Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato (1979)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

Moderator: jogiwan

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AL NORTHON
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von AL NORTHON »

Da gibt es noch eins mit Giallo- Motiv:
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Blap
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von Blap »

Beide sehr schön, passen aber überhaupt nicht zum Film.

Da beschwere sich noch einer über die "Seltsamkeiten" beim grossen X, dort ist man gewissermaßen in die Fußstapfen der "Covermurkser" getreten. :mrgreen:
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AL NORTHON
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von AL NORTHON »

Wenn Murkser von Murksern copieren,dann handelt es sich um ein X-Rated Cover.Mein lieblings Cover ist das von VIDEOPHON.
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Ach nebenbei wurde ich von Tinypic mal wieder verbannt,diese Erbsenzähler.Könnt ihr nicht auf nen anderen Anbieter wechseln?
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Blap
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von Blap »

Wenn Murkser von Murksern copieren,dann handelt es sich um ein X-Rated Cover.
Ich zähle zwar nicht zu den üblichen "X-Bashern", aber ich kann dir in diesem Zusammenhang nicht widersprechen. :lol:

***

TinyPic ist sowieso bekackt, weil die Bilder dort nach einigen Wochen generell gelöscht werden. Ich lade Bilder bei ImageShack hoch, dort hatte ich auch noch (fast) nie Probleme mit der Zensurmaßnahmen. Lediglich das harmlose Cover zu "Emanuelle Nera" (DVD von Stormovie) wurde sogar mehrfach gelöscht. Keine Ahnung warum, vermutlich ein unglücklicher Zufall.
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buxtebrawler
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von buxtebrawler »

Blap hat geschrieben:TinyPic ist sowieso bekackt, weil die Bilder dort nach einigen Wochen generell gelöscht werden. Ich lade Bilder bei ImageShack hoch, dort hatte ich auch noch (fast) nie Probleme mit der Zensurmaßnahmen. Lediglich das harmlose Cover zu "Emanuelle Nera" (DVD von Stormovie) wurde sogar mehrfach gelöscht. Keine Ahnung warum, vermutlich ein unglücklicher Zufall.
Die Bilder werden nicht generell gelöscht, sondern lediglich, wenn Sie ich glaube ein halbes Jahr lang nicht mehr aufgerufen wurden. Das sollte in einem öffentlichen, suchmaschinenindizierten Forum aber nicht das Problem sein.

ImageShack ist gut, soll auch gerne benutzt werden! Lässt sich nur leider nicht so mit der Forensoftware verknüpfen, dass es automatisch bei Klick auf "Bilder hochladen" verwendet werden würde.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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DrDjangoMD
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von DrDjangoMD »

Als das Dauererbrechen, welches der Sichtung dieses Meisterwerks folge, für kurze Zeit aufhörte, schrieb ich schnell meine Eindrücke über D'Amatos zweifellos besten Film nieder:

Handlung:
Wir haben alle verschiedene Arten mit Trauer umzugehen. Manche Menschen schließen sich tagelang ein und weinen, andere versuchen zu vergessen und wagen sich in die Öffentlichkeit. Der junge Frank Wyler jedoch bevorzugt, um mit dem Tod seiner jungen Gattin fertig zu werden, ihre Leiche auszubuddeln und auszustopfen. Kontrovers genug, aber als er dann auch noch beginnt irgendwelche Frauen, die ihm über den Weg laufen, bestialisch umzubringen wird’s dann doch noch richtig ekelhaft…

Kritik:
Joe D’Amatos Filme bringen mich oft in eine Zwickmühle. Als Cineast mag ich sie nicht, aber als Freund billiger Exploitation liebe ich sie, doch „Sado“ stimmt mich auf der ganzen Länge zufrieden. Die für D’Amato üblichen Extremen was Sex und Gewalt betrifft, bekommen wir hier im Rahmen eines spannenden und atmosphärisch tiefen Horrorthrillers geboten.
Es beginnt recht harmlos und einfühlsam, der Regisseur zeigt uns die Liebe Franks zu seiner sterbenden Frau und rührt uns zu Tränen, wenn sie entschläft. Melodramatisch begegnet uns sein abweisendes Umfeld, ohne Menschen, die ihn verstehen. Nur die diabolische Haushälterin ist ihm geblieben, ein Zustand, der nicht wirklich als positiv zu bezeichnen ist.
Wir empfinden Mitleid für seine gequälte Seele, wenn er die Geliebte aus ihrem Grab befreit. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Film noch eher im Bereich Herz-Schmerz anzusiedeln als in dem des Horror. Und dies finde ich ziemlich geschickt gemacht, denn durch diese emotional mitreißende Einleitung trifft uns der Donnerschlag der ersten Gewaltszenen umso ärger. Obendrein haben D’Amato und sein Effektmann diesmal die Messlatte ordentlich hoch angelegt, was den Gore betrifft. Konnte ich bei Man-Eater noch über die dilettantische Umsetzung der Ekelszenen lachen, hatte ich diesmal ernsthaft Mühe, den Blick auf der Leinwand zu lassen und mein Magen meldete sich mit dem Bedürfnis, die letzten paar Mahlzeiten möglichst schnell auszustoßen…und das sagt euch einer, der bei „Cannibal Ferox“ Appetit auf Leber bekommt.
Eben dies ist bewundernswert an diesem Film: Während all der an der Obergrenze rührenden Tötungsszenen vergisst die Regie hier niemals die emotionale Hölle durch die der Hauptcharakter geht in den Mittelpunkt zu rücken. Selbst bei den übelsten Ausweidungen bleiben Atmosphäre und Spannung erhalten. Der ganze Film wirkt ununterbrochen düster, gedreht in isolierten Orten, die zwar landschaftlich ganz nett sind, aber trotzdem eine trostlose Leere zeigen.
Für das exzellente Portrait des wahnsinnigen Frauenmörders ist Kieran Canter zu loben, der uns die verschiedenen Stadien des Irrsinns schön glaubhaft präsentiert. Anfangs wirkt er noch sehr unbedacht und nervös. Als er die Leiche seiner Frau fortschaffen will und ihm von einem geplatzten Reifen bis zu einer aufdringlich Anhalterin alles erdenkliche wiederfährt, erkennen wir einen normalen Menschen, der unter Mühen versucht ein „kleines“ Laster zu verbergen. Selbst bei seinem ersten Mord, der noch im Affekt geschieht, haben wir Mitleid mit ihm, da wir seine Handlung vielleicht nicht mehr gutheißen (musstest du ihr wirklich die Fingernägel rausreißen?) aber noch halbwegs nachvollziehen können, ich meine, wir nehmen an, dass ein Mensch, welcher seelisch so am Boden ist, nach einer Provokation zu einem Mord fähig wäre. Von Minute zu Minute sinkt dann das Mitleid gleichermaßen wie sein Irrsinn steigt, ganz versiegt es jedoch nie und Frank bleibt bis zuletzt der zwar hassenswerter aber auch bedauernswerte Wahnsinnige.
Im Gegensatz dazu verfügt die Haushälterin, gespielt von Franca Stoppi, immer über die gleiche Kälte, ihre Taten geschehen nicht aus dem Affekt heraus, sondern sind kaltblütige Verbrechen, gespielt mit einer emotionslosen Härte, dass sich Mrs. Danvers aus „Rebecca“ von ihr ruhig noch eine Scheibe abschneiden könnte.
Die Überraschung des Abends kam aber von Seiten Cinzia Monreales, welche die tote Frau Franks sowie deren Schwester gibt. Sie begegnet uns am Anfang äußerst liebenswert, was uns die Trauer der Hauptperson um ihren Tod verständlich macht. Einmal gestorben spielt sie eine hinreißende Leiche, sie wirkt toter als die Gepfählte aus „Cannibal Holocaust“ (kleiner Schein-Snuff-Witz am Rande) und hat so einen unsagbar traurigen hohlen Blick drauf, der sie zum Sinnbild der verstorbenen Schönheit, dichterisch gesprochen einer gebrochenen Blume, werden lässt.
Spätestens wenn im Vorspann zu lesen ist, dass die Musik von Goblin ist, wird es überflüssig zu sagen, dass der Soundtrack genial ist, da Goblin-Scores immer genial sind. Diesmal eine schön monotone aber doch noch fetzige Melodie, die uns gleichsam auf einen nervenaufreibenden Thriller als auch auf ein düsteres Portrait eines Mannes über dem Rande des Nervenzusammenbruchs vorbereitet.
Fazit: Ekelhaft, aber äußerst stimmig; Kotzen, aber auf höchstem Niveau
9/10
Zuletzt geändert von DrDjangoMD am Di 23. Aug 2011, 00:34, insgesamt 2-mal geändert.
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buxtebrawler
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von buxtebrawler »

DrDjangoMD hat geschrieben:Konnte ich bei Men-Eater noch über die delledantische Umsetzung der Ekelszenen lachen, (...)
"Man-Eater", "dilettantisch" :opa:

Der Film hat dir wirklich ganz schön zugesetzt, hm? ;)

Nee, ansonsten schöner Text. Am schönsten aber, dass du dir diesen Klassiker endlich einmal angesehen hast.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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DrDjangoMD
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von DrDjangoMD »

buxtebrawler hat geschrieben:
DrDjangoMD hat geschrieben:Konnte ich bei Men-Eater noch über die delledantische Umsetzung der Ekelszenen lachen, (...)
"Man-Eater", "dilettantisch" :opa:

Der Film hat dir wirklich ganz schön zugesetzt, hm? ;)

Nee, ansonsten schöner Text. Am schönsten aber, dass du dir diesen Klassiker endlich einmal angesehen hast.
Ich habs doch gewusst...Eine Stunde wälze ich mich in meinem Bett hin und her und stelle mir immer und immer wieder die Frage ob ich Man-Eater diesmal mit "A" geschrieben habe :oops:
Aber wenigstens ist es mir diesmal erstens selbst aufgefallen (wenn auch zu spät :palm: ) und zweitens spricht man es ja nicht "Man-Eater" aus, sondern "Men-Iter" und sogesehen...äh...ja, du weißt worauf ich hinauswill
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DrDjangoMD
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von DrDjangoMD »

Ich möchte an dieser Stelle noch eine kleine Beobachtung anschließen von D'Amatos eleganter Weise mit Jump-Scares umzugehen: Ich mag ja bekanntlich keine Jump-Scares, sie sind unnötig, plump und ein Mann mit meiner Ernährung hat sowieso ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, da braucht er nicht zusätzlich noch vom Fernseher zu Tode geschockt werden. Doch D'Amato verwendet die Dinger auf eine sehr geschickte Weise, die ich jedem Horrorregisseur ans Herz (haha) lege:
D'Amato erschreckt uns, warnt uns jedoch vor: Er deutet an, dass bald ein Jump-Scare kommen wird und er suggeriert wie dieser wohl aussehen wird. Aber wann genau und wie heftig er auftritt teilt er uns nicht mit. Dadurch behalten seine Filme das Erschrecken, was ein Horrorfilm ja haben sollte, erspart uns aber den unnötigen Schockmoment der uns so unangenehm ist.
Zwei Beispiele wie er das umsetzt: In "Man-Eater" (siehst du, Bux, ich kann es doch :P ) sieht man die Bestie ja erst recht spät. Wir wissen vom Cover, dass sie nicht besonders appetitlich anzusehen ist und ängstigen uns vor dem Moment, wo wir ihr von Angesicht zu Angesicht begegnen. In einer Szene wird aber darauf hingewiesen, dass sich der Kannibale in einem Zimmer befindet. Das Zimmer ist dunkel und draußen blitzt es. Die Kammera fährt in einer Runde die Raumwände ab, welche immer wieder mal kurz durch einen Blitz sichtbar werden. Es ist mehr als klar, dass in irgendeinem dieser Blitze plötzlich der "Man-Eater" erscheinen wird. Bei welchem Blitz wissen wir nicht, es bleibt also ein kleiner Schock, aber trotzdem sind wir darauf vorbereitet und werden die ganze Szene lang in unheimlicher Erwartung schön gegruselt.
Ähnliches konnte ich oft in "Sado" beobachten. Ein Beispiel recht am Anfang: Frank bekommt irgendetwas in einer Schachtel, das er präparieren soll. Wir wissen nicht was es ist. Es kann alles sein, von einer schlechtgemachten Mäusepuppe bis zu einem halbverwesten Menschenkopf. Wir wissen es nicht, durch das Kopfkino erwarten wir aber erschreckt zu werden. Frank packt es in einem ziemlich dunklen Raum aus und legt das unbekannte Objekt direkt vor die Kamera. Die nächsten paar Sekunden erlebt der Zuseher in fesselnder Spannung, da er genau weiß, dass Frank nun bald das Licht aufdrehen wird und wir das Ding (es ist ein toter Pavian) direkt vor uns sehen werden. Wenn wir es sehen, erschreckt es uns, aber nicht so unangenehm wie wenn es an irgendeiner Stelle plötzlich ohne Warnung vor die Kamera poppen würde.
Gut gemacht, Joe :thup:
purgatorio
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Re: Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf - Joe D'Amato

Beitrag von purgatorio »

hmmm... soweit ich weiß, wurde mir dieser Film mal Ende der 90er von ein paar echt wirren Typen im Rahmen eines mal-fix-ziemlich-viele-ziemlich-fiese-Filmszenen-gucken-Abends in Auszügen präsentiert. Entsprechend ist meine Erinnerung daran dürftig bis kaum vorhanden :? Aber soviel Lob animiert natürlich zur Notiz auf der Mal-komplett-Ansehen-Liste :D
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
- nicht nach Mitternacht füttern
- kein Wasser
- kein Sonnenlicht
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