Problem allerdings bei solchen Filmen, die in einer komplizierten Realität spielen (und sich dann auch noch der ersten realen Frau, die bei Afghan Star sang, widmete), ist, dass die meisten es an der Realität messen. So müsste man sagen: Das ist naiv, vereinfacht, und wirft ein falsches Bild. Als hübsche Erzählung mit leichten kritischen Tönen funktioniert es aber gut.
Vielleicht stehe ich dem aber nicht nur wegen Bill M so positiv gegenüber, sondern auch das ich als formbarer Jugendlicher Harold and Maude lieben lernte, und ich seitdem, obwohl meine Instinkte dagegen sprechen, positiv auf Cat Stevens reagiere.
PS: Der Titel des Films resultiert auf der Ahnungslosigkeit des von Bill Murray gespielten Charakters. Den Effekt, diesen Clash Song durch das Plakat ständig im Kopf zu haben, ist ein toller Nebeneffekt.
ROCK THE KASBAH (2015)
R: Barry Levinson, D: Bill Murray, Kate Hudson, Bruce Willis, Leem Lubany, Zooey Deschanel, Fahim Fazli, Arian Moayed, Taylor Kinney, Danny McBride, Scott Caan, Kelly Lynch, Beejan Land, M: Marcelo Zarvos
Ein kleiner Film vom 80er Regie-Star Barry Levinson.
Ein alternder Rock ‚n’ Roll Manager verschlägt es mit einem Sternchen nach Afghanistan, ihm geht sein Geld und sein Pass verlustig und muss sich in der Folge mit den Begebenheiten in dem Kriegsgebiet anpassen. Bei einem Waffendeal entdeckt er eine hoch begabte Sängerin, die gerne bei Afghan Star (das dortige DSDS) teilnehmen möchte, doch als Paschtunerin ist es ihr nicht erlaubt zu singen.
Nun, was erst mal wie „Lost in Translation – The War“ klingt, ist doch etwas ganz anderes. Nicht nur das der Schauplatz ein völlig anderer ist, hier geht es eben nicht um einen Mann und einer Frau, sondern um einen Mann, und seiner kleinen Umgebung, die er sich so schafft. Es ist ein kleines satirisches Märchen. Ein Film mit dem Glauben an dem guten im einfachen. Bill Murray spielt mal wieder hervorragend, charmant. Auch sonst ein schöner unaufgeregter Cast, Willis als Söldner, Hudson als schlaue Prostituierte, Zooey Deschanel als erfolgloses Starlet. Undsoweiter. Aber im Mittelpunkt halt Bill. Das hat Herz und Charme.
Das Problem allerdings bei solchen Filmen, die in einer komplizierten Realität spielen (und sich dann auch noch der ersten realen Frau, die bei Afghan Star sang, widmete), ist, dass die meisten es an der Realität messen. So müsste man sagen: Das ist naiv, vereinfacht, und wirft ein falsches Bild. Als hübsche Erzählung mit leichten kritischen Tönen funktioniert es aber gut.
Vielleicht stehe ich dem aber nicht nur wegen Bill M so positiv gegenüber, sondern auch das ich als formbarer Jugendlicher Harold and Maude lieben lernte, und ich seitdem, obwohl meine Instinkte dagegen sprechen, positiv auf Cat Stevens reagiere.
PS: Der Titel des Films resultiert auf der Ahnungslosigkeit des von Bill Murray gespielten Charakters. Den Effekt, diesen Clash Song durch das Plakat ständig im Kopf zu haben, ist ein toller Nebeneffekt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
city46, kleiner Saal, 31. 3. 16 20 UhrPROJEKT A (2016)
R: Marcel Seehuber, Moritz Springer
EIn Bericht über aktuelle anarchistische Projekte in Europa.
Angefangen über einen kollektivierten Park in Griechenland, in Exarchia. Die Anarchisten vor Ort haben alle Banken aus dem Stadtteil verdrängt und alle Dealer. Sie beschliessen zusammen, was passiert, und helfen sich auf solidarischem Grundsatz. Das geht hin bis zu ärztlicher Versorgung (in Griechenland haben momentan 25% der Menschen keinen Zugang zur staatlichen Versorgung), oder Begrünung eines Platzes. Dies aus der Sicht einer aktiven, die uns führt. Mit Einblicken in die Bewegung Griechenlands, großen rotschwarzen Demos u.a.
Deutschland: Eine Anarchistin wird aus dem Knast entlassen und begrüßt, wir folgen ihr zu Vorträgen und zum Widerstand gegen Atommtransporte; sie verliert nie den Zusammenhang des Widerstande zu ihrer anti-herrschaftlichen Einstellung (und setzt sich so auch mit Mit-Demonstranten auseinander). Besonders schön ihr Vortrag in einem von den Bewohnern besetzten Seniorenheim, dass geschlossen werden sollte.
Spanien: Der momentane Zusatnd der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft, die einst ganz Katalonien organisierte und zu einem Sommer der Freiheit verhielf. Jetzt zwischen Stadtführung und basis-Arbeit.
Es gibt noch weitere Beispiele, dazu in Grundzügen ein wenig zu Geschichte und theoretischer Basis der Anarchie.
Die FIlmemacher haben wirklich interessant Berichtende Leute gefunden, die einem das Thema nahebringen. Mir persönlich war es an den Rändern zu ausgefranst, bzw. wurden auch alternative Projekte vorgestellt, die das Herz auf dem richtigen Fleck haben, aber in meinen (und in einem Fall auch ihren eigenen Verständnis) nicht anarchisch sind. Aber gut, das ist ja so ein Problem bei konsequenten Einstellungen, sie sind selten deckungsgleich. Um so bedeutsamer ist halt eine Solidarität.
Wohltuend war die Fülle: ausverkauft, ich hab gerade noch die vorletzte Karte bekommen. Viele aktive junge Leute.
Danach gab es noch ein Info- und einen Verkaufstisch (???), hier war dann die Fülle ein Problem, so kam es kaum zu Diskussion und Vernetzung.
Wer sich nur ein Hauch über alternativen zu oder in unsrer Gesellschaft interessiert, sollte hier mal reinschauen.
R: Marcel Seehuber, Moritz Springer
EIn Bericht über aktuelle anarchistische Projekte in Europa.
Angefangen über einen kollektivierten Park in Griechenland, in Exarchia. Die Anarchisten vor Ort haben alle Banken aus dem Stadtteil verdrängt und alle Dealer. Sie beschliessen zusammen, was passiert, und helfen sich auf solidarischem Grundsatz. Das geht hin bis zu ärztlicher Versorgung (in Griechenland haben momentan 25% der Menschen keinen Zugang zur staatlichen Versorgung), oder Begrünung eines Platzes. Dies aus der Sicht einer aktiven, die uns führt. Mit Einblicken in die Bewegung Griechenlands, großen rotschwarzen Demos u.a.
Deutschland: Eine Anarchistin wird aus dem Knast entlassen und begrüßt, wir folgen ihr zu Vorträgen und zum Widerstand gegen Atommtransporte; sie verliert nie den Zusammenhang des Widerstande zu ihrer anti-herrschaftlichen Einstellung (und setzt sich so auch mit Mit-Demonstranten auseinander). Besonders schön ihr Vortrag in einem von den Bewohnern besetzten Seniorenheim, dass geschlossen werden sollte.
Spanien: Der momentane Zusatnd der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft, die einst ganz Katalonien organisierte und zu einem Sommer der Freiheit verhielf. Jetzt zwischen Stadtführung und basis-Arbeit.
Es gibt noch weitere Beispiele, dazu in Grundzügen ein wenig zu Geschichte und theoretischer Basis der Anarchie.
Die FIlmemacher haben wirklich interessant Berichtende Leute gefunden, die einem das Thema nahebringen. Mir persönlich war es an den Rändern zu ausgefranst, bzw. wurden auch alternative Projekte vorgestellt, die das Herz auf dem richtigen Fleck haben, aber in meinen (und in einem Fall auch ihren eigenen Verständnis) nicht anarchisch sind. Aber gut, das ist ja so ein Problem bei konsequenten Einstellungen, sie sind selten deckungsgleich. Um so bedeutsamer ist halt eine Solidarität.
Wohltuend war die Fülle: ausverkauft, ich hab gerade noch die vorletzte Karte bekommen. Viele aktive junge Leute.
Danach gab es noch ein Info- und einen Verkaufstisch (???), hier war dann die Fülle ein Problem, so kam es kaum zu Diskussion und Vernetzung.
Wer sich nur ein Hauch über alternativen zu oder in unsrer Gesellschaft interessiert, sollte hier mal reinschauen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Am Freitag, 8. April 2016, Etage Drei, Kulturzentrum Lagerhaus, Weird Xperience,
TURBO KID (2015)
R: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell, D: Munro Chambers, Laurence Leboeuf, Michael Ironside, Edwin Wright, Aaron Jeffery, Romano Orzari, M: Jean-Philippe Bernier, Jean-Nicolas Leupi
In einer sehr gut gefüllten Etage Drei gab es wieder was Neues: TURBO KID.
1997: Die Apokalypse war da, Wasser ist knapp, ein Warlord beherrscht die Wastelands. Ein Heranwachsender richtet sich als Sammler in eine Höhle mit 80er Trash ein. Besonders bleiebt: Comics mit dem Superhelden Turbo Kid. Eine junge Frau taucht in seinem Leben auf, Erinnerungen tauchen in seinem Kopf auf: Es nutzt nichts, irgendwann muss das Superhelden-Kostüm angezogen, das BMX-Rad gesattelt und die Jungfrau gerettet werden (und nebenbei die Leute vom bösen Mann befreit werden).
Beruhend auf dem Kurzfilm „T is for Turbo“(der dankenswerter Weise vorher gezeigt wurde), sahen wir eine Hommage an den „Nach-Mad Max II“-Filmen. Also diese Endzeit-Apokalypse-Filme mit fiesen bösen, wenig Wasser, grimmigen Bunt-Punks und viel Kiesgrube. Anders als in den originalen Italienern ist das hier natürlich alles mit Augenzwinkern und von Kamera und Schauspiel auch schon fast zu gut gemacht. Aber es ist mit so viel Liebe und richtiger Intuition gemacht, und mit Inspiration prächtig gespielt, dass es eine Wucht ist.
So viele Kleinigkeiten, aber auch die großen Bögen passen alle. Und die Musik: ganz ganz hervorragend. Also, ich war begeistert.
Nebenbei: Der Splatter-Anteil ist erstaunlich hoch, da fliegen Köpfe und es spritzt allerhand. Und eine Folterszene ist tatsächlich sau unangenehm.
PS: Es hat auch alles gut geklappt: gutes Bild, guter Ton, viele Leute. Ich bin begeistert.
TURBO KID (2015)
R: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell, D: Munro Chambers, Laurence Leboeuf, Michael Ironside, Edwin Wright, Aaron Jeffery, Romano Orzari, M: Jean-Philippe Bernier, Jean-Nicolas Leupi
In einer sehr gut gefüllten Etage Drei gab es wieder was Neues: TURBO KID.
1997: Die Apokalypse war da, Wasser ist knapp, ein Warlord beherrscht die Wastelands. Ein Heranwachsender richtet sich als Sammler in eine Höhle mit 80er Trash ein. Besonders bleiebt: Comics mit dem Superhelden Turbo Kid. Eine junge Frau taucht in seinem Leben auf, Erinnerungen tauchen in seinem Kopf auf: Es nutzt nichts, irgendwann muss das Superhelden-Kostüm angezogen, das BMX-Rad gesattelt und die Jungfrau gerettet werden (und nebenbei die Leute vom bösen Mann befreit werden).
Beruhend auf dem Kurzfilm „T is for Turbo“(der dankenswerter Weise vorher gezeigt wurde), sahen wir eine Hommage an den „Nach-Mad Max II“-Filmen. Also diese Endzeit-Apokalypse-Filme mit fiesen bösen, wenig Wasser, grimmigen Bunt-Punks und viel Kiesgrube. Anders als in den originalen Italienern ist das hier natürlich alles mit Augenzwinkern und von Kamera und Schauspiel auch schon fast zu gut gemacht. Aber es ist mit so viel Liebe und richtiger Intuition gemacht, und mit Inspiration prächtig gespielt, dass es eine Wucht ist.
So viele Kleinigkeiten, aber auch die großen Bögen passen alle. Und die Musik: ganz ganz hervorragend. Also, ich war begeistert.
Nebenbei: Der Splatter-Anteil ist erstaunlich hoch, da fliegen Köpfe und es spritzt allerhand. Und eine Folterszene ist tatsächlich sau unangenehm.
PS: Es hat auch alles gut geklappt: gutes Bild, guter Ton, viele Leute. Ich bin begeistert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
11. April 2016, 20:30, City 46, großer Saal
THE FORBIDDEN ROOM (2015)
R: Guy Maddin, Evan Johnson, D: Roy Dupuis, Clara Furey, Louis Negin, Céline Bonnier, Karine Vanasse, Caroline Dhavernas, Paul Ahmarani, Mathieu Amalric, Udo Kier, Maria de Medeiros, Charlotte Rampling, Geraldine Chaplin, M: Guy Maddin, Jason Staczek, Galen Johnson
Nun, arkschi schwärmte mir ja immer von dem Herrn Maddin vor, und wo der neue dann hier im Kino lief, war es natürlich Zeit für einen gemeinsamen Kinobesuch:
Ein Holzfäller versucht die entführte Margot zu befreien, landet in einem U-Boot, dass nicht auftauchen kann, da der Druckablass den Plastiksprengstoff hochgehen lassen würde, und Sauerstoff ist nur noch für ein paar Stunden da, dafür Pfannkuchen, da ist ja auch noch Luft drin, der Kapitän nicht zu erreichen und und und. Geschichten falten sich in Geschichten, intuitiv, assoziativ, logisch folgernd, kontrolliert, zufällig, auf geradem Weg und dann zurück, dann wird abgebogen... Wo wir überall landen, ist unglaublich. Udo Kier wird u. a. der Kopf beschnippelt, weil er nicht von Hintern lassen kann, dazu ertönen die Sparks. Zwei sprechende alte Bananen erzählen in ihrem Bett von Liebschaften. Ein Mann erzählt von seiner Passion zu einer Januskopf-Statue. (Dies erinnerte mich an den verloren gegangenen Film Der Januskopf von Murnau, eine Jekyll/Hyde-Variante, Maddin hat sich viel vom deutschen Stummfilm beeinflussen lassen, die Zwischentitel, die deutschen Orte, die Schattenspiele)
Es geht um Leidenschaft. Immer wieder. Um Fetische. Um Obsessionen. Es geht um die Welt hinter der Welt.
Alles auf den ersten Blick chaotisch, dann doch sortiert, wild, aber mit Tiefe und mit Humor. Abteilung Absurd allerdings. Und wunderschön. Sehr schnell auch. Und das mit alter Stummfilm- und 50er Jahre-Ästhetik. Und wie genau an den Bildern gearbeitet wurde, da müssen noch Monate bei der genauen Nachbearbeitung (viragierung, Sprünge, Verzerrungen, Bildformate) verbracht worden sein.
Manches ist leicht psychologisch deutbar, manches höchst verschlüsselt, manches einfach nur da, unverschlüsselt und für nichts stehend.
Eine herrliche Reise und wahrscheinlich mein Startpunkt mich mit den Filmen Maddins mehr zu beschäftigen.
Oh, eins hab ich vergessen: Es ist ein Film über das Baden.
THE FORBIDDEN ROOM (2015)
R: Guy Maddin, Evan Johnson, D: Roy Dupuis, Clara Furey, Louis Negin, Céline Bonnier, Karine Vanasse, Caroline Dhavernas, Paul Ahmarani, Mathieu Amalric, Udo Kier, Maria de Medeiros, Charlotte Rampling, Geraldine Chaplin, M: Guy Maddin, Jason Staczek, Galen Johnson
Nun, arkschi schwärmte mir ja immer von dem Herrn Maddin vor, und wo der neue dann hier im Kino lief, war es natürlich Zeit für einen gemeinsamen Kinobesuch:
Ein Holzfäller versucht die entführte Margot zu befreien, landet in einem U-Boot, dass nicht auftauchen kann, da der Druckablass den Plastiksprengstoff hochgehen lassen würde, und Sauerstoff ist nur noch für ein paar Stunden da, dafür Pfannkuchen, da ist ja auch noch Luft drin, der Kapitän nicht zu erreichen und und und. Geschichten falten sich in Geschichten, intuitiv, assoziativ, logisch folgernd, kontrolliert, zufällig, auf geradem Weg und dann zurück, dann wird abgebogen... Wo wir überall landen, ist unglaublich. Udo Kier wird u. a. der Kopf beschnippelt, weil er nicht von Hintern lassen kann, dazu ertönen die Sparks. Zwei sprechende alte Bananen erzählen in ihrem Bett von Liebschaften. Ein Mann erzählt von seiner Passion zu einer Januskopf-Statue. (Dies erinnerte mich an den verloren gegangenen Film Der Januskopf von Murnau, eine Jekyll/Hyde-Variante, Maddin hat sich viel vom deutschen Stummfilm beeinflussen lassen, die Zwischentitel, die deutschen Orte, die Schattenspiele)
Es geht um Leidenschaft. Immer wieder. Um Fetische. Um Obsessionen. Es geht um die Welt hinter der Welt.
Alles auf den ersten Blick chaotisch, dann doch sortiert, wild, aber mit Tiefe und mit Humor. Abteilung Absurd allerdings. Und wunderschön. Sehr schnell auch. Und das mit alter Stummfilm- und 50er Jahre-Ästhetik. Und wie genau an den Bildern gearbeitet wurde, da müssen noch Monate bei der genauen Nachbearbeitung (viragierung, Sprünge, Verzerrungen, Bildformate) verbracht worden sein.
Manches ist leicht psychologisch deutbar, manches höchst verschlüsselt, manches einfach nur da, unverschlüsselt und für nichts stehend.
Eine herrliche Reise und wahrscheinlich mein Startpunkt mich mit den Filmen Maddins mehr zu beschäftigen.
Oh, eins hab ich vergessen: Es ist ein Film über das Baden.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Für mich sind die Fantasy Film Nights ja meist ein Fantasy Film Day, diesmal der Sonntag, 17. 4. 16 im Savoy
15 Uhr
THE LOBSTER (2015)
R: Giorgos Lanthimos, D: Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux, Ben Whishaw, John C. Reilly, Olivia Colman, M: Johnnie Burn
In einer unbestimmten Zeit sind nur Zweierbeziehungen angesagt. Verliert man seinen Partner, kommt man in ein Hotel, hat dort 45 Tage Zeit, sich zu verlieben, sonst wird man in ein Tier seiner Wahl verwandelt. Mehr Tage kann man durch das erlegen von Einzelgängern erreichen, die im Nahe gelegenen Wald leben.
Der apathisch wirkende David (Colin Farrell) checkt mit seinem Hund (und Bruder) Bob ein, beobachtet die Gäste, ist eher erfolglos bei der Jagd und beschließt, sich mit einer Gefühlskalten zusammenzutun. Der Trick ist nämlich immer eine Gemeinsamkeit zu finden. Doch er hält die Gefühlskälte nicht aus und flieht, bevor er bestraft wird, in den Wald zu den Einzelgängern. Es kommt, wie es kommen muss, unter den dogmatischen Einzelgängern verliebt er sich und findet bei ihr sogar eine Gemeinsamkeit.
Von der Grundaufstellung her eine klassische Satire. Angelehnt an die Realität wird die Welt auf wenig Orte (Hier nur drei: Hotel, Stadt, Wald) und das zu betrachtende Sujet: Die gesellschaftliche Anerkennung nur der binären Beziehungen. Und als Gegenstück die undergroundigen dogmatischen Singles, organisiert wie moderne Guerilla-Kämpfer.
Gleichzeitig auch ein Liebesfilm unter dramatischen Umständen mit der Frage, wie weit man für Liebe geht.
Das ist so schön absurd und satirisch wie es klingt. Mit einem sehr bekanntem Cast (der auch sehr gut spielt, sehr zurückgenommen, bedacht) und vielen skurrilen Ideen. Schön, wenn immer die Tiere (Fasan, Kamel, Pony,…) durch den Hintergrund laufen). Oder die Kapelle im Hotel oder der Anschauungsunterricht, warum Paare es besser haben, vorgeführt von den Hotelangestellten. Wie die Singles alleine tanzen. Das ist alles sehr konsequent zu Ende gedacht.
Auch eine schöne Songauswahl (obwohl: seit Crazy Heart wissen wir, das Colin F besser singen kann, passt aber auch zu dieser Rolle).
Insgesamt ist er mir mit der Spielzeit von 2 Stunden zu langsam, beziehungsweise die ganze Zeit im gleichen gebremsten Tempo inszeniert, er hätte hier und da anziehen können, die Geschichte gab es durchaus her.
Doch ein guter, ungewöhnlicher Film, der einen blöden deutschen Mittitel auf DVD bekommen wird….
15 Uhr
THE LOBSTER (2015)
R: Giorgos Lanthimos, D: Colin Farrell, Rachel Weisz, Léa Seydoux, Ben Whishaw, John C. Reilly, Olivia Colman, M: Johnnie Burn
In einer unbestimmten Zeit sind nur Zweierbeziehungen angesagt. Verliert man seinen Partner, kommt man in ein Hotel, hat dort 45 Tage Zeit, sich zu verlieben, sonst wird man in ein Tier seiner Wahl verwandelt. Mehr Tage kann man durch das erlegen von Einzelgängern erreichen, die im Nahe gelegenen Wald leben.
Der apathisch wirkende David (Colin Farrell) checkt mit seinem Hund (und Bruder) Bob ein, beobachtet die Gäste, ist eher erfolglos bei der Jagd und beschließt, sich mit einer Gefühlskalten zusammenzutun. Der Trick ist nämlich immer eine Gemeinsamkeit zu finden. Doch er hält die Gefühlskälte nicht aus und flieht, bevor er bestraft wird, in den Wald zu den Einzelgängern. Es kommt, wie es kommen muss, unter den dogmatischen Einzelgängern verliebt er sich und findet bei ihr sogar eine Gemeinsamkeit.
Von der Grundaufstellung her eine klassische Satire. Angelehnt an die Realität wird die Welt auf wenig Orte (Hier nur drei: Hotel, Stadt, Wald) und das zu betrachtende Sujet: Die gesellschaftliche Anerkennung nur der binären Beziehungen. Und als Gegenstück die undergroundigen dogmatischen Singles, organisiert wie moderne Guerilla-Kämpfer.
Gleichzeitig auch ein Liebesfilm unter dramatischen Umständen mit der Frage, wie weit man für Liebe geht.
Das ist so schön absurd und satirisch wie es klingt. Mit einem sehr bekanntem Cast (der auch sehr gut spielt, sehr zurückgenommen, bedacht) und vielen skurrilen Ideen. Schön, wenn immer die Tiere (Fasan, Kamel, Pony,…) durch den Hintergrund laufen). Oder die Kapelle im Hotel oder der Anschauungsunterricht, warum Paare es besser haben, vorgeführt von den Hotelangestellten. Wie die Singles alleine tanzen. Das ist alles sehr konsequent zu Ende gedacht.
Auch eine schöne Songauswahl (obwohl: seit Crazy Heart wissen wir, das Colin F besser singen kann, passt aber auch zu dieser Rolle).
Insgesamt ist er mir mit der Spielzeit von 2 Stunden zu langsam, beziehungsweise die ganze Zeit im gleichen gebremsten Tempo inszeniert, er hätte hier und da anziehen können, die Geschichte gab es durchaus her.
Doch ein guter, ungewöhnlicher Film, der einen blöden deutschen Mittitel auf DVD bekommen wird….
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
weiter um 17:15 Uhr
MOONWALKERS (2015)
R: Antoine Bardou-Jacquet, D: Ron Perlman, Rupert Grint, Robert Sheehan, Steohen Campbell Moore, Kevin Bishop, Tom Audenaert, Erika Sainte, Jay Benedict, M: Kasper Winding, Alex Gopher
1969, die Amis wollen unbedingt vor den Russen auf den Mond, lassen die Mission trotz vieler Widrigkeiten starten. Falls es nicht klappt, wird ein CIA-Agent mit Vietnam-Trauma nach London zu Stanley Kubrick geschickt, um die Mond-Mission zu filmen. Und so kommt er in den swingenden drogigen Sumpf Londons zwischen Hippies und Gangstern…
Eine Drogen-Komödie, bei der es hauptsächlich um den erfolglosen Band-Manager Johnny geht, bei dem immer alles schiefläuft, und der sich bei jedem Rettungsversuch tiefer in den Mist reitet. Gespickt mit vielen drogenindizierten Witzen, wirklich heftigen Prügeleiein und Totschlägen, ekligen Vietnam-Backlashes.
Das ist schon ganz lustig, leider meist auf eher flachem Niveau. Ich hab mir irgendwie etwas einfallreicheres, abgefahreneres vorgestellt. So war es doch eine normale Komödie mit viel Blut.
Die Musik war schön ausgewählt, der Vorspann sehr schön im Yellow Submarine Style gemacht, Perlman und Grint spielen die Hauptrollen prima und am witzigsten waren die Film-Einfälle (mit hüpfenden Quallen und ähnlichem!). Die Drogen-Szenen findet man wohl mit 16 lustig (Cheech und Chong waren derber). Die Ausstattung einerseits detailreich gemacht, aber alles natürlich viel zu clean und hübsch für Drogen-Millieu.
Insgesamt ein guter Witz für Zwischendurch.
MOONWALKERS (2015)
R: Antoine Bardou-Jacquet, D: Ron Perlman, Rupert Grint, Robert Sheehan, Steohen Campbell Moore, Kevin Bishop, Tom Audenaert, Erika Sainte, Jay Benedict, M: Kasper Winding, Alex Gopher
1969, die Amis wollen unbedingt vor den Russen auf den Mond, lassen die Mission trotz vieler Widrigkeiten starten. Falls es nicht klappt, wird ein CIA-Agent mit Vietnam-Trauma nach London zu Stanley Kubrick geschickt, um die Mond-Mission zu filmen. Und so kommt er in den swingenden drogigen Sumpf Londons zwischen Hippies und Gangstern…
Eine Drogen-Komödie, bei der es hauptsächlich um den erfolglosen Band-Manager Johnny geht, bei dem immer alles schiefläuft, und der sich bei jedem Rettungsversuch tiefer in den Mist reitet. Gespickt mit vielen drogenindizierten Witzen, wirklich heftigen Prügeleiein und Totschlägen, ekligen Vietnam-Backlashes.
Das ist schon ganz lustig, leider meist auf eher flachem Niveau. Ich hab mir irgendwie etwas einfallreicheres, abgefahreneres vorgestellt. So war es doch eine normale Komödie mit viel Blut.
Die Musik war schön ausgewählt, der Vorspann sehr schön im Yellow Submarine Style gemacht, Perlman und Grint spielen die Hauptrollen prima und am witzigsten waren die Film-Einfälle (mit hüpfenden Quallen und ähnlichem!). Die Drogen-Szenen findet man wohl mit 16 lustig (Cheech und Chong waren derber). Die Ausstattung einerseits detailreich gemacht, aber alles natürlich viel zu clean und hübsch für Drogen-Millieu.
Insgesamt ein guter Witz für Zwischendurch.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
26.4.2016, 20:15, Capitol Walsrode
GODS OF EGYPT 3D (2016)
R: Alex Proyas, D: Nikolaj Coster-Waldau, Gerard Butler, Brenton Twaith, Geoffrey Rush, Courtney Eaton, Elodie Young, Chadwick Boseman, Rufus Sewell, M: Marco Beltrami
Fantasy-Zeug beruhend aus der altägyptischen Götterwelt.
Snake Plissken spielt hier Herkules mit Superman-Kräften, will guter König sein, Onkel will böser König sein, Familien-Streit und Ödipus-Probleme (natürlich ohne den Mutter-Anteil). Mann liebt Frau und tut für sie alles.
Kaum überraschende Handlung; bis auf zwei Ausnahmen (Elodie Yung spielt eine abwechslungsreiche Göttin und Geoffrey Rush einen okayen Gottvater, hat aber auch nicht viel zu tun, außer einer Mischung aus Jedi und Buddha zu sein) eher mäßige Schauspielerleistung. Die müssen sich auch von Klischee-Dialogen zu pseudowitzigen One-Linern hangeln.
Erstaunlich: Von Proyas (Regie) hätte ich mehr erwartet, ich finde ja sein Dark City ganz ganz hervorragend und mag auch sehr sein Crow, aber I,Robot war ja schon nicht gut. Und Beltrami hat auch schon bessere Musik abgeliefert.
Die Computerwelten sind einfalls- und detailreich gemacht und richtig gelangweilt hab ich mich auch nicht.
War allerdings auch eher da, um mir das Kino anzusehen, insofern: Alles Okay.
GODS OF EGYPT 3D (2016)
R: Alex Proyas, D: Nikolaj Coster-Waldau, Gerard Butler, Brenton Twaith, Geoffrey Rush, Courtney Eaton, Elodie Young, Chadwick Boseman, Rufus Sewell, M: Marco Beltrami
Fantasy-Zeug beruhend aus der altägyptischen Götterwelt.
Snake Plissken spielt hier Herkules mit Superman-Kräften, will guter König sein, Onkel will böser König sein, Familien-Streit und Ödipus-Probleme (natürlich ohne den Mutter-Anteil). Mann liebt Frau und tut für sie alles.
Kaum überraschende Handlung; bis auf zwei Ausnahmen (Elodie Yung spielt eine abwechslungsreiche Göttin und Geoffrey Rush einen okayen Gottvater, hat aber auch nicht viel zu tun, außer einer Mischung aus Jedi und Buddha zu sein) eher mäßige Schauspielerleistung. Die müssen sich auch von Klischee-Dialogen zu pseudowitzigen One-Linern hangeln.
Erstaunlich: Von Proyas (Regie) hätte ich mehr erwartet, ich finde ja sein Dark City ganz ganz hervorragend und mag auch sehr sein Crow, aber I,Robot war ja schon nicht gut. Und Beltrami hat auch schon bessere Musik abgeliefert.
Die Computerwelten sind einfalls- und detailreich gemacht und richtig gelangweilt hab ich mich auch nicht.
War allerdings auch eher da, um mir das Kino anzusehen, insofern: Alles Okay.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR (2016)
Cinemaxx, 15. Mai 2016, 2D ohne Pause.
R: Anthony Russo, Joe Russo, D: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Don Cheadle, Jeremy Renner, Chadwick Boseman, Paul Bettany, Elizabeth Olson, Paul Rudd, Emily VanCamp, Tom Holland, Daniel Brühl, Frank Grillo, William Hurt, Martin Freeman, Marisa Tomei, M: Henry Jackman
Story: Einige Leute sind sauer auf die Avengers, weil bei ihrem Kampf um Gerechtigkeit immer wieder Zivilisten drauf gehen. Da sie auch ausserhalb der USA operieren sollen sie sich einer UN-Aufsicht unterstellen. Iron Man findet das gut, Cap nicht, die anderen ordnen sich so zu. Einer, der seine Familie verlor (und ausserdem bei Hydra war) sinnt auch auf Rache und will Cap und IM aufeinander hetzen, was auch klappt.
keine Zeit hatten anscheinend Thor und der HULK, man muß ja auch nicht immer dabei sein. Auf Tonys Seite fehlte ausserdem Pepper (da gab es so eine allgemeine Trennungstory, dass ich vermute, das Gwyneth Paltrow das langsam zu blöd wurde). Da zu kommmen im Laufe des Films die neuen Ant-Man (der ein gutes Solo Debut hatte) und mal wieder ein neuer Spider-Man, der hier ein sehr sehr platten Auftritt hat. Die Story ist allzu rudimentär und es wird dazu auch noch einiges an Vorwissen vorausgesetzt, das ist wirklich keine gute Kombination. Iron Man hatte nicht viel mit dem Tony Stark aus den Vorgängerfilm, der Chris Evans bringt es einfach nciht in dieser Rolle.
Bei der Musik hab ich gedacht: OK, der hat den Titel Civil War gelesen, also Kriegsmusik (Von der original Comic Story Civil War blieb nicht allzuviel über, wieso überhaupt Civil War?)
Auf der Habneseite: Eine rasante Eingangsszene, eine prima Klopperei beim Leipziger Flughafen (ich dachte zuerst, dass es der Berliner ist und das der wahre Grund, warum der nciht fertig wird). Eine Scarlett Johansson, die auch in einer fast reinen Action Rolle eine sehr gute Figur macht. Des Weiteren gefielen mir Paul Bettany, Daniel Brühl als Oberböser, WIlliam Hurt als Aussenminister, aber insgesamt hatten die trotz der Länge des Films wenig zu tun, es konzentrierte sich auch Cap und IM.
Die großen Comic-Ereignisse zeigen sich auserzählt, bzw. den fällt fürs Kino nicht mehr fiel ein, da nimmt man große bekannte Comicgeschichten (aber da keine aktuellen), klaut den Titel und ein paar Ästhetiken (siehe auch Supie vs Batsy) und schmirgelt das zusammen. Hm,..... Momentan sind die kleineren Filme besser: Deadpool, Ant-Man, mal sehen, was Suicide Squad und Dr. Strange bringen.
Cinemaxx, 15. Mai 2016, 2D ohne Pause.
R: Anthony Russo, Joe Russo, D: Chris Evans, Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Sebastian Stan, Anthony Mackie, Don Cheadle, Jeremy Renner, Chadwick Boseman, Paul Bettany, Elizabeth Olson, Paul Rudd, Emily VanCamp, Tom Holland, Daniel Brühl, Frank Grillo, William Hurt, Martin Freeman, Marisa Tomei, M: Henry Jackman
Story: Einige Leute sind sauer auf die Avengers, weil bei ihrem Kampf um Gerechtigkeit immer wieder Zivilisten drauf gehen. Da sie auch ausserhalb der USA operieren sollen sie sich einer UN-Aufsicht unterstellen. Iron Man findet das gut, Cap nicht, die anderen ordnen sich so zu. Einer, der seine Familie verlor (und ausserdem bei Hydra war) sinnt auch auf Rache und will Cap und IM aufeinander hetzen, was auch klappt.
keine Zeit hatten anscheinend Thor und der HULK, man muß ja auch nicht immer dabei sein. Auf Tonys Seite fehlte ausserdem Pepper (da gab es so eine allgemeine Trennungstory, dass ich vermute, das Gwyneth Paltrow das langsam zu blöd wurde). Da zu kommmen im Laufe des Films die neuen Ant-Man (der ein gutes Solo Debut hatte) und mal wieder ein neuer Spider-Man, der hier ein sehr sehr platten Auftritt hat. Die Story ist allzu rudimentär und es wird dazu auch noch einiges an Vorwissen vorausgesetzt, das ist wirklich keine gute Kombination. Iron Man hatte nicht viel mit dem Tony Stark aus den Vorgängerfilm, der Chris Evans bringt es einfach nciht in dieser Rolle.
Bei der Musik hab ich gedacht: OK, der hat den Titel Civil War gelesen, also Kriegsmusik (Von der original Comic Story Civil War blieb nicht allzuviel über, wieso überhaupt Civil War?)
Auf der Habneseite: Eine rasante Eingangsszene, eine prima Klopperei beim Leipziger Flughafen (ich dachte zuerst, dass es der Berliner ist und das der wahre Grund, warum der nciht fertig wird). Eine Scarlett Johansson, die auch in einer fast reinen Action Rolle eine sehr gute Figur macht. Des Weiteren gefielen mir Paul Bettany, Daniel Brühl als Oberböser, WIlliam Hurt als Aussenminister, aber insgesamt hatten die trotz der Länge des Films wenig zu tun, es konzentrierte sich auch Cap und IM.
Die großen Comic-Ereignisse zeigen sich auserzählt, bzw. den fällt fürs Kino nicht mehr fiel ein, da nimmt man große bekannte Comicgeschichten (aber da keine aktuellen), klaut den Titel und ein paar Ästhetiken (siehe auch Supie vs Batsy) und schmirgelt das zusammen. Hm,..... Momentan sind die kleineren Filme besser: Deadpool, Ant-Man, mal sehen, was Suicide Squad und Dr. Strange bringen.
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- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
THE WHISPERING STAR (2015) OmdtU
City 46, großer Saal, Freitag, 20.5.16, 18 Uhr
R,D,P: Sion Sono, D: Megumi Kagurazaka, Kenji Endō, Yūto Ikeda, Kōko Mori
Yoko Suzuki mietet sich ein Raumschiff, dass aussieht wie ein japanisches Langhaus mit Raketenantrieb. Drinnen ist eine kleine Küche, ein Antriebskonsol mit emtionellen Computer, der auch kitzlig ist und einem Laderaum. Yoko ist eine Art interstellare Paketbotin und Androidin. Doch auch sie von Anfang an menschlich: Sie niest, raucht und führt Audio-Tagebuch. Der Weltraum hat wohl auch schon so einige Katastrophen hinter sich, die Planeten, die sie besucht, sehen alle eher kaputt aus. Eine Einblendung informiert uns auch dadrüber, das die Menschen vom aussterben bedroht sind und es viel mehr Androiden gibt.
Der Film ist bis auf eine Einstellung in schwarz/weiß gedreht. Es gibt keinen Score und so gut wie nie Musik. Es wird nur geflüstert. Bei den Gesprächen zwischen Yoko und ihrem Bordcomputer werden die Sätze sehr oft wiederholt.
Gedreht wurde viel in Fukushima, in den kaputten Orten, mit dem wilden Meer im Hintergrund.
Und da steckt bestimmt viel in dem Film. Ich fand es im ersten Sinnieren über das Gesehene sehr töstlich: Die Menschen wollen sich Pakete schicken (sie haben auch Transporter), Yoko wartet manchmal ein paar Tage in einem zerstörtem Haus, bis es abgeholt wird, und die Menschen reagieren auf die Lieferungen, freudig, skeptisch, geschockt.
Yoko selbst macht eine Entwicklung durch, sie scheint über die Menschen nachzudenken; am Ende packt sie ein Paket, mit etwas, was sie von einem fröhlichen Menschen gelernt hat.
Schön und sehr ungewöhnlich, auch ungewöhnlich für Sono.
Klar, auf den ersten Blick denkt man an Stalker, der aber doch etwas anderes verhandelt, vielleicht an Moon, vielleicht an 2001, vielleicht an I'm a Cyborg but that's ok. So im Sinne von:Philsophische Sci Fi. Insofern auch richtig. Aber dann doch wieder sehr eigenständig und aktuell: Fukushima läßt sich nicht aus dem Kopf ausblenden.
Schön, dass der hier im Kino läuft.
City 46, großer Saal, Freitag, 20.5.16, 18 Uhr
R,D,P: Sion Sono, D: Megumi Kagurazaka, Kenji Endō, Yūto Ikeda, Kōko Mori
Yoko Suzuki mietet sich ein Raumschiff, dass aussieht wie ein japanisches Langhaus mit Raketenantrieb. Drinnen ist eine kleine Küche, ein Antriebskonsol mit emtionellen Computer, der auch kitzlig ist und einem Laderaum. Yoko ist eine Art interstellare Paketbotin und Androidin. Doch auch sie von Anfang an menschlich: Sie niest, raucht und führt Audio-Tagebuch. Der Weltraum hat wohl auch schon so einige Katastrophen hinter sich, die Planeten, die sie besucht, sehen alle eher kaputt aus. Eine Einblendung informiert uns auch dadrüber, das die Menschen vom aussterben bedroht sind und es viel mehr Androiden gibt.
Der Film ist bis auf eine Einstellung in schwarz/weiß gedreht. Es gibt keinen Score und so gut wie nie Musik. Es wird nur geflüstert. Bei den Gesprächen zwischen Yoko und ihrem Bordcomputer werden die Sätze sehr oft wiederholt.
Gedreht wurde viel in Fukushima, in den kaputten Orten, mit dem wilden Meer im Hintergrund.
Und da steckt bestimmt viel in dem Film. Ich fand es im ersten Sinnieren über das Gesehene sehr töstlich: Die Menschen wollen sich Pakete schicken (sie haben auch Transporter), Yoko wartet manchmal ein paar Tage in einem zerstörtem Haus, bis es abgeholt wird, und die Menschen reagieren auf die Lieferungen, freudig, skeptisch, geschockt.
Yoko selbst macht eine Entwicklung durch, sie scheint über die Menschen nachzudenken; am Ende packt sie ein Paket, mit etwas, was sie von einem fröhlichen Menschen gelernt hat.
Schön und sehr ungewöhnlich, auch ungewöhnlich für Sono.
Klar, auf den ersten Blick denkt man an Stalker, der aber doch etwas anderes verhandelt, vielleicht an Moon, vielleicht an 2001, vielleicht an I'm a Cyborg but that's ok. So im Sinne von:Philsophische Sci Fi. Insofern auch richtig. Aber dann doch wieder sehr eigenständig und aktuell: Fukushima läßt sich nicht aus dem Kopf ausblenden.
Schön, dass der hier im Kino läuft.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.