Deliria-Italiano

• Das Privatleben des Sherlock Holmes (1970) - Herrliche Krimikost mit köstlichem Humor, tollen Darstellern und schöner Ausstattung. Sehr angenehm!

THE REEF – SCHWIMM UM DEIN LEBEN (Australien, 2010)

Bereits meine Zweitsichtung. Erst nach gut einem Drittel (Szene mit der Schildkröte) kam die Erkenntnis, den Film bereits zu kennen. Mit zunehmender Laufzeit wird das Geschehen immer voraussichtlicher, was aber der Spannung keinen großen Abbruch tut.
Sehr solide und gut guckbar, eine dritte Sichtung benötige ich dann jedoch nicht.
Dann eher irgendwann nochmal "Open Water."

Spring Breakers (Zweitsichtung im Kino, ich erhöhe auf 7/10)

Outrage (2010) - Takeshi Kitano zeigt uns die Welt der Yakuza. Keinerlei romantische Verklärung, von der oft beschworenen Ganovenehre keine Spur, hier regieren Gier und Gewalt.

Starker Beitrag zum Genre, lediglich der Schnitt mutet hier und da etwas holprig an.

Kopfjagd / Eddie Macons Flucht (USA 1983, Jeff Kanew, 4/10)
Eddie Macon ist ein junger Familienvater, der ab und zu eine kurze Zündschnur hat.
Diese bringt ihn dann auch wegen einer Nichtigkeit mit dem Gesetz in Konflikt.
Von einem Hardcore-Richter zu einer drakonischen fünfjährigen Haftstrafe verurteilt,
kennt Eddie nur noch ein Ziel: Flucht aus dem Gefängnis und Rückkehr zu seiner
Frau und seinem kleinen Sohn, der zu allem Überfluß auch noch eine Krebsbehandlung hinter
sich hat.

Gedacht, gemacht und so beginnt der Film mit Eddies Flucht. An seine Fersen heftet sich
der Ex-Bulle Carl Mazack (Kirk Douglas), der sich fälschlicherweise als FBI-Agent ausgibt
und sich im Alter nochmal beweisen will. Macon trifft auf seiner Flucht Richtung Mexiko
auf beißwütige Schlangen, ein sadistisch veranlagtes Farmerpaar (hier war die alte
deutsche Fassung zensiert) und eine gutmütige Prostituierte. Und Carl Mazack rückt Macon
dank seines Schnüfflerinstinktes immer näher auf die Pelle. An der Grenze zu Mexiko
kommt es zum Showdown.

Leider ist "Eddie Macons Flucht" weder Fisch noch Fleisch. Spannungsarm und klischeebeladen
entwickelt sich die eindimensionale Handlung. Wären nicht die Szenen mit den Wacko-Farmern,
wäre der Film als Thrillereinführungskost für Zwölfjährige geeignet.
Kirk Douglas wirkt für seine damals 66 Jahre recht fit, ist allerdings letztendlich auch
gerade wegen seinem schlußendlichem Sinneswandel verschenkt.
Der Mann hat letzten Dezember seinen 102. ! Geburtstag aufrecht und bei vollem Bewußtsein gefeiert!
Dieser Film ist jedoch leider kein Ruhmesblatt für alle Beteiligten.

DIE MUMIE 2017
DVD

MumienNeuauflage mit Tom Cruise und Sofia Boutella in den Hauptrollen.
Und mit einer anderen Geschichte als die alten Verfilmungen. Hier haben wir eine lebendig Vergrabene fiese Prinzessin, die wieder erwacht und Zombies produzert und Tiere befehligt. Tom Cruise ist ihr Ausewählter.
Das funktioniert alles gut, Tom Cruise als skrupelloser leicht Naiver Abenteurer, der von einer Horror- in die Geisterbahn- oder Achterbahnsituation kommt, das alles rasant und unheimlich und mit gutem Score belegt und Kamera State of the Art.
EIn wenig krankt der Film daran, das so ein Dark Universe geschaffen werden sollte, wir haben hier Russell Crowe als Dr. Jekyll und gleichzeitig Chef einer Spezialeinheit, scheinabr so eine Art Akte X (oder Liga der aussergewöhnlichen...), Tom Cruise als demnächst Untoter, ein Ende, dass auf weitere Teile hinweist, dort liegt ein Vampirschädel herum.. So bleibt es stückwerk und halt so halb Origin eines Universums.
Das aber wohl kaum weiterverfolgt wird, bei dem Misserfolg.
Die Extras auf dieser DoppelDVD zieh ich mir nachher auch noch rein.
Gutes Futter.

Spitzendeckchen (ÖST 2012, Domink Hartl, 7,5/10)
Die junge Anna bezieht eine Wiener Altbauwohnung. Die greise Vormieterin
und der im gleichen Haus wohnende Makler brennen darauf, die Wohnung
zu übergeben. Da die Miete günstig erscheint, unterschreibt Anna auch sofort.
Doch schon bald stellt sie fest, daß die Wohnung ein Eigenleben führt
und keinerlei Veränderung an ihrer Einrichtung akzeptiert.
Anna schlagen die Vorgänge schwer auf's Gemüt; sie altert vorzeitig.
Nichts wie raus denkt sie sich, aber sie hat nicht den ganzen
Mietvertrag gelesen.....

"Spitzendeckchen" ist Domink Hartls Abschlußarbeit an der Uni,
und zwar eine sehr gelungene. Mit viel Humor und Wiener Schmäh wird eine
Gruselgeschichte über eine Wiener Altbauwohnung erzählt, die leider viel
zu schnell zu Ende ist.

Die Abrechnung (GB 1970, Jack Gold, 8/10)
Mick Marler (Nichol Williamson) ist ein eiskalter Opportunist, der es in der Londoner Haifischgesellschaft
weit gebracht hat. Mit seiner in Haßliebe verbundenen Frau bewohnt er ein stattliches Anwesen,
fährt einen Jaguar und läßt auch sonst die Korken knallen. In seiner Firma steigt er immer weiter auf,
da er bereit ist, Zweckbündnisse einzugehen und ihm unliebsame bzw. im Wege stehende
Kollegen gnadenlos abzusägen. Eines Tages erreicht ihn ein Anruf aus seiner Heimat Irland;
sein Vater liegt im Sterben. Sofort begibt sich Marler auf die Fahrt in seine Geburtsstadt,
kommt aber zu spät. Im nachhinein findet er heraus, daß sein Vater kurz vor seinem Tod eine gewalttätige
Auseinandersetzung in einem Pub hatte, die wohl auch ursächlich für sein Ableben war.
Plötzlich verspürt Marler ein gewisses Ehrgefühl, das ihn antreibt, den Schuldigen für seines Vaters Tod zu
finden und zur Rechenschaft zu ziehen.

Jack Golds Film ist weniger als Thriller angelegt, denn als Psycho- und Gesellschaftsstudie
Großbritanniens in den 1970ern. Marler bildet hierfür einen Spiegel der Gesellschaft.
Aus ärmlichen Verhältnissen kommend schafft er seinen Aufstieg durch Rücksichtslosigkeit,
daß dabei andere auf der Strecke bleiben ist unvermeidlich. Der erwirtschaftete Reichtum
bleiben den Rücksichtslosen vorbehalten, alle anderen leben ein "normales" Leben, geprägt
von Geldsorgen und Existenzängsten. Und doch sind es diese Leute, die Gold in seinem
Film durch ihre Aussagen zu Hütern der Moral werden läßt. Die Abrechnung mit dem
jungen Delinquenten vollzieht sich dann folgerichtig sozusagen en passant.
Als bei einer Feier aus Marler der Ire hervorbricht und er sich damit bei seinen
Chefs unbeliebt macht, scheint sich sein Schicksal zum negativen zu wenden.
Doch Marler setzte alles auf eine Karte und läßt am Ende sogar höhere Gewalten über
sein Wohl entscheiden, was zu einer eindrucksvollen Schlußszene führt.

Toller Film!

WENN ICH DAMIT DURCHKOMMEN KANN, KANN ICH MIT ALLEM DURCHKOMMEN.

Adalmar hat geschrieben:Toller Film!

WENN ICH DAMIT DURCHKOMMEN KANN, KANN ICH MIT ALLEM DURCHKOMMEN.

Sollte man sich aber vielleicht doch nicht als Motto nehmen.....