Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Top Secret - The Salzburg Connection (USA 1972, Lee H. Katzin, 4/10)
Im offenbar fiktiven Finstersee findet der Fotograf Richard Bryant eine geheimnisvolle Kiste.
Kurz darauf kommt Bryant zu Tode. Der amerikanische Anwalt Mathison (Barry Newman)
sucht im Auftrag seines Arbeitgebers Kontakt zu Bryant, trifft aber nur noch dessen Witwe an.
Offenbar hatte Bryant eine Vergangenheit beim britischen Geheimdienst und die
geheimnisvolle Kiste ist sehr begehrt. Bald stehen Mathison und Anna Bryant auf der
Abschußliste diverser Geheimdienste, die aus unterschiedlichsten Motiven der Kiste
hinterherjagen. Salzburg wird zur Kulisse einer gnadenlosen Menschenjagd!
Der Finstersee ist offenbar dem Toplitzsee nachempfunden, der hier auch explizit
Erwähnung findet. Die meisten Drehorte liegen in und um Salzburg herum.
Klaus-Maria Brandauer als Bruder Annas in einer seiner ersten Filmrollen gibt hier
eine gewohnt undurchsichtig-irre Darbietung. Nichts nach steht ihm Udo Kier als
skrupelloser Jungnazi. Mit an Bord ist Wolfgang Preiss als Anwalt, der seinen Part routiniert spielt.
Hauptakteur Barry Newman als Mathison hetzt dafür recht unbeteiligt durch Salzburg.
Insgesamt muß man leider konstatieren, daß Lee H. Katzins Thriller vor allem den Thrill
vermissen läßt. Chinesen, Amerikaner, Russen, Österreicher, Altnazis und eine
jüdische Organisation hetzen aus unterschiedlichsten Motiven der Kiste hinterher.
Das führt zu einer der am lahmsten inszenierten Autoverfolgungen der Filmgeschichte.
Auch ansonsten schafft es Fernsehveteran Katzin nicht, Atmosphäre aufzubauen.
Und der wenig charismatische Newman sorgt für nicht gerade überbordende Empathie beim Zuseher.
Produzent Ingo Preminger (jüngerer Bruder von Otto) gelang hier leider nicht der große
Wurf. Aufgrund des Lokalkolorits aber noch goutierbar.
Im offenbar fiktiven Finstersee findet der Fotograf Richard Bryant eine geheimnisvolle Kiste.
Kurz darauf kommt Bryant zu Tode. Der amerikanische Anwalt Mathison (Barry Newman)
sucht im Auftrag seines Arbeitgebers Kontakt zu Bryant, trifft aber nur noch dessen Witwe an.
Offenbar hatte Bryant eine Vergangenheit beim britischen Geheimdienst und die
geheimnisvolle Kiste ist sehr begehrt. Bald stehen Mathison und Anna Bryant auf der
Abschußliste diverser Geheimdienste, die aus unterschiedlichsten Motiven der Kiste
hinterherjagen. Salzburg wird zur Kulisse einer gnadenlosen Menschenjagd!
Der Finstersee ist offenbar dem Toplitzsee nachempfunden, der hier auch explizit
Erwähnung findet. Die meisten Drehorte liegen in und um Salzburg herum.
Klaus-Maria Brandauer als Bruder Annas in einer seiner ersten Filmrollen gibt hier
eine gewohnt undurchsichtig-irre Darbietung. Nichts nach steht ihm Udo Kier als
skrupelloser Jungnazi. Mit an Bord ist Wolfgang Preiss als Anwalt, der seinen Part routiniert spielt.
Hauptakteur Barry Newman als Mathison hetzt dafür recht unbeteiligt durch Salzburg.
Insgesamt muß man leider konstatieren, daß Lee H. Katzins Thriller vor allem den Thrill
vermissen läßt. Chinesen, Amerikaner, Russen, Österreicher, Altnazis und eine
jüdische Organisation hetzen aus unterschiedlichsten Motiven der Kiste hinterher.
Das führt zu einer der am lahmsten inszenierten Autoverfolgungen der Filmgeschichte.
Auch ansonsten schafft es Fernsehveteran Katzin nicht, Atmosphäre aufzubauen.
Und der wenig charismatische Newman sorgt für nicht gerade überbordende Empathie beim Zuseher.
Produzent Ingo Preminger (jüngerer Bruder von Otto) gelang hier leider nicht der große
Wurf. Aufgrund des Lokalkolorits aber noch goutierbar.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück
Simon Pegg ist ein wirklich guter Darsteller, aber leider kann er diesem verfilmten Poesiebuch für Brigitteleser*innen auch nichts herausholen. Anreihung von Unlogeleien und Klischees, und es tat fast weh, Jean Reno, Skarsgard und TOni Colette da zu entdecken. Emotionsporno unterer Kajüte.
Simon Pegg ist ein wirklich guter Darsteller, aber leider kann er diesem verfilmten Poesiebuch für Brigitteleser*innen auch nichts herausholen. Anreihung von Unlogeleien und Klischees, und es tat fast weh, Jean Reno, Skarsgard und TOni Colette da zu entdecken. Emotionsporno unterer Kajüte.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Bastille Day (USA/FRA 2016, James Watkins, 6/10)
Ein Taschendieb und ein CIA-Mann (Idris Elba) werden zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt.
Nur die beiden können Paris am Unabhängigkeitstag vor einem vermeintlichen terroristischen Anschlag
noch retten. Die Hatz quer durch Paris ist eröffnet....
"Bastille Day" ist die englischsprachige Bezeichnung für den französischen Nationalfeiertag am
14. Juli.
Ja, genau.
Das ist der Tag, an dem Baby Trump beschloß, daß ihm die Militärparade in
Paris so dermaßen gefällt, daß er desgleichen auch in Washington wünsche. Die Planungen
dafür laufen....
Zurück zum Film: Schnitzeljagd mit hohem Tempo durch ganz Paris. Rasant, abgedreht und
mit guten Darstellern; allen voran Idris Elba. Das ganze wirkt zunächst undurchsichtig, dann
nur noch abgefahren. Anschlußfehler inklusive.
Harmlose Actionkost für den schnellen Verzehr.
Ein Taschendieb und ein CIA-Mann (Idris Elba) werden zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt.
Nur die beiden können Paris am Unabhängigkeitstag vor einem vermeintlichen terroristischen Anschlag
noch retten. Die Hatz quer durch Paris ist eröffnet....
"Bastille Day" ist die englischsprachige Bezeichnung für den französischen Nationalfeiertag am
14. Juli.
Ja, genau.
Das ist der Tag, an dem Baby Trump beschloß, daß ihm die Militärparade in
Paris so dermaßen gefällt, daß er desgleichen auch in Washington wünsche. Die Planungen
dafür laufen....
Zurück zum Film: Schnitzeljagd mit hohem Tempo durch ganz Paris. Rasant, abgedreht und
mit guten Darstellern; allen voran Idris Elba. Das ganze wirkt zunächst undurchsichtig, dann
nur noch abgefahren. Anschlußfehler inklusive.
Harmlose Actionkost für den schnellen Verzehr.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Osterprogramm:
Basil, der Mäusedetektiv (7/10)
Godzilla & Co. - Die Geschichte der Film-Monster (Doku)
Julia's Eyes (7/10)
Alles steht Kopf (8,5/10)
French Connection (8/10)
Basil, der Mäusedetektiv (7/10)
Godzilla & Co. - Die Geschichte der Film-Monster (Doku)
Julia's Eyes (7/10)
Alles steht Kopf (8,5/10)
French Connection (8/10)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Entertainment - Der Film mit irrenführensten Titel seit dem "Irren vom Zombiehof". Oder auch, der perfekte Film um die Stimmung gen Null sinken zu lassen. Nicht falsch verstehen, ich fand ihn großartig. Man sollte nur wissen, dass man hier 107 Minuten einem innerlich vollkommen abgestorbenen Menschen zusieht, der nur mit gelegentlichen Beleidigungen innerhalb seiner grottenschlechten Bühnenshow (wobei ich durch das Booklet gelernt habe, dass es für diesen "Antihumor" in den USA tatsächlich ein größeres Publikum gibt) etwas Luft an sein erstarrtes Innenleben bringen kann. Enthält mindestens eine Szene, die einem vor Trauer den Atmen stocken lässt. Hartes, aber sehr lohnendes Brot.
Nightmare Detective 2 - Gefiel mir um Längen besser als Teil 1, wahrscheinlich auch, weil hier viel mehr auf J-Horror-Elemente zurückgegriffen wird und diese auch verdammt unheimlich in Szene gesetzt werden, aber ohne, dass Tsukamoto sich irgendwo anbiedert. Es ist und bleibt ein typischer, aber auch sehr trauriger Tsukamoto.
The Comedy - Hatte ich oben geschrieben, "Entertainment" hätte den irreführensten Titel? "The Comedy" toppt das noch. Wie erstgenannter wieder von Rick Alverson inszeniert, geht es diesmal um einen reichen, nicht mehr ganz jungen Typen, dessen Leben vollkommen leer ist. In einer Szene outet er sich als Freund der sozial-darwinistischen Ideen des Faschismus. Sein komplett sinnloses Leben füllt er, indem er anderen Leuten geschmacklose Streiche spielt oder sie beleidigt. Manchmal schlüpft er auch kurz in die Rolle des "einfachen Arbeiters". Der Typ ist ein komplettes, egozentrisches Arschloch - aber Alverson schafft es, dass man dran bleibt und manchmal sogar so etwas wie Mitleid empfindet. Wahrscheinlich weil das Leben des Protagonisten und seiner nicht minder ekligen Freunde so komplett leer und ohne jegliche Gefühle ist.
Lifeforce - Nach Jahren wieder gesehen und dazu zwei Anläufe gebraucht. Früher habe ich den Film ja wirklich geliebt. Nicht nur wegen der nackten Mathilda May, sondern vor allem durch die apokalyptische Stimmung. Das Wiedersehen fand ich etwas ernüchternd. Zwar ist der Film noch immer sehr stimmungsvoll und MATHILDA!!! Aber die beiden Helden Steven Railsback und Peter Firth spielen so unglaublich schlecht, dass das regelrecht ablenkt. Himmel! Generell scheint sich da kaum jemand Mühe zu geben, eine halbwegs normale Performance hin zulegen. Am Besten zieht sich noch Patrick Steward aus der Affäre. Die Handlung ist auch übermäßig wirr, nicht besonders gut durchdacht und häufig hahnebüchen unlogisch. Wobei ich jetzt die Kinofassung und nicht den längeren Director's Cut sah. vielleicht reißt der noch was raus. Ich mag den Film noch immer, besonders wegen des tollen London-Weltuntergangsszenarios und MATHILDA!, aber die Wiederbegegnung gestern war doch eine kleine Enttäuschung.
Nightmare Detective 2 - Gefiel mir um Längen besser als Teil 1, wahrscheinlich auch, weil hier viel mehr auf J-Horror-Elemente zurückgegriffen wird und diese auch verdammt unheimlich in Szene gesetzt werden, aber ohne, dass Tsukamoto sich irgendwo anbiedert. Es ist und bleibt ein typischer, aber auch sehr trauriger Tsukamoto.
The Comedy - Hatte ich oben geschrieben, "Entertainment" hätte den irreführensten Titel? "The Comedy" toppt das noch. Wie erstgenannter wieder von Rick Alverson inszeniert, geht es diesmal um einen reichen, nicht mehr ganz jungen Typen, dessen Leben vollkommen leer ist. In einer Szene outet er sich als Freund der sozial-darwinistischen Ideen des Faschismus. Sein komplett sinnloses Leben füllt er, indem er anderen Leuten geschmacklose Streiche spielt oder sie beleidigt. Manchmal schlüpft er auch kurz in die Rolle des "einfachen Arbeiters". Der Typ ist ein komplettes, egozentrisches Arschloch - aber Alverson schafft es, dass man dran bleibt und manchmal sogar so etwas wie Mitleid empfindet. Wahrscheinlich weil das Leben des Protagonisten und seiner nicht minder ekligen Freunde so komplett leer und ohne jegliche Gefühle ist.
Lifeforce - Nach Jahren wieder gesehen und dazu zwei Anläufe gebraucht. Früher habe ich den Film ja wirklich geliebt. Nicht nur wegen der nackten Mathilda May, sondern vor allem durch die apokalyptische Stimmung. Das Wiedersehen fand ich etwas ernüchternd. Zwar ist der Film noch immer sehr stimmungsvoll und MATHILDA!!! Aber die beiden Helden Steven Railsback und Peter Firth spielen so unglaublich schlecht, dass das regelrecht ablenkt. Himmel! Generell scheint sich da kaum jemand Mühe zu geben, eine halbwegs normale Performance hin zulegen. Am Besten zieht sich noch Patrick Steward aus der Affäre. Die Handlung ist auch übermäßig wirr, nicht besonders gut durchdacht und häufig hahnebüchen unlogisch. Wobei ich jetzt die Kinofassung und nicht den längeren Director's Cut sah. vielleicht reißt der noch was raus. Ich mag den Film noch immer, besonders wegen des tollen London-Weltuntergangsszenarios und MATHILDA!, aber die Wiederbegegnung gestern war doch eine kleine Enttäuschung.
Früher war mehr Lametta
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Ja, ja und nochmals ja - unbedingt den DC gucken!Arkadin hat geschrieben:Wobei ich jetzt die Kinofassung und nicht den längeren Director's Cut sah. vielleicht reißt der noch was raus. Ich mag den Film noch immer, besonders wegen des tollen London-Weltuntergangsszenarios und MATHILDA!, aber die Wiederbegegnung gestern war doch eine kleine Enttäuschung.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Fortress - Die Festung - Auch seit der Videopremiere vor x Jahren das erste Mal wiedergesehen. Gefiel mir soweit recht gut. Ich hatte den auch gar nicht so actionlastig in Erinnerung. Aber da wird ja quasi von der ersten Minute an Vollgas gegeben und es ist immer ist was los. Da prügeln sich entweder welche oder explodiert was (oder wer) oder wird auf garstige Art und Weise erzählt, dass sich "Verbrechen nicht lohnt". Lambert macht seine Sache auch sehr gut und ist ist meiner Meinung nach mit seiner stoischen Art die perfekte Besetzung. Sehr schön auch die vielen bekannten Gesichter drumherum: Jefferey Combs, Vernon Welles und natürlich der wunderbar fiese Kirkwood Smith. Aus dessen eigentlich ja recht tragischen Rolle hätte man vielleicht mehr machen können. So wird die Vielschichtigkeit des Gefängnisdirektors Poe eher angedeutet als ausformuliert. Aber dann hätte man den Fokus vom Liebespaar Lambert/Locklin weg bewegen müssen, und das wäre wohl nicht so kommerziell gewesen. Schade. Ebenfalls Schade ist es, dass man am Ende wohl keine Idee mehr hatte, wie man die Helden aus dem Gefängnis bringen sollte. Die Lösung, die sich das Drehbuch da einfallen lässt ist dann auch ziemlich hastig und an den Haaren herbeigezogen und spätestens wenn eine Figur ohne jegliche Hard-/Software einfach so, quasi durch herbei sprechen, einen Computervirus implementiert (wie zur Hölle soll das gegangen sein???), kann man sich nur an den Kopf greifen und selbigen schütteln. Schade, etwas mehr Hirnschmalz an den richtigen Stellen hätte aus einem guten einen großartigen Film gemacht.
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
L'Ossessa - Das Omen des Bösen aka Verteufelt (ITA 1974) R: Mario Gariazzo
-> Stimmungsvoll umgesetztes EXORZIST-Rip Off Italian Style mit etwas zu viel Gestöhne. Zwar hat man hier nicht gerade die hübscheste Hauptdarstellerin gecastet, dafür überzeugt aber Ivan Rassimov als Satan.
(4/5 = gut plus plus)
-> Stimmungsvoll umgesetztes EXORZIST-Rip Off Italian Style mit etwas zu viel Gestöhne. Zwar hat man hier nicht gerade die hübscheste Hauptdarstellerin gecastet, dafür überzeugt aber Ivan Rassimov als Satan.
(4/5 = gut plus plus)
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- sergio petroni
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Die geschändete Rose (FRA 1969, Claude Mulot, 6,5/10)
Frederic Lansac, seines Zeichens Maler, Erbe eines verfallenden Schlosses und Inhaber eines
Gewächshauses (!) ist immer auf der Suche nach einer Muse. Er verfällt Moira (Elizabeth Teissier),
die es allerdings auch unverblümt auf ihn abgesehen hatte. Nach und nach erkennt Lansac,
daß Moira nicht die richtige ist und er wendet sich Anne zu. Sie steht für ihn Modell,
begleitet ihn auf sein Schloß, das von zwei stummen Gnomen behütet wird.
Als auf dem Schloß ein Kostümfest veranstaltet wird, taucht dort auch Moira auf,
die den Verlust Lansacs noch immer nicht verwunden hat. Es kommt, wie es kommen muß:
Moira und Anne geraten in einen handfesten Streit, in dessen Verlauf Anne in ein
Feuer fällt und komplett entstellt wird. Offiziell für tot erklärt, fristet Anne nun
ein trübsinniges Dasein auf dem Schloß.
Lansac stellt eine Pflegerin für Anne ein, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit.
Als Lansac mit der Pflegerin das Bett teilt, wird diese kurzerhand von Anne mittels einer giftigen
Pflanze um die Ecke gebracht. Dies führt zu einer noch engeren Bindung zwischen Frederic und Anne.
Wie es der Zufall so will, stellt Frederic den ehemaligen plastischen Chirurgen Dr. Römer (Howard Vernon)
für sein Gewächshaus ein. Dieser präsentiert Frederic eine Lösung für Annes Dilemma:
Eine Gesichtstransplantation von einer lebenden Spenderin. Ab diesem Zeitpunkt geraten die Ereignisse
auf dem Schloß völlig aus dem Ruder und der Tod hält fahnenschwingend Einzug......
Claude Mulots zweite Regiearbeit ist in drei Abschnitte unterteilt, durch die uns der Ich-Erzähler Frederic begleitet:
Die Vergangenheit/Die Gegenwart/Die Zukunft, jeweils immer noch per Texteinblendung
auf Stummfilmart erklärend begleitet.
Die Geschichte ist bekannt und wurde auch schon mehrfach verfilmt. Mulots Streifen verortet sich
irgendwo zwischen Rollin und Franco und bietet eine erstaunlich kohärente Story in einem
surrealen, lyrischen Bilderausch. Der Regisseur drehte danach fast nur noch Fleischfilme.
Auf seinen nächsten Spielfilm "The Contract" bin ich nun aber sehr gespannt.
Claude Mulot ertrank 1986 im Alter von nur 44 Jahren in Saint Tropez, als dort Max Pecas (!)
ein Bühnenstück Mulots verfilmte.
Frederic Lansac, seines Zeichens Maler, Erbe eines verfallenden Schlosses und Inhaber eines
Gewächshauses (!) ist immer auf der Suche nach einer Muse. Er verfällt Moira (Elizabeth Teissier),
die es allerdings auch unverblümt auf ihn abgesehen hatte. Nach und nach erkennt Lansac,
daß Moira nicht die richtige ist und er wendet sich Anne zu. Sie steht für ihn Modell,
begleitet ihn auf sein Schloß, das von zwei stummen Gnomen behütet wird.
Als auf dem Schloß ein Kostümfest veranstaltet wird, taucht dort auch Moira auf,
die den Verlust Lansacs noch immer nicht verwunden hat. Es kommt, wie es kommen muß:
Moira und Anne geraten in einen handfesten Streit, in dessen Verlauf Anne in ein
Feuer fällt und komplett entstellt wird. Offiziell für tot erklärt, fristet Anne nun
ein trübsinniges Dasein auf dem Schloß.
Lansac stellt eine Pflegerin für Anne ein, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit.
Als Lansac mit der Pflegerin das Bett teilt, wird diese kurzerhand von Anne mittels einer giftigen
Pflanze um die Ecke gebracht. Dies führt zu einer noch engeren Bindung zwischen Frederic und Anne.
Wie es der Zufall so will, stellt Frederic den ehemaligen plastischen Chirurgen Dr. Römer (Howard Vernon)
für sein Gewächshaus ein. Dieser präsentiert Frederic eine Lösung für Annes Dilemma:
Eine Gesichtstransplantation von einer lebenden Spenderin. Ab diesem Zeitpunkt geraten die Ereignisse
auf dem Schloß völlig aus dem Ruder und der Tod hält fahnenschwingend Einzug......
Claude Mulots zweite Regiearbeit ist in drei Abschnitte unterteilt, durch die uns der Ich-Erzähler Frederic begleitet:
Die Vergangenheit/Die Gegenwart/Die Zukunft, jeweils immer noch per Texteinblendung
auf Stummfilmart erklärend begleitet.
Die Geschichte ist bekannt und wurde auch schon mehrfach verfilmt. Mulots Streifen verortet sich
irgendwo zwischen Rollin und Franco und bietet eine erstaunlich kohärente Story in einem
surrealen, lyrischen Bilderausch. Der Regisseur drehte danach fast nur noch Fleischfilme.
Auf seinen nächsten Spielfilm "The Contract" bin ich nun aber sehr gespannt.
Claude Mulot ertrank 1986 im Alter von nur 44 Jahren in Saint Tropez, als dort Max Pecas (!)
ein Bühnenstück Mulots verfilmte.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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- Registriert: Sa 2. Feb 2013, 20:31
- Wohnort: im Schwarzen Wald
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Nerve (USA 2016, Henry Joost / Ariel Schulman, 3,5/10)
Vee (Emma Roberts) ist schüchtern und steht im Schatten ihrer extrovertierten Freundin Sydney.
Als Vee mitbekommt, daß Sydney bei einem Onlinespiel namens "Nerve" mitmacht, gerät
sie in Versuchung es ihr gleichzutun. Sinn des Spiels ist es, Aufgaben ("Challenges") zu bestehen
um die dafür ausgelobte Belohnung zu erhalten. Die Aufgaben steigen im Schwierigkeitsgrad,
ebenso die Vergütung, die im Anschluß an eine erfolgreiche Challenge auf dem Konto des
Players eingeht. Entgegen dem Rat ihres guten Freundes Tommy nimmt Vee an dem Spiel teil.
Dabei trifft sie auf Ian (Dave Franco), der ebenfalls ein sehr ehrgeiziger Player ist.
Doch die Challenges werden immer herausfordernder und bald geraten Vee und Ian in Lebensgefahr.
Man nehme zwei oft gecastete Jungstars und noch einen alten Recken (Juliette Lewis als Vees Mutter,
die oftmals den Eindruck erweckt, sie wüßte nicht so recht was abgeht)
und führe das Thema Onlinespielsucht in's Extreme. Herauskommt der Hochglanzthriller "Nerve",
der, wie seine FSK12-Freigabe schon andeutet, im großen und ganzen harmlos und
bisweilen auch erschreckend naiv 'rüberkommt. Die horrorerfahrenen Regisseure Joost/Schulman
(Viral, Paranormal Actvity) setzen zwar auf Suspense- und Actionszenen. Doch als Zuseher
fragt man sich immer wieder: Warum nehmen die Probanden dieses oder jenes Risiko
auf sich? Wegen ein paar Dollar mehr auf dem Konto, wegen der Anerkennung der wachsenden
Zahl an Followern?
"Nerve" fehlt es an Plausibilität und dadurch, daß sich die Protagonisten freiwillig
in gefährlichste Situationen begeben, fehlt es mir als Zuschauer an Empathie.
Somit ist "Nerve" für mich eine eher nervige Angelegenheit, die eventuell statt
als harmlose Teenieversion (sowohl Schauwerte als auch Gedankenwelt) im Gewand einer
deftigen Splatterversion mehr Spaß gemacht hätte.
Vee (Emma Roberts) ist schüchtern und steht im Schatten ihrer extrovertierten Freundin Sydney.
Als Vee mitbekommt, daß Sydney bei einem Onlinespiel namens "Nerve" mitmacht, gerät
sie in Versuchung es ihr gleichzutun. Sinn des Spiels ist es, Aufgaben ("Challenges") zu bestehen
um die dafür ausgelobte Belohnung zu erhalten. Die Aufgaben steigen im Schwierigkeitsgrad,
ebenso die Vergütung, die im Anschluß an eine erfolgreiche Challenge auf dem Konto des
Players eingeht. Entgegen dem Rat ihres guten Freundes Tommy nimmt Vee an dem Spiel teil.
Dabei trifft sie auf Ian (Dave Franco), der ebenfalls ein sehr ehrgeiziger Player ist.
Doch die Challenges werden immer herausfordernder und bald geraten Vee und Ian in Lebensgefahr.
Man nehme zwei oft gecastete Jungstars und noch einen alten Recken (Juliette Lewis als Vees Mutter,
die oftmals den Eindruck erweckt, sie wüßte nicht so recht was abgeht)
und führe das Thema Onlinespielsucht in's Extreme. Herauskommt der Hochglanzthriller "Nerve",
der, wie seine FSK12-Freigabe schon andeutet, im großen und ganzen harmlos und
bisweilen auch erschreckend naiv 'rüberkommt. Die horrorerfahrenen Regisseure Joost/Schulman
(Viral, Paranormal Actvity) setzen zwar auf Suspense- und Actionszenen. Doch als Zuseher
fragt man sich immer wieder: Warum nehmen die Probanden dieses oder jenes Risiko
auf sich? Wegen ein paar Dollar mehr auf dem Konto, wegen der Anerkennung der wachsenden
Zahl an Followern?
"Nerve" fehlt es an Plausibilität und dadurch, daß sich die Protagonisten freiwillig
in gefährlichste Situationen begeben, fehlt es mir als Zuschauer an Empathie.
Somit ist "Nerve" für mich eine eher nervige Angelegenheit, die eventuell statt
als harmlose Teenieversion (sowohl Schauwerte als auch Gedankenwelt) im Gewand einer
deftigen Splatterversion mehr Spaß gemacht hätte.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“