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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Do 1. Apr 2021, 23:27
von CamperVan.Helsing
karlAbundzu hat geschrieben: ↑Do 1. Apr 2021, 17:49
Die lange Nacht (1947) DVD
Im Kino wohl als Den letzten fressen die Geier, was überhaupt nicht passt, im original The Long Night.
Mit Henry Fonda, Barbara Bel Geddes, Vincent Price. Kaufgrund waren eben diese Namen und ich meinte, irgendwo positives im Noir-Zusammenhang gelesen zu haben. 35mm? Eins von den Filmbüchern? Man weiß es nicht, war ein günstiger Beikauf.
Interessanterweise ist das ein Remake des französischen Le jour se lève / Der Tag bricht an, laut Internet ein Klassiker des poetischen Realismus mit Jean Gabin und leider eine Lücke bei mir.
"Der Tag bricht an" ist gerade heute bei mir angekommen, bin gespannt.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Fr 2. Apr 2021, 18:52
von Lobbykiller
Classic Film Noir 2021 #4:
Mord in der Hochzeitsnacht (USA 1945) R: Otto Preminger
-> Version: DDR-Synchro von 1989. Eine der letzten DDR-Synchros.
(4,5/5)
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Fr 2. Apr 2021, 19:04
von Lobbykiller
Erste reine Franzosen-Woche Pts. 1-4:
Nach 3 reinen Giallo-Wochen jetzt die erste reine Zosen-Woche
Es geschah übermorgen 01x03 - Der Tag hat 96 Stunden (FRA 1971) R: Claude Boissol
-> 4,5/5
Rette deine Haut, Killer (FRA 1981) R: Alain Delon
-> 4/5
Voyou - Der Gauner (FRA 1970) R: Claude Lelouch
-> 4/5
Hetzjagd (FRA/SPA 1967) R: Philippe Condroyer
-> Hochspannender Überwachungs-Thriller mit Jean Luis Trintingnant, DVD erschienen auf Pidax.
(5/5)
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Sa 3. Apr 2021, 12:11
von karlAbundzu
Wes Craven's Mindripper / oder: The Outpost oder: The hills have eyes 3 oder einfach: Mindripper
britische DVD
In einer weit entfernten Kiesgrube werden Virus-Eperimente gemacht. Da man einen Halbtoten findet, ergibt sich die Möglichkeit für ein kleines Menschenexperiment. Passieren tut lange nichts. Einer der Wissenschaftler findet raus, dass man für das Militär und nicht für die Weltgesundheit arbeitet und hört auf. Der Halbtote wacht auf, verwandelt in einen aggressiven Megatypen und tötet einen nach den anderen, der ehemalige Mitarbeiter kommt mit Kindern zurück und versucht zu helfen.....
Alien in einem Laborsystem unter der Wüste. Die Bedrohung im abgeschlossenen Raum (dessen Schliess- und Öffnungsmechanismus ein wenig bekloppt ist) diesmal kein Giger-Monster, aber immerhin ein Mensch mit eine phallischen Stachelzunge.
Hier liess man ein Drehbuch von Wes Cravens Sohn Jonathan verfilmen, engagierte routinierte TV-Darsteller, und versuchte was aus den Holzschnittartigen Story und Charakteren herauszuholen, was nur teils gelang. Ein bisschen Splatter, eine düstere abgelegene Atmosphäre, guter Sound und Songs. Aber alles in allem Dutzendware, zum Glück waren das nicht vollends talentlose Spieler, routiniert haben wir hier Lance Henriksen, Natasha Gregson Wagner, Claire Stansfield, John Diehl. Giovanni Ribisi seh ich als mürrischen Heranwachsenden sehr gerne. Leider strahlt Dan Blom als Monster Thor so gar nichts aus und Gregory Sporleder mit seiner "Ich will nur ficken"-Attitude nervt.
Tja, positives wie negatives, ich sag mal 90er Durchschnittsware, war ok.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: So 4. Apr 2021, 06:24
von Maulwurf
Corruption (Roger Watkins, 1983) 5/10
Direkt nach der Sichtung hat mich CORRUPTION erstmal völlig ratlos zurückgelassen. Eine vollkommen fragmentarische Handlung, kalter Sex zwischen ausgesprochen hässlichen Menschen, und eine Stimmung wie Montagmorgen im leeren Kühlschrank. Der Artikel über Roger Watkins in der Splatting Image hat mir dann wesentlich geholfen, in den Film hineinzukommen, und fast zwei Seiten Besprechung zu schreiben. In CORRUPTION steckt sehr viel drin, viel mehr als man denken mag. Aber der Zuschauer ist gehalten, sich seine eigenen Gedanken zu machen, und ich bin sicher, dass hier nicht eine einzige Deutung die glücklichmachende ist, sondern dass es viele verschiedene Deutungsmöglichkeiten gibt, und jede ist für sich alleine richtig. Oder in Kombination mit den anderen …
CORRUPTION ist dabei aber kein Kunstkino um der reinen Kunst willen, dafür ist der Film in seiner Gesamtausstrahlung einfach zu schmuddelig und zu kalt. Eine sehr eigenartige Melange aus Kunst, Porno und einer ins Leere laufenden (An-) Klage, die durchaus ihren ganz eigenen Charme besitzt, sich aber sehr standhaft weigert diesen Charme in den Vordergrund zu stellen. Ich habe mir auf jeden Fall mal noch mehr Filme von Watkins besorgt. Man weiß ja nie …
Biker Survivalist (Sig Shore, 1987) 5/10
Ein Mann, ein Auto, jede Menge Waffen, und Zustände wie bei der letzten Anti-Corona-Demo. Unter bürgerkriegsähnlichen Zuständen versucht Jack, mit seinem gepanzerten Pick-Up durch die Wüste von A nach B zu fahren um seinen Sohn aus einem Ferienlager zu holen, nachdem Frau und Tochter bestialisch ermordet wurden. Gute Action die ordentlich inszeniert wird, viel Fahrerei, einiges an schattigen Szenen unter schattigen Büschen, aber durch die düstere Stimmung und den grimmigen Ernst, mit dem der Film daherkommt, passt das mit der Unterhaltung sehr wohl. Man darf bloß nicht zu viel erwarten …
Blutspur im Park (Duccio Tessari, 1971) 8/10
Wieso fällt mir in letzter Zeit ausgerechnet zu den italienischen Filmen immer so wenig ein? Wo sind die Worte hin? BLUTSPUR IM PARK zum Beispiel: Ein hochmoderner Thriller, ein spannender Krimi mit erstklassigen Schauspielern und tollen Settings, der mich ab der ersten Minute durch seine Atemlosigkeit und das hohe Tempo mitgerissen hat. OK, zum Ende hin ist er etwas abgefallen, aber der größte Teil des Films war spannend, druckvoll, dramatisch, interessant … Bloß fällt mir nichts ein, was ich dazu schreiben könnte, um das adäquat darzustellen. So könnte ich zum Beispiel beschreiben, dass die erste Stunde in dieser Kombination aus Schnitt, Narration, Musik und Atmosphäre einer der aufregendsten Gialli ist den ich je gesehen habe. Denn weit ab von jedweden vermeintlichen Standardzutaten wie schwarzen Handschuhen und aufgeschlitzten nackten Frauen zieht BLUTSPUR IM PARK sein ganz eigenes Ding durch, kreiert Duccio Tessari eine vollkommen andere Filmsprache als es Regisseure wie Sergio Martino oder Dario Argento zu dieser Zeit vormachten. Genauso wie in DAS GRAUEN KAM AUS DEM NEBEL, ein Jahr vorher entstanden, erschafft der Regisseur einen gewaltigen Gegenentwurf zu DER MÖRDER VON WIEN oder DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE, baut er sich eine Thrillerwelt, die viel näher an der Realität liegt wie die der Kollegen, und schafft dabei auch noch das Kunststück, in Punkto Spannung und Atmosphäre diese locker zu überflügeln. Aber weil das nicht so stylisch war wie die genannten, und weil Tessari immer als Handwerker galt und nie als Stilikone, deswegen ist BLUTSPUR IM PARK heute so unbekannt. Schade, der Film kann bedeutend mehr als die meisten seiner zeitgenössischen Kollegen. Und mir fällt immer noch nichts ein …
Pour le Mérite (Karl Ritter, 1938) 7/10
Treue Kameraden, eine eingeschworene Schicksalsgemeinschaft, die zusammen im Krieg kämpft und das Leben feiert. Doch plötzlich ist es November 1918, der Krieg ist vorbei, und jeder stürzt in seine ganz private Hölle. Der eine macht eine Segelflugschule auf, der andere versucht sich als Automechaniker und Sektvertreter. Einen tut sie ihr Hass auf die Demokratie und ihr Ehrgeiz, gemeinsam ein neues Deutschland zu erschaffen.
Ein aufregender und interessanter Film, der das Denken der heimgekehrten Frontsoldaten und die Dolchstoßlegende veranschaulicht: Soldaten, die sich nicht besiegt fühlen, die aber unter als Schmach empfundenen Umständen einen Waffenstillstand akzeptieren müssen. Die ihre Waffen abgeben müssen, aber im Geiste weiterkämpfen wollen für eine Welt, die längst untergegangen ist.
Als Actionfilm funktioniert POUR LE MÉRITE vorzüglich, mit spannenden und erstklassig gefilmten Flugszenen, die einem TOP GUN in nichts nachstehen. Als propagandistischer Pathosquatsch funktioniert er ebenfalls ziemlich gut, wobei hier gerade die 20er-Jahre oft sehr düster und deprimierend dargestellt werden. Klar, die Weimarer Republik war ja aus Sicht des Dritten Reiches ein wahrer Alptraum, weswegen der Film hier auch gerne mal gehässig wird. Vor allem aber funktioniert der Film als zeitgenössisches Dokument einer geistigen Haltung und einer Entwicklung, die heute nur noch in Geschichtsbüchern rekapituliert werden kann: Was hat einen Soldaten nach 5 Jahren Krieg dazu gebracht, anstatt die Uniform auszuziehen und heim zu gehen zu Frau und Kind, was hat ihn dazu gebracht stattdessen weiterzukämpfen? Diese Einstellung, die bereits 1918 den Tod der Weimarer Republik in sich barg, die wird hier aus zeitgenössischer Sicht gezeigt. Was empfanden Soldaten, die immer nur gesiegt haben, was empfanden die, als sie die Nachricht bekamen, dass sie jetzt trotzdem verloren haben?
POUR LE MÉRITE ist freilich, ich erwähnte es, propagandistischer Quatsch mit pathetischer Soße, aber jenseits dieses Quatsch mit Soße eben auch noch ein guter Actionfilm mit hochinteressanten Einsichten in eine Zeit, die lange vorbei scheint. Ich fand’s spannend …
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Di 6. Apr 2021, 10:10
von buxtebrawler
Osterprogramm:
Verdacht (7/10)
Tödliche Entscheidung (7/10)
Hochzeitpolka (7/10)
Die 3 Tage des Condor (7/10)
Zeuge einer Verschwörung (8/10)
French Connection II (8/10)
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Sa 10. Apr 2021, 06:09
von Maulwurf
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 6. Apr 2021, 10:10
Osterprogramm:
Die 3 Tage des Condor (7/10)
Zeuge einer Verschwörung (8/10)
French Connection II (8/10)
Eine ganz feine Auswahl! Da werde ich glatt neidisch ... Bei mir war die Woche eher mau:
Das Testament des Dr. Mabuse (Fritz Lang, 1933) 7/10
Schon faszinierend, wie Fritz Lang es 1932 geschafft hat, die später so erfolgreichen Genres des Thrillers und des Paranoiakinos mal eben zu erfinden. Ein hochspannender Kriminalfall, der in einem ganz eigenen, und verdammt realistischen Universum spielt. Wir haben Dr. Mabuse, der 11 Jahre vorher in DR. MABUSE, DER SPIELER in die Irrenanstalt eingewiesen wurde, und der jetzt von Professor Baum, seinem Arzt in der Anstalt, Besitz ergreift. Gleichzeitig versucht Kommissar Lohmann, der im Jahr zuvor in M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER bereits im Einsatz war, herauszufinden, wer hinter der Verbrechenswelle steckt, welche die Stadt heimsucht. Niemand kann seines Lebens sicher sein, Terror, Zerstörung und Tod können jederzeit wie aus heiterem Himmel hereinbrechen, und wer jetzt Parallelen ziehen mag zu der damaligen Situation des heraufziehenden Dritten Reiches, und vielleicht noch dem Leben heute, wo Sicherheit auch eher ein relativer Begriff ist, der kann sich die großartigen Ideen eines Fritz Lang und seine filmischen Visionen vorstellen. Auch wenn mir persönlich die andern beiden MABUSE-Filme von Lang besser gefallen haben ist TESTAMENT trotzdem hochgradig beeindruckend in seiner Aussage und seiner Umsetzung.
Blei (Benjamin Leichtenstern, 2018) 7/10
1866. Ein bayerischer Soldat wacht auf einem Schlachtfeld auf. Er nimmt seine Waffe und stapft durch den Schnee nach Hause. Dort stellt er fest, dass seine Ersparnisse gestohlen wurden. Der Dieb ist noch da und flieht, und der Mann setzt ihm nach. Eine blutige Jagd durch den Schnee beginnt, die in erster Linie durch den Einsatz von viel Blei gekennzeichnet ist.
Entstanden im Umfeld der FFH München und mit dem Flötzinger-Darsteller Daniel Christensen (aus den Eberhofer-Verfilmungen) in der Hauptrolle, beschränkt sich BLEI auf das Wesentliche: Männer und eine Frau, die sich gegenseitig versuchen so weh wie möglich zu tun, und das in einer überwältigenden Kulisse aus Schnee und Wald. Irgendwo zwischen LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG und DAS FINSTERE TAL wird in dieser halben Stunde reichlich gestorben. Was immer auch die Absicht des Regisseurs war: Als Genrefilm ein echtes Kleinod!
Huntress: Spirit of the night (Mark S. Manos, 1995) 4/10
Ein rechter Schmarrn rund um die junge Tara Wexford, die nach X Jahren aus Amerika zurückkommt nach Wales, um ihren Vater zu begraben, und dabei einen Fluch in sich entdeckt. Die ausgesprochen attraktiven Damen ziehen sich häufig aus, die Softsexszenen sind umwerfend schön in Szene gesetzt, die Fotografie passt, und der Rest ist eher idiotisch. Die Geschichte kommt nie wirklich in die Gänge, und gerade wenn es anfängt spannend zu werden ist Schluss. Kann man sich schenken …
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Sa 10. Apr 2021, 18:08
von CamperVan.Helsing
Am Osterwochenende liefen gleich 10 Filme mit Louis de Funès im TV, von denen ich 6 gesehen habe, davon 5 zum ersten Mal.
"Woll'n Sie nicht mein Mörder sein?" (1957) war eine der ersten Hauptrollen für LdF. Er gibt einen erfolglosen Chansonkomponisten, der zusätzlich von akutem Liebeskummer geplagt wird und daraufhin aus dem Leben scheiden möchte. Da das im Selbstversuch nicht so recht klappt, sucht er in Montmartre jemanden, der sich damit auskennt und ihm das Lebenslicht ausblasen soll. Als er jedoch selbst eine Sängerin aus dem Wasser zieht und als Held gefeiert wird, wendet sich das Blatt. Allerdings sind nun nicht nur sein Auftragskiller, sondern noch weitere Unterweltler hinter ihm her...
Nur knapp 75 Minuten lang (und auch dafür sind schon einige musikalische Einlagen erforderlich), wäre dieser Film ohne seinen Hauptdarsteller wohl längst in der Versenkung verschwunden. Lässt sich aber an einem verregneten Nachmittag ganz nett anschauen ohne sich zu grämen.
"Louis taut auf" alias "Onkel Paul, die große Pflaume" (1969) hatte ich vor langer Zeit gesehen. Auf einer Grönland-Expedition wird im ewigen Eis ein Mann gefunden, dessen Schiff 1905 unterging. Durch Glyzerin geschützt, war der Körper 65 Jahre im Eis eingefroren und erwacht nach dem Auftauen wieder zum Leben. Der Wiedererweckte entpuppt sich als der Großvater der Ehefrau des Fabrikanten Paul de Tartas. Und Madame möchte den unbekannten Opa unbedingt in ihrem Heim beherbergen, wozu es eine gescheiterte Entführung später auch kommt. Um dem Erwachten Paul Fournier den Schock zu ersparen, 65 Jahre seines Lebens verpasst und eigentlich 90 Jahre alt zu sein, wird jedoch nicht nur das Haus, sondern der gesamte Ort auf 1905 getrimmt. Heikel wird es, als Paul Fournier in Madame de Tartas seine Mutter zu erkennen glaubt und sich in Evelyne, die Verlobte von Didier de Tartas verliebt...
Der Film hat alle Zutaten einer klassischen LdF-Komödie, aber ich werde mit ihm nicht warm. Er ist nicht schlecht gemacht, aber während anfänglich neben der bei LdF üblichen Aufschneiderei auch Fragen aufgeworfen werden wie die, ob der Wiedererweckte mehr ist/sein darf als ein staatliches Forschungsobjekt, erreicht mich die zweite Hälfte mit der Verstellungskomödie aufgrund des Vortäuschens des Jahres 1905 kaum noch. Nächster Film.
"Wir fahren nach Deauville" (1962) zeigt de Funès in einer Nebenrolle. Der Film dreht sich hauptsächlich um zwei befreundete junge Ehepaare, Lucien und Monique sowie Maurice und Jacqueline, die gemeinsam den Urlaub in Deauville verbringen wollen. Das gemietete Haus erweist sich jedoch als Bruchbude, der Elektriker lässt die Männer seine Arbeit machen, der große Reisekoffer ist verschollen, und Luciens Chef urlaubt ebenfalls in Deauville. Die Situation eskaliert immer mehr... Nette Urlaubskomödie
In "Karambolage" (1963) spielt LdF Norbert Charolais, den Chef des Touristikkonzerns 321, der von seinen Mitarbeitern 120%igen Einsatz fordert und deren Ideen für seine eigenen ausgibt. Paul Martin ist ein kleines Licht in dieser Firma, und hofft auf eine Karriere. Seine Hochzeit mit der Tochter seines Vorgesetzten steht bevor, und da sein künftiger Schwiegervater demnächst in den Ruhestand geht, hofft er, auch dessen Posten übernehmen zu können. Als guter Franzose hat er natürlich auch noch ein Verhältnis mit einer Sekretärin, leider ist sie nun schwanger. Als Charolais von einer Idee Martins begeistert ist, glaubt dieser, dass sein Aufstieg nun begonnen habe. Doch ein neues Regierungsdekret sorgt dafür, dass sich der Ruhestand seines Schwiegervaters in spe um 5 Jahre verschiebt. Dabei hat Martin doch schon Kredite aufgenommen, für Hausbau etc. Und nu? Dann geht ihm auf, dass der Abtritt des obersten Chefs dazu führen, dass in der gesamten Firma jemand eine Etage höher steigen würde. Er entwickelt einen todsicheren Plan...
Dieser Film war gewiss die größte Überraschung des Osterwochenendes. Ich wusste praktisch nichts über den Film und fand mich in einer bitterbösen Satire voll schwarzem Humor wieder. Der sexy Sekretätin Solange erscheint Paul Martin umso attraktiver, je mehr er (durch die Todesfälle auf oberster Ebene) in der Firmenhierarchie aufsteigt, eine Mitarbeiterin spricht wie selbstverständlich mit tiefster männlicher Stimme und der ermittelnde Inspektor freut sich darauf, endlich mal wieder seine Kenntnisse anwenden zu können, der er während der deutschen Besatzung von der Gestapo gelernt hat...
Leider habe ich den Film nicht aufgezeichnet, denn eine weitere Sichtung erscheint unumgänglich zu sein.
"Bei Oscar ist 'ne Schraube locker" (1964): Verzichtbare Komödie um zwei Einbrecher
"Louis, das Schlitzohr": Siehe unter "Scharfe Sachen für Monsieur"
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Sa 10. Apr 2021, 18:44
von Dick Cockboner
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Sa 10. Apr 2021, 18:08
"Louis taut auf" alias "Onkel Paul, die große Pflaume" (1969) hatte ich vor langer Zeit gesehen. Auf einer Grönland-Expedition wird im ewigen Eis ein Mann gefunden, dessen Schiff 1905 unterging. Durch Glyzerin geschützt, war der Körper 65 Jahre im Eis eingefroren und erwacht nach dem Auftauen wieder zum Leben. Der Wiedererweckte entpuppt sich als der Großvater der Ehefrau des Fabrikanten Paul de Tartas. Und Madame möchte den unbekannten Opa unbedingt in ihrem Heim beherbergen, wozu es eine gescheiterte Entführung später auch kommt. Um dem Erwachten Paul Fournier den Schock zu ersparen, 65 Jahre seines Lebens verpasst und eigentlich 90 Jahre alt zu sein, wird jedoch nicht nur das Haus, sondern der gesamte Ort auf 1905 getrimmt. Heikel wird es, als Paul Fournier in Madame de Tartas seine Mutter zu erkennen glaubt und sich in Evelyne, die Verlobte von Didier de Tartas verliebt...
Der Film hat alle Zutaten einer klassischen LdF-Komödie, aber ich werde mit ihm nicht warm. Er ist nicht schlecht gemacht, aber während anfänglich neben der bei LdF üblichen Aufschneiderei auch Fragen aufgeworfen werden wie die, ob der Wiedererweckte mehr ist/sein darf als ein staatliches Forschungsobjekt, erreicht mich die zweite Hälfte mit der Verstellungskomödie aufgrund des Vortäuschens des Jahres 1905 kaum noch. Nächster Film.
Als kompletter Film funktioniert das Ganze für mich auch nicht( gerade die 2te Hälfte) , aber einzelne Szenen sind wirklich sehr gelungen:
Die Ehrenlegion, die Friedhofsszene, Edmée Edmée Edmée , &&&...
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Sa 10. Apr 2021, 21:28
von Maulwurf
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Sa 10. Apr 2021, 18:08
In "Karambolage" (1963) spielt LdF Norbert Charolais, den Chef des Touristikkonzerns 321, der von seinen Mitarbeitern 120%igen Einsatz fordert und deren Ideen für seine eigenen ausgibt. Paul Martin ist ein kleines Licht in dieser Firma, und hofft auf eine Karriere. Seine Hochzeit mit der Tochter seines Vorgesetzten steht bevor, und da sein künftiger Schwiegervater demnächst in den Ruhestand geht, hofft er, auch dessen Posten übernehmen zu können. Als guter Franzose hat er natürlich auch noch ein Verhältnis mit einer Sekretärin, leider ist sie nun schwanger. Als Charolais von einer Idee Martins begeistert ist, glaubt dieser, dass sein Aufstieg nun begonnen habe. Doch ein neues Regierungsdekret sorgt dafür, dass sich der Ruhestand seines Schwiegervaters in spe um 5 Jahre verschiebt. Dabei hat Martin doch schon Kredite aufgenommen, für Hausbau etc. Und nu? Dann geht ihm auf, dass der Abtritt des obersten Chefs dazu führen, dass in der gesamten Firma jemand eine Etage höher steigen würde. Er entwickelt einen todsicheren Plan...
Dieser Film war gewiss die größte Überraschung des Osterwochenendes. Ich wusste praktisch nichts über den Film und fand mich in einer bitterbösen Satire voll schwarzem Humor wieder. Der sexy Sekretätin Solange erscheint Paul Martin umso attraktiver, je mehr er (durch die Todesfälle auf oberster Ebene) in der Firmenhierarchie aufsteigt, eine Mitarbeiterin spricht wie selbstverständlich mit tiefster männlicher Stimme und der ermittelnde Inspektor freut sich darauf, endlich mal wieder seine Kenntnisse anwenden zu können, der er während der deutschen Besatzung von der Gestapo gelernt hat...
Leider habe ich den Film nicht aufgezeichnet, denn eine weitere Sichtung erscheint unumgänglich zu sein.
Für mich einer seiner besten. Eine überbordende und böse Groteske, die mit Michel Serrault und Jean-Claude Brialy erstlassig besetzt ist, und bei mir eine glatte 9/10 ergab. Gibt es als DVD in der Louis de Funès-Collection 3, zusammen mit FISCH ODER FLEISCH und WENN LOUIS EINE REISE TUT. Beide sehr gut, vor allem ersterer. Die ganze Box kann ohne weiteres empfohlen werden.