Midsommar - Ari Aster (2019)

Moderator: jogiwan

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supervillain
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von supervillain »

Reinifilm hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 00:40
buxtebrawler hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 14:00
jogiwan hat geschrieben: Fr 6. Nov 2020, 13:10 und wieder ohne Directors Cut... :thdown:
Ja, sehr schade. "Weltkino ", was ist los bei euch?!
Ähm... *hüstel*... auf der Hülle steht "INKL. DIRECTOR'S CUT" drauf...
:kicher:
jogiwan hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 06:58 NA UND????!!!!!11!!!!!

#jogiausgraz




;)
:lol: :lol:
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buxtebrawler
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 10.12.2021 bei Weltkino als Ultra-HD-Blu-ray/Doppel-Blu-ray-Kombination:

Bild
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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buxtebrawler
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von buxtebrawler »

„Das ist Teil unserer Zeremonie.“

Der nach „Hereditary – Das Vermächtnis“ zweite Langfilmstreich des New Yorker Regisseurs Ari Aster ist der in Schweden spielende Folk-Horror/Mystery-Thriller „Midsommar“ aus dem Jahre 2019, der es in der Kinofassung auf rund 150, im Director’s Cut gar auf gut 170 Minuten bringt.

„Das ist was Kulturelles.“

Anthropologie-Student Christian (Jack Reynor, „Sing Street“) möchte eigentlich die Beziehung zu seiner Freundin Dani (Florence Pugh, „Malevolent – Und das Böse existiert“) beenden, bringt dies jedoch nicht übers Herz, da sie gerade mit einem familiären Schicksalsschlag fertig werden muss. Kurzerhand lädt er sie ein, zusammen mit ihm sowie seinen Freunden Pelle (Vilhelm Blomgren, „Gösta“), Josh (William Jackson Harper, „Paterson“) und Mark (Will Poulter, „Wir sind die Millers“) einen Urlaub in Schweden zu verbringen. Pelle ist Schwede und hat angeboten, mit der Gruppe in sein altes Dorf zu reisen, wo anlässlich des Midsommar ein nur alle 90 Jahre stattfindendes, neuntägiges Fest gefeiert wird. Christian kommt dies gelegen, denn er plant, seine daraus resultierenden Erkenntnisse für seine Dissertation zu verwenden. Doch die traditionellen Rituale erweisen sich den US-Amerikanern nicht nur als fremd, sondern auch als gefährlich…

„Ist Inzest ein Problem?“

Dani wird als traumatisiert, problembehaftet und ihrem Freund, der sie loswerden will, unterwürfig charakterisiert. Ab dem Zeitpunkt, an dem sie im schwedischen Dorf ankommt, ändert sich ihr Mindset jedoch langsam, aber beständig. Ähnlich wie der beunruhigende Horrorfilm „Ein Kind zu töten…“ spielt „Midsommar“ beinahe durchgehend bei gleißendem Sonnenschein und ist dabei fest im nur selten bedienten Folk-Horror-Subgenre verwurzelt. Der Culture Clash ist hier noch das Harmloseste: „Midsommar“ erschreckt mit einer überraschend blutigen Selbstmordszene mit anschließender Großaufnahme des zertrümmerten Schädels. Das Bein des danach gesprungenen Alten sieht auch nicht besser aus. Man bekommt visualisierte Traumsequenzen und immer wieder eklige Bilder zu sehen. Ein Behinderter macht auf Leatherface, nackte Haut und Sex läuten das hochdramatische Finale ein. Man stolpert von einem Ritual ins nächste; mal wird’s unfreiwillig komisch, dann wieder hart. Das Ende ist grotesk.

Aster erzählt seinen Film extrem langsam, was prima zur Antiurbanität passt und diese indirekt betont. Die Kamera arbeitet gern mit Vogelperspektiven, das Finale weist eine längere Plansequenz und expressionistisch Schattenspiele auf. Moderne Kommunikationsmittel, die regelmäßig aufploppen, bilden den Kontrast zur detailverliebt gestalteten folkloristischen Welt der schwedischen Dorfgemeinschaft und deren Verständnis von Gemeinschaft und Kultur. Die musikalische Untermalung trägt ihren Teil zur atmosphärischen Großtat, die „Midsommar“ zweifelsohne geworden ist, bei – wobei es insbesondere das Unterschwellige, Leisere ist, das für eine permanente Anspannung sorgt. Zudem ist „Midsommar“ eine Geschichte weiblicher Emanzipation der etwas anderen Art, die insbesondere von Pugh eindringlich geschauspielert ist, und diskutiert der Film darüber hinaus existenzielle Fragen. Wer heutzutage noch in der Lage ist, sich auf eine überlange Produktion einzulassen und ein Gespür für diffuses Unheil zu entwickeln, wird mit einigen durchaus grafischen Spitzen belohnt und bekommt ein besonderes Filmerlebnis geboten. Und ich fühle mich darin bestätigt, sich vor trutschigen Trachtengruppen besser in Acht zu nehmen…

Dafür klinke ich mir 8,5 von 10 psychoaktiven Pilzen ein.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Blap
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von Blap »

Bester Film der 2010er.

10/10 für die Kinoversion.
9,5/10 für den DC.
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jogiwan
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von jogiwan »

Blap hat geschrieben: Fr 9. Mai 2025, 17:36 Bester Film der 2010er.

10/10 für die Kinoversion.
9,5/10 für den DC.
Echt? Kinoversion besser, weil kürzer, knackiger, oder zuerst gesehen? :shock:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Blap
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Re: Midsommar - Ari Aster (2019)

Beitrag von Blap »

Kinoversion im Kino gesehen, aber danach mehrfach beide Versionen. Der DC nagt leicht an der Perfektion der Kinofassung, man vermisst die zusätzlichen Szenen in der kürzeren Fassung nicht, deren Flow absolut perfekt ist.
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