Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 01:52
Paranormal Investigations
Eine Frage gleich vorweg: Warum wird ein US-Horror-Film aus dem Jahre 2007, der im Original „Death of a Ghost Hunter“ heißt, in Deutschland als „Paranormal Investigations“ vermarktet? Möchte man da etwas vom „Paranormal Activity“-Kuchen abbekommen? Wie auch immer, Sean Trettas Schauermärchen sieht mir stark nach einer Direct-to-Video-Produktion aus und bedient sich fleißig diverser Vorbilder. Klaro, dass die Geschichte um ein Spukhaus, in dem vor 20 Jahren eine fundamentalistisch-christliche Familie ermordet wurde und das jetzt Gegenstand von Untersuchungen einer „Geisterjägerin“ ist, auf „wahren Begebenheiten“ beruht... „Paranormal Investigations“ ist der x-te Filme, der durch Einsatz einer Hand-Wackel-Kamera und vermeintlicher Amateur-Aufnahmen versucht, authentisch rüberzukommen – und kläglich scheitert. Das fängt schon beim Prolog an, dem man überdeutlich ansieht, per digitaler Hilfsmittel auf „alt“ getrimmt worden zu sein. Während der eigentlichen Handlung wechseln sich Nachtsichtkameras und normale Einstellungen ab. Apropos Handlung... diese ist, gestreckt mit zahlreichen wenig interessanten bis debilen Dialogen und bescheuerten Ideen, die mehr zum Lachen anregen als Schrecken zu verbreiten, fürchterlich uninnovativ und vorsehbar. Das unglaubwürdige bis dämliche Verhalten der von irgendwelchen B-Mimen dargestellten Charaktere, die sich mehr wie auf einer Pyjamaparty statt wie in einem Spukhaus verhalten und nach bester Teenie-Slasher-Manier lieber einen kiffen, statt eins und eins zusammenzuzählen und zu den gleichen Schlüssen wie der Zuschauer zu gelangen, gibt ihr endgültig den Rest. Die Krone setzt dem Ganzen die ziemlich misslungene deutsche Synchronisation auf. Auf grafische Härte wartet man trotz FSK-18-Siegel vergebens, jenes gab es vermutlich lediglich wegen einiger unflätiger Dialoge...? Ok, wer unbedingt mal wieder einen modernen Spukhausgrusler von der Stange sehen will und sich tatsächlich noch vor der schemenhaften Darstellung irgendwelcher Gespenster erschreckt, kann von „Paranormal Investigations“ zumindest durchschnittlich unterhalten werden und seine Zeit totschlagen. Zugute halten möchte ich dem Skript fairerweise noch seine Kritik am Christentum. Viel mehr bleibt da aber auch nicht, denn wenige atmosphärische Momente werden durch die Schwächen des Films schnell wieder zunichte gemacht. Fazit: Dann lieber „Blair Witch Project“ und „Paranormal Activity“ im Double Feature.Im Jahr 2002 wurden der renommierten Geisterjägerin Carter Simms 5.000 Dollar angeboten, um über drei Tage und drei Nächte hinweg das berüchtigte Masterson Haus auf paranormale Aktivität zu untersuchen. 20 Jahre zuvor wurden Pfarrer Joseph Masterson und seine Familie in ihrem eigenen Heim brutal ermordet. Mit der Hilfe eines Kameramanns, eines Reporters und eines spirituellen Beraters machte Carter sich daran zu beweisen oder zu widerlegen, dass es im Masterson Haus spukt. Was dann geschah, ist die erschreckendste und tragischste paranormale Untersuchung in der Geschichte der modernen „Geisterjagd“.