Re: Möpse, Mettgut, Mainstream! Die Verfehlungen des Herrn Blap.
Verfasst: So 23. Mai 2010, 02:15
Sechs Stunden Angst (Deutschland 1964, Orignaltitel: Sechs Stunden Angst)
Ein Flugzeug macht sich auf den Weg von Paris nach Montreal. Als sich die Maschine bereits mitten über dem Atlantik befindet, erhält Kommissar Bignon (Paul Dahlke) einen beunruhigen Anruf der ihn aus seiner Nachruhe reisst. Ein Unbekannter hat sich gemeldet, an Bord des Fliegers soll sich eine Bombe befinden die jederzeit explodieren kann. Man verständigt Kapitän Humphrey (Alexander Kerst), der durch die an Bord einzuleitenden Maßnahmen nicht umhin kommt, die Passagiere über die Bedrohung mehr oder weniger in Kenntnis zu setzen. Es gilt nun Panik zu vermeiden und unkooperative Reisende im Zaum zu halten. In Paris setzt Kommissar Bignon derweil Himmel und Hölle in Bewegung, mit Hilfe der Passagierliste will er eventuelle Motive und somit Verdächtige ausmachen. Im Laufe dieser Ermittlungen stossen der Kriminalbeamte und seine Mitarbeiter auf diverse Anhaltspunkte, doch wer oder was steckt tatsächlich hinter der schrecklichen Drohung? Kann das Desaster rechtzeitig verhindert werden...???
"Sechs Stunden Angst" ist ein unterhaltsamer Fernsehfilm aus den sechziger Jahren. Der Streifen kann mit einer üppigen Anzahl bekannter Gesichter wuchern, allen voran der knurrig-clevere Paul Dahlke als leitender Ermittler, dem man gern bei der Arbeit zusieht. Ansonsten tun sich Wolfgang Völz und Hans Söhnker als toll aufspielende Verdächtige hervor. Da sich keiner der Mitwirkenden nennenswerte Schwächen leistet, wäre es müßig nun sämtliche Namen aufzuzählen. Die Handlung springt beständig zwischen dem Flugzeug und dem Büro des Kommissars hin und her. Lange bevor das Internet und Mobiltelefone verfügbar waren, nutzt man die damals verfügbaren Möglichkeiten der Technik, was überzeugend in den Film eingebettet wurde. Die Laufzeit beträgt nur wenig mehr als eine Stunde, obschon Handlung und Besetzung sicher genug Potential für eine normale Spielfilmdauer besitzen.
Ich finde es sehr erfreulich, dass man auch solche kleinen, fast vergessenen Perlchen vergangener Fernsehjahrzehnte auf DVD veröffentlicht. An der Auswertung gibt es nichts zu meckern, natürlich sieht man dem Film sein Alter an, doch wer wird in diesem Fall ernsthaft auf eine "Hochglanzrestauration" bestehen wollen? Als Boni gibt es Trailer zu ähnlichen Veröffentlichungen, die beim Label Polar Film erschienen sind. Ein Booklet liegt ebenfalls bei, allerdings mutet dieses eher wie eine Werbebroschüre an. Wer sich für Produktionen dieser Art erwärmen kann sollte die fälligen 10€ ausklinken. Obwohl die DVD sicher nicht perfekt ist, kann man insgesamt durchaus zufrieden mit der Scheibe sein.
Oberste Mittelklasse, fast gut = 6,5/10
Lieblingszitat:
"Passagiere friedlich wie die Nachtengel."
Alarmstufe: Rot 2 (USA 1995, Originaltitel: Under Siege 2: Dark Territory)
Diesmal ist Casey Ryback (Steven Seagal) mit dem Zug unterwegs, seine Nichte Sarah (Katherine Heigl) im Schlepptau. Eigentlich soll es eine entspannte Fahrt werden, Casey hat Sarah länger nicht mehr gesehen, es gibt viel zu bereden. Natürlich wird es nichts mit der ruhigen Reise, denn eine Truppe äusserst brutaler Söldner bringt den Zug in ihre Gewalt. Deren Anführer Marcus (Everett McGill) ist ein harter und mit allen Wassern gewaschener Kerl, wer den Anweisungen nicht folgt erntet umgehend eine Ladung Blei. Angeheuert wurde die schlagkräftige Truppe von einem gewissen Travis Dane (Eric Bogosian), einem genialen Tüftler, der früher für die Regierung der Vereinigten Staaten arbeitete. Genauer gesagt arbeitete er für die CIA, die inoffiziell die Entwicklung eines mächtigen "Killersatelliten" finanzierte. Mit dieser Höllenmaschine lassen sich Erdbeben erzeugen, eigentlich sollte diese Waffe gar nicht existieren, doch die Umtriebe der CIA gerieten einmal mehr ausser Kontrolle. Dane zwingt den Satelliten unter seine Knute, selbstverständlich demonstiert er der entsetzten Kommandozentrale eindrucksvoll die Macht seiner Schöpfung. Zunächst weiss niemand von welcher Position aus Dane die Fäden zieht. Doch Casey Ryback kann sich dem Zugriff der Killer entziehen, und sieht es als seine verdammte Pflicht an dem Gesindel kräftig in den Allerwertesten zu treten...
Der sehr gute und sehr unterhaltsame Vorgänger bekam nach rund drei Jahren einen Nachfolger verpasst. Mir gefällt "Under Siege 2" sogar noch ein wenig besser als der erste Teil. "Under Siege" ist wohl die einzige "Hollywood-Großproduktion" in der Steven Seagal die Hauptrolle bekleidet. Seine anderen Streifen sind -besonders die aus den frühen Jahren seiner Filmkarriere- erstklassige B-Actioner, später findet man sicher auch ein paar C-Klasse Werke und sogar Gurken in seiner Filmografie. Die Fortsetzung von "Under Siege" verlässt überwiegend die Pfade, die übliche Hollywood-Produktionen sonst beschreiten. Der Streifen kommt eher wie ein aufwändiges B-Movie daher, was den Spassfaktor für meinen Geschmack noch weiter nach oben schraubt. So mag der erste Auftritt von Casey Ryback teils sorgfältiger und weniger übertrieben inszeniert sein, doch der zweite Teil versprüht einfach noch mehr Charme, macht schlicht und ergreifend noch mehr Laune. Steven darf hier noch ein wenig härter zur Sache gehen, ein fröhliches Hauen und Stechen nimmt seinen Lauf, garniert mit Geballer und einer Prise Humor. Als Buddy hat man Seagal den nicht zu nervigen Morris Chestnut zur Seite gestellt, der in "Half Past Dead" (Halb tot, 2002) erneut mit ihm vor der Kamera stand. Diese Bösewichter sind -wie schon im Vorgänger- ein echter Glücksgriff, überbieten ihre im ersten Teil verstorbenen "Kollegen" sogar. Eric Bogosian springt der Wahn geradezu aus den Augen, seine Vorstellung ist ein echter Knüller! Fans von Crime-Serien wird Bogosian durch seine Rolle in "Criminal Intent" bekannt sein, er spielt dort den Vorgesetzten der beiden Ermittlerteams. Everett McGill holt aus dem Part des brutalen Söldners erstaunlich viel heraus, spätestens wenn er Pfefferspray als Munddusche benutzt kommt Freude auf. Katherine Heigl wurde später durch die Arzt-Serie "Grey's Anatomy" zum Star, sie war schon in jungen Jahren ein hübsches Mädchen, ist inzwischen zu einer recht attraktiven Frau gereift. Die "Kommandozentrale" präsentiert uns alte Bekannte aus dem Vorgänger. Andy Romano wundert sich als Admiral Bates erneut darüber, was die CIA so alles hinter dem Rücken der Regierung anstellt. Nick Mancuso ist wieder in der Rolle des zwielichtigen CIA Typen zu sehen. Als Neuzugang gibt es den bewährte Kurtwood Smith zu vermelden, hier mal nicht auf Seite der Bösen (man erinnere sich an seine Rolle in "Robocop", wo er den armen Peter Weller zu Mettgut verarbeitete).
Wie ich bereits in meinen kurzen Ausführungen zu "Under Siege" bemerkte, liebe ich Filme die an/in Orten ohne direkte Fluchtmöglichkeit spielen. Züge haben es mir dabei ganz besonders angetan, und "Under Siege 2" bietet in der Tat einen heissen Ritt auf einigen hundert Tonnen Stahl! War der Vorgänger noch ein Werk, welches sich durchaus für die breite Masse der "Popcornkinofans" eignete, möchte ich "Under Siege 2" als einen Streifen für echte Actionliebhaber bezeichnen. Da kümmern diverse Logiklöcher und maßlose Übertreibungen nicht. Einen Casey Ryback können auch hunderte Tonnen zerberstender Stahl und hunderttausende Gallonen explodierender Treibstoff nicht stoppen! Er ist der Mann!
Mir macht "Under Siege 2" immer wieder jede Menge Spass. Der Film muss einfach alle paar Jahre in den Player. Mir liegt noch die alte DVD aus der Schweiz vor, doch seit 2001 ist der Film auch in Deutschland ungekürzt erhältlich. Ausdrücklich gewarnt sei an dieser Stelle vor der gekürzten DVD mit FSK 16 Freigabe! Die Qualität ist erneut typisch Warner: Keine Boni, aber das Bild geht völlig in Ordnung.
Sehr gut bis überragend = 8,5/10
Lieblingszitat:
"Was war das?"
"Das war ein Orgasmus."
Ein Flugzeug macht sich auf den Weg von Paris nach Montreal. Als sich die Maschine bereits mitten über dem Atlantik befindet, erhält Kommissar Bignon (Paul Dahlke) einen beunruhigen Anruf der ihn aus seiner Nachruhe reisst. Ein Unbekannter hat sich gemeldet, an Bord des Fliegers soll sich eine Bombe befinden die jederzeit explodieren kann. Man verständigt Kapitän Humphrey (Alexander Kerst), der durch die an Bord einzuleitenden Maßnahmen nicht umhin kommt, die Passagiere über die Bedrohung mehr oder weniger in Kenntnis zu setzen. Es gilt nun Panik zu vermeiden und unkooperative Reisende im Zaum zu halten. In Paris setzt Kommissar Bignon derweil Himmel und Hölle in Bewegung, mit Hilfe der Passagierliste will er eventuelle Motive und somit Verdächtige ausmachen. Im Laufe dieser Ermittlungen stossen der Kriminalbeamte und seine Mitarbeiter auf diverse Anhaltspunkte, doch wer oder was steckt tatsächlich hinter der schrecklichen Drohung? Kann das Desaster rechtzeitig verhindert werden...???
"Sechs Stunden Angst" ist ein unterhaltsamer Fernsehfilm aus den sechziger Jahren. Der Streifen kann mit einer üppigen Anzahl bekannter Gesichter wuchern, allen voran der knurrig-clevere Paul Dahlke als leitender Ermittler, dem man gern bei der Arbeit zusieht. Ansonsten tun sich Wolfgang Völz und Hans Söhnker als toll aufspielende Verdächtige hervor. Da sich keiner der Mitwirkenden nennenswerte Schwächen leistet, wäre es müßig nun sämtliche Namen aufzuzählen. Die Handlung springt beständig zwischen dem Flugzeug und dem Büro des Kommissars hin und her. Lange bevor das Internet und Mobiltelefone verfügbar waren, nutzt man die damals verfügbaren Möglichkeiten der Technik, was überzeugend in den Film eingebettet wurde. Die Laufzeit beträgt nur wenig mehr als eine Stunde, obschon Handlung und Besetzung sicher genug Potential für eine normale Spielfilmdauer besitzen.
Ich finde es sehr erfreulich, dass man auch solche kleinen, fast vergessenen Perlchen vergangener Fernsehjahrzehnte auf DVD veröffentlicht. An der Auswertung gibt es nichts zu meckern, natürlich sieht man dem Film sein Alter an, doch wer wird in diesem Fall ernsthaft auf eine "Hochglanzrestauration" bestehen wollen? Als Boni gibt es Trailer zu ähnlichen Veröffentlichungen, die beim Label Polar Film erschienen sind. Ein Booklet liegt ebenfalls bei, allerdings mutet dieses eher wie eine Werbebroschüre an. Wer sich für Produktionen dieser Art erwärmen kann sollte die fälligen 10€ ausklinken. Obwohl die DVD sicher nicht perfekt ist, kann man insgesamt durchaus zufrieden mit der Scheibe sein.
Oberste Mittelklasse, fast gut = 6,5/10
Lieblingszitat:
"Passagiere friedlich wie die Nachtengel."
Alarmstufe: Rot 2 (USA 1995, Originaltitel: Under Siege 2: Dark Territory)
Diesmal ist Casey Ryback (Steven Seagal) mit dem Zug unterwegs, seine Nichte Sarah (Katherine Heigl) im Schlepptau. Eigentlich soll es eine entspannte Fahrt werden, Casey hat Sarah länger nicht mehr gesehen, es gibt viel zu bereden. Natürlich wird es nichts mit der ruhigen Reise, denn eine Truppe äusserst brutaler Söldner bringt den Zug in ihre Gewalt. Deren Anführer Marcus (Everett McGill) ist ein harter und mit allen Wassern gewaschener Kerl, wer den Anweisungen nicht folgt erntet umgehend eine Ladung Blei. Angeheuert wurde die schlagkräftige Truppe von einem gewissen Travis Dane (Eric Bogosian), einem genialen Tüftler, der früher für die Regierung der Vereinigten Staaten arbeitete. Genauer gesagt arbeitete er für die CIA, die inoffiziell die Entwicklung eines mächtigen "Killersatelliten" finanzierte. Mit dieser Höllenmaschine lassen sich Erdbeben erzeugen, eigentlich sollte diese Waffe gar nicht existieren, doch die Umtriebe der CIA gerieten einmal mehr ausser Kontrolle. Dane zwingt den Satelliten unter seine Knute, selbstverständlich demonstiert er der entsetzten Kommandozentrale eindrucksvoll die Macht seiner Schöpfung. Zunächst weiss niemand von welcher Position aus Dane die Fäden zieht. Doch Casey Ryback kann sich dem Zugriff der Killer entziehen, und sieht es als seine verdammte Pflicht an dem Gesindel kräftig in den Allerwertesten zu treten...
Der sehr gute und sehr unterhaltsame Vorgänger bekam nach rund drei Jahren einen Nachfolger verpasst. Mir gefällt "Under Siege 2" sogar noch ein wenig besser als der erste Teil. "Under Siege" ist wohl die einzige "Hollywood-Großproduktion" in der Steven Seagal die Hauptrolle bekleidet. Seine anderen Streifen sind -besonders die aus den frühen Jahren seiner Filmkarriere- erstklassige B-Actioner, später findet man sicher auch ein paar C-Klasse Werke und sogar Gurken in seiner Filmografie. Die Fortsetzung von "Under Siege" verlässt überwiegend die Pfade, die übliche Hollywood-Produktionen sonst beschreiten. Der Streifen kommt eher wie ein aufwändiges B-Movie daher, was den Spassfaktor für meinen Geschmack noch weiter nach oben schraubt. So mag der erste Auftritt von Casey Ryback teils sorgfältiger und weniger übertrieben inszeniert sein, doch der zweite Teil versprüht einfach noch mehr Charme, macht schlicht und ergreifend noch mehr Laune. Steven darf hier noch ein wenig härter zur Sache gehen, ein fröhliches Hauen und Stechen nimmt seinen Lauf, garniert mit Geballer und einer Prise Humor. Als Buddy hat man Seagal den nicht zu nervigen Morris Chestnut zur Seite gestellt, der in "Half Past Dead" (Halb tot, 2002) erneut mit ihm vor der Kamera stand. Diese Bösewichter sind -wie schon im Vorgänger- ein echter Glücksgriff, überbieten ihre im ersten Teil verstorbenen "Kollegen" sogar. Eric Bogosian springt der Wahn geradezu aus den Augen, seine Vorstellung ist ein echter Knüller! Fans von Crime-Serien wird Bogosian durch seine Rolle in "Criminal Intent" bekannt sein, er spielt dort den Vorgesetzten der beiden Ermittlerteams. Everett McGill holt aus dem Part des brutalen Söldners erstaunlich viel heraus, spätestens wenn er Pfefferspray als Munddusche benutzt kommt Freude auf. Katherine Heigl wurde später durch die Arzt-Serie "Grey's Anatomy" zum Star, sie war schon in jungen Jahren ein hübsches Mädchen, ist inzwischen zu einer recht attraktiven Frau gereift. Die "Kommandozentrale" präsentiert uns alte Bekannte aus dem Vorgänger. Andy Romano wundert sich als Admiral Bates erneut darüber, was die CIA so alles hinter dem Rücken der Regierung anstellt. Nick Mancuso ist wieder in der Rolle des zwielichtigen CIA Typen zu sehen. Als Neuzugang gibt es den bewährte Kurtwood Smith zu vermelden, hier mal nicht auf Seite der Bösen (man erinnere sich an seine Rolle in "Robocop", wo er den armen Peter Weller zu Mettgut verarbeitete).
Wie ich bereits in meinen kurzen Ausführungen zu "Under Siege" bemerkte, liebe ich Filme die an/in Orten ohne direkte Fluchtmöglichkeit spielen. Züge haben es mir dabei ganz besonders angetan, und "Under Siege 2" bietet in der Tat einen heissen Ritt auf einigen hundert Tonnen Stahl! War der Vorgänger noch ein Werk, welches sich durchaus für die breite Masse der "Popcornkinofans" eignete, möchte ich "Under Siege 2" als einen Streifen für echte Actionliebhaber bezeichnen. Da kümmern diverse Logiklöcher und maßlose Übertreibungen nicht. Einen Casey Ryback können auch hunderte Tonnen zerberstender Stahl und hunderttausende Gallonen explodierender Treibstoff nicht stoppen! Er ist der Mann!
Mir macht "Under Siege 2" immer wieder jede Menge Spass. Der Film muss einfach alle paar Jahre in den Player. Mir liegt noch die alte DVD aus der Schweiz vor, doch seit 2001 ist der Film auch in Deutschland ungekürzt erhältlich. Ausdrücklich gewarnt sei an dieser Stelle vor der gekürzten DVD mit FSK 16 Freigabe! Die Qualität ist erneut typisch Warner: Keine Boni, aber das Bild geht völlig in Ordnung.
Sehr gut bis überragend = 8,5/10
Lieblingszitat:
"Was war das?"
"Das war ein Orgasmus."