Spielhaus: „Knips, Knips, Knips“ (Erstausstrahlung: 24.03.1989)
Diese von 1982 bis 1991 im DDR-Fernsehen ausgestrahlte Puppenspielserie begleitete meine früheste Kindheit. Im „West-Fernsehen“ erinnerte mich später „Hallo Spencer“ stark an das „Spielhaus“. Dank der „Kinder-TV Box 2“-Doppel-DVD konnte ich nach so langer endlich einmal meine Erinnerung auffrischen und überprüfen. Die acht Bewohner des fahrbaren Hauses wollen in dieser Folge auf Foto-Safari gehen und wilde Tiere knipsen. Das funktioniert jedoch alles andere als problemlos und so muss getrickst werden... Verglichen mit dem Großteil der „Hallo Spencer“-Folgen schien sich das „Spielhaus“ tatsächlich an noch jüngere Zuschauer zu richten. In dieser Folge gab es gleich zwei Gesangeinlagen, außerdem wurden Zeichnungen und reale Bilder zwischengeschnitten. Die einzelnen Charaktere sind – ähnlich wie bei „Hallo Spencer“ – überaus individuell, was den größten Teil der Faszination der Serie ausmachen dürfte. Das Gefühl, diese für kleine Kinder lustige, jedoch wenig ironische o.ä. Folge einmal zu schauen und damit ein Wiedersehen mit Masine, Kleiner, Laribum, Kniffo, Knollo, Defifé, Casimir und Schlapperplapper zu feiern, war unbeschreiblich. Alle rund 90 Episoden würde ich mir dann aber doch nicht anschauen wollen, haha...
Guckkasten für kleine Leute: „Junge, Junge – diese Mädchen“ (Erstausstrahlung 18.09.1975)
Für diese Kindermagazin-Reihe des DDR-Fernsehens war ich dann doch noch zu jung. Dank der „Kinder-TV Box 2“-Doppel-DVD gewann ich einen aufschlussreichen Einblick: In Schwarzweiß befragt ein Reporter Kinder nach ihren Berufswünschen, was Aufhänger ist für eine Ausgabe, die im Namen der Gleichberechtigung der Frau mit Geschlechterklischees im Berufsleben aufräumt, Vergleiche nicht nur von Gleichberechtigung, sondern auch von Stellenwert und Bedeutung des erarbeiteten Auskommens zwischen Kapitalismus und Sozialismus anstellt, eine sowjetische Kosmonautin (in rudimentärem Zeichentrick) heroisiert etc. Ein Clown hat auch noch ein Intermezzo und eine Handpuppe traut sich nicht, Bus zu fahren... Der Kampf der Systeme ist hier überdeutlich erkennbar, womit diese Episode ein hochinteressantes Stück Fernsehgeschichte ist.
Mach mit, mach’s nach, mach’s besser: Ausgabe vom 22.08.1992
Mach mit, mach’s nach, mach’s besser war eine einstündige Fernsehsendung des DFF in der DDR. Von 1964 bis 1991 wurden insgesamt 333 Ausgaben, meist am Sonntag um 10 Uhr, ausgestrahlt.
Das Konzept der Sendung bestand aus sportlichen Wettbewerben, welche zwischen den Mannschaften aus mehreren Schulen in einer Sporthalle ausgetragen wurden. Die Wettbewerbe waren Laufspiele, die Elemente wie Schlängellauf, Ballwerfen, das Überwinden von Hindernissen und anderes enthielten und als Staffel ausgetragen wurden. Die Sendereihe war als Turnier aufgebaut. Die Siegermannschaft kam eine Runde weiter. Die Gesamtsiegermannschaft, die alle zwei Jahre ermittelt wurde, erhielt einen Wanderpokal des Nationalen Olympischen Komitees der DDR. Moderiert wurde die Sendung von Gerhard Adolph, der nur unter seinem Spitznamen Adi auftrat.
(Quelle: Wikipedia)
An diese Sport-TV-Reihe zur Leibesertüchtigung der jungen Zuschauer kann ich mich noch gut erinnern. Diese Ausstrahlung war eine Spezialausgabe anlässlich des 7. Pioniertags (oder so), in der ein Dresdner Stadtteil gegen Zittau antrat. Das ist natürlich mäßig spannend anzusehen, die Wucht in Tüten ist aber Moderator „Adi“, der mit einem dreifachen
„Sport frei!“ die Spiele eröffnet und im Stile eines Motivationstrainers durch die einzelnen Disziplinen führt. Unter diesen findet sich dann z.B. auch ein Altpapier-in-Schubkarren-Wettrennen und der Kommentar weiß zu berichten, wie wichtig Altpapier sei. Zuvor mussten sich zwei Kinderteams bereits im russischen Sitztanz messen und eine Delegation aus der Sowjetunion darf dann zwischendurch auch die hohe Kunst der Akrobatik aufführen. Sport-Fetisch bis zum Abwinken, immer wieder Betonungen der Bedeutung des Pionier-Daseins und Leistungserbringung im Kollektiv machen „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ zu einem launigen Einblick ins Selbstverständnis der DDR und ihre Versuche, diese den Kindern zu vermitteln – die hier begeistert mitmachen. Klasse ist auch „Adis“ aufgeweckte Assistentin, ein hübsches, junges Ding, deren Name mir leider entfallen ist. Auch diese Sendung sah ich auf der „Kinder-TV Box 2“-Doppel-DVD.