Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
DVD Abend
Steel Robot / Robot Jox
Dem Cover nach dachte ich zuerst an einen Mocker Richtung Transformers, Reel Steel, Pacific Rim. Von einem Freund bekomen, 1990 Stuart Gordon, Charles Band, Jeffrey Combs, das klang doch eher nach meinem Gusto.
Eine Zeit nach dem nuklearen Holocaust einigten sich die beiden existierenden Großmächte darauf, nicht um einzelne Gebiete Krieg zu führen (Menschen sind eine seltene Ressource), sondern zwei Riesenroboter, geführt von einem Piloten gegeneinander antreten zu lassen. Gute Idee so weit. Da gibt es noch ein Schiedsgericht, was so einiges entscheidet. Nächster Kampf: Alaska! Achilles für die Amis, äh, Market, und Alexander für die Russen, äh, Confedaration. ie beballern sich, dann gibt es Nahkampf, bei dem der Russe die Regeln dehnt. So endet es Unentschieden und soll wiederholt werden. Achilles hatte aber nur ein Vertrag für zehn Kämpfe und keine Lust mehr. Für ihn soll die genmanipulierte Athena ran, in die er sich jüngst verliebte....
Eigentlich eine beissende Satire, leider schon zu Erscheinungszeit aus der Zeit gefallen. Mit typisch - überzeichneten Ami- und RussenKlischees, die wirklich Spaß machen. Tricktechnisch war das wohl auch damals veraltet, aber Stop Motion im Harryhausen Stil und ein bißchen Marionetten-Action gefallen mir sehr gut. Die Rollen und Darsteller sind passend drüber. Mir gefiel besonders Michael Alldredge. Auch die Männer-Frauen Umgehensweise ist arg Action-Kino. Ist ein bißchen ein Blick in die 80er. Zu der Zeit, als der rauskam war aber schon Glasnost und Folgen, und da die Satire schon klar darauf zielt, ist sie inhaltlich schon immer überholt.
Aber sehr knuffige Unterhaltung. Jeffrey Combs ist übrigens kaum zu entdecken.
Salaryman Kintaro
Auftragsarbeit für Takashi Miike. Da kommen ja nicht so viele hier raus, hier dachte man wohl, das lohnt, da es sich um eine Mangaverfilmung handelt. Wobei ich nicht weiß, ob der zu Grunde liegende Comic hier größere Aufmerksamkeit bekam.
Kintaro ist ein Büroangestellter, der nebenbei Heldentaten verübt, Kinder aus Feuer retten, Raubdiebstähle verhindern, usw. Er arbeitet in einer Architekturfirma, die vor allem um öffentliche Bauanträge buhlt. Er wird zu Dependance nach Tohoku geschickt, um den Chef vor Ort wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Der ist inzwischen dem Mah Jongg und Alkohol verfallen und hat eher wenig Bock. Bei dem allen kommt er in einen Sumpf aus Korruption, bei dem die Zukunft der ganzen Firma auf dem Spiel steht. Dazu ist das alles mit seinem Privatleben verbunden.
Schön gemachter Action-Polit-Liebes-Drama-Komödie. Da ist viel drin, aber klar, viel zu viel in seinen 110 Minuten. So bleibt es trotz der übergeordneten Polit-Handlung sehr episodisch, und einiges passiert plötzlich. Als sich zum Beispiel rausstellt, das Kintaro mal Rockerboss war, die alten Jungs ihn immer noch Treue schwören und mal eben zu Hunderten gegen die Böslinge anfahren (wobei sie dann dann doch zu zweit regeln wollen, nungut). Und dann aus dem nichts nach leicht komödiantischen Ton total heftiges, wie den Anschlag auf seinen Vorgesetzten oder die Spannung bei dem Anschlag / Nicht-Anschlag auf seinen SOhn. Für ein paar solcher Szenen iebt man eben Kintaro, hat auch Spaß gemacht, aber zwischenzeitlich anstrengend dran zu bleiben. Weniger wäre besse gewesen, konzentrierter auf irgendwas. Klar, ein Ichi, Audition, Yakuza Apocalypse. Gute Stangenware.
Steel Robot / Robot Jox
Dem Cover nach dachte ich zuerst an einen Mocker Richtung Transformers, Reel Steel, Pacific Rim. Von einem Freund bekomen, 1990 Stuart Gordon, Charles Band, Jeffrey Combs, das klang doch eher nach meinem Gusto.
Eine Zeit nach dem nuklearen Holocaust einigten sich die beiden existierenden Großmächte darauf, nicht um einzelne Gebiete Krieg zu führen (Menschen sind eine seltene Ressource), sondern zwei Riesenroboter, geführt von einem Piloten gegeneinander antreten zu lassen. Gute Idee so weit. Da gibt es noch ein Schiedsgericht, was so einiges entscheidet. Nächster Kampf: Alaska! Achilles für die Amis, äh, Market, und Alexander für die Russen, äh, Confedaration. ie beballern sich, dann gibt es Nahkampf, bei dem der Russe die Regeln dehnt. So endet es Unentschieden und soll wiederholt werden. Achilles hatte aber nur ein Vertrag für zehn Kämpfe und keine Lust mehr. Für ihn soll die genmanipulierte Athena ran, in die er sich jüngst verliebte....
Eigentlich eine beissende Satire, leider schon zu Erscheinungszeit aus der Zeit gefallen. Mit typisch - überzeichneten Ami- und RussenKlischees, die wirklich Spaß machen. Tricktechnisch war das wohl auch damals veraltet, aber Stop Motion im Harryhausen Stil und ein bißchen Marionetten-Action gefallen mir sehr gut. Die Rollen und Darsteller sind passend drüber. Mir gefiel besonders Michael Alldredge. Auch die Männer-Frauen Umgehensweise ist arg Action-Kino. Ist ein bißchen ein Blick in die 80er. Zu der Zeit, als der rauskam war aber schon Glasnost und Folgen, und da die Satire schon klar darauf zielt, ist sie inhaltlich schon immer überholt.
Aber sehr knuffige Unterhaltung. Jeffrey Combs ist übrigens kaum zu entdecken.
Salaryman Kintaro
Auftragsarbeit für Takashi Miike. Da kommen ja nicht so viele hier raus, hier dachte man wohl, das lohnt, da es sich um eine Mangaverfilmung handelt. Wobei ich nicht weiß, ob der zu Grunde liegende Comic hier größere Aufmerksamkeit bekam.
Kintaro ist ein Büroangestellter, der nebenbei Heldentaten verübt, Kinder aus Feuer retten, Raubdiebstähle verhindern, usw. Er arbeitet in einer Architekturfirma, die vor allem um öffentliche Bauanträge buhlt. Er wird zu Dependance nach Tohoku geschickt, um den Chef vor Ort wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Der ist inzwischen dem Mah Jongg und Alkohol verfallen und hat eher wenig Bock. Bei dem allen kommt er in einen Sumpf aus Korruption, bei dem die Zukunft der ganzen Firma auf dem Spiel steht. Dazu ist das alles mit seinem Privatleben verbunden.
Schön gemachter Action-Polit-Liebes-Drama-Komödie. Da ist viel drin, aber klar, viel zu viel in seinen 110 Minuten. So bleibt es trotz der übergeordneten Polit-Handlung sehr episodisch, und einiges passiert plötzlich. Als sich zum Beispiel rausstellt, das Kintaro mal Rockerboss war, die alten Jungs ihn immer noch Treue schwören und mal eben zu Hunderten gegen die Böslinge anfahren (wobei sie dann dann doch zu zweit regeln wollen, nungut). Und dann aus dem nichts nach leicht komödiantischen Ton total heftiges, wie den Anschlag auf seinen Vorgesetzten oder die Spannung bei dem Anschlag / Nicht-Anschlag auf seinen SOhn. Für ein paar solcher Szenen iebt man eben Kintaro, hat auch Spaß gemacht, aber zwischenzeitlich anstrengend dran zu bleiben. Weniger wäre besse gewesen, konzentrierter auf irgendwas. Klar, ein Ichi, Audition, Yakuza Apocalypse. Gute Stangenware.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- sid.vicious
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
JÄGER DER APOKALYPSE 2
Ich hatte den Film deulich schwächer in Erinnerung. Bei der letzten Sichtung habe ich ihn als recht kurzweiliges und mit einem enorm hohen Bodycount ausgestattetes, exploitatives Vehikel begriffen. Freilich nicht so gut wie der Vorgänger, aber das habe ich ja auch nicht erwartet.
6 von 10
Ich hatte den Film deulich schwächer in Erinnerung. Bei der letzten Sichtung habe ich ihn als recht kurzweiliges und mit einem enorm hohen Bodycount ausgestattetes, exploitatives Vehikel begriffen. Freilich nicht so gut wie der Vorgänger, aber das habe ich ja auch nicht erwartet.
6 von 10
- buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Warrior Queen (4/10)
Frau WIrtin treibt es jetzt noch toller (4/10)
Warrior Queen (4/10)
Frau WIrtin treibt es jetzt noch toller (4/10)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Klingt nach einem ausgesprochen unbefriedigenden Wochenende...buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 1. Mär 2021, 09:26 Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Warrior Queen (4/10)
Frau WIrtin treibt es jetzt noch toller (4/10)
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Glücklicherweise nur in filmischer Hinsicht
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Dritte reine Giallo-Woche Pt. 5:
In the Folds of the Flesh (ITA/SPA 1970) R: Sergio Bergonzelli
-> Version: Englisch mit deutschen Subs. Abgefahrene Genre-Mixtur mit Fernando Sancho in einer seiner besten Rollen. Drei Stücke der Filmmusik von C A Bixio / V Rojo Jesu sind auf der grandiosen Tidbeats Compilation auf AMS enthalten, welche ausschließlich previously unreleased Tunes aus den Cinevox-Archiven enthält, derer 161, erhältlich als 4fach Vinyl und als CD.
(5/5)
In the Folds of the Flesh (ITA/SPA 1970) R: Sergio Bergonzelli
-> Version: Englisch mit deutschen Subs. Abgefahrene Genre-Mixtur mit Fernando Sancho in einer seiner besten Rollen. Drei Stücke der Filmmusik von C A Bixio / V Rojo Jesu sind auf der grandiosen Tidbeats Compilation auf AMS enthalten, welche ausschließlich previously unreleased Tunes aus den Cinevox-Archiven enthält, derer 161, erhältlich als 4fach Vinyl und als CD.
(5/5)
Score Dust: Soundtrack Grooves, Library Funk & Rare Breaks Worldwide
Score Dust Book
Score Dust Group
Score Dust Tweets
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
"Crocodile Fury" von Godfrey Ho... UNFASSBAR! 10/10... für Trashliebhaber.
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Amulett des Bösen (Lucio Fulci, 1982) 6/10
Angenehm ruhiger Horror mit eindringlichen Bildern und einer starken Symbolsprache. Die Schauspieler sind sehr hölzern, aber das kann Fulci mit den tollen Bildern mehr als ausgleichen. AMULETT DES TODES mag sicher nicht Fulcis bester Film sein, und die Eindringlichkeit der Zombie-Vorläufer geht ihm völlig ab, aber er hat reichlich Stimmung und Ausstrahlung, und gerade das Ruhige und Unaufgeregte macht ihn sehenswert.
The Hooligan Club – Fear and Fight (Neil Thompson, 2008) 7/10
Der Titel ist eine Mogelpackung vor dem Herrn. Es geht um einen Looser, der über eine Boxschule und neue Freunde (und dieses Mal stimmt der Begriff auch) zu sich selbst findet und sein Leben in die eigene Hand nimmt. Die Freunde sind Türsteher in einem Club, und dort lernt Danny sich durchzusetzen, seinen Mann zu stehen, und eben er selbst zu sein. Einer der neuen Freunde macht allerdings Geschäfte mit einem Drogenboss, und da die Gruppe die Dealer in dem Club immer extrem schnell und unsanft vor die Tür setzt, entstehen da schnell Feindschaften, die dann mit Hilfe von Baseballschlägern (was in diesem Fall noch die harmlosen Werkzeuge sind) gelöst werden. Nix Hooligans, nix FIGHT CLUB, und schon gar kein FOOTSOLDIER, sondern eine im Birmingham der frühen 80er angesiedelte Geschichte um kleine Gangster und große Ambitionen, unterlegt mit Northern Soul und Bluebeat. Passt gut!
Decoder (Muscha, 1984) -/10
Ein Manifest gegen die Gleichmacherei und Deindividualisierung des Menschen. Ein avantgardistischer Bildersturm für das Geräusch als Musik. Endlich mal ein Film, der das Lebensgefühl der damaligen Zeit tatsächlich und ohne Anbiederung transportiert. Keine stylischen Modemäuse in aufregenden Tanztempeln (obwohl es das natürlich auch gab, und zwar jede Menge davon), sondern ein Leben zwischen einem gefühlten Überwachungsstaat und Musik, mit dem Versuch, sich über die Musik sein eigenes Stückchen Freiheit zu erkämpfen. Schwierig, sperrig, anstrengend, und dabei sehr authentisch. Und der erste Film seitdem ich ein Filmtagebuch führe, den ich nicht bewerten kann.
Des Rockers tolle Hunde (Jerry Jameson, 1971) 7/10
Eine Gruppe Söldner versucht im mexikanischen Hinterland, eine schnieke junge Anhalterin zur Sex-Sklavin abzurichten, doch einer aus der Gruppe ist damit nicht einverstanden. Prügeleien als lustiger Zeitvertreib, Frauen sind nur Fickfleisch, und wer nicht für uns ist ist gegen uns. Der Film ist böse, zynisch, billig, schmutzig, ... Und er macht höllisch Spaß. Eine Action-Granate, der man ihre Herkunft aus der C-Klasse nicht ansieht.
Neonstadt (G. Weilemann & H. v. Lützelburg & D. Graf & H. Schmid & W. Büld, 1982) 3/10
Das Gegenstück zu DECODER – Anbiedernd, aufgesetzt, und mit hohem Fremdschämfaktor versehen. Die Münchner Schicki-Micki-Szene läuft als Wave, Billie Zöckler sucht einen Traumprinzen und macht das Aschenputtel, und selbst die krude Agentenstory von Dominik Graf ist voller Fragezeichen: Was hat ein verhinderter Waffendeal mit einem Titel wie NEONSTADT zu tun? Einzig die Episode von Wolfgang Büld, DISCO SATANICA, hat eine interessante Geschichte und bietet etwas Unterhaltung. Aber insgesamt ist eine hübsche Episode zu wenig, wenn die anderen vier einfach nur zum entsetzen Fortschauen animieren ...
Angenehm ruhiger Horror mit eindringlichen Bildern und einer starken Symbolsprache. Die Schauspieler sind sehr hölzern, aber das kann Fulci mit den tollen Bildern mehr als ausgleichen. AMULETT DES TODES mag sicher nicht Fulcis bester Film sein, und die Eindringlichkeit der Zombie-Vorläufer geht ihm völlig ab, aber er hat reichlich Stimmung und Ausstrahlung, und gerade das Ruhige und Unaufgeregte macht ihn sehenswert.
The Hooligan Club – Fear and Fight (Neil Thompson, 2008) 7/10
Der Titel ist eine Mogelpackung vor dem Herrn. Es geht um einen Looser, der über eine Boxschule und neue Freunde (und dieses Mal stimmt der Begriff auch) zu sich selbst findet und sein Leben in die eigene Hand nimmt. Die Freunde sind Türsteher in einem Club, und dort lernt Danny sich durchzusetzen, seinen Mann zu stehen, und eben er selbst zu sein. Einer der neuen Freunde macht allerdings Geschäfte mit einem Drogenboss, und da die Gruppe die Dealer in dem Club immer extrem schnell und unsanft vor die Tür setzt, entstehen da schnell Feindschaften, die dann mit Hilfe von Baseballschlägern (was in diesem Fall noch die harmlosen Werkzeuge sind) gelöst werden. Nix Hooligans, nix FIGHT CLUB, und schon gar kein FOOTSOLDIER, sondern eine im Birmingham der frühen 80er angesiedelte Geschichte um kleine Gangster und große Ambitionen, unterlegt mit Northern Soul und Bluebeat. Passt gut!
Decoder (Muscha, 1984) -/10
Ein Manifest gegen die Gleichmacherei und Deindividualisierung des Menschen. Ein avantgardistischer Bildersturm für das Geräusch als Musik. Endlich mal ein Film, der das Lebensgefühl der damaligen Zeit tatsächlich und ohne Anbiederung transportiert. Keine stylischen Modemäuse in aufregenden Tanztempeln (obwohl es das natürlich auch gab, und zwar jede Menge davon), sondern ein Leben zwischen einem gefühlten Überwachungsstaat und Musik, mit dem Versuch, sich über die Musik sein eigenes Stückchen Freiheit zu erkämpfen. Schwierig, sperrig, anstrengend, und dabei sehr authentisch. Und der erste Film seitdem ich ein Filmtagebuch führe, den ich nicht bewerten kann.
Des Rockers tolle Hunde (Jerry Jameson, 1971) 7/10
Eine Gruppe Söldner versucht im mexikanischen Hinterland, eine schnieke junge Anhalterin zur Sex-Sklavin abzurichten, doch einer aus der Gruppe ist damit nicht einverstanden. Prügeleien als lustiger Zeitvertreib, Frauen sind nur Fickfleisch, und wer nicht für uns ist ist gegen uns. Der Film ist böse, zynisch, billig, schmutzig, ... Und er macht höllisch Spaß. Eine Action-Granate, der man ihre Herkunft aus der C-Klasse nicht ansieht.
Neonstadt (G. Weilemann & H. v. Lützelburg & D. Graf & H. Schmid & W. Büld, 1982) 3/10
Das Gegenstück zu DECODER – Anbiedernd, aufgesetzt, und mit hohem Fremdschämfaktor versehen. Die Münchner Schicki-Micki-Szene läuft als Wave, Billie Zöckler sucht einen Traumprinzen und macht das Aschenputtel, und selbst die krude Agentenstory von Dominik Graf ist voller Fragezeichen: Was hat ein verhinderter Waffendeal mit einem Titel wie NEONSTADT zu tun? Einzig die Episode von Wolfgang Büld, DISCO SATANICA, hat eine interessante Geschichte und bietet etwas Unterhaltung. Aber insgesamt ist eine hübsche Episode zu wenig, wenn die anderen vier einfach nur zum entsetzen Fortschauen animieren ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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- buxtebrawler
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- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
'Gator Bait (7/10)
Midsommar (endlich gesehen; 8,5/10)
Midsommar (endlich gesehen; 8,5/10)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Offensichtlich lohnend, bei der Bewertung. Welche Fassung hast Du gesehen?
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Jack Grimaldi