Eine sehr gute Einstellung. Ich schaue übrigens auch gern VHS-Rips. Würde ich das nicht machen, dann wäre mir massig guter Stoff entgangen.
Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- sid.vicious
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Sowieso.sid.vicious hat geschrieben: ↑Mi 19. Apr 2023, 11:02 Ich schaue übrigens auch gern VHS-Rips. Würde ich das nicht machen, dann wäre mir massig guter Stoff entgangen.
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- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Apropos DVD:
Hello, Mom (1970)
Frühwerk von de Palma, in der Hauptrolle Der Niro, desweiteren mit Jennifer Salt.
Hier sind wir in einer Komödie aus der Gegenkultur.
Wir folgen Jon Rubin durch den dreigeteilten Film. Zu erst versucht er seine Peeping Film Kunst zu finanzieren, also Filmaufnahmen von den Nachbarn, heimlich gefilmt. Doch statt schnödem Alltag will sein Geldgeber pornographischen. Also die Kamera justiert und die hübsche Frau von gegenüber versucht zum richtigen Zeitpunkt am Fenster zu verführen.
Da sind wir ja auch schon bei Hitchcock, Rear Window, denn wir sehen oft, was die Leute gegenüber so treiben. Und das ist halt etwas anderes als 1954. Es gibt Body painting, andere Filmversuche usw.
Da es leider mit den Sexaufnahmen nicht so recht klappt, verkauft er seine Kamera und versucht sich bei einer Theatergruppe, die Weißen zeigen will, wie es ist schwarz zu sein. Dafür wird im Action Play das weiße Publikum schwarz und die schwarzen Spieler weiß im Gesicht angemalt. Und nach einigen Wohlfühlübungen wird es immer unangehmer, das Publikum wird immer übler behandelt, Stück für Stück, bis zu einer beinahe Vergewaltigung und Ausbruch der Gewalt und Schüssen. In dem Moment kommt Jon hinein als Polizist und behandelt die vermeintlich Schwarzen wie man es bis heute kennt. Überraschenderweise sind nach der Auflösung die liberalen Weißen froh über die Erfahrung, während die Akteure glauben, das dies kein nachhaltigen Wert hat. Härtere Mittel müssen ran.
Dieser Teil ist fast found footage, es sind die schwarz weiß Aufnahmen eines beteiligten, der auch in die Handlung mit einbezogen wird. Und das Ende ist dann richtiges Underground Kino. Insgesamt wirklich heftig zu ertragender Part, bei dem ich mich ab und an selbst erwischte.
Der letzte Teil ist dann wieder sozial Komödie pur. Jon liest etwas über Urban Guerilla, spielt mit zu Beginn kennengelernter Frau heile Welt wie in einem Zeitungscomicstrip, um dann am Ende eine Bombe zu legen.
Klar, viel Zeit Kolorit, aber einiges lässt sich schon auf heute übertragen, toll gefilmt, schöner passender Sound. Und ein de Niro in Form, was ihm ja leider schon länger abgeht.
Und auch dePalmas Können ist schon klar erkennbar, auch wenn er später den Ton ändert.
Danke Fritz für die Leihgabe.
Hello, Mom (1970)
Frühwerk von de Palma, in der Hauptrolle Der Niro, desweiteren mit Jennifer Salt.
Hier sind wir in einer Komödie aus der Gegenkultur.
Wir folgen Jon Rubin durch den dreigeteilten Film. Zu erst versucht er seine Peeping Film Kunst zu finanzieren, also Filmaufnahmen von den Nachbarn, heimlich gefilmt. Doch statt schnödem Alltag will sein Geldgeber pornographischen. Also die Kamera justiert und die hübsche Frau von gegenüber versucht zum richtigen Zeitpunkt am Fenster zu verführen.
Da sind wir ja auch schon bei Hitchcock, Rear Window, denn wir sehen oft, was die Leute gegenüber so treiben. Und das ist halt etwas anderes als 1954. Es gibt Body painting, andere Filmversuche usw.
Da es leider mit den Sexaufnahmen nicht so recht klappt, verkauft er seine Kamera und versucht sich bei einer Theatergruppe, die Weißen zeigen will, wie es ist schwarz zu sein. Dafür wird im Action Play das weiße Publikum schwarz und die schwarzen Spieler weiß im Gesicht angemalt. Und nach einigen Wohlfühlübungen wird es immer unangehmer, das Publikum wird immer übler behandelt, Stück für Stück, bis zu einer beinahe Vergewaltigung und Ausbruch der Gewalt und Schüssen. In dem Moment kommt Jon hinein als Polizist und behandelt die vermeintlich Schwarzen wie man es bis heute kennt. Überraschenderweise sind nach der Auflösung die liberalen Weißen froh über die Erfahrung, während die Akteure glauben, das dies kein nachhaltigen Wert hat. Härtere Mittel müssen ran.
Dieser Teil ist fast found footage, es sind die schwarz weiß Aufnahmen eines beteiligten, der auch in die Handlung mit einbezogen wird. Und das Ende ist dann richtiges Underground Kino. Insgesamt wirklich heftig zu ertragender Part, bei dem ich mich ab und an selbst erwischte.
Der letzte Teil ist dann wieder sozial Komödie pur. Jon liest etwas über Urban Guerilla, spielt mit zu Beginn kennengelernter Frau heile Welt wie in einem Zeitungscomicstrip, um dann am Ende eine Bombe zu legen.
Klar, viel Zeit Kolorit, aber einiges lässt sich schon auf heute übertragen, toll gefilmt, schöner passender Sound. Und ein de Niro in Form, was ihm ja leider schon länger abgeht.
Und auch dePalmas Können ist schon klar erkennbar, auch wenn er später den Ton ändert.
Danke Fritz für die Leihgabe.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- FarfallaInsanguinata
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Bei mir ist es genau andersrum! Ich hätte am liebsten jeden Film als ßetamax-Kassette oder wenigstens VHS.
Zwar habe ich bereits 1998 den ersten DVD-Player angeschafft, war als von Beginn des Mediums an dabei, bin aber nie richtig warm geworden damit. Ich mag die Dinger bis heute nicht, und auf lange Sicht kam mir leider die Freude am Filmeschauen abhanden.
Speziell auf den Filmbörsen und in den Videotheken habe ich sehr schnell den Spaß verloren, als alle in Zeitraffertempo von gebrauchten Videos auf neue DVDs umstellten.
Blu-Rays finde ich etwas hübscher...
btw: Falscher Fred für so eine Diskussion!
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- Dick Cockboner
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- Wohnort: Downtown Uranus
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Slave Girls of the SS
Der Filmtitel vermittelt ja schonmal auf unterschwellig kecke Art und Weise um was es hier geht
Porno von 1970, der, ein schlechter Wortwitz sei gestattet, keine Gefangenen macht. Unterirdisch in Form und Inhalt, unbeholfen, doof und auf gar keinen Fall in irgendeiner Art erregend.
Der Filmtitel vermittelt ja schonmal auf unterschwellig kecke Art und Weise um was es hier geht
Porno von 1970, der, ein schlechter Wortwitz sei gestattet, keine Gefangenen macht. Unterirdisch in Form und Inhalt, unbeholfen, doof und auf gar keinen Fall in irgendeiner Art erregend.
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moin,FarfallaInsanguinata hat geschrieben: ↑Mi 19. Apr 2023, 16:16Bei mir ist es genau andersrum! Ich hätte am liebsten jeden Film als ßetamax-Kassette oder wenigstens VHS.
Zwar habe ich bereits 1998 den ersten DVD-Player angeschafft, war als von Beginn des Mediums an dabei, bin aber nie richtig warm geworden damit. Ich mag die Dinger bis heute nicht, und auf lange Sicht kam mir leider die Freude am Filmeschauen abhanden.
Speziell auf den Filmbörsen und in den Videotheken habe ich sehr schnell den Spaß verloren, als alle in Zeitraffertempo von gebrauchten Videos auf neue DVDs umstellten.
Blu-Rays finde ich etwas hübscher...
btw: Falscher Fred für so eine Diskussion!
ich bin ja auch mit VHS und anderen Tapes aufgewachsen, kann mich sogar noch an das VCR-System erinnern. Freilich verbinde ich mit Tapes viele herrliche Wochenenden, endlose Stöbereien in der Videothek etc.. War damals schön, aber ich habe Tapes nie gesammelt, weil ich früher viel häufiger ins Kino gegangen bin. Erst mit der DVD habe ich angefangen eine nennenswerte Sammlung aufzubauen.
Naja, man hat -oft- die freie Wahl zwischen den Datenträgern, so kommt jeder zu seinem Recht. Habe auch kein Problem damit, mir Rips von alten Tapes anzuschauen, falls nichts anderes verfügbar ist.
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- Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Loaded Weapon 1
Lange nicht gesehen!
...und besser als er in meiner Erinnerung war. Niveauloser Blödsinn mit gut aufgelegtem Ensemble. Alle Jubeljahre kann man sich den ohne Bedauern reinziehen. (O-Ton is Pflicht)
Frankensteins Todes - Rennen aka Death Race 2000
Immer wieder gerne, denn der Film wird mit jeder Sichtung besser.
Lange nicht gesehen!
...und besser als er in meiner Erinnerung war. Niveauloser Blödsinn mit gut aufgelegtem Ensemble. Alle Jubeljahre kann man sich den ohne Bedauern reinziehen. (O-Ton is Pflicht)
Frankensteins Todes - Rennen aka Death Race 2000
Immer wieder gerne, denn der Film wird mit jeder Sichtung besser.
- CamperVan.Helsing
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Die Doku war Bestandteil meines Subkultur-Ostereinkaufs und ich kann mich da eigentlich Dicks Ausführungen über Dick anschließen. Interessante Einblicke in die Familie Miller und Statements vom Ehepaar Corman, Joe Dante, Jonathan Kaplan, Fred Olen Ray etc. Nice!Dick Cockboner hat geschrieben: ↑Mi 21. Dez 2022, 17:32 That Guy Dick Miller
...ist eine Dokumentation über den großartigen Dick Miller und sein Dasein im Filmgeschäft. Starkes Ding, kurzweilig, interessant & schwer sympathisch. Der Dick und die hier Interviewten (u.a. Roger Corman, Joe Dante, Fred Dekker, Jack Hill, Fred Olen Ray & Mary Woronov) sind allesamt angenehme Zeitgenossen und es wird völlig zu Recht ein Loblied auf Miller's Dick angestimmt. Empfehlung!
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
- Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
ugo-piazza hat geschrieben: ↑Sa 22. Apr 2023, 10:17 Die Doku war Bestandteil meines Subkultur-Ostereinkaufs
Bei Dokumentationen stellt sich für mich oft die Frage, mal unabhängig vom "Mehrwert", muss man sich das denn auf BD, DVD, etc. zulegen...
Die Antwort ist: JA!
Das beste Beispiel ist der Apollo 11 - Film, oft geschaut, wird immer besser!
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Ein Tag bei den Fantasy Film Nights
Roter Faden sogar: Alles mit irgendwie historischem Background, durch die Zeiten, um die Welt:
Zuerst ab nach China, in die frühe Kaiserzeit.
SAKRA (2023)
Donnie Yen nicht nur in der Hauptrolle, er führt auch Regie.
Beginnt mit einem tollen Kampf, angereichert mit Fantasy-Elementen: Sie können nicht nur gut Kloppen und unmögliche Sprünge machen, sondern Donnie als Qiao Feng, einem Master und Helden der größten Bettlerbande (die man tatsächlich nie betteln sieht, nur batteln), kann auch noch Wind und Sturm entfachen und Lebenskräfte wieder geben, sein erster Hauptgegner ist eher beim Feuer. So wähnen wir uns in einer Abenteuer-, vielleicht Robin Hood - haften Geschichte mit Martial Arts Schwerpunkte. Doch dann kommt der Vorspann und wir finden uns wieder in einer Intrigen Story um Herkunft, alte Familienstreitigkeiten, Macht- und Ränkespiele, und natürlich Liebe. Klar gibt es noch ausreichend viel sehr gut inszenierte Action zu sehen, prachtvoll ausgestattet und kostümiert, aber die Story riss mich dann doch nicht so mit, die lustigen Nebenrollen werden so fallen gelassen, auch andere, von denen ich hoffte, sie tauchen wieder auf, tun es leider nicht, ein paar "überraschende" Wendungen sind eher meh, da sie auf den selben Trick beruhen. Und die Intrigen sind jetzt auch nicht weit über den üblichen Niveau angesiedelt, old school Politik-Macht-Liebe-Ehre..... So zog es sich doch auf der Ü2h-Länge in den Dialogteilen...
Anscheinend wurde hier ein epischer Roman oder Romanreihe verfilmt, gen Ende gibt es dann Hinweise auf Fortsetzungen, lustigerweise geht es wohl nicht mit irgendwelchen Nachkommen, sondern Vätern weiter....
Mittel.
Dann ins heutige Schweden, aber in einer Story, die mit 1991 und der Auflösung der Sowjetunion zu tun hat, und ganz aktuell mti dem Natobeitrittsdiskussionen Schwedens.
SHADOW ISLAND (2022)
Ein junger Soldat und Meterologe will den Geheimnissen seines Vaters auf die Spur kommen und findet Hinweise auf eine Insel, auf der sein Vater an einem Leuchtturm eine Wetterstation errichtete. Dort zieht er in den Leuchtturm.
EIn atmosphärischer, langsamer Spannungsfilm. David, die Hauptperson, geht nicht besonders planvoll auf der Insel vor, um dieser die Geheimnisse zu entreissen, trotzdem schafft es der Film, die Spannung mehr und mehr anzuziehen, durch Kamera, Sound und kleinen Handlungsbegebenheiten. Man fragt sich dann schon, wo man ist: Im Horror, in einem Thriller, der die Tiefen der Psychologie der beiden Hauptpersonen ausleuchtet (auf der Insel nebenan lebt Lara, über die er Kontakt per Funk hat)., oder eben in einem Verschwörungsthriller, siehe politische Rahmenbedingungen oben.
Das gefiel mir äußerst gut, wie das verzahnt war, wie sich das auflöst und wie es gen Ende anzieht. Klar, David entdeckt einiges eher zufällig, aber das ist ja tatsächlich eher Sehgewohnheitssache.
Entdeckung. Und übrigens zwei gute und schöne Hauptdarsteller*innen.
Weiter ing es ins Baskenland, zurück ins 8. Jhd, hier Christianiesierung vs altem Pagan Glauben.
IRATI (2022)
Die Franken kommen ins Tal der Basken geritten, und auch, wenn man so einigermassen christianisiert ist, meint der Fürstenprinz sich nur mithilfe eines Paktes mit den alten Göttern zur Wehr setzen zu können. Was auch erst mal klappt. Der neue Prinz, Enkel des Herren des Tales wird dann 15 Jahre zur Durchchristianisierung geschickt, kommt dann wieder, um seinen opa zu beerben. Doch auch ein anderer will Fürst anstelle des Fürsten werden.
Schon die Videogrußbotschaft vor dem Film (gab es bei drei Filmen) zeigte, dass hier ein Filmnerd am Start war: Da kennt jemand seine alten italienischen Antiken - Filme und seine Harryhausens, aber auch sein blick nach England, die Artussage mit starken Blick Richtung Nebel von Avalon sind bekannt. Denn wir sind hier vornehmlichnicht in einem politischen Rännkespiel, das wird alles kurz und einfach gehalten, sondern wirklich in einem Wettstreit des Glaubens, und die Götter und Monster tauchen auf und spielen eine wichtige Rolle. Paul Urkijo Alijo, Regie und Buch, ging wohl tief in die baskische Sagenwelt, obwohl es eben auch einen Zyklopen und eine Art Sirene gibt, aber vielleicht gibt es ja sowas auch überall. Und die Sympathien werden auch verteilt: Das alte Wissen, auch wenn mit äußerst grausigen Folgen hat eine Art älteren Rechts und die Ökologie auf ihrer Seite, die gemäßigten Christen, die auch mit den Sarazenen können gehen zwar auch irgendwie, doch sind auch schwach in ihrer konfliktvermeidenden Art, die Hardcore Christen sind allerdings gold- und machtgeil und eben auch Heuchler.
Das ist alles überraschend opulent und mit viel Liebe zum Detail gedreht, das hat mich wirklcih überrascht, wie hier ein Fantasy Epos in seiner eigenen Welt gezaubert wird, und dabei technisch optitopti.
Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, und Edurne Azkarate, die hier die titelgebende Rolle spielt, ist eine wunderbare Entdeckung, allerdings auch mit derinteressantesten Rolle als Frau zwischen allen Grenzen.
Empfehlung.
Zum Schluss begaben wir uns noch nach Finnland ins Jahr 1944.
Sisu (2022)
Ein alter Goldgräber im finnischen Nirgendwo hat endlich Glück und stößt auf eine ertragreiche Ader. Auf dem Weg zurück in die Zivilasation stößt er auf einen Trupp deutscher Nazis. Diese sind auf dem Rückzug nach Lappland, Mission Verbrannte Erde, und kriegen spitz, dass er ein Haufen Gold dabei hat. Leichte Beute, denken sie. Nun, sie wußten nicht, mit wem sie es zu tun hatten.
Trotz der tatsächlich einigermassen korrekten politischen Situation und obwohl es ein Vorbild der Figur Korpi als One Man Death Squad gibt, ist das hier natürlich alles vollkommen drüber. Und so erfreut man sich am unmöglichen Überlebens des Goldsuchers, eine seine höchst eigene Art sich und sein Gold zu verteidigen. Diese eigene Art ist übrigens eine sehr sehr brutale: Hier spritzt und fliesst das Blut, Körperteile fliegen beständig gurch die Luft, und auch er selbst bekommt einiges ab. Ein paar ikonische Bilder liefern noch die von ihm befreiten und helfenden Frauen.
Da kommt keine Sekunde Langeweile auf, der Obernazi ist fies, die anderen ausreichend different, die Frauen cool, und der, äh, Held brillant.
Wirklich großer Spaß. Empfehlung.
Roter Faden sogar: Alles mit irgendwie historischem Background, durch die Zeiten, um die Welt:
Zuerst ab nach China, in die frühe Kaiserzeit.
SAKRA (2023)
Donnie Yen nicht nur in der Hauptrolle, er führt auch Regie.
Beginnt mit einem tollen Kampf, angereichert mit Fantasy-Elementen: Sie können nicht nur gut Kloppen und unmögliche Sprünge machen, sondern Donnie als Qiao Feng, einem Master und Helden der größten Bettlerbande (die man tatsächlich nie betteln sieht, nur batteln), kann auch noch Wind und Sturm entfachen und Lebenskräfte wieder geben, sein erster Hauptgegner ist eher beim Feuer. So wähnen wir uns in einer Abenteuer-, vielleicht Robin Hood - haften Geschichte mit Martial Arts Schwerpunkte. Doch dann kommt der Vorspann und wir finden uns wieder in einer Intrigen Story um Herkunft, alte Familienstreitigkeiten, Macht- und Ränkespiele, und natürlich Liebe. Klar gibt es noch ausreichend viel sehr gut inszenierte Action zu sehen, prachtvoll ausgestattet und kostümiert, aber die Story riss mich dann doch nicht so mit, die lustigen Nebenrollen werden so fallen gelassen, auch andere, von denen ich hoffte, sie tauchen wieder auf, tun es leider nicht, ein paar "überraschende" Wendungen sind eher meh, da sie auf den selben Trick beruhen. Und die Intrigen sind jetzt auch nicht weit über den üblichen Niveau angesiedelt, old school Politik-Macht-Liebe-Ehre..... So zog es sich doch auf der Ü2h-Länge in den Dialogteilen...
Anscheinend wurde hier ein epischer Roman oder Romanreihe verfilmt, gen Ende gibt es dann Hinweise auf Fortsetzungen, lustigerweise geht es wohl nicht mit irgendwelchen Nachkommen, sondern Vätern weiter....
Mittel.
Dann ins heutige Schweden, aber in einer Story, die mit 1991 und der Auflösung der Sowjetunion zu tun hat, und ganz aktuell mti dem Natobeitrittsdiskussionen Schwedens.
SHADOW ISLAND (2022)
Ein junger Soldat und Meterologe will den Geheimnissen seines Vaters auf die Spur kommen und findet Hinweise auf eine Insel, auf der sein Vater an einem Leuchtturm eine Wetterstation errichtete. Dort zieht er in den Leuchtturm.
EIn atmosphärischer, langsamer Spannungsfilm. David, die Hauptperson, geht nicht besonders planvoll auf der Insel vor, um dieser die Geheimnisse zu entreissen, trotzdem schafft es der Film, die Spannung mehr und mehr anzuziehen, durch Kamera, Sound und kleinen Handlungsbegebenheiten. Man fragt sich dann schon, wo man ist: Im Horror, in einem Thriller, der die Tiefen der Psychologie der beiden Hauptpersonen ausleuchtet (auf der Insel nebenan lebt Lara, über die er Kontakt per Funk hat)., oder eben in einem Verschwörungsthriller, siehe politische Rahmenbedingungen oben.
Das gefiel mir äußerst gut, wie das verzahnt war, wie sich das auflöst und wie es gen Ende anzieht. Klar, David entdeckt einiges eher zufällig, aber das ist ja tatsächlich eher Sehgewohnheitssache.
Entdeckung. Und übrigens zwei gute und schöne Hauptdarsteller*innen.
Weiter ing es ins Baskenland, zurück ins 8. Jhd, hier Christianiesierung vs altem Pagan Glauben.
IRATI (2022)
Die Franken kommen ins Tal der Basken geritten, und auch, wenn man so einigermassen christianisiert ist, meint der Fürstenprinz sich nur mithilfe eines Paktes mit den alten Göttern zur Wehr setzen zu können. Was auch erst mal klappt. Der neue Prinz, Enkel des Herren des Tales wird dann 15 Jahre zur Durchchristianisierung geschickt, kommt dann wieder, um seinen opa zu beerben. Doch auch ein anderer will Fürst anstelle des Fürsten werden.
Schon die Videogrußbotschaft vor dem Film (gab es bei drei Filmen) zeigte, dass hier ein Filmnerd am Start war: Da kennt jemand seine alten italienischen Antiken - Filme und seine Harryhausens, aber auch sein blick nach England, die Artussage mit starken Blick Richtung Nebel von Avalon sind bekannt. Denn wir sind hier vornehmlichnicht in einem politischen Rännkespiel, das wird alles kurz und einfach gehalten, sondern wirklich in einem Wettstreit des Glaubens, und die Götter und Monster tauchen auf und spielen eine wichtige Rolle. Paul Urkijo Alijo, Regie und Buch, ging wohl tief in die baskische Sagenwelt, obwohl es eben auch einen Zyklopen und eine Art Sirene gibt, aber vielleicht gibt es ja sowas auch überall. Und die Sympathien werden auch verteilt: Das alte Wissen, auch wenn mit äußerst grausigen Folgen hat eine Art älteren Rechts und die Ökologie auf ihrer Seite, die gemäßigten Christen, die auch mit den Sarazenen können gehen zwar auch irgendwie, doch sind auch schwach in ihrer konfliktvermeidenden Art, die Hardcore Christen sind allerdings gold- und machtgeil und eben auch Heuchler.
Das ist alles überraschend opulent und mit viel Liebe zum Detail gedreht, das hat mich wirklcih überrascht, wie hier ein Fantasy Epos in seiner eigenen Welt gezaubert wird, und dabei technisch optitopti.
Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, und Edurne Azkarate, die hier die titelgebende Rolle spielt, ist eine wunderbare Entdeckung, allerdings auch mit derinteressantesten Rolle als Frau zwischen allen Grenzen.
Empfehlung.
Zum Schluss begaben wir uns noch nach Finnland ins Jahr 1944.
Sisu (2022)
Ein alter Goldgräber im finnischen Nirgendwo hat endlich Glück und stößt auf eine ertragreiche Ader. Auf dem Weg zurück in die Zivilasation stößt er auf einen Trupp deutscher Nazis. Diese sind auf dem Rückzug nach Lappland, Mission Verbrannte Erde, und kriegen spitz, dass er ein Haufen Gold dabei hat. Leichte Beute, denken sie. Nun, sie wußten nicht, mit wem sie es zu tun hatten.
Trotz der tatsächlich einigermassen korrekten politischen Situation und obwohl es ein Vorbild der Figur Korpi als One Man Death Squad gibt, ist das hier natürlich alles vollkommen drüber. Und so erfreut man sich am unmöglichen Überlebens des Goldsuchers, eine seine höchst eigene Art sich und sein Gold zu verteidigen. Diese eigene Art ist übrigens eine sehr sehr brutale: Hier spritzt und fliesst das Blut, Körperteile fliegen beständig gurch die Luft, und auch er selbst bekommt einiges ab. Ein paar ikonische Bilder liefern noch die von ihm befreiten und helfenden Frauen.
Da kommt keine Sekunde Langeweile auf, der Obernazi ist fies, die anderen ausreichend different, die Frauen cool, und der, äh, Held brillant.
Wirklich großer Spaß. Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.