Inspiriert durch Nellos tollen Bericht über Wiener Locations zu "Der Killer von Wien" hab ich mich anlässlich meines Prag-Urlaubes natürlich auch nicht lumpen lassen und war ein paar Tage auf der Suche nach Drehlocations zu Aldo Lados 1971 entstandenen "La corte notte delle bambole die vetro" a.k.a "Short Night of the Glass Dolls" a.k.a.
"Malastrana"
! | Nachricht von: buxtebrawler |
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Für alle, die es nicht wissen sollten: Malá Strana ist ein altes Viertel in Prag, dass auch unter seinem deutschen Namen "Kleinseite" oder "Kleine Seite" bekannt ist. Idyllisch und zauberhaft unter der alles überragenden Burg gelegen, bietet das Viertel neben engen Gassen und alten Häusern vor allem viel Kofpsteinpflaster, Hotels und Souveniershops, sowie Trilliarden von Touristen, die von der Kalrsbrücke kommend auf die Burg schlendern und sich dabei von Bier-, Wein- und Strudellokalen ablenken lassen!
Der Film selber ist aber nicht nur in Malá Strana, sondern auch in weiteren Teilen von Prag und offensichtlich auch an anderen Location gedreht worden. Locations, die sich trotz intensiver Suche, Abklappern sämtlicher Touristen-Infos und durch da Befragen von diversen Personen nicht finden ließen und sich vielleicht daher auch gar nicht in Prag befinden. So blieb der Park zu Beginn des Streifens unauffindbar und auch die Brücke (wider Erwarten nicht die Karlsbrücke), auf der Jürgen Drews sein Liedchen trällert, haben wir leider nicht gefunden.
1. Blick auf die Stadt / Fahrt durch das Viertel bzw. durch die Neustadt zu Beginn des Streifens:
Blick vom Letenské Sate auf Neustadt/Malá Strana
und bei Schönwetter:
Kleinseitener Ring/Malostranské námésti:
heute belebter Ort ohne Baugerüst mit Tram-Haltestelle, zahlreichen Kaffees, etc.
noch eine belebte Strasse im Viertel mit Blick auf die Barock-Kirche St. Niklas:
und 40 Jahre später (übrigens sind Einheimische auf Touristen, die auf die Strasse hüpfen um Fotos zu machen, nicht sehr wohlgesonnen):
Fahrt am Smetana Kai (Neustadt)
40 Jahre später und mit ein bissl mehr Grün ist das Links-Abbiegen noch immer verboten:
2. Sight-Seeing mit Barbara Bach
Altstädter Ring/Starométské námésti (links das "Haus der Minute" mit seiner berühmten Kratzputzschmuck-Fassade)
heute voll mit Cafes, Leuten und Drogen-Dealern, die rotblonde Touristen nachstellen...
Aufgang zur Prager Burg:
der Aufgang bietet einen sagenhaften Blick auf Prag und ist zu jeder Tages- und Nachtzeit von Touris bevölkert, die sich die Seele aus dem Leib knipsen:
das idyllische "Goldene Gässchen" auf der Burg
das Gässchen ist ein beliebtes Ziel von Touristen und es wird natürlich fleissig Eintritt kassiert. Dafür bekommt man Mini-Häuschen, die Souvenierläden beherbergen, sowie das Haus, in dem Kafka mal kurze Zeit gelebt hat. Das "goldene Gässchen" wurde im Jahr 2010/2011 umfassend renoviert und wir hatten Glück, abends gegen 21 Uhr noch dieses Foto ohne Touris schießen zu können:
der alte jüdische Friedhof in der Josefstadt / Stáry zidovsky hrbtov
Heutzutage ist das Gehen nur noch auf gewissen Pfaden, nach Eintritt und unter Auflagen erlaubt. Das jüdische Viertel bzw. die Ausstellung über das Leben und die systematische Auslöschung der Prager Juden ist natürlich ein schwer verdauliches Thema. Der uralte und friedvolle Friedhof mit seinen 12.000 Grabsteinen ist aber ein absolutes Highlight, einzigartig, magisch und eines der Dinge, die man einmal in seinem Leben gesehen haben MUSS. Die Stelle hab ich aber nicht gefunden, daher ein anderer Shot: