Das ist eine Veranstaltungsreihe, die schon seit einigen Jahren recht erfolgreich läuft. Ein Stummfilm, ein oder mehrere Kurzfilme, ein Cartoon ist auch immer dabei, begleitet von einer Live-Band. Auf diese Art habe ich z.B. HÄXAN im Kino sehen können, es gab auch Reihen die sich mit Rudolfo Valentino beschäftigt haben oder mit Lon Chaney. Derzeit ist das Thema weibliche Regisseure, Ende März geht es weiter mit SALOME mit Alla Nazimova.karlAbundzu hat geschrieben: ↑Sa 11. Feb 2023, 14:00 Klingen spannend. Wie und von wem war die Musik?
So weit so gut, und ich würde auch viel öfters hingehen, wenn da nicht die Band wäre. Ein sehr sympathischer Amerikaner, Peter Madsen, von dem ich in diesem Augenblick feststelle, dass er mit 15 Alben bei Discogs gelistet ist , und seine Band spielen Jazz. Nun ist meines Erachtens Jazz prinzipiell nicht immer die geeignete Filmmusik - Bei Großstadtthrillern mag das eine nervöse Atmosphäre erzeugen und gut passen, aber ich behaupte, dass Filmmusik von Grund auf einen eher repetitiven Charakter hat, und eigentlich dazu da ist die gezeigten Bilder zu verstärken. Madsen und seine Leute scheinen zu improvisieren, und was sie da machen, machen sie sicher sehr gut. Aber es trifft nur in den seltensten Fällen die Bilder! Ein Beispiel: Eine Kneipenschlägerei mit Charlie Chaplin, die Musik läuft ohne erkennbaren Unterschied weiter, nach dem Ende der Schlägerei steigert sich die Musik! Oder in THE OCEAN WAIF, als eine Frau im Dunklen in ein einsames Haus eindringt und den verlassenen Ort erkundet. Die Stimmung ist mysteriös, ist unheimlich - Und die Musik spielt so befreit auf wie bei einer Landpartie im Sommer. Was die Wirkung der Bilder nach meiner Meinung ernsthaft zerstört ...
Dieses Mal war die Band besser drauf, zu HYPOCRITES hat die Musik sehr gut gepasst und eine wunderschöne Stimmung gemalt. Ich hoffe das bleibt so!