Re: Die Stunde der grausamen Leichen - Javier Aguirre
Verfasst: Di 8. Jun 2010, 20:56
Der Bucklige Gotho arbeitet als Gehilfe in der Leichenhalle des örtlichen Krankenhauses von Feldkirch. Von den meisten verspottet und verachtet, kümmert er sich dennoch rührend um die todkranke Ilsa, die seine einzige Freundin ist. Als sie stirbt, ist er verzweifelt und tötet zwei Angestellte, die Ilsas Schmuck stehlen wollten. Er versteckt die Leiche Ilsas in den Gängen alter Katakomben, weil er in seiner Verzweiflung glaubt, dass sie irgendwann wieder aufwachen würde. Dies nutzt der skrupellose Dr. Orla aus, der seine Experimente mit künstlichen Leben nicht mehr offiziell weiterführen darf und nun sein Labor ebenfalls in den Katakomben einrichtet. Gotho soll ihn nun zuerst mit Leichen und später mit lebenden Menschen versorgen, im Versprechen dafür Ilsa wieder zum Leben zu erwecken.
Wenn man die Inhaltsangabe des Films liest und sich auf einen schönen spanischen Horrorfilm der 70er Jahre freut, dann ist man bei den ersten Bildern des Films und ihrer musikalischen Untermalung doch etwas überrascht. Denn die dort erklingenden Töne und die malerischen Bilder vermitteln einem vielmehr das Gefühl, das man sich in einem etwas älteren Heimatfilm befindet. Allein schon dieser erste und natürlich trügerische Eindruck verleiht dem Werk von Regisseur Javier Aguirre eine Menge Charme und etliche Sympathiepunkte.
Das es sich dann aber doch um einen Horrorfilm handelt, merkt man ziemlich schnell daran, wie sich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit entwickelt. Dabei entwickelt sich vor allem eine ganz ausgezeichnete Atmosphäre, die fast alle Horrorfilme dieser Zeit so auszeichnet. Sie ist besonders dicht und vermittelt einem auch ein starkes Gefühl der Bedrohlichkeit, das durch die farbenprächtigen Bilder noch zusätzlich unterstützt wird. Hierzu tragen ganz besonders die passagen des Films bei, die sich in den unterirdischen Katakomben des illegal eingerichteten Labors abspielen, in dem die verbotenen Experimente durchgeführt werden.
Was in diesem spanischen Film besonders auffällt, sind einige ziemlich harte und blutige Szenen, die man vor allem bei einer 16er Freigabe in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte. Da gibt es wirklich so einige Werke aus der heutigen Zeit, die wegen weitaus harmloseren Szenen geschnitten wurden, um eine FSK-Freigabe zu erhalten. Umso schöner ist es aber, das doch ab und zu einige Filme anscheinend bei der FSK durchrutschen, ohne das man genau auf den vorhandenen Härtegrad achtet, denn anders ist das nicht logisch zu erklären.
Auch die hier versammelte Darstellerriege liefert durch die Bank erstklassige Leistungen ab, wobei man das Schauspiel von Spaniens Schauspiel-Legende Paul Naschy in der Rolle des "Gotho" einfach nur als brillant bezeichnen kann. Die autenthische und ausdrucksstarke Darstellung des geistig zurückgebliebenen hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer.
In mehreren Passagen des Films kann man auch durchaus Vergleiche zur Thematik von mary Shelleys "Frankenstein" ziehen, denn auch hier geht es ja im Endeffekt um die Erschaffung künstlichen Lebens, so das sich gewisse Vergleiche förmlich aufdrängen. Lediglich werden hier auch lebende Opfer gebraucht, um den entstehenden Organismus zu füttern. Zum Ende hin erhält "Die Stunde der grausamen Leichen" dann auch noch eine etwas tragische Note, was aber auch durchaus angebracht ist, um dem Geschehen noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Letztendlich hat man es hier mit einem wirklich guten europäischen Horrorfilm der 70er Jahre zu tun, in denen Spanien eine absolute Hochburg für diese Art von Filmen war. Ich glaube, es ist keineswegs vermessen, wenn man diesen herrlichen Klassiker als einen der besten europäischen Horrorfilme bezeichnet, denn bis auf einige Logiklöcher in der Story, über die man aber großzügig hinwegsehen kann, ist hier alles sehr stimmig, so das der Betrachter insgesamt ein herrliches Filmerlebnis hat und jederzeit kurzweilig und spannend unterhalten wird.
8/10
Wenn man die Inhaltsangabe des Films liest und sich auf einen schönen spanischen Horrorfilm der 70er Jahre freut, dann ist man bei den ersten Bildern des Films und ihrer musikalischen Untermalung doch etwas überrascht. Denn die dort erklingenden Töne und die malerischen Bilder vermitteln einem vielmehr das Gefühl, das man sich in einem etwas älteren Heimatfilm befindet. Allein schon dieser erste und natürlich trügerische Eindruck verleiht dem Werk von Regisseur Javier Aguirre eine Menge Charme und etliche Sympathiepunkte.
Das es sich dann aber doch um einen Horrorfilm handelt, merkt man ziemlich schnell daran, wie sich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit entwickelt. Dabei entwickelt sich vor allem eine ganz ausgezeichnete Atmosphäre, die fast alle Horrorfilme dieser Zeit so auszeichnet. Sie ist besonders dicht und vermittelt einem auch ein starkes Gefühl der Bedrohlichkeit, das durch die farbenprächtigen Bilder noch zusätzlich unterstützt wird. Hierzu tragen ganz besonders die passagen des Films bei, die sich in den unterirdischen Katakomben des illegal eingerichteten Labors abspielen, in dem die verbotenen Experimente durchgeführt werden.
Was in diesem spanischen Film besonders auffällt, sind einige ziemlich harte und blutige Szenen, die man vor allem bei einer 16er Freigabe in dieser Form nicht unbedingt erwartet hätte. Da gibt es wirklich so einige Werke aus der heutigen Zeit, die wegen weitaus harmloseren Szenen geschnitten wurden, um eine FSK-Freigabe zu erhalten. Umso schöner ist es aber, das doch ab und zu einige Filme anscheinend bei der FSK durchrutschen, ohne das man genau auf den vorhandenen Härtegrad achtet, denn anders ist das nicht logisch zu erklären.
Auch die hier versammelte Darstellerriege liefert durch die Bank erstklassige Leistungen ab, wobei man das Schauspiel von Spaniens Schauspiel-Legende Paul Naschy in der Rolle des "Gotho" einfach nur als brillant bezeichnen kann. Die autenthische und ausdrucksstarke Darstellung des geistig zurückgebliebenen hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer.
In mehreren Passagen des Films kann man auch durchaus Vergleiche zur Thematik von mary Shelleys "Frankenstein" ziehen, denn auch hier geht es ja im Endeffekt um die Erschaffung künstlichen Lebens, so das sich gewisse Vergleiche förmlich aufdrängen. Lediglich werden hier auch lebende Opfer gebraucht, um den entstehenden Organismus zu füttern. Zum Ende hin erhält "Die Stunde der grausamen Leichen" dann auch noch eine etwas tragische Note, was aber auch durchaus angebracht ist, um dem Geschehen noch mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Letztendlich hat man es hier mit einem wirklich guten europäischen Horrorfilm der 70er Jahre zu tun, in denen Spanien eine absolute Hochburg für diese Art von Filmen war. Ich glaube, es ist keineswegs vermessen, wenn man diesen herrlichen Klassiker als einen der besten europäischen Horrorfilme bezeichnet, denn bis auf einige Logiklöcher in der Story, über die man aber großzügig hinwegsehen kann, ist hier alles sehr stimmig, so das der Betrachter insgesamt ein herrliches Filmerlebnis hat und jederzeit kurzweilig und spannend unterhalten wird.
8/10