Schaffe ich es, hier die letzten drei Monate aufzuholen?
Ich probiere es mal mit dem Oktober:
Der Mafiaboss - Deliria-Forentreffen. Ein Abrissbirne vor dem Herrn. Ständig eskaliert es, Mario Adorf explodiert förmlich und bringt auch die Tragik seiner Figur hervorragend rüber. Dazu viele bekannte und beliebte Gesichter. Das macht einfach Freude.
Keoma - Deliria-Forentreffen. Ein Lieblings-Italo-Western. In seiner ganzen weirden Seltsamkeit, zusammen mit dem merkwürdigen "Griechischer Chor"-Soundtrack, dem Dreck und allem noch immer eine Wucht. Den auf 35mm und der großen Leinwand war immer ein traum von mir. Danke für das Erfüllen eben diesens.
Schwarze Messe der Dämonen aka Die Hexe von Rom - Deliria-Forentreffen. Den hatte ich schon mal auf (US-)DVD gesehen, aber keine Erinnerungen mehr dran. Auch jetzt verschwimmen die. Dass Satan wie Bud Spencer spricht ist toll. Einige Szenen sind auch noch immer lebhaft im Gedächtnis geblieben. Die Hauptdarstellerin toll. Aber das große Ganze will sich nach drei Monaten nicht mehr zusammenfügen. Egal, kann ich den eben nochmal schauen.
Es war einmal in Amerika - Deliria-Forentreffen. Absolutes Meisterwerk. Auf der Leinwand erst jetzt so richtig zu würdigen gewusst. Und umgehauen worden.
Zeuge einer Verschwörung - Paranoia-Kino at its best. Überall lauern die Verschwörer. Der Einzelne ist nur ein Spielball in den Händen derjenigen, die die Fäden ziehen. Warren Beatty passt mit seiner leichten Arroganz, die ihn blind für die Gefahr macht, hervorragend. Toller Film.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1 - Die Saga nähert sich dem Ende. Da hat man das letzte Buch der Reihe in zwei lange Filme geteilt, trotzdem fehlt wieder viel. Zudem wurden einige Sachen leicht geändert. Hier noch nicht so schlimm, wie im zweiten Teil. Gute Unterhaltung.
Der wilde Roboter - Toller Film. Am Anfang hübsch unsentimental, da alle Figuren nur dem folgen, was ihre "Programmierung" ist: Fressen, gefressen werden, Aufgaben abarbeiten. Erst als allesamt es schaffen, ihre "Programmierung" zu überschreiben, kann so etwas wie eine Gemeinschaft entstehen, die für alle ein Gewinn ist. Das wird einerseits mit einem extrem hohen Tempo erzählt, andererseits lässt sich der Film dann auch Zeit für die Entwicklung. Klingt paradox, macht aber den Reiz aus. Am Ende dann natürlich noch tolle Action und eine schöne Planet der Affen Hommage. Mir gefiel auch, dass das Ende nicht komplett auserzählt und relativ unerwartet ist. Haben den Film in 3D geschaut, was nicht unbedingt sein muss. Ach ja, und Judith Rackers Stimme kann ich den ganzen Tag zuhören.
Hat sie gut gemacht
New Life - Sehr gelungener, Low-Budget-SF-Thriller. Eine an ALS leidende Agentin wird auf die Spur einer jungen Frau gesetzt, die nach einem Mord (eigentlich Notwehr) durch das Land flieht. Aber das ist natürlich nicht alles. Es gibt einige sehr ekelige Bodyhorror-Effekte. Zudem sind die Figuren durch die Bank sehr lebendig und positiv gezeichnet, sodass man wirklich Mitgefühl empfindet. Tipp! Die Vorstellung bei Weird Xperience bescherrte uns leider einen Minus-Rekord an Zuschauern, was ich bis heute nicht verstehe.
Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt - Rasanter Animationsfilm von den Shrek-Machern. Nett, aber jetzt nichts besonderes.
Olivia & Las Nubes - Experimenteller Animationsfilm. "This film explores love's complexities through a Rashomon effect. Olivia, haunted by a past love, hides it under her bed. She trades flowers with this ghost in exchange for comforting rain clouds." Gefiel mir ausgesprochen gut.
L'anno dell'uovo - Ein Paar erwartet ein Baby und begibt sich zu einer Sekte, wo die Geburt vorbereitet wird. Dann verliert das Paar den Embryo, verschweigt dies aber, um nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Interessanter Film, der viel mit gesellschaftlicher Erwartung, selbst gemachten Druck und ähnlichem umgeht. Vielleicht an einigen Stellen etwas unentschlossen.
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2 - Das große Finale! Wie immer auf höchstem Niveau gefilmt, aber hier wurde mir mal wieder zu viel weggelassen und vor allem das Ende zu stark verändert. Nicht was jetzt die Handlung an sich angeht (okay, auf Seiten der Bösen gibt es schon Änderungen - aber die sind nicht weiter wichtig), aber das finale Duell spielt sich hier zu allein zu zweit ab, während es im Buch in der Menge der ebenfalls Kämpfenden stattfindet. Das machte für mich mehr Sinn. Auch die Tode beliebter Nebenfiguren werden hier so abgehandelt. Insgesamt hatte das Buch hier viel mehr WUMMS!
Hao jiu bu jian (Dreaming & Dying) - Schöner, stiller und geheimnisvoller Film um ein Paar und einen guten Freund, die zusammen Urlaub verbringen und mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (?) konfrontiert werden. Mochte ich sehr.
Avant-Drag! - Doku über sehr schrille Drag-Künstler*innen aus Griechenland. Interessant.
Woodwalkers - Verfilmung des ersten Bandes der beliebten Jugendbuchreihe, um Tiere, die sich in Menschen verwandeln können und dann als Menschen leben. Wie im Buch erkennt man deutlich die großen Vorbilder (der Harry vorweg), aber insgesamt macht das schon Freude und die SFX sind in der Tat sehr beeindruckend. Scheinbar wurde hier auch viel mit echten Tieren gedreht. Für Kinder und Jugendliche empfohlen.
Alison's Birthday - Wie ich finde sehr gelungener und effektiver Paranoia-Horror aus Australien. Die junge Alison wird bei einer Séance (bei der eine Freundin umkommt) vom Geist ihres toten Vaters gewarnt, an ihrem 18. Geburtstag ins Haus ihrer Pflegeeltern zurückzukehren. Macht sie dann ein paar Jahre später aber trotzdem. Blöder Fehler. Ich mochte die Charaktere sehr und war positiv von Alisons Freund überrascht, der eigentlich das Potential einer nervigen Figur hatte - aber sich wirklich um sie kümmert. Das Ganze wird auch immer finsterer und wer schon einiges aus der Richtung gesehen hat, der kann sich denken, worauf es hinausläuft. Aber das macht ja nichts, wenn das Drumherum stimmt.
Ein stahlharter Mann - Walter Hills Debüt mit Charles Bronson in der Hauptrolle als Bare-Knuckle-Fighter. Und mit James Coburn, dem man hier gerne mehr als einmal in den Hintern treten möchte. Das atmet sehr viele Western-Vibes und gefiel mehr sehr gut.
Bettlejuice - Unser Halloween-Film. Macht noch immer Spaß und ich bin immer wieder erstaunt, was für ein fieser und unsympathischer Charakter dieses Bettlejuice eigentlich ist. Winona ist großartig und ein absoluter Teenie-Schwarm. Alec und Geena super liebenswürdig. Und Cathrine O'Hara hat etwas ganz besonderes Ist mir jetzt erst aufgefallen, dass sie ja auch Kevins Mutter war. Kann man immer wieder schauen.