Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Verfasst: Fr 27. Aug 2010, 21:45
Die Bande des Captain Clegg
„Die Bande des Captain Clegg“, ein recht eigenwilliger Abenteuerfilm aus dem britischen „Hammer“-Hause, basiert auf dem Roman „Doctor Syn – A Tale of Romney March“ und wurde erstmals bereits in den 1930er Jahren verfilmt. Unter der Regie von Peter Graham Scott und mit einem klassischen, hochkarätigen „Hammer“-Schauspielerensemble entstand Anfang der 1960er ein Film, der von einer Gruppe Schmuggler handelt, die in einem Dorf ihren Geschäften nachgeht, aber noch ganz andere Geheimnisse zu haben scheint. Star des Films ist Peter Cushing, der hier als intelligenter, verschlagener Vikar in einer seiner besten Rollen zu sehen ist. Die Rolle ist ihm wahrlich wie auf den Leib geschneidert. Die Handlung besteht in erster Linie aus dem Katz- und Mausspiel zwischen den Fahndern, die nach dem angeblich verstorbenen Piraten Captain Clegg suchen und die Einwohner des Dorfes der Schmuggelei zu überführen suchen und der Schmugglergruppe, die die Obrigkeit herrlich und höchst unterhaltsam an der Nase herumführt. Dabei wurde bewusst auf ein gängiges Gut/Böse-Schema verzichtet und die Fahnder kommen nicht sonderlich gut weg. Die Kriminellen sind hingegen perfekt in der Dorfgemeinschaft integriert und versuchen mit List und Tücke, diesen Zustand aufrecht zu erhalten und ihre Jäger loszuwerden. Darin steckt durchaus eine sympathische Outlaw-Romantik, die Graham Scott hier zelebriert. Hinzu kommt eine düstere Komponente im Zusammenhang mit den vermeintlichen „Moorgeistern“ und einer lebendig scheinenden Vogelscheuche. Die Erzählweise fiel recht flott aus, die Bilder sind prachtvoll, die Schauspieler klasse und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Für einen herzlichen Lacher meinerseits sorgte die Idee, Hänfling Cushing in einer Kampfesszene gegen einen waschechten Wrestler antreten zu lassen - das sieht man sicherlich nicht alle Tage. Mir fällt gerade auf, wie schwer es ist, diesen Film zu beschreiben, ohne dabei zuviel von der Handlung vorwegzunehmen. Wobei diese eigentlich recht vorhersehbar ausfiel und meine Vorsicht daher evtl. auch gar nicht nötig wäre. Trotzdem behält „Die Bande des Captain Clegg“ als untypischer Piratenfilm immer ausreichend Spannung bei, um den Zuschauer an den Schirm zu fesseln. Für Irritationen vieler Kritiker sorgte allerdings die Tatsache, dass es sich eben NICHT um einen Gothic-Horror-Beitrag handelt, den anscheinend viele erwartet hatten. Möglicherweise wurde „Captain Clegg“ auch in diese Richtung zu vermarkten versucht. So ist es sicherlich nicht auf handwerkliches Unvermögen zurückzuführen, dass die „Moorgeister“ eindeutig als Männer in Skelettkostümen zu erkennen sind, sondern war wohl so beabsichtigt. Nichtsdestotrotz wurden einige dieser Szenen sehr atmosphärisch umgesetzt. Mich hat „Captain Clegg“ jedenfalls prächtig unterhalten, insofern spreche ich eine klare Empfehlung für Freunde des etwas anderen „Hammer“-Films und insbesondere Fans von Peter Cushing aus.England im 18. Jahrhundert. Captain Collier (Patrick Allen) wird damit beauftragt den brutalen und gnadenlosen Captain Clegg zu finden. Als er in einem kleinen Dorf auf den ehrenwerten Dr. Blyss (Peter Cushing) trifft, erzählt der Colier, dass Clegg gestorben sei und auf dem Dorffriedhof begraben liegt. Collier beschließt trotzdem weiter nachzuforschen und so werden bald erste Zweifel in Collier wach und auch Blyss scheint etwas zu verbergen. Als dann auch noch Moorgeister auftauchen, ist Collier der Lösung sehr nahe...