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Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Sa 5. Mär 2022, 07:37
von fritzcarraldo
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Der Spion (2021)
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Ein Geschäftsmann (Bendedict Cumberbatch) aus England gerät im kalten Krieg zwischen die Fronten.
CIA und MI6 wollen, dass er als Kurier Verbindung zu einem hochrangigen Überläufer aufnimmt. Dieser hat auch brisante Informationen zur Kuba-Krise.
Nach einer wahren Geschichte.
Guter Spionagefilm, der sich in der letzten halben Stunde eher als Drama über Freundschaft entpuppt.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Sa 5. Mär 2022, 08:00
von fritzcarraldo
(46)

Ist das schon Meta?
tick, tick....BOOM!
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Nach Cyrano schon der zweite Musical-Film für mich diese Woche.
Ein Musical-Schreiber (Andrew Garfield) in der Krise. Kurz vor seinem 30. Geburtstag hadert er mit allem, seiner Beziehung, seinem ersten Musical, an dem er schon sieben Jahre schreibt, seinem Leben.
Bio-Pic (und basierend auf dem Musical "tick, tick....BOOM!") über Jon Larson, der in den 90ern den Mega-Musical-Hit Rent erschuf, aber kurz vor der Premiere starb.
Und dies alles als Musical. Und nach ein paar Sekunden fragt man sich, als was denn sonst?! Die Songs sind unfassbar gut und rocken die Hütte. Auch Spiderman Darsteller Andrew Garfield liefert voll ab und entpuppt sich als toller Sänger. Dies ist wahrscheinlich seine beste Rolle bisher.
Und wenn gerade nicht gesungen wird, liefern sich die Darsteller°innen Dialogfeuerwerke, die ihresgleichen suchen. Dazu gibt es immer wieder Rück- und Vorblenden, schnelle Schnitte und Szenenwechsel, aber auch ganz behutsame und entschleunigende Momente. Dazu gab es dann so einiges, dem man nicht so ganz folgen kann, wenn man sich mit der 90er-Musical-Welt auskennt. Das ist aber eigentlich egal.
Toller Film!

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Sa 5. Mär 2022, 09:22
von fritzcarraldo
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Reminiscence: Die Erinnerung stirbt nie
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Miami in naher Zukunft. Überschwemmungen und Hitze bedrohen die ehemals kriegsgebeutelte Stadt. Ein Privatdetektiv , der auch eine sehr beliebte Erinnerungstechnik nutzt, ist auf der Suche nach einer Frau, die als Kundin bei ihm war, und verstrickt sich dabei immer mehr auch persönlich in einen immer größer werdenden Fall.
Blade Runner und vor allem Strange Days lassen grüßen. Und vor allem letzterer war ja auch gar nicht mal so gut. Ich erwähne dies, da sich "Reminiscence" so ungefähr auf dessen Niveau bewegt. Vielleicht ist er sogar noch etwas uninteressanter und langweiliger. Eigentlich hatte ich schon nach 30 Minuten und dem ersten schwafeligen Voiceover von Hugh Jackman innerlich abgeschaltet. Das Sci-Fi-Drumherum wird kaum bis gar nicht genutzt, die typische Film-Noir-Femme-Fatale-Story ist sehr öde und diese pseudo-Steam-Punk Erinnerungstechnologie wirkt ab und an schon etwas lächerlich.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: So 6. Mär 2022, 21:46
von fritzcarraldo
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Kalter Schweiss
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Charles Bronson arbeitete Anfang der 70er dreimal mit Terence Young zusammen.
RIVALEN UNTER ROTER SONNE und DIE VALACHI PAPIERE kannte ich schon. KALTER SCHWEISS fehlte mir da noch.
Die Story ist schön einfach und alles wird kurz und knapp in 90 Minuten abgegrast. Bronson ist wie immer der coole Protagonist, den selbst seine alten Gangster-Kumpels nicht erschüttern können, selbst als diese seine Familie bedrohen. James Mason, dem ein lustiger Hut verpasst wurde, und Liv Ullmann wirken schon sehr unterfordert, Jill Ireland, Bronsons Ehefrau, dafür schon.
Zum Schluss hin entgleitet das alles etwas, man wird aber mit ener schönen Autoverfolgngsjagd belohnt.
Alle Beteiligten haben sicher bessere Filme abgeliefert, aber KALTER SCHWEISS unterhält alles in allem sehr gut. Nicht mehr, nicht weniger.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Sa 12. Mär 2022, 12:32
von fritzcarraldo
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Drive my car
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(Cinema im Ostertor Bremen) (OmU)
(Doraibu Mai kâ)
(Japan 2021) (177 Minuten)
Regie: Ryûsuke Hamaguchi
Nach Haruki Murakami.
Mit:
Hidetoshi Nishijima
Tôko Miura
Reika Kirishima
Yoo-rim Park
Dae-Young Jin
Sonia Yuan
Satoko Abe
Masaki Okada
Perry Dizon
Ann Fite
Eine Frau und ein Mann. Verheiratet. Sie schreibt Drehbücher für TV-Serien und er ist Theater-Schauspieler und Regisseur. Sie sind scheinbar glücklich verheiratet und ergänzen sich privat wie auch beruflich. Eines abends bekommt er mit, dass sie mit einem jüngeren Schauspieler schläft. Er sagt aber nichts. Wochen später stirbt sie an einem Hirnschlag.
Nach 40 Minuten setzen die Filmtitel ein. Die Zusehenden wissen durch den beschriebenen Prolog zwar schon einiges, aber eigentlich beginnt jetzt ein neuer Film. Weitere 137 Minuten folgen, die aber für mich fast wie im Flug vergingen. Zum Prolog werden jetzt weitere Details ergänzt. Und auch neues wird hinzugefügt. Wir sehen Kafuku, den Mann aus dem Prolog, der "Onkel Wanja" am Theater in Hiroshima inszenieren soll. Seine Spezialität ist, dass alles multilingual inszeniert wird. Es wird japanisch, englisch, koreanisch, Mandarin, koreanische Gebärdensprache und Schwyzerdütsch gesprochen. Allein dies mit anzusehen bzw. anzuhören ist eine wahre Freude. Darüberhinaus geht es aber um die Beziehungen untereinander. Reden, Verstehen, Zuhören. Vor allem Zuhören. Es gibt lange, sehr lange Monologe. Erklärungen der einzelnen Charaktere. Das ist vor allem eines. Sehr faszinierend. Zuhören. Besonders auch dann, wenn Kafuku alte Kassetten mit der Stimme seiner verstorbenen Frau hört, die sie für ihn aufgezeichnet hat. Für mich persönlich war Drive my Car eine Art Meditation über Beziehungen, Liebe, Sexualität, Freundschaft, Trauer, Vergebung, Auto fahren, Kultur, hier im speziellen Theater, Schauspiel aber auch Architektur.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Sa 12. Mär 2022, 12:50
von fritzcarraldo
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Zahn um Zahn
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Erster Schimanski Kino Tatort.
Wieder einmal mehr Atmosphäre als Story. Offensichtlich wurde die Legionärsstory nur eingebaut, damit Schimanski mal aus dem kaputten Duisburg rauskommt und im sonnigen Marseille ermitteln kann. Dies natürlich ohne Dienstmarke. Fürs Kino musste er suspendiert werden. Ist cooler.
Das alles ist 80er Genre-Kino, bei dem vieles richtig gemacht wurde. Damals konnte ich das nicht so ganz goutieren, aber jetzt finde ich Zahn um Zahn schon sehr okay. Es gibt sicher bessere TV-Auftritte, wie z.B. den tollen "Freunde" mit Klaus Wennemann, aber für die große Leinwand musste halt noch mehr Style-over-Substance her, was wie gesagt völlig gerechtfertigt ist. Schade ist nur, dass sehr viel Wert auf eine Götz-George-One-Man-Show gelegt wurde. Etwas mehr Thanner wäre schon gut gewesen. Und ja. "Faust auf Faust" ist immer noch etwas peinlich. Aber egal. Gerne irgendwann wieder.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Mo 14. Mär 2022, 10:46
von fritzcarraldo
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"Verschwinde aus meinem Leben, ein für alle mal!"
Zabou
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Schimanskis zweiter Kino-Auftritt ZABOU in der WDR-Mediathek. Restauriert aber als TV-Fassung, wohl in zwei Szenen gekürzt und mit teilweise anderem Soundtrack. Und irgendwas mit Schleichwerbung, keine Ahnung. Davon ist aber trotzdem noch genug drin. Was da an Sinco Cola gesoffen wird, geht auf keine Bullen- äh Kuhhaut. Im Club, in der Telefonzelle, in der Peepshow. Da bekommt der Begriff "Puffbrause" doch eine andere Bedeutung.
War Zahn um Zahn noch als bodenständiger und internationaler Actionfilm den 70ern näher, kommt ZABOU schon eher als dunkler Neo-Noir daher, was der Film auch wieder sehr gut hinbekommt. Mehr Thanner wagen, dachten sich die Produzenten wahrscheinlich, denn der große Eberhard Feik kommt hier in den ersten 10 Minuten mehr zum Zuge als im kompletten "Zahn um Zahn" und ergänzt sich brillant mit Götz George, der aber alles in allem schon auch wieder seine One-Man-Horst-Show abziehen darf. Er ist wieder mal im und am Arsch, wird suspendiert, ermittelt alleine, bzw. gegen Thanner dann wieder mit ihm zusammen, schießt, kloppt mit tollen Onelinern durch Duisburgs Unterwelt, dass es eine wahre Freude ist. Die Story ist schon etwas präsenter, wobei schnell klar ist, worauf das Alles und der Hase so hinausläuft, aber viel ist nicht dahinter. Aber warum auch. Das Konzept ist klar und wird actionreich umgesetzt. Diese ist natürlich auch wieder "drüber", aber auch das wollen wir doch sehen. Die Gegenspieler inkl. Hannes Jaenicke werden schnell verheizt, aber ansonsten wäre es ja eben nicht das Schimanski-Solo.
Und damit nicht wie im Zahn-um-Zahn-Thread Unstimmigkeiten wegen dem Klaus (Lage) aufkommen, schließe ich mit seinen Worten, die er als "Koch" in "Zabou" rezitieren darf:
"Ihr Arschbulleten! Das is´n vornehmes Lokal!"
In diesem Sinne. Wohlsein.

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Mo 14. Mär 2022, 11:03
von fritzcarraldo
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weird xperience.
Trouble Every Day
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Trouble_every_day_ver2.jpg (16.64 KiB) 245 mal betrachtet
Claire Denis quasi Vorläufer zur "New French Extremity" oder anderen transgressiven Filmen bis hin zu RAW und TITANE.
Nach 21 Jahren restauriert von Rapid Eye Movies in die deutschen Kinos gebracht.
Der Film ist sicher in Form und Bild anders als die beschriebenen Nachfolge-Filme, aber er begibt sich sicherlich schon auf die beschriebenen Pfade. Denn man muss sich erst an Entdeckung der Langsamkeit des Films gewöhnen und wo das Alles hinführen soll.
Die Musik der Tindersticks ist toll; Vincent Gallo, von und mit dem ich ehrlich gesagt noch nie etwas gesehen habe und der ja eher kontrovers zu sehen ist, wie ich jetzt im Nachhinein hörte, wirkt als Arzt aus den USA auf Hochzeitsreise irgendwie fehlbesetzt.
In erster Linie sticht aber wieder einmal die brillante Béatrice Dalle heraus, die als Coré ihre Fleischeslust nicht zügeln kann.
Dabei kam zwangsläufig eine gewisse Parallele zu INSIDE auf. Und damit schließt sich hier erstmal der Kreis zur "New French Extremity".

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Mo 14. Mär 2022, 16:26
von fritzcarraldo
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Ghostbusters Afterlife
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71eHn4IriLL._AC_SL1500_.jpg (206.28 KiB) 237 mal betrachtet
Oh. :-o Der war hübsch.
:popcorn: :knutsch: :popcorn:
👻👻👻👻👻👻

Dazu noch die Netflix Doku "Filme - Das waren unsere Kinojahre" St. 1 Folge 2 "Ghostbusters".

Re: fritzcarraldos 5-Punkte-Pressur-Film-Explosionstechnik

Verfasst: Di 15. Mär 2022, 16:42
von fritzcarraldo
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I woke up this mornin`.
The Many Saints of Newark
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109426.jpg (304.46 KiB) 222 mal betrachtet
Prequel-Kinofilm zur besten TV-Serie überhaupt: Die Sopranos.
Vieles wird kurz angerissen. Kurze Figuren-Einführung inkl. Plot.
Man muss schon aufpassen, dass man nichts verpasst. Bis klar wird, dass es
eigentlich die Story von Richard "Dick" Moltisanti ist, dem Vater von Christopher Moltisanti, der ja bekanntlich
in der Serie eine der Haupcharaktere ist und hier als Erzähler (!) fungiert. Innerhalb dieser Story wird aber dann alles gegeben.
Insgesamt ist THE MANY SAINTS OF NEWARK ein schöner 60er/70er Mafiafilm, der hervorragend ausgestattet ist und natürlich immer wieder gekonnt Brücken zur Ur-Serie schlägt. Was aber auch bedeutet, dass man diese auch (gut) kennen muss.
Zu erwähnen wäre natürlich auch noch, dass der junge Tony Soprano von Michael Gandolfini gespielt wird, dem Sohn von James Gandolfini. Und dies macht er gar nicht mal schlecht.
That's the guy. My uncle Tony. The guy I went to hell for.