Nach mehreren Anläufen habe ich es nun auch geschafft, mich hier anzumelden. Gefunden hat man mich wohl über eine Handvoll ofdb-Kritiken, die sich (unter anderem) mit den italienischen Delirien beschäftigten. Für mich persönlich hat das italienische Kino der 50er bis in die 90er, um das es hier geht, viel mit unintendiertem Surrealismus zu tun. Wenn Breton und Bunuel schon von Feuillades Vampires begeistert waren, was hätten sie erst zu Fulci oder Mattei gesagt? Mich unterhalt das prächtig, die Phantasie kennt keine Grenzen, die Absurdität feiert sich selbst, von Moral hat nie jemand etwas gehört: ob nun in Form von masturbierenden Nonnen, schmatzenden Kannibalen oder grunzenden Barbaren. Es hat etwas Kindlich-Verspieltes, wenn Nazis nicht nur Nazis sein dürfen, sondern auch noch Affenmenschen züchten müssen, die weibliche Schamhaare verspeisen. Nichtsdestotrotz reicht das Spektrum ungemein weit. Es liegen Welten zwischen einem billig heruntergekurbelten Maciste-Streifen von, sagen wir, Mario Caiano und den Werken eines Künstlers wie Argento, der in früheren Zeiten nicht zur Kamera, sondern zum Pinsel gegriffen hätte, um ein (noch) düsterer Caravaggio zu werden. Gerade diese Vielfalt ist wohl der zweite Grund für meine Begeisterung. Das italienische Kino dieser Prägung gleicht einer Wundertüte. Ich habe bis jetzt immer etwas herausgefischt, das mir gefallen hat.
Deshalb bin ich gespannt auf das, was das Forum zu bieten hat, und das, was ich ihm bieten kann.
