Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- FarfallaInsanguinata
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Anne liebt Philipp (2011)
DVD
Die Geschichte ist nicht wirklich neu.
Ein Junge zieht in den Ort und die eigensinnige Anne verliebt sich sofort in ihn. Leider hat sie Konkurrenz. Auch bei fast allen anderen der Klasse geht es darum, wer gerne mit wem ginge. Da werden Intrigen gesponnen, Feinde vor der Gruppe bloßgestellt, hinterhältige Tricks angewandt und im Notfall prügelt man sich sogar. Alles genau, wie wir es aus Romanzen für die Großen kennen. Kein Wunder, dass Anne sagt: „Glaubt den Erwachsenen nicht, wenn sie euch erzählen wollen, ihr wärt noch zu jung für die Liebe.“
Ein wenig Spannung bringt zusätzlich die Geschichte um das mysteriöse Spukhaus.
All diese Zutaten werden, wie bei skandinavischen Produktionen für Kinder üblich, zu einem hübschen Film verwoben. Lässt sich gut schauen, der letzte Funke indes sprang bei mir nicht über. Warum, weiß ich selbst nicht genau.
07/10
P.S. Etwas dämlich ist die Änderung der männlichen Hauptperson von Jørgen im Original zu Philipp in der deutschen Fassung. Da dachte wohl mal wieder jemand, der norwegische Name wäre zu schwierig für die lieben Kleinen.
DVD
Die Geschichte ist nicht wirklich neu.
Ein Junge zieht in den Ort und die eigensinnige Anne verliebt sich sofort in ihn. Leider hat sie Konkurrenz. Auch bei fast allen anderen der Klasse geht es darum, wer gerne mit wem ginge. Da werden Intrigen gesponnen, Feinde vor der Gruppe bloßgestellt, hinterhältige Tricks angewandt und im Notfall prügelt man sich sogar. Alles genau, wie wir es aus Romanzen für die Großen kennen. Kein Wunder, dass Anne sagt: „Glaubt den Erwachsenen nicht, wenn sie euch erzählen wollen, ihr wärt noch zu jung für die Liebe.“
Ein wenig Spannung bringt zusätzlich die Geschichte um das mysteriöse Spukhaus.
All diese Zutaten werden, wie bei skandinavischen Produktionen für Kinder üblich, zu einem hübschen Film verwoben. Lässt sich gut schauen, der letzte Funke indes sprang bei mir nicht über. Warum, weiß ich selbst nicht genau.
07/10
P.S. Etwas dämlich ist die Änderung der männlichen Hauptperson von Jørgen im Original zu Philipp in der deutschen Fassung. Da dachte wohl mal wieder jemand, der norwegische Name wäre zu schwierig für die lieben Kleinen.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Blink Twice
8/10
The Killer's Game
6/10
Sektion 31
1/10
8/10
The Killer's Game
6/10
Sektion 31
1/10
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
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- Il Grande Silenzio
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- Wohnort: Kiel
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
The last King (2016)
Sympathisches Historienfilmchen mit netten Actionsequenzen, das den norwegischen Bürgerkrieg um das Jahr 1204 betrachtet.
6/10
Sympathisches Historienfilmchen mit netten Actionsequenzen, das den norwegischen Bürgerkrieg um das Jahr 1204 betrachtet.
6/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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- karlAbundzu
- Beiträge: 9601
- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
- Kontaktdaten:
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Juror #2 (2024)
Im Kino
Ein perfekt wirkender Ehemann (Nicholas Hoult erinnert tatsächlich ein wenig an John -Boy Walton) muss kurz vor der Geburt des Kindes als Geschworener in einem Mordfall zu Gericht. Dabei merkt er schnell, dass er wohl verantwortlich für den Tod des Opfers ist.
Nicholas Hoult (gerade sehr sichtbar auf der Hollywood-Leinwand) steht hier im Mittelpunkt und macht das grandios. Mit Blicken, kleinen Bewegungen, intensiven Spiel spürt man seinen inneren Kampf. Richtig handeln, sein Leben wie geplant weiter führen, einen nicht Schuldigen lebenslang in den Knast schicken.
Dabei wechselt der Film vom courtroom drama (da aber eher 12 angry men als witness for the prosecution), nicht ohne die Fehler dieses System zu zeigen, zu Krimi zu sozial Drama. Das Buch ist schon gut, auch wenn die Geschichte schon arg konstruiert ist. Das geht einem aber erst bei der Nachbetrachtung richtig auf.
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund von Gerichtsfilmen, da ist er nicht so raffiniert wie andere, aber hier steht eben auch etwas anderes im Mittelpunkt.
Zusätzlich lob ich noch den zurückhaltenden Soundtrack. Unterstützend, schön und auch ohne Film gut goutierbar.
Soll ja angeblich der letzte Eastwood sein. Und ist auch noch mal ein Statement.
Empfehlung.
Im Kino
Ein perfekt wirkender Ehemann (Nicholas Hoult erinnert tatsächlich ein wenig an John -Boy Walton) muss kurz vor der Geburt des Kindes als Geschworener in einem Mordfall zu Gericht. Dabei merkt er schnell, dass er wohl verantwortlich für den Tod des Opfers ist.
Nicholas Hoult (gerade sehr sichtbar auf der Hollywood-Leinwand) steht hier im Mittelpunkt und macht das grandios. Mit Blicken, kleinen Bewegungen, intensiven Spiel spürt man seinen inneren Kampf. Richtig handeln, sein Leben wie geplant weiter führen, einen nicht Schuldigen lebenslang in den Knast schicken.
Dabei wechselt der Film vom courtroom drama (da aber eher 12 angry men als witness for the prosecution), nicht ohne die Fehler dieses System zu zeigen, zu Krimi zu sozial Drama. Das Buch ist schon gut, auch wenn die Geschichte schon arg konstruiert ist. Das geht einem aber erst bei der Nachbetrachtung richtig auf.
Grundsätzlich bin ich ja ein Freund von Gerichtsfilmen, da ist er nicht so raffiniert wie andere, aber hier steht eben auch etwas anderes im Mittelpunkt.
Zusätzlich lob ich noch den zurückhaltenden Soundtrack. Unterstützend, schön und auch ohne Film gut goutierbar.
Soll ja angeblich der letzte Eastwood sein. Und ist auch noch mal ein Statement.
Empfehlung.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Golem - Polnischer Endzeitfilm von 1980. Wobei... auch nicht richtig. Ist der erste Filme von Piotr Szulkins sogenannter Apokalypse-Tetralogie. Ein sehr merkwürdiger Film, den man nur sehr schwer greifen kann. Satire? Bestimmt ein sehr, sehr kritischer Blick auf das damalige Regime in Polen. Da guckt aber auch Kafka sehr direkt um die Ecke (den ich ja tatsächlich für einen grandiosen Satiriker halte), gleichzeitig fühlt man sich stark an Caro & Jeunet erinnert. Wohlgemerkt 10 Jahre, bevor die mit "Delikatessen" einen von der Stimmung ähnlichen Film gedreht haben. Überall Verfall. "Barton Fink" wäre noch so ein Hauch, der hier durchweht. Worum geht es? Um die Legende vom Golem. Um Projekt, um künstliche Menschen zu erschaffen. Einer davon weiß nichts davon. Alles kommt ihm merkwürdig vor. Er steht unter Beobachtung, trifft seltsame Menschen. Wird ständig irgendwelcher Dinge beschuldigt. Ach ja... Terry Gilliam hat den Film ganz bestimmt auch gesehen, bevor er "Brazil" gedreht hat. Auch hier gibt es Parallel. Faszinierender Stoff, bei dem ich mich frage, wie der durch die Zensur kam. Ich vermute mal, die haben den Film nicht verstanden und dann irgendwann nur noch durchgewunken.
Wojna swiatów - nastepne stulecie - Zu deutsch: Krieg der Welten: Das nächste Jahrhundert. Die Marsianer sind auf der Erde. Das Regime dient sich ihnen an. Die Marsianer sieht man aber so gut wie nie. Wenn, dann als kleine, dicke, silbern angemalte Menschen. Scheinbar wollen sie unser Blut. Und die menschliche Regierung manipuliert das Volk mit Propaganda-Sendungen, die das Volk sowohl auf die Herrschaft der Marsianer einstimmt, gleichwohl auch selber den Wiederstand organisiert. Und als die Marsianer zurückfliegen bleibt das totalitäre Regime einfach bestehen. Der zweite Film aus Piotr Szulkins sogenannter Apokalypse-Tetralogie. Ebenso verschlüsselt und kryptisch wie "Golem", aber vielleicht einfacher zu dekodieren, wenn man die Marsianer mit den Sowjets und die Regierung halt mit dem Regime unter Jaruzelski gleichsetzt. Es geht um den Moderator einer Propaganda-Sendung, der zwischen die Mühlräder gerät und alles verliert. Selbst seinen Widerstand weiß das Regime für sich zu nutzen. Keine Hoffnung nirgendwo und das Volk wird mit Brot und Spielen bei Laune gehalten. Auch hier frage ich mich: Wie kam der Film 1981 durch die polnische Zensur? Dadurch, dass man Marsianer statt Sowjets hat und die Handlung in eine Fantasie-Amerika versetzt wird? Auch hier: Faszinierend.
Der letzte Kampf - Luc Bessons Low-Budget, schwarz-weiß-Debüt. Mit einem jungen Jean Reno in einer wichtigen Nebenrolle und Fritz Wepper! Auch hier: Apokalypse. Genauer Post-Apokalypse. Nach dem Krieg haben die Menschen die Fähigkeit zu sprechen verloren, weshalb der Film stumm ist. Mad-Max-mäßig spielt es erst in der Wüste, wo die Überlebenden in ihren Autos leben. Dann geht es mit einem selbstgebastelten Fluggerät für den "Helden" in eine zerstörte Stadt, wo scheinbar nur noch zwei Menschen leben. Ein Wissenschaftler (?) und der zerstörerische Jean Reno. Die Musik von Éric Serra passt nicht ganz, da sehr 80er poppig. Okay, kommt teilweise aus dem Kassettenrekorder, aber wenn nicht, arbeitet sie manchmal gegen die Dynamik des Films. Die zerstörten Gebäude, die kaputte Landschaft und die einsamen Wüsten sind sehr eindrucksvoll. Eine schöne Fingerübung, die nicht überall überzeugend ist, aber als Debüt und offensichtlich wenig Geld ausgestattet ist das alles schon sehr gut.
Django und Sartana - Die tödlichen Zwei - Sehr routinierter Italo-Western mit Leidensmann Steffens (der wie halbtot geschlagen wird) und "Der-andere-Össi-Berger". Da ich lange keinen "kleinen" Italo-Western gesehen hatte (Keoma außen vor), lief er gut, brutal und unterhaltsam rein, auch wenn man das schon alles so oder ähnlich schon gesehen hat. Alle Figuren sind Archetypen, die keine Backstory brauchen (nur der Schurke bekommt eine, die aber auch nicht nötig wäre). Wenn die die Leinwand betreten, weiß man sofort was Phase ist. Berger hat nicht nur die Kinski-Synchronstimme, sondern auch dessen Klamotten aus anderen Italo-Western der günstigeren Preisklasse und erinnert darum stark an den Klaus. Der Schluss-Twist macht von der Logik er gar keinen Sinn, aber ist hübsch bleihaltig. Tolle dynamische Kameraarbeit von Pablo Villa und mit Mariangela Giordano meint es das Schicksal mal wieder nicht gut. Immerhin bleiben ihr aber Zombiesohn oder Eisenstange ebenso wie notgeile, besessene Mädels erspart. Kann man machen.
Wojna swiatów - nastepne stulecie - Zu deutsch: Krieg der Welten: Das nächste Jahrhundert. Die Marsianer sind auf der Erde. Das Regime dient sich ihnen an. Die Marsianer sieht man aber so gut wie nie. Wenn, dann als kleine, dicke, silbern angemalte Menschen. Scheinbar wollen sie unser Blut. Und die menschliche Regierung manipuliert das Volk mit Propaganda-Sendungen, die das Volk sowohl auf die Herrschaft der Marsianer einstimmt, gleichwohl auch selber den Wiederstand organisiert. Und als die Marsianer zurückfliegen bleibt das totalitäre Regime einfach bestehen. Der zweite Film aus Piotr Szulkins sogenannter Apokalypse-Tetralogie. Ebenso verschlüsselt und kryptisch wie "Golem", aber vielleicht einfacher zu dekodieren, wenn man die Marsianer mit den Sowjets und die Regierung halt mit dem Regime unter Jaruzelski gleichsetzt. Es geht um den Moderator einer Propaganda-Sendung, der zwischen die Mühlräder gerät und alles verliert. Selbst seinen Widerstand weiß das Regime für sich zu nutzen. Keine Hoffnung nirgendwo und das Volk wird mit Brot und Spielen bei Laune gehalten. Auch hier frage ich mich: Wie kam der Film 1981 durch die polnische Zensur? Dadurch, dass man Marsianer statt Sowjets hat und die Handlung in eine Fantasie-Amerika versetzt wird? Auch hier: Faszinierend.
Der letzte Kampf - Luc Bessons Low-Budget, schwarz-weiß-Debüt. Mit einem jungen Jean Reno in einer wichtigen Nebenrolle und Fritz Wepper! Auch hier: Apokalypse. Genauer Post-Apokalypse. Nach dem Krieg haben die Menschen die Fähigkeit zu sprechen verloren, weshalb der Film stumm ist. Mad-Max-mäßig spielt es erst in der Wüste, wo die Überlebenden in ihren Autos leben. Dann geht es mit einem selbstgebastelten Fluggerät für den "Helden" in eine zerstörte Stadt, wo scheinbar nur noch zwei Menschen leben. Ein Wissenschaftler (?) und der zerstörerische Jean Reno. Die Musik von Éric Serra passt nicht ganz, da sehr 80er poppig. Okay, kommt teilweise aus dem Kassettenrekorder, aber wenn nicht, arbeitet sie manchmal gegen die Dynamik des Films. Die zerstörten Gebäude, die kaputte Landschaft und die einsamen Wüsten sind sehr eindrucksvoll. Eine schöne Fingerübung, die nicht überall überzeugend ist, aber als Debüt und offensichtlich wenig Geld ausgestattet ist das alles schon sehr gut.
Django und Sartana - Die tödlichen Zwei - Sehr routinierter Italo-Western mit Leidensmann Steffens (der wie halbtot geschlagen wird) und "Der-andere-Össi-Berger". Da ich lange keinen "kleinen" Italo-Western gesehen hatte (Keoma außen vor), lief er gut, brutal und unterhaltsam rein, auch wenn man das schon alles so oder ähnlich schon gesehen hat. Alle Figuren sind Archetypen, die keine Backstory brauchen (nur der Schurke bekommt eine, die aber auch nicht nötig wäre). Wenn die die Leinwand betreten, weiß man sofort was Phase ist. Berger hat nicht nur die Kinski-Synchronstimme, sondern auch dessen Klamotten aus anderen Italo-Western der günstigeren Preisklasse und erinnert darum stark an den Klaus. Der Schluss-Twist macht von der Logik er gar keinen Sinn, aber ist hübsch bleihaltig. Tolle dynamische Kameraarbeit von Pablo Villa und mit Mariangela Giordano meint es das Schicksal mal wieder nicht gut. Immerhin bleiben ihr aber Zombiesohn oder Eisenstange ebenso wie notgeile, besessene Mädels erspart. Kann man machen.
Früher war mehr Lametta
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